Der Tag der Abgabe. Zuerst fuhren wir heute noch einmal zum Busterminal. Wir buchten den Bus von Tacna nach Arequipa mit "Cruz Del Sur" inklusive Taxi von Arica nach Tacna.
Danach fuhren wir zum Lider. Dort auf dem Parkplatz bot sich die Möglichkeit, das Auto waschen zu lassen. Ich sagte dem Rastaman, dass er nur mit Wasser abspülen und saugen solle.
So setzten wir uns in der Nähe auf einen Randstein und warteten. Circa eine Stunde später waren die Felgen poliert, die Stossstangen und Gummidichtungen gefettet, die Karrosserie mit Putztüchern nachgeputzt und alles gesaugt. So viel hatten wir für den genannten Preis nicht erwartet, und so haben wir dann mehr bezahlt als abgemacht war.
Mit einem blitzblanken Auto fuhren wir zurück. Mit einem feuchten Tuch haben wir dann noch die Armaturen gereinigt.
Gegen sechs Uhr erschien ein Herr der das Auto abholen soll, der einen freundlichen und leicht verwirrten Eindruck machte. Er lief einfach am Auto vorbei und merkte erst spät, dass wir beim Suzuki stehen blieben. Die Mängel jedoch, welche ich aufzeigte, schienen ihm nichtig und so gab er das hinterlegte Geld zurück.
Er stieg ein und fuhr mit unserem Jimny weg. Nun standen wir nach 6204 km durch Chile und Argentinidn ohne Auto da.
Ab jetzt heisst es; Busfahren.
Bevor wir ins Bett gingen, bestellten wir noch ein Taxi für den Morgen, der uns zum Terminal bringen soll.
Autor: Administrator
Hostal Jardin Del Sol
Das Hostel hier in Arica gefällt uns sehr gut. Das Personal ist hilfsbereit und sprechen dich immer beim Namen an. Nach dem einfachen Frühstück suchten wir den Busterminal auf. Es gibt mehrere Anbieter und wir erkundigten uns über die Preise. Die Reise verläuft so, dass man mit den Taxi nach Tacna fährt und dort mit dem Bus nach Arequipa. Da wir uns noch für keine Gesellschaft entscheiden konnten, fuhren wir weiter zum Lider, einem Einkaufszentrum.
Zuerst galt es, Helenes Hunger zu stillen, da ihre Energie zur Neige ging. Also schnell ein Hotdog und Pommes und dann hinein in die Einkaufsgestelle.
Dann fuhren wir zurück zum Hostel. Man stellte mir vom Hostel das Netbook zur Verfügung, damit ich meine Fotos hochladen konnte.
Am späteren Nachmittag hörte ich plötzlich ein Scharren unter einem der Tische. Erstaunt stellte ich fest, dass sich da eine Schildkröte bewegte. Ich klärte ab, ob dies so sein müsse, was mir bestätigt wurde. Später fand ich auch ihr Häuschen in einer Ecke.
Am Abend kochten wir für uns alleine, da die Solothurnerin, welche mir ihren Memory Stick auslieh, schon gegessen hatte.
Arica
Nach über 9 Stunden Schlaf schien um 7.30 Uhr bereits die Sonne durch einen Spalt ins Zimmer. Wir packten unsere Rucksäcke ins Auto und bezahlten unseren Hostalbesitzer.
Quillagua hat den unrümlichen Guinessbuch der Rekorde Eintrag als trockenster Ort der Welt. Der einstige Fluss war lange kontaminiert bis er 1997 überhaupt kein Wasser mehr lieferte. Täglich bringen zwei Tankfahrzeuge Wasser ins Dorf, um die immer kleiner gewordene Gemeinde zu versorgen. Ein interessanter Bericht über die chilenischen Wasserrechte findet man hier: Sustainable Water Resource
Wir fuhren aus dem Dorf heraus und bewunderten die grossen Bäume, welche in der Strasse auf der Fahrspur standen. Es wurde einfach um sie herum geteert. Dann sahen wir den Wegweiser "Valle de Meteoritos". Also fuhren wir zuerst einmal in diese Richtung und kamen nach ein paar Kilometer an einen Krater der wegen des Salzes im Boden weiss leuchtete.
Der Hunger trieb uns bald zurück und wir kehrten nochmals im selben Restaurant von gestern ein um zu frühstücken.
Um neun waren wir bereits wieder unterwegs auf der Ruta 5.
Als nächstes fuhren wir bei Huara 14 km nach Osten zum "Gigante de Atacama", ein 86 m grosser Schamane der vor Jahrhunderten in den Hügel gescharrt wurde und als grösste menschliche Geoglyphe gilt.
Die Strasse führte weiter grosse Stücke durch öde Wüstenlandschaft. Bei Dolores machten wir einen Abstecher zu den Ruinen, ein zerstörtes Dorf aus dem Salpeterkrieg zwischen Chile, Bolivien und Peru. Bei dieser Schlacht vom 19. November 1879, als die chilenischen Truppen mit 6000 Mann von Pisagua kommend auf peruanische und bolivianische Truppen stiessen, gewannen sie. Die Gebäude sind völlig zerstört und bei vielen sieht man kaum noch stehende Mauern.
Die Strasse führte auf den verbleibenden 150 km zweimal durch kilometertiefe Schluchten. Von der Ebene aus fährt man dann mit leichtem Gefälle bis zum Talgrund auf einer kurvenlosen Hangstrasse bis zum Talboden und auf der anderen Seite wieder hoch zur Ebene. Sehr eindrücklich, wenn man neben sich tausend Meter ins Tal sehen kann, wo sich ein grüner Streifen aus dem bräunlichen Sand hervorhebt. Im ersten Tal machten wir einen Stopp um ein Sandwich zu essen.
Am Cerro de Pintados überziehen rund 400 Geoglyphen die Hänge mit Tieren und menschlichen Motiven.
In Arica wollten wir eigentlich in das tolle Hostal "Surfhouse", doch dieses war über längere Zeit ausgebucht. So fanden wir mit Hilfe des Lonley Planet das Hostal "Jardin Del Sol". Wieder eine unscheinbare Türe, hinter der sich ein freundliches Hostal mit viel Platz eröffnete.
Gegen Abend gingen wir auf Empfehlung der Hostalbesitzerin ins "Los Aleros De 21" essen.
El Tatio
Kurz nach neun fuhren wir los auf der Ruta B 245. Die Strasse stieg schnell an und man hatte bald eine tolle Aussicht auf die Salina und San Pedro. Die Strasse war zu Beginn noch gut befahrbar, was sich aber immer mehr in Richtung Wellblechpiste umwandelte. Es nötigte einem Streckenabschnitte mit 5 km/h zu fahren.
Knapp drei Stunden später erreichten wir durchgeschüttelt die knapp 4300 Meter hoch gelegenen Geysire von "El Tatio". Es sind die höchstgelegenen Geysire der Welt und 30 davon sind aktiv. Weiter hat es rund 100 brodelnde Töpfe. Gespeist werden sie vom Vulkan Cerro Tatio.
Man kann mit dem mit dem Auto zwischen ihnen durchfahren und die verschiedenen Atraktionen bewundern. Auch ein Bad steht zur Verfügung, welches wir aber aus zeitlichen Gründen mieden.
Nach etwa einer Stunde setzten wir unsere Reise fort. Kaum die Wellblechpiste wieder unter den Rädern hielt uns ein entgegenkommender Camper an und wies uns auf die vordere Nummer hin, welche nur noch an einer Schraube hing. Kein Wunder bei dieser Strasse. Ich demontierte sie ganz, legte sie ins Auto und liess mich wieder kräftig durchschütteln.
Die Strecke stieg nochmals auf 4500 Meter an und plötzlich gab es wegen massiven Schneemengen auf der Strasse kein Weiterkommen. Wir begaben uns neben den Weg und umfuhren somit den Schnee. Die Strasse holperte noch für weitere 80 km, weil auch noch die Strassenbauer aktiv waren.
Gegen vier Uhr passierten wir Calama und fuhren an der weltgrössten Kupfermine in Chuquicamata vorbei. 15000 Arbeiter arbeiten in diesem Riesenkrater und Umgebung.
Von Chuquicamata nahmen wir die Verbindungsstrasse Nr. 24 zur Ruta 5. Diese Strasse führt auf der Rückseite von Chuquicamata als eine schnurgerade Strecke immer leicht abwärts, so dass man für fast 100 km das Auto rollen lassen kann. Wir folgten der Ruta 5 nach Norden, bis die Sonne am Horizont verschwand. Dann kam die kleine Ortschaft Quillagua in der gleichnamigen Oase. Wir fuhren von der Strasse hinunter in dieses Oasental und dann zum Dorfkern. Dort fragten wir nach einem Hostal und eine Frau organisierte den vermutlich einzigen Hostalbesitzer im Dorf. Er stellte sich freundlich vor und zeigte auf eine eher schäbige Türe für ein Zimmer. Wir machten uns auf alles gefasst, nur nicht auf ein frisch gestrichenes gemütliches Zimmer mit sauberen Betten, was sich hinter dieser Türe jedoch offenbarte. Freudig nahmen wir dieses günstige Zimmer. Im Nachhinein gab es natürlich Mängel. Die Dusche hatte nur kalt Wasser, was mir egal gewesen wäre. Stellt man aber das Wasser an, kommen aus der Riesenbrause gerade mal 3 haardünne Strahlen, welche in einer Viertelstunde ein Glas gefüllt hätten. Somit war das Duschen gestorben. Weiter wunderten wir uns über eine grosse Batterielampe auf dem Nachttischchen. Der Zweck ging mir erst in der Nacht auf, als ich die drei Liter getrunkenes Wasser verabschieden wollte. Der Strom funtionierte nach Mitternacht nicht mehr und dies war auch noch am Morgen der Fall.
Zum Nachtessen fuhren wir vier Kilometer nach Norden, wo sich die "Posada Don Salva" an der Panamericana befand und wo man, so versicherte uns Andres der Hostalbesitzer, gut essen könne. Eine Menükarte gab es nicht, verstanden haben wir auch nichts, aber das Essen war sehr gut.
So kam es, dass wir bereits um neun Uhr müde zu Bett gingen.
Bye San Pedro
Einen Tag in San Pedro, bevor es weitergeht. Am Bankomaten haben wir erschrocken den Kontoszand betrachtet. Erstaunlich, wie schnell das Geld schwindet. Geldangelegenheiten, Routenplanung, Rückgabebestätigung und Peru belesen war heute das einzige was wir machten. Morgen geht die Reise weiter über El Tatio, die Geysire, nach Iquique. Ziel ist, dass wir am 12. Mai in Arica ankommen.
Gegen Abend gingen wir noch ins Dorf Helens Buch gegen ein weiteres einzutauschen. Anschliessend assen wir noch um die Ecke zu Abend. Die Temperaturen fallen nun nach Sonnenuntergang merklich. In der Nacht brauchten wir nun auch den richtigen Schlafsack, um nicht in der Nacht frierend aufzuwachen. Zeit, dass wir wieder Richtung Meer fahren.
