Nach einem angenehmen Schlaf auf den bequemen Matratzen und der warmen Decke erwachte ich um 8.00 Uhr durch die ersten Sonnenstrahlen. Ich machte die Türe auf und eine Horde Enten sahen mich erwartungsvoll an. Ich habe ihnen gesagt, dass es mit dem Frühstück noch dauern wird und ich erst einmal einen Kaffee mache. Der Campingplatz war ziemlich voll, da sehr viele Mietcamper die erste Nacht hier verbringen. Gegen neun Uhr weckte ich dann Helene und ich rüstete ein gesundes Müesli.
Wir fuhren zuerst zurück zur Apollovermietung, um den defekten Tankdeckel, und wie wir am Abend feststellten auch die zerkratze Teflonpfanne ersetzen zu lassen. Dies geschah sehr schnell und unkompliziert. Dann fuhren wir ins Stadtzentrum von Christchurch. Eine sehr einladendes Städtchen mit viel Grün und einem kleinen Markt vor der Kathedrale. Auch Strassenkünstler waren schon unterwegs. Wir besorgten uns im Infozentrum noch die Gratisguides der Südinsel und kauften in einem Buchladen das Buch zu den Drehplätzen von “Lord Of The Rings”. Die meisten Plätze befinden sich auf privatem Grundbesitz. Aber wir werden sicher dem einen oder anderen Szenenbild begegnen.
Anschliessend fuhren wir nach “Lyttelton” und dort die Hügel hinauf. Von da hatten wir eine tolle Sicht auf die Stadt und das angrenzende Meer. Wir fuhren dann die Strasse weiter und entschieden, die “Banks Peninsula” zu befahren. Helene wollte zum Örtchen Akaroa, weil sie über diesen Ort gelesen hatte und er ihr sympathisch vorkam.
Unterwegs machten wir einen Stopp auf einer witzigen Anhöhe, wo sich auf einem Grat vier Strassen kreuzten. Gleich dahinter war eine tolle Aussicht auf eine Bucht. Dort hielten wir und Helene machte ein paar Sandwiches.
Von “Allendale” nahmen wir die nördliche Route und fuhren bis “Port Levy”. Dort schlugen wir den Weg nach Pigeon Bay ein und stellten schnell fest, dass dies eine “unsealed”, eine Schotterpiste ist. Also zurück und dann halt in Richtung “Little River” quer durch. Und was sehen wir, auch diese Strasse offenbart sich als Schotterpiste. Alles zurückfahren wollten wir nicht. Und so nahmen wir diese gemütlich in Angriff.
Schon nach kurzer Zeit verengte sich die Strasse zweimal, so dass wir bald nur noch auf einer Spur fuhren. Wälder und Büsche machten den schmalen Weg noch enger und das fahren war bald einmal so, wie wenn man auf ein Maiensäss fährt. Dann kam uns ein Auto entgegen und wir mussten beide ziemlich bremsen. Ich liess das Fenster herunter und fragte beim Passieren, ob der Weg führ unseren Bus geeignet sei bis Little River. Mit einem Blick auf unseren Camper meinte er dann: “It should be ok”, und dann fügte er noch mit einem Lächeln hinzu, “just drive slowly and have fun”.
Irgendwann hatten wir die Anhöhe geschafft und dort war ein kleiner Ausstellplatz. Wir stiegen für eine kurze Pause aus und bewunderten die von einem einseitigen Wind geplagten Bäume. Auch sonst war die Natur hier sehr herb, wie auf einer Alpenstrasse in der Schweiz. Zum Beispiel wuchsen im Schutz der Pfosten eines Zauns Nadelgewächse, die einem die häufigste Windrichtung klar aufzeigten. Die Aussicht von hier oben war aber sehr schön, da man wieder auf Fjorde hinuntersah.
Die hintere Seite war nicht mehr gar so eng, bot aber landschaftlich wieder ein paar tolle Ausblicke. Dann kamen wir bald wieder auf die gut ausgebaute Strasse Nr.. 75, welche uns dann bis Akaroa führte. Dieses Dörfchen ist auch an einer ins Landesinnere greifende Meerzunge gelegen und ist bekannt für die kleinsten Delphine der Welt, welche man ganz in der Nähe vom Wasser aus betrachten kann.
Wir nahmen unser Abendessen in einem Gartenrestaurant eines kleinen Hotels ein. Es schien wohl nur etwa 3 Zimmer zu haben, wenn man es so von aussen betrachtete. Danach fuhren wir zurück, wo sich auf einer kleinen Anhöhe ein weiterer Top 10 Campground befindet. Da wir ja unterdessen Member von diesen sind, war es keine Frage, wo wir die Nacht verbringen werden.
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