Um 6.20 Uhr sassen wir bereits am Frühstückstisch und wurden wieder mit frischen Brötchen verwöhnt. Um 7.00 Uhr wurden wir vom Bus abgeholt und zum Hafen gebracht. Mehrere Boote waren bereit, Touristen zu den verschiedenen Ausflugszielen zu bringen. Um auf unser Boot zu gelangen, mussten wir über 4 andere Boote steigen, da alle nebeneinander platziert waren. Alle waren an Board und wir legten ab. Die Sitze waren sehr bequem und die Aussicht vom Innern des Bootes war knapp über dem Wasserspiegel des Titikakasees. Das Tempo war bescheiden was die Dauer des Ausflugs erklärt.
Wir durchquerten eine Schilfgasse und kamen bald bei den berühmten schwimmenden Inseln „Uros“ an. Beindruckend, wie rund 50 Schilfrohrinseln mit je ca. fünf Familien darauf verankert als permanente Behausung auf dem See schwimmen.
Der See ist an dieser Stelle 25 Meter tief und die Insel auf drei Meter dickem Unterbau schwimmt. Alles ist aus diesem Totora-Schilf gebaut und die Häuser sind zusätzlich leicht erhöht auf einer extra Schicht Schilf. Strom gewinnen sie aus Solarpanels.
Wir steuerten eine Insel an und wurden von den Bewohnern mit Sprechchören in Aymara, ihrer Sprache empfangen. Dann setzten wir uns auf die Totorabänke und uns wurde die Kultur der Uros erläutert. Als Nahrung dienen ihnen Fische und dir Wurzel der Totorapflanze. Auch wir durften kosten und es war knackig und saftig.
Anschliessend konnten wir die Behausungen genauer betrachten und uns wurde die Handwerkskunst gezeigt. Der Mann, welcher uns herumführte erklärte uns, dass er in dem kleinen Schilfhaus mit seiner Frau und den zwei Kindern lebe. An einer handgemachten Decke braucht seine Frau einen Monat und sie ist zu 100% Handarbeit. Beim herumlaufen bewegt sich der Boden und man hat das Gefühl, man würde über ein überdimensionales Wasserbett gehen. Da die Feuchtigkeit allgegenwärtig ist, kommt Rheuma hier recht häufig vor.
Dann fuhren wir mit einem grösseren Schilfboot zu einer anderen Insel. Die Fahrt war sehr gemütlich und zwischen dem Plaudern ruderten die beiden auch mal. Auch die Kinder gehen mit Booten zur Schule, welche sich natürlich auch auf einer Insel befindet.
Die schwimmenden Siedlungen entstanden, weil sie vor der immer grösser werdenden Macht der Inkas aufs Wasser flohen.
Dann ging die Reise auf dem Boot weiter, nachdem wir uns verabschiedet hatten.
Die nächste Insel, die wir ansteuerten heisst Taquile und ist 45 km von Puno entfernt. Der höchste Punkt der Insel liegt auf 4050 Metern und das Dorf auf 3950 Metern. Die Einwohner der 16 km langen Insel sprechen Quechua. Sie konnten sich lange vor den Spaniern verstecken, so dass diese meinten, die Insel sei unbewohnt.
Um 1930 diente die Insel als Gefängnis, bis die Taquileños 1937 wieder das Eigentumsrecht der Insel erlangten.
Die 100 Meter Höhendifferenz vom Bootssteg bis ins Dorf waren recht anstrengenden, denn sobald man einen zu schnellen Schrittvansetzte plötzlich das Gefühl der Atemnot aufkam und man sofort langsamer wurde. Nicht allen bekam die Höhe, so sahen wir Leute die gestützt wurden oder bleich am Wegesrand sassen.
Auf der Plaza de Armas angekommen sahen wir uns ein wenig um und assen darauf zusammen Lunch. Anschliessend spazierten wir weiter durchs Dorf und stiegen auf der Rückseite viele Stufen zu einem anderen Bootssteg hinunter.
Die Müdigkeit zurück auf dem Boot übernahm bei den meisten überhand, so das viele auf dem fast dreistündigen Trip schliefen.
Kurz vor Puno verdunkelte sich der Himmel, das Wasser wurde unruhiger und es begann zu regnen, was ungewöhnlich ist für diese Jahreszeit. Wir stiegen wieder über mehrere Boote aus zum Steg und wurden mit einem Bus zur Plaza de Armas gefahren, wo wir uns einen Teller Spaghetti eonverleibten. Danach spazierten wir zurück zum Hostel und gingen wieder früh schlafen.
Leave a Reply