Bye Argentina
Eine lange Autofahrt stand heute auf dem Programm. Nachdem ich nach dem Aufstehen vergeblich versucht hatte herauszufinden, ob der Jama Pass offen ist, nahmen wir das kleine Frühstück zu uns. Letzte Woche war der Pass wegen ersten Schneefällen in diesem Herbst für zwei Tage geschlossen und in der letzten Nacht hat es in Salta geregnet.
Wir packten unsere Rucksäcke, verabschiedeten uns und machten uns über die Ruta 9 auf nach San Salvador de Jujuy. In Salta holten wir noch unsere Wäsche ab und tankten das Auto.
Die Fahrt auf dieser Route führte durch dichte Wälder mit vielen Kurven. Es sah ein wenig wie im Uhrwald aus. Obwohl die Strasse asphaltiert ist muss man sehr vorsichtig fahren, denn deren Breite ist kaum grösser als eine Fahrzeugbreite.
Unterwegs überholten wir eine Vierergruppe Velofahrer, die vollbepackt die gleiche Strecke wählte.
Von San Salvador geht die Fahrt durch die "Quebrada de Humahuaca" bis Purmamarca. Dort fotografierten wir den siebenfarbenen Berg im Sonnenlicht und kehrten im Dörfchen ein, um Lunch zu essen. Das Dorf Purmamarca versprüht mit seinen zahlreichen Kleidermarkt Ständen viel Charme und es erinnerte uns ein wenig an San Pedro de Atacama.
Dann fuhren wir durch die unbeschreiblichen Täler weiter in die Höhe. Bei den Salinas Grandes machten wir den nächsten Stopp um die weisse Weite ein wenig verspielt zu fotografieren.
Auf der Weiterfahrt begann nun die Abenddämmerung einzusetzen, was den Hügeln und Büschen noch eine besondere Note aufsetzte.
Als wir schliesslich an der Grenze zu Chile ankamen, war es bereits dunkel. Dankbar, die Tankstelle erreicht zu haben (der starke Gegenwind schluckte ziemlich Benzin), gaben wir die letzten argentinischen Pesos aus. Die Grenzformalitäten gingen schnell über die Bühne, was wir sicher auch Will Smith, der gerade im TV flimerte, und der fallenden Temperatur zu verdanken war.
Jetzt hiess es noch zweimal im Dunkeln über 4800 Metern zu klettern. Auf dieser Höhe stoppten wir das Auto auf der Seite, um den Sternenhimmel, welcher sich unterdessen in völliger Dunkelheit entfalten konnte zu bewundern.
Beim letzten Stück nach San Pedro hinunter vernichteten wir in einer knappen halben Stunde 2400 Höhenmetern, was sich an den Ohren und den knisternden Petflaschen bemerkbar machte. Auf dieser Strecke hielt uns noch die chilenische Polizei an um Papiere zu kontrollieren und wohl auch um dem Zoll zu melden, dass noch zwei späte Reisende vorbeikommen würden.
An der Zollstelle in San Pedro dauerte es ein wenig, bis wir das Bürokratische hinter uns hatten. Bis auf die Avocado, welche sie uns wegnahmen, war alles in Ordnung. Wir fragten uns, ob sie diese nun im Büro selber assen.
Wir checkten wieder im "Chiloe" ein, holten beim Bankomat noch Geld und gingen in ein Restaurant für den Dinner. Dort konnten wir uns noch Musik von einer vierköpfigen Gruppe anhören, welche die südamerikanische Stimmung noch vertiefte. Gegen Mitternacht, nachdem wir die Uhr ja bereits an der Grenze wieder eine Stunde zurückgestellt hatten, hüpften wir in die Federn.
Back in Salta
Der heutige Tag stand im Zeichen der Routenplanung. Von hier bis Arica und darüber hinaus von Tacna bis Lima. Wir starteten viele Recherchen im Internet über Hostels in den betreffenden Orten, damit wir nicht wieder ohne Schlafstelle dastehen. Auch über Busfahrten holten wir Infos ein, welche Busse und welche Routen in Frage kommen.
Weiter konnte ich nun definitiv meine Halskette, welche immer noch in Neuseeland liegt und grossen sentimentalen Wert hat, zurück erlangen. Nach einem Anruf zum Campinplatz in Nelson wurde mir bestätigt, dass es immer noch dort liegt.
Später gingen wir nochmals zur blauen Wäscherei, weil es fünfmal billiger ist als in San Pedro. Auf dem Rückweg nahmen wir noch zwei Pizzas mit zum Hostel.
Gegen Abend schlenderten wir mit Silvia, einer Welschschweizerin, durch den nahegelegenen Markt. Dort kaufte ich mir einen Mate aus Holz und eine Bombilla (metallener Trinkhalm), um mir ab und zu einen Mate zu gönnen. Dieses Getränk aus getrockneten Mateblätter ist koffeinhaltig und wird hier von 80% der Bevölkerung getrunken. Mehr informationen dazu unter: Mate
Am Abend kochten wir für Eduardo und Mariela, da wir gestern von ihnen verköstigt wurden.
Quebrada De Cafayate
Kurz nach zehn verliessen wir, nachdem wir uns wieder einmal verabschiedet hatten, das Hostel. Wir tankten noch unser Auto und machten uns auf den Weg auf die Ruta 68, welche uns zurück nach Salta bringen wird. Diese führt schon kurz nach Cafayate in die Landschaft "Quebrada de las Conchas" (Tal der Muscheln) oder auch bekannt unter "Quebrada De Cafayate".
Dieser 75 km lange Streckenabschnitt im Tal des Rio Guachipas zeichnet sich durch aussergewöhnliche Felsformationen aus, welche aus dem Buntsandstein heraus entstanden sind. Darunter hat es Felsformationen mit Namen. Von Süden her heissen sie Los Castillos, El Obelisco, El Sapo (Kröte), El Anfiteatro und Garganta Del Diabolo um ein paar zu nennen. Mitten durch diese farbenfrohen Felsen schlängelt sich das Flussbett, das mit den Grüntönen ein wunderbarer Kontrast bildet.
Immer wieder ist man von der Schönheit der Felsen gezwungen anzuhalten. So begegneten wir mehrmals einem Paar in einem Iveco Camper mit Schwyzer Kennzeichen. Es stellte sich heraus, dass sie ursprünglich aus Fideris stammt und sie schon über ein Jahr unterwegs sind. Wir sahen uns schon beim Grenzübertritt von Chile nach Argentinien.
Beim Anfiteatro waren ein paar Verkäufer, die ihr kleines Verkaufsgut auf Decken ausgebreitet hatten. Auch eine Tortilla Verkäuferin hatte ihren kleinen Grill aufgestellt, auf welchem sie leckere "Tortilla con queso" zubereitete. Diese kamen gerade zur richtigen Zeit, da sich unser Magen meldete. So kauften wir je zwei Tortillas.
Das Anfiteatro ist ein grosser runder Platz in mitten der Felsen, welcher ausgespült wurde und ein tolles Echo aufweist. Ansonsten fuhren wir ab und zu von der Strasse ab in Seitenwege, um weitere tolle Fotos schiessen zu können.
Irgendwann wird die Lanschaft wieder weiter und flacher und man nähert sich wieder Salta.
Wir meldeten uns wieder im Hostel Inti Huasi und bekamen diesmal leider kein Doppelzimmer, weil alle besetzt waren. Eduardo und Mariela luden uns dafür ein, mit ihnen das köstliche Nachtessen zu geniessen, welches sie zubereitet hatten. Hackfleisch mit Kartoffelstock bedeckt. Dazu schauten wir uns den Fussballmatch Argentinien - Haiti an, welcher 4 : 0 endete.
Bodega La Banda
Nachdem wir am Vormittag ein wenig planten und Bücher lasen, machten wir uns gegen Mittag auf, die Bodega La Banda zu besuchen. Dies ist die älteste Weinkellerei in Cafayate, die als Familienbetrieb seit 1857 geführt wird.
Auf dem Weg zu der nahe am Dorf liegenden Bodega nahmen wir wegen des spärlichen Frühstücks noch ein paar Empañadas mit auf den Weg. Der Parkplatz ist sehr geräumig und bietet selbst Cars genug Platz. Am Rande des Parkplatzes kaute ein angebundenes Lama neben einem Kaktus vor sich hin.
Zuerst besuchten wir den Degustationsraum, wo wir einen Weisswein und einen Rotwein kosteten. Dann begaben wir uns in den Museumsteil, welcher die Geschichte des Weinguts aufzeigt und viele alte Gerätschaften bereithält. So eine alte Weinpumpe, welche von Hand an einem grossen Rad gedreht werden musste, eine italienische Mühle zum entrappen der Beeren, Fässer und ein rekonstruierter Präsentationsraum aus vergangenen Zeiten.
Gerne hätten wir eine englische Führung gehabt, aber dies war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Eine Frau sagte uns, um fünf Uhr könnte sie das machen, was uns natürlich freute. Also fuhren wir wieder zurück und machten Siesta.
Unterdessen ist ein Paar angekommen. Melanie aus Australien und Alexander aus Bulgarien. Beide haben die letzten 7 Jahre in Japan verbracht und sich bei einer japanischen Scheinhochzeit für Touristen, bei welchem sie das Paar immitierten, kennengelernt. Wir fragten sie, ob sie um 17.00 Uhr mitkommen wollten. So gingen wir kurz vor fünf Uhr zurück zur Bodega. Anfangs sah es so aus, als würden wir trotzdem keine Führung bekommen, weil dieser Frau etwas dazwischen gekommen ist. Nach einer Degustation, setzte der freundliche Mann all seine Englischkenntnisse ein und führte uns durch den Betrieb. So erfuhren wir, dass von der einen Million Liter, welche der Besitz hergibt, 70% Weisswein hergestellt wird. Rotweine würden vor allem in Mendoza produziert. Sie benützen französische, deutsche, rumänische und amerikanische Eiche, um den Wein reifen zu lassen. Sie liefern den Wein sogar in die Schweiz an ein Hotel in Bern. Der Titel "La Vasija Secreta" prankt vor dem Eingang gross auf einem Eichenfass. Nebst den Eichenfässern stehen mehrere Fiberglastanks im Weinkeller. Als Traubensorte verwenden sie Malbec, Cabernet und. Mit Malbec ist Argentinien auf dem Weltmarkt der einzige Vertreter, seit sie in Frankreich nicht mehr verwendet wird.
Zufrieden über dieerhaltene Führung kehrten wir ins Hostel zurück.
