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Mulan – Lake Gregory

P1000945 In der Nacht fuhren an der Tanami Road gerade mal 2 Autos vorbei. Beide fuhren wahrscheinlich von Billiluna nach Balgo. Wir machten uns am Morgen auch auf den Weg nach Balgo. Da die Strasse recht rau war und ab und zu mitten drin ein Termitenstamm  entschied ihr Wohnreich zu erweitern, fuhren wir nur mit 40 km/h. In Balgo angekommen suchten wir die Tankstelle. Beim Store stand diese, eingepfercht in Gittern. Die Ladenöffnungszeiten waren angeschrieben mit Sunday 9 am to 11 am. Es war 8.15 Uhr und so entschieden wir uns bis um 9 Uhr vor dem Laden, der aussah wie eine Fabrikhalle, zu warten. Um 9 Uhr geschah aber gar nichts. So fuhren wir noch einmal eine Runde durchs Dorf und sahen einen Weissen Eingang des Dorfes. Wir fragten nach dem Laden und er meinte, am Sonntag läuft da gar nichts. Er fragte nach unserem Vorhaben und wir sagten ihm, dass wir zum See campen wollten. Er erzählte, dass er vor einer Woche da war und dass der Wasserspiegel ziemlich tief sei. Es sei jedoch schön da. Ein halber Tank Benzin müsste auch reichen und nach weiterem Austausch über die Comunity der Aborigines sagte er noch, wir könnten die leeren Wassertanks bei ihm noch auffüllen. Dies machten wir auch und anschliessend fuhr es uns noch vor um zu zeigen, wo wir die Art Gallery finden können, wegen welcher Touristen extra in dieses Dorf geflogen kämen.

Wir machten uns anschliessend auf den Weg nach Mulan. Auch diese Strass war wieder in holperigem Zustand. Eine Stunde später trafen wir in Mulan ein und fanden auch gleich das Office. Jedoch war es natürlich geschlossen und gegenüber sassen Aborigines beim Gottesdienst. Ein Gebäude aus Wellblechdach, offen und mit einem Weisen Pfahlkreuz symbolisierte das Gotteshaus. Wir hörten aber weiter, dass sie auch einheimische Lieder sangen. Fotos sind in den Dörfern leider untersagt.

P1000962 Wir wussten, dass wir in Mulan eine Bewilligung für das wilde Campieren organisieren müssen. Das Gebiet um den See wurde 2001 per “Hand out” von der Regierung an die Aborigines zurückgeben. Das Gebiet beim See kann aber auch zum Campen benutz werden, wenn man eine kleine Gebühr an die Gemeinde zahlt. Die Ahnen lebten einst um den See und die Geschichte erzählt folgendes:

Vor langer Zeit fiel hier ein Stern, der von Osten nach Westen mit einem langen Schweiz wanderte hier herunter. Sein Name war “Kiki”. Sein Staub verteilte sich überall. Aus dem Stern wurde ein Baum. Der Baum ist heilig und bewegt sich nie. Er steht heute noch da und die Nachkommen trugen Sorge zu diesem Land. Als die Weissen kamen sagten sie, das Land gehört niemandem. Aber das stimmt nicht, denn wir habe uns um das Land gekümmert.

P1000949Als wir vor dem Office im Auto sassen und überlegten was nun zu tun sei, kam eine Einheimische mit dem Auto und erklärte uns, dass wir morgen die Bewilligung für das wilde Campieren holen könnten. Sie verwalte dies und sie könnte uns gegen Nachmittag besuchen kommen, damit wir da draussen nicht verloren gehen. Wir freuten uns uns realisierten, dass dies eben die Frau war, von der Mark in Hall Creek gesprochen hatte. Sie kenne nach dem ersten Blick die Menschen wie die Mutter ihren Sohn kenne. Man solle ihr einfach offen begegnen. Wir willigten natürlich ein und fuhren raus. Der Weg war nur noch eine einspurige Bahn aus Sand und wir fragten uns, ob wir auf dem richtigen Weg waren. Doch plötzlich kam das erlösende Schild. Der Platz war recht weit weg vom See. Die Gegend sah wirklich toll aus und wilde Pferde hatten wir aus dem Auto auch gesehen.

P1000953 Wir stiegen aus und was sich nun abspielte lässt sich schwer beschreiben. Innert 10 Sekunden waren wir von hunderten von Fliegen umschwärmt, welche keinen Halt vor Ohren, Nasen, Mund und Augen machten. Mit der Hand wedeln nütze nichts, rennen nützte auch nichts. Flucht in den Camper hinten nützte ebensowenig, da sie einfach mit schwärmten. Nach  weiteren zehn Minuten waren wir dem Wahnsinn nahe. Es blieb uns nur eine Möglichkeit, nämlich vorne ins Auto zu steigen, Fenster einen Spalt auf und Gebläse auf die Höchste Stufe. Nach 5 Minuten hatten wir die Plagegeister ausgesperrt. Uns blieb nichts anderes übrig, als im Auto vorne zu lesen. Irgendwann kam ein weisser Jeep, mit der Frau ihrem Mann und dreien ihrer Kinder. Sie stieg aus, wir taten ihr es gleich und das erste Thema hatten wir schon, da sich die Situation wiederholte. Wedelnd wechselten wir ein paar Worte und sie meinte, sie hätte es sich auch nicht so schlimm vorgestellt, mit spazieren und Gegend zeigen war somit nichts. Stattdessen zündeten sie ein Feuer an und fragten uns was wir lieben hätten, Rauch oder Fliegen. Die Antwort lag auf der Hand und so standen wir im Rauch des Feuers, welches mit grünen Zweigen der Bäume belegt wurden. Es war die Erlösung. Sobald man in den Wind des Rauches stand war keine Einzige Fliege mehr zu spüren. Es ist wie wenn man einen Schalter umlegen würde.

P1000954 So konnten wir noch ungestört schwatzen und sie gaben uns noch ein paar Tipps. Zum Besipiel sollten wir auf sandigem Boden unseren Camper abstellen, so würde man des Nachts Schlangen sehen können. Der Mann drückte uns noch zwei Zweige zum wedeln in die Hand und dann verabschiedeten sich. Wir sollen einfach Morgen früh zum Office kommen, für die Bewilligung. Falls ein Gewitter kommt und die Strasse nicht mehr passierbar wäre, würden sie nach uns schauen. Welch ein beruhigendes Gefühl.

Sobald es dunkel wurde, waren auch die Fliegen verschwunden und ich konnte mit Stirnlampe wunderbar kochen. Bis auf wenige Exemplare hatten wir auch die im Camper ins Freie verbannt. Das letzte, was uns an diesem Abend noch zu schaffen machte war die Hitze. Um schlafen zu können benetze wir unsere Badetücher wieder mit Wasser. Ich denkte mich dann mit dem nassen Tuch zu und fand so den Schlaf recht schnell bei Vollmond um 20.30 Uhr.

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