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Bye Argentina

Eine lange Autofahrt stand heute auf dem Programm. Nachdem ich nach dem Aufstehen vergeblich versucht hatte herauszufinden, ob der Jama Pass offen ist, nahmen wir das kleine Frühstück zu uns. Letzte Woche war der Pass wegen ersten Schneefällen in diesem Herbst für zwei Tage geschlossen und in der letzten Nacht hat es in Salta geregnet.
Wir packten unsere Rucksäcke, verabschiedeten uns und machten uns über die Ruta 9 auf nach San Salvador de Jujuy. In Salta holten wir noch unsere Wäsche ab und tankten das Auto.
Die Fahrt auf dieser Route führte durch dichte Wälder mit vielen Kurven. Es sah ein wenig wie im Uhrwald aus. Obwohl die Strasse asphaltiert ist muss man sehr vorsichtig fahren, denn deren Breite ist kaum grösser als eine Fahrzeugbreite.
Unterwegs überholten wir eine Vierergruppe Velofahrer, die vollbepackt die gleiche Strecke wählte.
Von San Salvador geht die Fahrt durch die „Quebrada de Humahuaca“ bis Purmamarca. Dort fotografierten wir den siebenfarbenen Berg im Sonnenlicht und kehrten im Dörfchen ein, um Lunch zu essen. Das Dorf Purmamarca versprüht mit seinen zahlreichen Kleidermarkt Ständen viel Charme und es erinnerte uns ein wenig an San Pedro de Atacama.
Dann fuhren wir durch die unbeschreiblichen Täler weiter in die Höhe. Bei den Salinas Grandes machten wir den nächsten Stopp um die weisse Weite ein wenig verspielt zu fotografieren.
Auf der Weiterfahrt begann nun die Abenddämmerung einzusetzen, was den Hügeln und Büschen noch eine besondere Note aufsetzte.
Als wir schliesslich an der Grenze zu Chile ankamen, war es bereits dunkel. Dankbar, die Tankstelle erreicht zu haben (der starke Gegenwind schluckte ziemlich Benzin), gaben wir die letzten argentinischen Pesos aus. Die Grenzformalitäten gingen schnell über die Bühne, was wir sicher auch Will Smith, der gerade im TV flimerte, und der fallenden Temperatur zu verdanken war.
Jetzt hiess es noch zweimal im Dunkeln über 4800 Metern zu klettern. Auf dieser Höhe stoppten wir das Auto auf der Seite, um den Sternenhimmel, welcher sich unterdessen in völliger Dunkelheit entfalten konnte zu bewundern.
Beim letzten Stück nach San Pedro hinunter vernichteten wir in einer knappen halben Stunde 2400 Höhenmetern, was sich an den Ohren und den knisternden Petflaschen bemerkbar machte. Auf dieser Strecke hielt uns noch die chilenische Polizei an um Papiere zu kontrollieren und wohl auch um dem Zoll zu melden, dass noch zwei späte Reisende vorbeikommen würden.
An der Zollstelle in San Pedro dauerte es ein wenig, bis wir das Bürokratische hinter uns hatten. Bis auf die Avocado, welche sie uns wegnahmen, war alles in Ordnung. Wir fragten uns, ob sie diese nun im Büro selber assen.
Wir checkten wieder im „Chiloe“ ein, holten beim Bankomat noch Geld und gingen in ein Restaurant für den Dinner. Dort konnten wir uns noch Musik von einer vierköpfigen Gruppe anhören, welche die südamerikanische Stimmung noch vertiefte. Gegen Mitternacht, nachdem wir die Uhr ja bereits an der Grenze wieder eine Stunde zurückgestellt hatten, hüpften wir in die Federn.

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