Gegen 19.30 Uhr kam Daniel mit der Frage an uns, ob wir heute Abend ein "Asado" möchten. Wir vier stimmten dem zu, das belgische Paar Stan und Joke, welches heute angekommen ist, hatte leider schon gegessen. So wurde das Feuer geschürt und schon bald konnte man das bevorstehende Mahl riechen. Gegen neun Uhr sassen wir zu siebt am Tisch und liessen es uns den frischen Salat und das Fleisch schmecken. Die Plauderrunde dauerte bis kurz nach elf, als wir alle satt und müde in die Zimmer verzogen.
Ruinas De Quilmes
Bereits um 7.00 Uhr war ich wach und stand auf. Genug Zeit um den Blog zu schreiben. Gegen neun Uhr hatten wir das kleine Frühstück hinter uns und setzten uns ein wenig in die warme Sonne. Heutige Aktivität: Ruinas de los Quilmes.
Gegen elf fuhren wir los, machten noch einen Stopp bei der Plaza um 8 Empañadas de queso mitzunehmen und fuhren auf der Ruta 40 weiter nach Süden. Kaum ist man aus Cafayate raus erkennt man auch schon die Weingegend mit den vielen Rebbergen. Der Herbst ist hier nun eingekehrt, die Blätter fallen von den Bäumen und es ist somit Zeit für die Traubenlese.
Kurz vor Quilmes passiert man die Grenze von der Provinz Salta nach Tucumán. Der Strassenzustand verbesserte sich an der Grenze spürbar.
Nach etwa 55 km zweigt gut beschildert eine Schotterpiste ab, die ein paar Kilometer zu der archäologischen Anlage hin führt.
Auf dem Parkplatz standen Lamas herum und ein einsamer Verkäufer präsentierte seine handgefertigten Arbeiten. Ein museumsgebäude, welches sich sauber in die Umgebung einfügte, sah geschlossen aus.
Die Ruinen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Archäologen der Universität von Buenos Aires freigelegt. Im Jahre 1978 wurde die Anlage wieder ein Stück weit restauriert. Man kann somit heute vor allem die Grundmauern betrachten, welche einem aber eindrücklich das Ausmass der 1200 Jahre alten Stadt vor Augen führt. Im 15. Jahrhundert war Quilmes eine der grössten Städte Südamerikas und beim betrachten der einstigen Räume, Kammern und Wege wünscht man sich, einen Blick in die Vergangenheit werfen zu können. Eindrücklich fanden wir auch einen grossen flachen Stein, der bei einem Hauptgebäude am Boden lag und zahlreiche Löcher aufwies, die von jahrelanger Bearbeitung der Nahrungsmittel zeugten.
Die Lage im steinigen Hang ist zu verdanken, dass sich die Indios so lange gegen feindliche Einflüsse wehren konnte.
Im 17. Jahrhundert waren es gegen 5000 Calchaqui Indianer, die sich gegen die Spanier 35 Jahre zur Wehr setzten und diese mehrmals zurückschlugen.
Im Jahre 1667 zündete die wachsende Armee der Spanier die Felder an und liessen die Indios aushungern, so dass sie sich schliesslich ergaben. Wenige konnten flüchten. Die restlichen Indios wurden auf einen 1200 km langen Fussmarsch in die Nähe von Buenos Aires gezwungen, wo man sie versklavte und zu Zwangsarbeit gebrauchte. Viele starben schon auf dem enormen Marsch an Erschöpfung und den von den Spaniern eingeschleppten Krankheiten.
Eine kleinere Gruppe brachte man zum Arbeiten in die Region von San Miguel de Tucumán. Es waren diese Indios, welche später durch Verhandlungen das Land um die Ruinen wieder zurück bekamen.
Als wir alles in uns aufgenommen hatten, fuhren wir zurück nach Cafayate, assen Lunch und kehrten zum Hostel zurück. Später spielten wir mit Ben, einem Australier aus Geraldton und Daniel, der hier arbeitet Ping Pong und tranken Salta, das Bier von hier. Gegen 23.00 Uhr gingen wir nochmals zur Plaza etwas essen, bevor wir wieder im Hostel zurück schlafen gingen.
Cafayate
Um acht Uhr wurde ich von den ersten Stimmen im Innenhof geweckt. Ich stand also auf und ging vor die Türe. Das deutsche Paar war bereits in der Sonne frühstücken. Sarah und Pete stiessen später auch dazu. Als Helene auch kam, sassen wir schon zu sechst an dem viel zu kleinen Tisch.
Nach dem Essen tauschten wir noch Kontakte aus und gegen zehn Uhr machten wir uns auf den Weg. Zuerst tankten wir das Auto und dann ging es wieder auf der Ruta 40, genannt La Cuarenta und die längste Nationalstrasse Argentiniens, nach Süden.
Die Landschaft zwischen Cachi und Cafayate ist zum weinen schön. Die holperige und schmale Strasse führt durch Berge mit bizarren Formen und Farben. Die Strasse ist nur ausgeschoben und an vielen Stellen so eng, dass das Kreuzen Mühe bereitet. Auch das Tempo war mit unserem kleinen Auto vielfach auf 30 km/h reduziert, weil man sonst durch die Wellblechstruktur zu fest durchgeschüttelt würde.
Die Landschaft zwang uns immer wieder auszusteigen und sie in der Kamera zu verewigen. Streckenweise kamen wir nur ein paar hundert Meter weit, bevor wir das nächste Foto schossen. Auch die einfachen Lehmsiedlungen, dessen einzige Kontrastfarbe die aufgehängte Wäsche war, zogen unsere Blicke immer wieder an. Vielfach war davor ein Teppich aus Pepperoni ausgelegt, die in der Sonne getrocknet werden.
Irgendwann bogen wir von der Strasse ab und fuhren etwa 3 km zum Dorf Antastaco. Schon Eingans Dorf staunten wir über ein Haus, das aus runden Kuppeln bestand und auf einen kleinen Hügel gebaut wurde. Das Dorf selber zeichnete sich durch einen grünen Hauptplatz aus, um welchen sich staubige Strassen wanden. Direkt neben dem Platz befindet sich die Hosteria Antastaco. Ein ordentlich grosses Gebäude, welches aber zur Zeit nicht viele Gäste beherbergte. Wir wagten uns durch eine Türe und drinnen sassen ein paar Einheimische beim Lunch, unter anderem die örtliche Polizei. Ich fragte mich wie schon öfter, welche Aufgaben auf diese in einem so kleinen Dorf anfallen. Wir setzten uns auf die Terrasse und bestellten Bief, Pure y Ensalada. Es schmeckte sehr gut.
Dann fuhren wir weiter und nach unzähligen Stopps und vielen Fotos kamen wir in Cafayate an.
Zuerst fuhren wir ins Zentrum, welches sich durch einen Park auszeichnet an welchem sich Hotels, Cafés und Läden abwechseln. Wir tranken zuerst am Platz einen Esspresso und machten uns dann auf die Suche nach einem Hostel. Deren gibt es viele und wir versuchten uns unmittelbar neben dem Zentum beim Hostel Balcony. Wir wurden jedoch so unfreundlich empfangen, dass wir die Suche fortsetzten.
Fred nannte das Hostel Rustic-K, in welchem er übernachtete. So fragten wir in einem Turismo Laden nach dessen Standort. Es liegt nur zwei Strassen vom Zentrum entfernt. Also fuhren wir dorthin und waren von dessen gemütlichem Aufenthaltsraum positiv überrascht. Als wir dann noch den geräumigen Innenhof mit den hängenden Trauben sahen war für uns klar, dass wir hier ein paar Tage bleiben möchten. Nachdem wir Gepäck im Zimmer verstaut hatten, wurden uns auf einer Karte sämtliche Weingüter gezeigt, bei welchen man zur Degustation gehen kann. Da Cafayate bekannt ist für dessen Weine, werden wir davon wohl gebrauch machen.
Gegen 21.00 Uhr spazierten wir zur Plaza, setzten uns vor ein Restaurant und liessen die Stimmung bei einem Nachtessen auf uns wirken. Für Fr 22.- gab es für beide Empañadas, Salat, Fleisch, Karoffelstock, Wein und einen Esspresso.
Gegen Mitternacht kehrte dann bei uns die Nachtruhe ein.
Cachi
Da wir schon um Mitternacht im Bett waren, bereitete uns das Aufstehen um acht Uhr keine Mühe. Wir frühstückten, redeten noch ein wenig mit Fred und Hugh und packten unsere Rucksäcke. Um 11.00 verabschiedeten wir uns und fuhren los. Wir tankten noch in Salta und gerieten dann mitten in ein Velorennen. Die Autos mussten warten, bis der letzte Fahrer vorbeigefahren war.
Später kamen wir in die Berge und die Landschaft, welche in den folgenden Stunden an uns vorbeizog war einfach nur atemberaubend. Farbige Hänge zwischen grünen Wiesen und Kakteen in allen Grössen zwangen uns immer wieder zum Anhalten und Austeigen.
Die Strasse brachte uns auf 3200 Meter hoch, verlief dann über eine Hochebene und führte uns wieder hinunter auf 2300 Metern.
So hoch liegt Cachi, ein kleiner und einladender Ort, in welchem wir direckt eingangs Dorf eine Stärkung zu uns nahmen. Dann gingen wir auf Hostel suche. Im Dorfzentrum war wegen dey 1. Mai nicht viel los.
Das erste Hostel war zu teurer, das zweite noch teurer und im dritten Hostel namens "Inkañan" stimmte es für uns. Ein Zimmer zum Innenhof, an welchem wir bald einmal zu 8 an einem Tisch sassen. Vertreten waren Israel, Frankreich, Spanien, Australien, USA und wir 🙂
Zuerst reichte der Israeli das Mateinstrument in die Runde. Später kam dann Wein dazu und noch später assen wir im Restaurant, welches am Hostel amgebaut ist.
Ein junger Sänger sorgte mit seiner Gitarre für Unterhaltung, dabei trank er kräftig Wein. Irgendwann hatte er zu viel Wein intus und er viel der Länge nach von seinem freistehenden Barhocker auf den Boden. Die Gäste neben ihm kümmerten sich sofort um ihn. Er blutete aus der Nase. Wenig später war er wieder auf einem Stuhl, diesmal auf einem normalen, und setzte seine Unterhaltung fort.
Gegen Mitternach verabschiedeten wir uns und gingen schlafen.
Salta – Rückblick
Am letzten Tag in Salta haben wir nicht mehr viel gemacht, ausser Hostel geniessen. Wir konnten uns nun in dieser ersten Woche in Argentinien ein Bild von Salta und dem Leben hier machen. Vieles ist anders.
Der Lebensrhythmus ist wie schon einmal erwähnt auf die Nacht ausgerichtet. Geschäfte öffnen nach 17.00 Uhr, Nachtessen beginnt nach zehn und ins Bett zwischen 2.00 Uhr und Morgengrauen. Natürlich wird dann bis zur Mittagszeit geschlafen.
