Seit heute muss ich wohl das Wort Hitze neu definieren. Als Helene in Cervantes zufällig im Radio hörte, dass es in Geraldton heute rund 42 Grad heiss werden soll, stellten wir uns schon mal auf einen warmen Tag ein. Nach einer heissen Nacht, der Schlafsack war jedenfalls die ganze Nacht neben mir, stand ich um 7 Uhr auf und besorgte einen Cappuccino beim Eingang des Zeltplatzes. Danach machten wir Toast, so dass dieses mal die Brandanlage des Campers nicht mehr den ganzen Campingplatz wecken konnte. Da die Temperatur schon rasant zu steigen begann, machten wir noch die Haare nass und starteten den üblichen Spruch: Hit the road again! So fuhren wir zuerst der Küste entlang und kamen später auf den Brand Highway. Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren und weil uns die Wärme müde machte, stiegen wir bei einem Rastplatz aus. Was uns da entgegenschlug hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Die Atmung schien kurz auszusetzen und der Körper wusste mit dieser Hitze nicht umzugehen. Ich schaffte es kurz zum Abfalleimer und zurück und lechzte nach dem Innern der Camper Fahrerkabine, welche immerhin auf 28 Grad gekühlt war. Was mir auf dem Highway entgegenschlug waren rund 48 Grad, und der Weg in der Mittagssonne bis zum Eimer empfand ich als mindestens 60 Grad, was wohl an der Asphaltwärme und dem Wind lag. Unser nächster Gedanke war, was ist, wenn du einen Reifen wechseln musst? Wir wären nicht die ersten. Zwei Unglücksraben haben wir unterwegs schon gesehen. Darum, immer schön den Tank voll halten und mindestens 2 Kanister Wasser dabei haben.
Apropos Reifen. Der hintere Reifen rechts verliert ziemlich an Luft. Innerhalb eines Tages sieht er jedenfalls schon ziemlich mitgenommen aus. Ich werde diesbezüglich wohl die Apollo Vermietung anrufen müssen und diesen spätestens in Broome ersetzen lassen.
Irgendwann nach unendlichen Kilometeren erreichten wir, nach einem Stopp in Dongara wo wir kurz ein Hotelnetz für die Uploads gebrauchten, Geraldton, ein Städtchen am Meer, welches tolle Sandstrände vorzuweisen hat. Hier kam ich endlich auch mal dazu, diesen interessanten Baum zu fotografieren, der einem überall in Australien begegnet. Der Name habe ich jedoch noch nicht herausgefunden. Wir bezogen einen Platz, setzten das erste Mal eine Wäsche auf und gingen ins Meer.
So erfrischend kühl es war wollte ich mich gerade weiter hinaus wagen. Ein Bick nach links und rechts machte mich dann stutzig. Warum tummeln sich alle Leute so nahe am Strand im Knietiefen Wasser? Mein Verdacht erhärtete sich, als ich eine Frau, die wie sich später herausstellte aus Perth kam, darauf ansprach. Da es hier keine Haiwache gibt und kein Netz gespannt ist, ist es ausserhalb 50 Metern nicht ratsam zu schwimmen. Die Haie würden sich auch so nahe ans Ufer wagen. Somit war alles klar und ich blieb wie alle andern in Ufernähe 🙂
Selbige Familie trafen wir am späteren Abend noch nach dem Essen zu einem Glas Wein beim Gemeinschaftsplatz. Ihr Mann war Biologe und war recht witzig. Wir hörten noch interessante Dinge über Australien und sie über die Schweiz.
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