Der Verkehr ist so ziemlich ungeregelt. Auf Kreuzungen sind Vortritte selten gekennzeichnet und es lässt sich auch nach längerem Beobachten nicht sagen, wie der Vortritt geregelt ist. Mir schien, das grössere Fahrzeuge sich schneller das Recht zu fahren geben, während Motorräder, Fahrräder und vor allem Fussgänger das Nachsehen haben. Man muss also als Fussgänger besonders vorsichtig Strassen überqueren.
Die Fahrzeuge, die man sehen kann, wären bei uns seit Jahrzehnten aus dem Verkehr gezogen worden. Es fehlen haufenweise Teile wie ganze Frontverkleidungen, Türen oder bei Motorrädern der Auspuff. Helm haben wir fast nie auf den Köpfen gesehen, dafür bis zu vier Personen auf demselben Motorrad.
Die Strassen in Salta sind von Rissen, verschobenen Platten und fehlendem Belag durchzogen und die Fussgängerwege teilweise sehr schmal. Für den Kehricht gibt es in regelmässigen Abständen Gitterroste auf Schulterhöhe. Dort werden die Plastiksäcklein hineingeworfen und sind so sicher von Hunden, welche es haufenweise und überall in der Stadt gibt. Man begegnet ihnen an den unmöglichsten Orten wo sie trotz Menschenmassen welche über sie steigen müssen friedlich dösen. Eines Nachts sahen wir die Kehrichtmänner die Gitterroste leeren und die Strassenränder, welche auch ab und zu für einen Kehrichtsack benutzt werden, einsammeln. Dies ist Extremsport. Sie waren dauernd am rennen, einsammeln, aufspringen und gleichzeitig suchten die Augen alles ab, während der LKW zügig weiterfuhr.
Gleichzeitig erlebten wir Salta als Stadt mit freundlichen Menschen, die hilfsbereit sind und viel Humor haben. Dass man überall von Strassenhändlern angesprochen wird die einem alles Mögliche andrehen wollen, daran gewöhnt man sich.
Unser Hostel "Inti Huasi" - Sonnenhaus, hat uns sehr gut gefallen und wir können es nur weiter empfehlen.
Museum – MAAM
Wir konnten unseren Schlaf wieder ausgleichen und blieben heute ein wenig länger im Bett. Um den Mittag herum packten Fred, Helene und ich unsere Wäsche und gaben diese in der Nähe einer Wäscherei.
Dann gingen wir ins Zentrum und assen an der Plaza Lunch. Anschliessend überquerten wir den Platz und besuchten das MAAM - Museo de Arqueologia de Alta Montana.
Dieses zeigt einem auf, wie weitreichend die Inkas ein System aufgebaut hatten und dieses grosse Gebiet, welches das heutige Equador, Peru, Bolivien, Chile und Argentinien einbezog, mit rund 40'000 km Wegnetz verband. Auch die Verwaltung über dieses grosse Gebiet war weit entwickelt.
Der Höhepunkt des Museums jedoch sind "Los Niños Del Llullaillaco". Drei Kimdermumien im Alter von 6, 7 und 15 Jahren wurden auf dem 6739 m hohen Vulkan Llullaillaco im Jahre 1999 von einem Team von National Geographics geborgen. Es ist die höchste archäologische Fundstätte der Welt auf dem dritthöchsten Vulkan der Erde. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine Opfergabe handelt, bei welcher die Kinder mit Maisschnaps betäubt und dann mit den verschiedenen Grabbeigaben auf die "Reise" geschickt wurden. Fotografieren war in diesem Museum leider nicht erlaubt.
Am Abend holten wir gegen neun Uhr die Wäsche ab und gingen zu dritt zu argentinischer Zeit beim "Viejo Jack" BBQ essen.
Tren A Las Nubes
Um 5.35 Uhr klingelte das iPhone erbarmungslos, da wir heute den "Zug zu den Wolken" gebucht hatten. Nach 3 Stunden Schlaf geht es einen Moment bis man den Wecker realisiert. Also auf, anziehen und in die Küche Kaffeewasser aufsetzen. Fred war auch schon wach und in der Stille tranken wir im Garten hinter dem Haus unseren Kaffee.
Pünktlich um 6.10 Uhr hielt das Remis-Taxi vor dem Hostel. Wir fuhren zum Bahnhof, wo bereits ein reges Treiben herrschte. Am Schalter wurde unsere Reservation bestätigt und schon konnten wir im vordersten Wagen einsteigen. Die Plätze waren nummeriert und wir richteten uns in dem recht bequemen Zug ein. Um 7.05 Uhr fuhr er los. Wir mussten die inneren Schutzfenster aber noch geschlossen halten. Wie uns unsere Wagenbegleiterin erklärte, hätten sich einige ein Spiel daraus gemacht, Steine nach den fahrenden Zug zu werfen, darum müssen diese in der Stadt geschlossen bleiben. Der erste Teil der Fahrt verlief in der Ebene. Als dann die Steigung begann, fuhr der Zug Zickzack. Dax heisst, rückwärts und vorwärts, um Höhe zu gewinnen. Wir kamen in die Berge und bewunderten die vielen Kakteen am Wegesrand. Auch das Farbenspiel der Berge, ähnlich wie in Purmamarca, wirkte zauberhaft in dieser Landschaft. Nach 6 Stunden Fahrt, kurz vor San Antonio De Los Cobres, hielt der Zug plötzlich in einem Tunnel an. Bläulicher Abgasrauch breitete sich aus und die Befürchtung bestätigte sich rasch, Motorschaden. Mechaniker und Techniker liefen hin und her und was mich estaunte, die Leute nahmen es gelassen. Eine halbe Stunde später und nach einigen Fehlversuchen rollte der Zug unter grossem Applaus wieder an bis hinter den Tunnel. Dann hielt er erneut, aber nur um den im Tunnel verbliebenen Arbeitern etwas Kost und Trank zu bringen.
Allgemein ist diese Fahrt sehr gut organisiert. Begleitwagen sperren jeweils die Bahnübergänge ab, da es keine Barrieren hat. Auch eine Ambulanz begleitet den Zug auf der ganzen Fahrt. Im Zug selber hat es einen Doktor, Sauerstoffflaschen, ein Buffet und ein Restaurant, welches allerdings recht teuer ist.
Da die Höhe immer mehr anstieg, begannen Fred und ich Kokablätter zu "kauen". Auch wurde uns Mate von unserem Nachbar angeboten was wir natürlich nicht ablehnten. Mate ist eine Art Tee, welcher in einem kleinen Gefäss mit losen Blättern und heissem Wasser angerichtet und durch ein spezielles Eisenröhrchen eingesogen wird. Es gehört sich, dies alles auszutrinken, bevor man es zurückreicht.
Kurz vor der letzen Station der Reise kommt man an den "Minas Concordia" vorbei. Diese Salpetermine wurde nach einem tragischen Unglück aufgegeben, so das es heute verlassen an der Bahnstrecke liegt. Ein abgesperrtes Loch von bis zu 4000 Meter tiefe zeugt noch von dem Unglück.
Kurz danach ist man beim letzten Punkt der Zugfahrt, bei dem riesigen Viadukt "La Polvorilla" angelangt. Dort hatten wir 20 Minuten Zeit, den von einheimischen nur für diesen Zug aufgestellten Markt zu durchstöbern. Natürlich wurden auch kräftig Fotos geschossen. Eine kleine Treppe führt noch ein paar Meter weiter hinauf und spätestens dann merkt man die 4200 Meter Höhe, weil man ziemlich ausser Atem ist. Eine Frau hatte einen Schwächeanfall und wurde mit Sauerstoff versorgt.
Dann geht es zurück nach San Antonio, wo man wieder auf einen Markt trifft. Diesmal mit Tortillas und Empañadas, welche wir uns einverleibten. Die 271 km lange Fahrt zurück wirkte auf uns dann eher lange. Argentinische Sänger und ein Zauberer verkürzten diese Zeit mit ihren Darbietungen. Um Mitternacht waren wir wieder in Salta und kehrten mit dem Taxi zurück ins Hostel, wo wir nach einem Bier mit Koki und Mariela gegen zwei Uhr müde ins Bett fielen.
Ticket para tren
Dass wir heute etwas länger schliefen, liegt an der letzten Nacht. Gegen Mittag standen wir auf und frühstückten, was hier nicht ungewöhnlich ist. Danach spazierten wir ins Zentrum und besuchten die Organisation Vantage, welche Tickets für "el tren a las nubes" anbieten. Wir lösten unsere Tickets, was einfach war, und dann das Ticket für Fred. Dies stellte sich als komplizierter heraus, da wir von ihm nur den Vornamen und die Nationalität hatten. Sie brauchten aber unbedingt die Passnummer und den Nachnamen und so begannen wir diese telefonisch zusammenzusuchen. Nach einer Stunde waren wir dann soweit und bezahlten die drei Tickets, welche uns am Abend geliefert werden sollten.
So gingen wir zur Plaza und assen Lunch. Auf dem Weg zurück kamen wir an der "Iglesia Fransisco", eine farbenfrohe Kirche aus dem Jahre 1882.
Am Abend trafen noch weitere Gäste ein. Ovi brachte eine französische Kollegin in die Herberge und auf Fred warteten wir auch. Er traf dann plötzlich ein, mit zwei Schweizerinnen. So hiess man die neuen Mitbewohner mit einem Wein Willkommen und da es wieder einiges zu erzählen gab, wurde es wieder zwei Uhr, auch wenn der Wecker bereits auf 5.35 Uhr gerichtet war.
Salta – San Bernardo
Endlich schien heute die Sonne in Salta. Nach Mittag traf Guilhem mit seinem Laptop ein, damit ich ihm den "Live writer" erklären konnte. Dies ist das Programm, mit welchem man offline den Blog schreiben kann, was ich ja bis Santiago auch nutzen konnte.
Anschliessend spazierten Sandra, Guilhem, Helene und ich zur Talstation des Berges "San Bernardo". Wir lösten ein einfaches Ticket und fuhren mit der Gondel hoch. Sandra war sichtlich erlöst, als wir endlich oben angekommen waren. Auf der Höhe, die nur gerade auf 1454 Metern liegt, gönnten wir uns etwas Kleines zu essen. Dann bewunderte wir die Aussicht und die vielen kleinen Wasserfälle, welche sich zwischen Sitznischen und Weglein hindurchzwängen.
Danach ging es zu Fuss ins Tal zurück. Auf dem Weg nach unten kamen uns massenweise Jogger entgegen, welche diesen sonnigen Tag sportlich nutzten.
Im Tal kamen wir zur riesigen Statue von "Martín Miguel de Güemes", dem Helden von Salta, welcher sich gegen die Spanier zur Wehr setzte. Danach kamen wir beim Busterminal vorbei, an welchem sich Sandra für morgen das Ticket nach San Pedro De Atacama löste.
Gegen Abend traf auch noch Gregory ein und wir entschlossen, für alle die möchten, Spaghetti zu kochen. Helene und ich kochten dann für sechs Personen: Gregory, Guilhem, Hugh, Tibo, Helene und mich. Wir hatten eine tolle Stimmung und nach Mitternacht, als wir gedanklich schon auf dem Weg ins Bett waren, hiess es plötzlich - "Bowling"
Hugh war derjenige, der alle zu überzeugen versuchte. Er ist auch der, welcher vor 6 Jahre von Irland nach Salta kam, hier nun arbeitet und fliessend spanisch spricht. Zu sechst machten wir uns nach Mitternacht auf zur Bowlingbahn. Wir hielten dafür zwei Taxis an. Das Bowlen war vor allem wegen Hugh spassig, weil er schon ziemlich Bier intus hatte und die Kugel so akrobatisch warf, dass er teilweise selbst über die Bahn kugelte.
Nach dem Spiel war Pool angesagt. Also zogen wir weiter in eine eher dunkle Bar, die im hinteren Bereich Pooltische hatte. Wir spielten Pool in zwei Dreiergruppen bis drei Uhr. Danach ging es per Taxi zurück ins Hostel und um vier Uhr waren wir dann endlich im Bett. Nun hatten wir den argentinischen Rhythmus mitgelebt.
Salta – Mercado
Bereits beim Blick aus dem Fenster sahen wir, dass wieder ein bewölkter Tag auf uns wartet. Das Frühstück wurde in der Küche gerüstet, während wir in der warmen Stube die News lasen.
Da es heute Sonntag ist, befindet sich unweit vom Zentrum ein Markt, welcher Ovi und Sandra besuchen wollten. Wir schlossen uns an und schlenderten 3 Stunden durch die Stadt. Während Helene und Sandra alles ganz genau unter die Lupe nahmen, setzten Ovi und ich uns in eine Gartenbeiz.
Nach dem Markt gingen wir zum Plaza 9 de Julio und assen verspäteten Lunch.
Auf dem Weg zurück zum Hostel war es schon recht kühl und es nieselte. Wir deckten uns im Supermarkt fürs Abendessen ein und machten es uns dann im Hostel gemütlich.
Irgendwann standen plötzlich Gregory und Guilhem in unserem Hostel. Sie erkundigten sich wie es uns geht, erzählten von ihren Plänen und wir verabredeten uns für Morgen, gemeinsam den Hügel über Salta zu besuchen. Dann verabschiedeten sie sich und wir anderen schauten alle Indiana Jones 3, welcher im Tv gerade angefangen hatte. Unsere Spaghettis kochten wir dann gegen 22.00 Uhr und gingen ein wenig früher ins Bett als gestern.
Salta Centro
Gegen 9.00 wagten wir uns in die Küche und entdeckten drei gerüstete Schälchen Cornflakes. Ich setzte Wasser auf und sah die Kaffeebeutel in Form von Teebeuteln. Nach dem kleinen Frühstück machten wir uns auf, das "Init Huasi", ein Hostel welches ich im Internet fand zu suchen. Nach einer Viertelstunde fuhren wir beim Hostel vor. Nach dem Klingeln wurde uns geöffnet und wir betraten einen gemütlichen, warmen Aufenthaltsraum. Wir wussten sofort, das wir hierhin wechseln werden.
Wir fuhren zurück, bezahlten die letzte Nacht, luden das Gepäck ein und informierten unsere französischen Mitfahrer, indem wir ihnen eine Karte des neuen Hostels aushändigten.
Wir richteten uns im neuen Hostel ein, fanden im Tauschregal einen deutschen Südamerika Reiseführer und lernten die Mitbewohner kennen. Eine Deutsche, ein Ire, ein Franzose, ein Schweizer aus Fribourg, ein Rumäne und eine Lateinamerikanerin, deren genaue Herkunft wir noch nicht ausfindig machen konnten.
Gegen 14.30 Uhr machten wir uns zu Fuss auf den Weg ins Zentrum. Beim einladenden Zentrum "Plaza 9 De Julio" setzten wir uns an ein Tischchen und beobachteten das Treiben rund um die Plaza. Wir bestellten einen Apéro und Ricotta Ravioli und wunderten uns über die Dreistigkeit der Tauben, welche sich, sobald sich ein Gast vom Tisch fortbewegte, über das verbliebene Essen auf dem Tisch stürzten. Innert einer halben Minute war das Brotkörbchen und die Resten im Teller leergefegt.
Drei fliegende Verkäufer versuchten bereits uns ihre Ware zu verkaufen, als mein Crocs plötzlich auf einem Schemmel stand und mit einem Tuch bearbeitet wurde. Ich versuchte vergeblich den Schuhputzer zu überzeugen, das meine Gummischlüpfer dies nun wirklich nicht nötig hätten. Ich liess dann schmieren und polieren bis es so aussah, wie wenn man den Crocs kurz unter Wasser hält. Er plauderte unnachlässig mit uns, vergass jedoch vieles innert Minuten wieder, da er dasselbe wieder fragte. Am Schluss verlangte er 30 Pesos, was ich dann als ein wenig zu viel des Guten befand. Ich zahlte im dann immer noch umgerechnet 6 Franken, was sicher seinem halben Tageseinkommen entsprach.
Wir fotografierten noch die "Catedral Basílica" und schlenderten über die Buenos Aires Strasse zurück. Die meisten der Geschäfte waren geschlossen und öffneten erst gegen 18.00 Uhr wieder. Zurück im Hostel lasen und plauderten wir, sahen einen Film im TV und machten uns mit dem Fribourger Fred auf den Weg, ein Restaurant zu suchen. Wir wurden in der San Martin Strasse fündig. Fred erklärte uns ein wenig die Menüs, da sein Spanisch ziemlich gut ist. Wir selber waren gegen 23.15 Uhr im Restaurant und staunten, dass um Mitternacht eine Familie mit Kindern ganz selbstverständlich zum Nachtessen erschien. Es ist eben alles ein wenigvspäter in Argentinien. Nachtessen vor 22.00 Uhr kennt man fast nicht.
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch Wein besorgen und standen vor eine Ladentüre, die zwar geschlossen, aber durch deren Gitter hindurch weiterhin verkauft wurde. Gerade als Fred an der Reihe war, wurde die Frau leicht nervös schaute zu Boden und verwies Fred zu warten. Fred wusste schnell warum und entfernte sich ein paar Schritte, blieb unauffällig stehen und wartete. Da wir nicht begriffen was das sollte fragten wir ihn. In leisem Ton klärte er uns auf das die Polizei in der Nähe sei und wir kurz warten müssten, da die Sperrstunde Alkohol zu verkaufen bereits verstrichen sei. Und prompt stand plötzlich wie aus dem Nichts ein Uniformierter da, kaufte etwas Kleines und ging wieder. Ich denke er wusste, wieso alle warteten, ignorierte es jedoch. Sobald er weg war bekamen wir den Wein mit der Bemerkung, "you don't know me!" und dem Hinweis, den Wein unter der Jacke zu verstecken.
Zurück im Hostel tranken wir mit Ovi, dem Rumäne den Wein und gingen um zwei Uhr ins Bett.
Salta
Nach dem letzten Frühstück in San Pedro kamen um 8.30 Uhr schon unsere französischen Mitfahrer Gregory und Guilhem . Helene und ich packten die letzten Sachen ein und gaben den Schlüssel ab. Das Auto war mit dem Gepäck der vier Insassen randvoll. Wir fuhren noch beim Laden vorbei und versorgten uns mit Proviant für die lange Fahrt.
Dann fuhren wir aus San Pedro hinaus, erledigten ausgangs Dorf noch die Grenzformalitäten und schon ging es dem Jamapass entgegen. Stetig stieg dieser an und nicht viel später waren wir auf 4800 m.ü.M. Die Strasse zog sich lange über 4000 m weiter. Dann kam die Grenze zu Argentinien. Die Strasse war mit Betonblöcken gesperrt, so dass man zu den Gebäuden daneben hinausfahren musste. Kontrolliert wurde dies nicht gross und wir hätten genauso gut durchfahren können. Die Prozedur war eine Art Rundgang, den man absolvieren musste. Das Gepäck jedoch wurde nicht durchsucht.
Die Fahrt ging weiter durch wunderschöne Landschaften.
In Susques, einem Dorf aus den gleichen erdigen Farbe wie das Land worauf es steht, machten wir einen Stopp am Rande der Strasse, schauten auf einen Flusslauf und assen bei kräftigem Wind unseren Lunch. Nach der Mittagspause führte uns der Weg an riesigen Kakteen vorbei, welche an den kargen Berghängen das Land zierten.
Wir durchquerten die "Salinas Grandes", wo kräftig Salz abgebaut wird. Dann kamen Täler in vielfältigen Farben. Grün, gelb, rot mischten sich zu einer farbenprächtigen Umgebung. Wir waren in Purmamarca angekommen. Ein Berg trägt nicht zu unrecht den Namen Berg der 7 Farben. Im San Salvador de Jujuy tankten wir das Auto und fuhren nun im Dunkeln die restlichen Kilometer bis Salta. Unterwegs kamen wir durch zwei Polizeikontrollen.
Endlich in Salta suchten wir die Unterkunft eines Freundes der Franzosen. Nach einem Trip durch das Zentrum fanden wir es, das Hostel "Zabala". Wir wurden freundlich empfangen und uns wurden die schlichten Zimmer gezeigt. Wir stellten die Uhr noch eine Stunde vor und gingen dann zu einem Bankomaten, da wir noch keine argentinische Pesos hatten. Um Mitternacht wurde für uns noch ein Barbeque hergezaubert, das für eine Woche gereicht hätte. Aber lecker war es. Um 1.00 Uhr krochen wir, ich mit anhaltendem Kopfweh, ins Bett.
Bye San Pedro
Der letzte Tag in San Pedro verbrachten wir müssig und so gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Durch den ganzen Tag hindurch lasen wir im Schatten und knabberten dazwischen Chips oder assen Avocado. Dann füllten wir unser Postpaket mit 6 kg Material und brachten es zur Post. Unterdessen sins drei Pakete unterwegs in die Schweiz und noch keines ist angekommen. Wir hoffen, dass sie irgendwann ihr Ziel erreichen. Gegen Abend holten wir unsere Wäsche ab und packten den Rucksack. Bei unserer Unterkunft stand Spaghetti auf dem Menüplan und so nahmen wir das letzte Abendessen hier zu uns. Anschliessend bezahlten wir unsere 10 Tage Unterkunft und gingen aufs Zimmer.
Dort schaute ich mir den Film "Verschollen" im TV an, während Helene eifrig in ihrem Buch weiterlas.
Calama
Gemäss Email müsste heute die Bewilligung für Argentinien in Calama eingetroffen sein. Also fuhren wir nach dem Frühstück los, 100 km durch die Wüste. In Calama fuhren wir erst einmal durch diverse Strassen, bis wir die Genannte fanden. Wir fanden einen ein paar Blocks ausserhalb und spazierten zur Hausnummer, die uns übermittelt wurde. Unterwegs bestaunten wir wieder einmal die elektrischen Leitungen und wunderten uns erneut, dass dies alles funktioniert. "Chile Express" stand da über einem Eingang. Wir stellten uns in die Schlange und als wir an der Reihe waren, verlangten wir das Dokument. Bekommt man hier nicht, versuchte die Dame uns klar zu machen und schickte uns mit halbherziger Erklärung woanders hin. Dieses woanders begannen wir zu suchen, fanden es aber nicht. Also zurück zum Schalter. Diesmal gab sie uns in gebrochenem Englisch eine Hausnummer durch, "same street" fragte ich noch was sie bestätigte. Also wieder los, die Nummer zu suchen. Diese Nummer existierte irgendwie nicht trotz vielen Gebäuden, die wir beäugten. Wieder zurück kam sie hinter dem Schalter hervor mit uns auf die Strasse. 4 Kreuzungen, dann rechts, Nummer 2274. Aha - das ist jetzt eine andere Nummer. Diesmal fanden wir, unterdessen den dritten Chile Express Laden, und gingen hinein. Auf frage nach dem Express verwies sie mit dem Finger irgendwo nach hinten. Wieder hinaus, einmal um den Block um zu merken, dass dieser Chile Express zwei Eingänge hat, unserer ein wenig versteckt hinten in der Gasse. Und tatsächlich, hier nahmen die Leute Pakete in empfang. Und welch Freude, unser Express war tatsächlich da.
Nach diesem Maraton gönnten wir uns in einer autofreien Zone den Lunch. So wirklich sympathisch war uns auch diese Stadt nicht. Gleiches einschliessendes Bausystem und krumme Blicke unter unseren Tisch erinnerten uns ein wenig an Santiago. Wir liessen uns aber den Appetit nicht verderben.
Danach gingen wir zurück zum Auto, welches noch da war, und fuhren zurück nach San Pedro, wo wir den Tank noch auffüllten.
Am späteren Nachmittag brachten wir noch die Wäsche und brannten im Internetroom eine DVD mit den Fotos von Eastern Island bis San Pedro. Diese wird auch nach Hause geschickt.
Dann trafen wir wieder die zwei Franzosen vom Pferdereiten. Auch sie gehen am Freitag nach Salta. Wenn möglich, versuchen wir sie mitzunehmen. Platzangst hätten sie keinen, nachdem sie unser Auto betrachtet hatten. Gegen neun Uhr gingen wir noch Salat und Pure essen und kehrten dann zurück in unser Zimmer.
Horse riding
Heute war um 7.45 Uhr Tagwach. Wir assen zügig unser Frühstück, verabschiedeten uns von Dominique und Peter da sie heute weiterreisen, packten den Rucksack und gingen zum Treffpunkt des Pferdereitens. Wir wurden per Auto zur Ranche am Rande von San Pedro gefahren und bekamen dort Gamaschen und einen Helm. Dann kamen die Pferde und wir stiegen einer nachZwei Norweger, zwei Franzosen und wir zogen mit zwei Guides los.
Die Pferde waren recht friedlich und obwohl ich schon mehrere Jahre auf keinem mehr gesessen war, kam es mir schnell wieder vertraut vor.
Schnell waren wir aus dem Grün draussen und ritten von drei Hunden begleitet durch die steinige Ebene. Wir überquerten 2 Schnellstrassen, ritten über einen Hügel und kamen dann zum Eingang des Tales, welches zum "Valle De La Muerte" führt. Nach einer weiteren halben Stunde waren wir zuhinterst im Tal erblickten nun die Sanddünen, welche andere zum Sandboarden benutzen. Auf einer Sandüne machten wir Rast, tranken etwas und plauderten ein wenig. Das Tal sieht toll aus mit diesen Felsformen inmitten der Sanddünen.
Auf dem Rückweg blieb ich mit einem Franzosen und einem Guide ein wenig zurück, um noch ein Stück zu galoppieren. Immerhin war es für einen unerfahrenen Reiter wie mich angenehmer als Der Trab. Es schüttelte weniger.
Nach drei Stunden waren wir von dem tollen Ausflug wieder zurück.
Am Nachmittag waren wir ziemlich müde und entspannten uns mit lesen.
Gegen Abend war plötzlich Stromausfall. Wir zogen los fürs Abendessen und merkten, dass es nur das halbe Dorf betraf. Wieder fanden wir einen gemütlichen Innenhof mit Feuer und liessen den Abend auf dem Hauptplatz ausklingen. Zurück im "Chiloe", unserer Unterkunft, besorgten wir uns eine Kerze und gingen aufs Zimmer. Gegen 23.00 Uhr war dann auch der Strom zurück.
Star watching
Heute war Reiseplanung auf dem Programm. Am Morgen erhielt ich eine Email der Autovermietung. Später rief ich dort an und vereinbarte, die Bewilligung für Argentinien zu bekommen. Dafür werden wir den Wagen am 13. Mai in Arica abgeben. Die Bewilligung können wir am Donnerstag in Calama abholen.
Danach gingen wir in die Stadt und reservierten für den Abend "Star Watching". Auch einen Reitausflug ins "Valle De La Muerte" setzten wir für Morgem an. In dem Office des Pferdetrekkings hatte es Bücher, welche man ohne Tausch kaufen konnte. Endlich hatten wir nun wieder was zu lesen, was wir am Nachmittag frönten.
Gegen 19.20 Uhr wurden wir per Bus ein Stück ausserhalb San Pedro gebracht. Schon bei der Ankunft sahen wir die verschiedenen Teleskope, die vor einem Gebäude auf einem Platz eingerichtet waren. Zuerst ging es aber in eine Hütte, in der eine Kerze brannte und um die sich nun die Gruppe versammelte. Das Dach hatte oben eine Öffnung, so dass man schon Sterne zu Gesicht bekam.
Englisch, mit einem französischen Akzent wurden wir in den Sternenhimmel eingeführt. Seine witzige Art provozierte mehrfaches Lachen. Dann ging es nach draussen an die Teleskope. Mars und Saturn wurden ins Visier genommen. Dann kamen die grösseren Teleskope zum Einsatz, welche Sternenhaufen, Nebel und Galaxien sichtbar machten. Erstaunlich, was man schon mit blossem Auge in der Wüste alles zu Gesicht bekommt. Die Milchstrasse strahlt förmlich vom Himmel.
Gegen Schluss lernten wir noch die Sternenbilder ein wenig. Die Teleskope konnten einfach durcheinander benutzt werden indem man dazwischen umherlief. So verteilten sich die Leute gut. Gegen Ende gab es noch ein warmes Getränk und eine Fragerunde, bevor wir wieder per Bus zurückgebracht wurden.
Es war bereits elf Uhr, als wir noch essen gingen.
Das Mondfoto befindet sich auf der Cam, welches durch ein Fernrohr geschossen werden konnte und ich habe es per iPhone abfotografiert.
Aldea De Tulor
Heute trafen wir am Vormittag ein Schweizer Paar, welches in dieser Unterkunft abgestiegen ist. Sie sind seit einem Jahr unterwegs und beenden ihre Reise in zwei Wochen. Wir durften ihren Südamerika Reiseführer ausleihen, im uns die verbleibenden Übernachtungen in Chile herauszusuchen.
Gegen Mittag rüsteten wir uns für den Besuch der ältesten archäologischen Stätte von Nordchile. Helene sass bereits wartend im Auto als ich den Vorschlag machte, zu Fuss noch Wasser kaufen zu gehen. Sie stieg aus, schloss die Autotüre und wollte mir den Schlüssel reichen. Der steckte jedoch im Zündschloss, und alle drei vorhandenen Türen waren geschlossen.
Wir suchten zuerst im Internet nach Lösungen. Weiter fragten wir nach einer Werkstatt im Ort - negativ. Dann versuchte ich es auf eigene Faust. Mit einem Holzkeil, einem präparierten Draht und einer Socke als Schutz für die Türe machte ich mich ans Werk. Ich hatte Glück, weil auf dem Areal gerade Bauarbeiten in Gang waren und ich so das Material quasi vor der Nase hatte. Es gelang mir über einen kleinen Spalt oben durch den Holzkeil verursacht mit dem zurechtgebogenen Draht den Schliessknopf zu fassen und hochzuziehen. Mein erstes geknacktes Auto 🙂
Unterdessem war es 14.00 Uhr und wir konnten aufbrechen. Die Stätte "Aldea De Tulor" befindet sich etwa 11 km südlich von San Pedro. Es sind Überreste einer Siedlung, welche heute auf trockenem Gebiet liegen und bis auf 800 Jahre v. Chr. datiert wurden. Es waren Lehmhütten, die in verschiedenen runden Formen angelegt und mit Lehm und Grass überdacht waren. Die Siedlung wurde um 500 n. Chr. aufgegeben und Sandwinde bis 100 km/h erodierten diese Behausungen bis auf die Grundmauern. Zwei Gebäude wurden jedoch rekonstruiert und vermitteln einem, wie es ausgesehen hatte.
Anschliessen fuhren wir zurück und gegen Abend besuchten wir ein weiteres Lokal, so dass wir bis jetzt schon verschiedene Menüs und Preislagen kennenlernen konnten. Diesmal hatte ich vegetarische Cannelloni, welche ausgezeichnet schmeckten.
Pukará De Quitor
Heute fuhren wir nach dem Frühstück los, die antiken Bauten "Pukará De Quitor" zu besichtigen. Dieses Fort liegt 3 km westlich von San Pedro an einem Berghang. Diese 700 Jahre alte Festung wurde von den Atacameños gebaut. Diese Bevölkerungsgruppe der Atacamawüste versuchte sich in dieser Zeit von dem expandierendem Inkareich, welches über die Berge von Osten kam zu schützen.
Die Bauten ziehen sich wie Terrassen vom Fuss bis zur Spitze. Die Grundmauern sind zum Teil bis auf 2 Meter erhalten und man erkennt Wohnungsräume, Vorratskammern und Gassen. Es hat an diesem Hang nichts als Steine. Das Grün beginnt unmittelbar am Fuss des Hügels.
Wir stiegen zuerst am Parallelhang, welcher durch einen Felseinschnitt von den Bauten getrennt ist in die Höhe. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf die Anlage und die weitere Umgebung. Oben merkten wir, dass es keinen ofiziellen Verbindungsweg zu den Bauten gibt. So stiegen wir über einen Schleichweg durch eine Geröllhalde zum anderen Hügel.
Auf dem Weg nach unten konnten wir nun die Bauten genauer besichtigen. Geschichtete Steine unterschiedlicher Grösse wurden verwendet. Dazwischen immer wieder ein stehender Stein, der etwas grösser ist. Auch kleine Fenster konnte man ausmachen.
Anschliessend fuhre wir noch in das Tal hinein und zurück. Interessant, wie man den einzelnen Ausflüglern begegnet. Ob zu Pferd, mit dem Bike, per geführte Gruppe oder zu Fuss, alle verbringen die Ausflüge auf ihre eigene Weise.
Gegen Abend assen wir in einem grossen gemütlichen Innenhof bei zwei offenen Feuern unser dinner. Wir reflektierten ein wenig unsere Reise indem wir uns an die am besten gebliebenen Momente erinnerten. Unglaublich, wie viele Eindrücke in den drei Monaten schon in unseren Köpfen gespeichert wurden.
Zurück bei der Unterkunft verlängerten wir die Abreise noch auf den 21. April und gingen dann aus Zimmer zurück.
Marktbummel
Wir nahmen den Vormittag recht gemütlich, indem wir bei unserer Loge beim Bach sassen und unsere i-Geräte forderten. Gegen Mittag assen wir einen gesunden Salat und gingen anschliessend auf Souvenirjagt. Dann holten wir uns bei der Post noch ein grösserer Karton, um wieder ein paar Dinge nach Hause zu schicken.
Weiter versuchten wir unser Glück, das Buch "Die achte Sünde" im Buchshop zu ergattern. Wieder waren wir erfolglos, weil sie dies nur gegen den Tausch eines anderen Buches machen wollen. Und ohne Buch geht dies einfach nicht.
Dann schrieb ich der Autovermietung, dass wir früher in Arica sein werden und hoffen nun auf Entgegenkommen. Der Rest verbrachten wir noch mit Reiseplanung und erfuhren weiter, dass Helenes Vater in Helsinki festsitzt, weil wegen des Vulkans in Island der Fligverkehr in Island zum erliegen gekommen ist.
Am Abend assen wir nochmals beim freundlichen Chilene next door. Er spendierte uns einen Pisco Sour, weil ihn zum zweiten mal besuchten. Am Abend gebrauchten wir den TV und zu unserer Überraschung kam ein deutsch gesprochener Spielfilm. Welch Seltenheit 🙂
Miscanti y Miniques
Schon um 7.00 Uhr schien die Sonne ins Zimmer. Ich stand auf und ging einen Vorfrühstückkaffee trinken. Heute gab es ihn MIT Milch 🙂
Später weckte ich Helene und wir frühstückten. Dann nahmen wir einen Pullover, den Sonnenhut un Brille mit und kauften im Laden nebenan noch Brot, Käse, Bananen und 3 grosse Flaschen Wasser ein. Nun waren wir bereit für den Ausflug und fuhren in östliche Richtung aus dem Dorf.
Die erste Begegnung hatten wir mit drei wilden Eseln, die in der Pampa grasten.
Als nächstes kamen wir nach Toconao. Schon auf der Brücke bekommt einen Vorgeschmack auf das "Valle De Jere". Mitten in einer kargen steinigen Schlucht spriesst das Grün wie in einer Oase. Wir parkierten weiter oben und spazierten in die Schlucht hinunter. Ein System aus Wasserumleitungs-Kanälen und einem Bach umgeben von knalligen Grüntönen zieht sich durch diese Schlucht.
Wir fuhren weiter nach Socaire. Ein kleines Dorf aus Steinhäusern, zwei kleinen Kirchlein und drei unscheinbaren Restaurants nebeneinander. Direkt hinter dem Dorf war ein allgemeines Fahrverbot, zumindest sah es so aus. Wir fragten also eine Frau, die gerade vor der Cocineria stand nach dem Weg zu den Lagunen. Sie bestätigte die Richtung und meinte, wir sollen fas Schild ignorieren. Schnell fügte sie hinzu, ob wir auf dem Rückweg bei ihr essen würden, was wir nicht ausschlagen konnten.
So fuhren wir, jetzt über Schotterpiste, die ansteigende Strasse hoch. Auf 2600 Metern beginnt sie und eine Stunde später befindet man sich auf der nächsten Hochebene auf 4100 Metern. Da kam dann die Abzweigung zu den beiden Lagunas Miscanti und Miniques. Noch weitere 20 Minuten und ein Hügel und man steht vor einem blau schimmernden See, welcher am Rand durch eine Salzkruste in die Landfarben übergehen.
Beim Miniques nahmen wir im Windschatten einer Steinmauer unser Picknick ein. Dann verliessen wir die Höhe wieder und fuhren zurück nach Socaire, wo wir das Versprechen einlösten und bei "Cocineria Sairilúlama" eintraten. Bestellen konnten wir nichts, es wurde einfach aufgetischt. Es begann mit einer Suppe mit Fleisch und Gemüse darin, welche uns richtig gut bekam. Wir merkten aber das dies erst der Anfang wäre und so mussten wir zu verstehen geben, dass wir bereits satt waren. Ein wenig enttäuscht aber immer noch mit einem Lächeln brachte sie uns noch einen Kaffee. Wir bedankten uns beim Gehen und lobten die Suppe.
Nun fuhren wir ganz zurück auf die Ebene bei 2500 und machten über einen Loop einen Abstecher zur Laguna Chaxa. Dies ist ein Reservat in der Salzwüste, welches drei verschiedene Flamingoarten beheimatet. Herrlich zu beobachten, wie diese Tiere knapp übers Wasser düsen oder im übersalzenen Nass nach Nahrung suchen.
Dann war es Zeit zurückzufahren. Wieder in San Pedro tankten wir zuerst den Wagen, gingen danach in eine verrauchte Stube nachtessen und holten zum Schluss noch unsere Wäsche ab.
Valle De La Luna
Erwachen an einem angenehmen Ort ist ein gutes Gefühl. Das Zimmer ist genug isoliert, so dass es auch Minustemperaturen standhält. Sobald die Sonne kommt, gehen aber die Temperaturen schnell nach oben.
Zum Frühstück fehlte zwar die Milch im Kaffee (der Grund dazu kam mir spanisch vor) aber das Frühstück war sehr gut.
Danach packten wir die Wäsche zusammen und brachten sie zur Laundry. Dann schlenderten wir zum Museum und besuchten noch die älteste Kirche von Chile. Der Dachgibel der Kirche sowie der Boden sind Holzkonstruktionen, die schon recht schief wirken.
Anschliessend erkundigten wir uns bei einem Veranstalter über die Tour San Pedro nach Uyuni in 3 Tagen. Es klang als hätten wir den besten Veranstalter erwischt. Auf die Frage wie es mit der ersten Übernachtung auf 4600 Metern stehe, kam er mit der sauberen Luft, die der Höhenkrankheit entgegenwirke. Na ja, zurück im Hotel mobilisierten wir Google und fanden haarsträubende Geschichten über diesen Veranstalter von betrunkenen Fahrern bis Unfälle mit Toten. In Reiseforen beschwerten sich Betroffene lautstark über das Erlebte und die Zustände. Wir entschlossen, diesen Ausflug besser später von Peru aus zum Uyuni zu unternehmen.
Wir assen noch eine Empanada, eine mir Tomaten und Käse gefüllte Teigtasche und machten uns gegen 17.15 Uhr auf zum "Valle de la luna". Die 15 km waren schnell zurückgelegt und wir fuhren in das bizarre Tal hinein. Seltsame Steinformationen, dunkle Sanddünen und verschiedene Farben geben diesem Teil der Wüste den Namen. Wir bewunderten auf einem windigen Grat, wie die Sonne hinter den Bergen verschwand. Vor der Rückkehr machten wir noch einen Abstecher zu den "Tres Marias".
Danach fuhren wir zurück, parkierten das Auto vor unserem Cabaña und gingen zur Nachbarloge essen. Ein freundlicher Mann servierte uns zu Musik aus den Anden ein feines Risotto.
San Pedro De Atacama
Nebst wenigen Aufwachern in der Nacht schliefen wir nicht so schlecht und wir wurden auch nicht gestört. Um 7.00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir bezogen bei einer Tankstelle noch einen Cappuccino, der jedoch überzuckert war. Auch ein Sandwich für später kauften wir noch ein.
Der Weg Richtung Calama war nicht spektakulär, da man überall den Spuren des Kupferabbaus begegnet. So leidet natürlich auch das Landschaftsbild. Calama selber umfuhren wir und machten uns direkt auf den Weg nach San Pedro de Atacama. Von diesem Punkt beginnt es durch trockene Wüste zu steigen, und dies so dezent, dass man es kaum merkt. Nur der Suzuki hatte nicht mehr dieselbe Power. Dieser kontinuierliche Anstieg zog sich nun eine Stunde dahin und als ich einen Blick auf die GPS Daten wagte, zeigte es mir 3495 Meter an. Unglaublich, am Morgen neben dem Meer erwacht, am Mittag auf 3500 Metern. Zum Glück ging es bis nach San Pedro noch einmal herunter bis auf rund 2500 Meter, denn um sich an die Ziele der nächsten Tage anzuklimatisieren reicht dies vorerst.
Nach der Anhöhe bot einem der Ausblick eine eigenartige Szene. Weites helles bis weisses Land mit einigen Bergformationen. Und plötzlich war da die kleine Oase, turistische Hochburg, Ausgangspunkt für viele Ausflüge und nach all den Sicherheitsbauten der letzten Tage ein offenes belebtes Dorf, das von versteckten Hostels, Läden und Cafés nur so wimmelt. Wir fuhren zuerst zur einzigen Tankstelle im Dorf und danach parkten wir vor einer Türe mit der Aufschrift Turismo. Drinnen sass ein wuchtiger Chilene der uns freundlich zum Setzen aufforderte. Er zeigte uns dann Übernachtungsmöglichkeiten, die seiner Meinung nach etwas taugten. Die Karte mit den Plätzen zeichnete er kurzerhand selber. Wir bedankten uns und machten uns auf die Suche. Wir fanden alle recht schnell. Beim letzten stiegen wir gerade aus, als uns auf der anderen Strassenseite jemand in ein nett aussehendes Plätzchen hinter einen kleinen Brücke lotste.
Der Platz mit den Holztischen, die mit Schilf bedeckte Pergola und die netten Zimmer überzeugten uns und wir buchten direkt.
Auf dem Weg zur Zimmerbesichtigung hüpfte jemand aus einem Bus und kam voller Freude auf uns zu. Es war - Linda zum Dritten 🙂
Wir zogen später dann auch zu dritt los um das Dorf unter die Lupe zu nehmen, nachdem Helene und ich bei den einladenden Gartentischen ein Willkommensbierchen tranken.
Gegen Abend gingen wir in ein Restaurant, welches wie viele andere auch im Innenhof ein Feuer lodern hatten. Später gab es zum Abschied von Linda noch einen Pisco Sour, denn ihre Reise geht Morgen früh weiter nach Bolivien.
So hatten wir eine tolle Ankunft hier in San Pedro de Atacama und freuen uns auf die kommenden Tage.
Antofagasta
Nach dem inklusiv Frühstück, welches ich nicht zur Hälfte verzehren konnte, wechselten wir zum gleichen Restaurant wie am Vorabend und tranken dort noch einen Kaffee.
Nachdem der Blog gepostet war ging es weiter durch die Wüste. Diese veränderte sich insofern, dass es mehr sporöse und skuril aussehende Steine hatte, welche die Gegend zierte.
Viele von diesen wurde auch als Vorlage für eine Gebetsnische gebraucht. Man kann sich kaum vorstellen, wieviele davon die Seiten der Highways zieren und mit wieviel Leidenschaft diese ausgeschmückt sind.
Nach einer staubigen Kreuzung, was einer Fabrik am Wegesrand zu verdanken war, trafen wir in Antofagasta ein. Der Ort mit knapp 300'000 Einwohnern versprüht nicht gerade eine angenehme Atmosphäre. Obwohl man unterdessen eine breite Uferpromenade gemacht hat, bleibt die Depressionsrate in dieser Stadt hoch. Und wie ging es uns? Auch wir wurden depressiv. Wiedereinmal begannen wir mit der Suche nach einem Zimmer bei unserer Ankunft um 18.00 Uhr. Was bei einer Stadt in dieser Grösse kein Problem sein kann - dachten wir. Völlig erschöpft und frustriert parkten wir unseren Suzuki um 22.30 Uhr auf einen Ausstellplatz an der Promenade, nachdem wir so ziemlich viele Strassen dieser Stadt befahren haben. Wir klappten die Sitze hinunter, schlossen die Türe von innen und schliefen ungläubig ein.
Copiapó
Zimmer geliefert. Weisses Toastbrot, ungetoastet und Nescafe, Butter, Konfi und ein Stück Kuchen. Danach packten wir unseren Jimny und fuhren die Uferpromenade nach Norden um wieder auf die Ruta 5 zu kommen. Ich machte gerade noch ein Foto von einem Leuchturm, als uns drei Radfahrer passierten. Im Augenwinkel dachte ich, die sieht aus wie Linda, welche wir auf der Osterinsel kennengelernt hatten. Es war aber eigentlich unmöglich. Trotzdem drehte ich um und fuhr parallel zum Fahradweg. Sie drehte den Kopf zu unserem Auto und fiel fast vom Fahrrad. Es war tatsächlich Linda und wir feierten das ungewöhnliche Wiedersehen bei einem Beachcafé. Sie ist mit dem Bus unterwegs und hier kamen sie auch gestern an und werden am Nachmittag durch die Nacht nach San Pedro de Atacama weiterfahren. Wir verabschiedeten uns wieder und nahmen nun wirklich die Strasse unter die Räder.
Die Strasse begann bald nach La Serena zu steigen und wir kamen bei 800 m.ü.M. auf eine Hochebene zwischen den Bergen. Die Landschaft wurde zusehens trockener und irgendwann kam das Schild "Region de Atacama".
Die Landschaft hier ist zum träumen. Bei Vallenar wollten wir zuerst übernachten. Dieses Städtchen liegt quasi in einem grünen Tal, das zwischen Wüstenflanken eingekesselt ist. Ein wasserführender Fluss begrünt diesen Kessel.
Da wir auf Anhieb nichts fanden, fuhren wir weiter und so auch in den Sonnenuntergang, welcher die Atacamaberge in tiefem Rot leuchten liess. Die Sonne beschien die letzten Spitzen, als wir in Copiapó einfuhren. Das dritte Hotel war günstig und wir bezogen das Zimmer, welches nicht sehr einladend aussah. So verliessen wir es für das Nachtessen noch einmal und gingen ins gegeüberliegende und teurere Hotel, welches aber ein Restaurant dabei hat. Da es erst um 20.00 Uhr Essen gibt, nahmen wir in der Bar noch einen Apéro. Nach Steak, Kartoffelstock und Spinat kehrten wir in unser Hotelzimmer zurück, in welchem wir eine unruhige Nacht mit schlechten Träumen verbrachten. Zudem lebten zu viele kleine unsichtbare aber juckende Tiere im gleichen Bett. Dies bestätigte sich dann auch durchs Frühstück, bei welchem die Milch bereits gebrochen im Kaffee schwamm. - Dann nichts wie weiter 🙂
La Serena
Der eingeschobene Ruhetag war gut. Heute Morgen jedoch war es ein wenig durchzogen. Leicht gräulicher Himmel und ein wenig kühl. Wir fuhren gegen 10.30 Uhr auf der Rute 5 weiter. Bei Tag ist es einiges spannender als in der Nacht und so bewunderten wir die trockene Landschaft mit den teilweise rot blühenden Kakteen.
Selbst da draussen findet man ab und zu noch eine bewohnte Hütte oder ein Verkaufsstand an der Pan Am, welche in dieser Gegend vor allem Queso (Käse) anbieten. Wir waren aber mehr durstig und so warteten wir auf die nächste Tankstelle mit Shop. Nach 110 Kilometern kam diese dann und wir deckten uns mit Wasser ein. Die Fahrt ging weiter und nach weiteren Stunden tauchte plötzlich hinter einer kleinen Anhöhe "Coquimbo" auf und verschmolzen damit, "La Serena".
Wir kehrten in einem kleinen Imbiss ein. Helene ass ein Baguett-Sandwich und ich ein Avocadosalat.
Danach wurden wir mit einem Cabaña schnell fündig. 300 Meter vom Meer entfernt und sehr freundliche Leute. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, spazierten wir zur Uferpromenade. Ein breiter Sandstrand mit wenig Menschen. Dann gingen wir in ein Restaurant, welches italienische Küche anpries und konnten von unserem Tisch die Sonne im Meer verschwinden sehen.
Los Vilos
Ich gebe zu, der Verlust des Netbooks und die Furcht, ob ich wirklich alles gut verschlüsselt habe nagen an mir. Irgendwann merkt man aber, dass es auch ohne weiter geht. Der gestrige Tag hingegen war schlimm.
Auf dem Weg in Richtung Süden wurde uns immer mulmiger. Die Pan Americana wurde teilweise auf die andere Fahrbahn verlegt, weil die Brücke der Fahrbahn eingebrochem war. Wir entschlossen in Retiro, wieder nach Norden zu fahren.
Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder in Santiago im Verkehrstrubel. Wir wollten nichts als ein Platz zum Übernachten. Diese Suche zog sich aber noch lange hin.
Wir verliessen die Stadt über den Highway 5 und klapperten einige Ortschaften ab. In La Ligua fanden wir zwar ein Hotel, aber dieses war schon voll. . Gegen 3 Uhr morgens stoppten wir bei einer Tankstelle. Helene schlief eine Stunde im Auto. Nur 20 km trennten uns noch von Los Vilos. Also ein letzter Versuch.
Und wir hatten endlich Erfolg. Wir konnten uns um 4.00 Uhr in Bett legen. Am nächsten Morgen bestellten wir Continental Frühstück. Wir entschieden, ein weiterer Tag hierzubleiben um uns ein wenig zu erholen. Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant und wir waren die einzigen Gäste. Wir stiessen auf eine bessere Weiterreise an und auf die 38 😎
Bye netbook
Frust, Ärger, Wut. Ich denke das beschreibt mein Inneres am besten. Mit grossartig bebilderten Blogs dürfte es hiermit schwierig werden. Ich sitze auf dem Bett in einem überteuerten Hotel in Curico und tippe mühsam mit dem iPhone Buchstaben. Was ist geschehen?
Der Morgen hat schön angefangen mit dem Wissen, dass wir heute das Auto in Empfang nehmen können. Wir liessen um 12.00 Uhr die grossen Rucksäcke im Hotel und wollten die Zeit bis 16.00 Uhr noch damit verbringen, um die Blocks zu ziehen. Das machten wir dann auch. Wir schauten uns Santiago an und machten in einem Kaffee einen Stopp. Den Rucksack stellte ich unter den Tisch neben mein Bein. Irgendwann merkten wir wie sich am Nebentisch ein anderer hinsetzte. Irgendwann stand er auf und ging. Irgendwann merkte ich, dass mein Rucksack weg ist
Verlust: Netbook, Chile Reiseführer, Autoadapter mit iPhonekabel, Impfausweis, Reiseunterlagen des Reisebüros, Glücks Kiwi, Trinkflasche, Taschenlampe und Lesebuch.
Ich liess die Polizei rufen. Die liessen sich Zeit. Glücklicherweise war der Besitzer des Geschäfts nebenan ursprünglich aus Bayern und konnte zwischen der Polizei und mir vermitteln. Sie wollten den Diebstahl erst nicht aufnehmen, ich bestand jedoch darauf, das dies schriflich festgehalten wird. Mit Unmut gingen sie dann dahinter.
Durch dies alles verzögerte sich die Fahrzeuübernahme. Wir verlängerten aber um zwei Wochen, so dass wir das Auto nun am 20. Mai in Arica abgeben werden. Gege halb sechs fuhre wir aus der Stadt heraus auf die Pan Americana. Zwei Stunden später verliessen wir diese und machten uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Dies erwies sich als schwierig. Wir kamen in düstere Gegenden, die überhaupt nicht zu Übernachtungen einluden. Das zog sich etwa zwei Stunden hin. Dann kamen wir nach Curico. Hier ist das schwere Erdbeben nicht mehr zu übersehen. Eingestürzte Häuser, überall Schutt auf den Strassen und Staub in der Luft von den nächtlichen Aufräumarbeiten. An der Tankstelle kauften wir ein Sandwich und erkundigten uns nach einem Hotel.
Um 23.00 Uhr konnten wir dann unser Zimmer beziehen. Auch hier sind die Schäden gut sichtbar. Wir gingen erschöpft schlafen.
Morgens um 4.03 Uhr wurden wir durch ein heftiges Nachbeben der Stärke 4.7 aus dem Schlaf gerissen. Ein dumpfes Grollen, ein bewegendes Gebäude und schepernde Scheiben liessen meinen Puls in die Höhe schnellen. Wie ich dann am Morgen lass, war es 90 Kilometer entfernt. Und jetzt lass ich meinen Finger ruhn und gehe Frühstück essen.
Automiete
Nach einem tiefen Schlaf, setzten wir uns im Hotel zum Frühstück. Anschliessend machten wir uns auf zur Strasse Monsenor Edwards. Wir stiegen die Treppe zur Metro hinunter und fanden unter der Erde eine weitere belebte Stadt. Es dauerte aber eine halbe Stunde, bis wir mit Hilfe eines Wachmannes ein Billet in der Hand hielten, welches uns drei Stationen transportieren soll. Wir stiegen nochmals Treppen hinunter und stiegen dann in die Metro. Dies war sicher 50 Meter unter Santiago und es war sehr warm da unten. Dafür sorgte permanente Musik für eine beruhigende Atmosphäre.
Wir stiegen in Príncipe de Gales aus und liefen ca. 2 km zu Fuss. Unterwegs machten wir im Café “Hexe” einen Stopp. Danach suchten wir die Adresse, welche ich in einer Email bekommen hatte. Rent a Car Seelmann. Um ein Uhr fanden wir diese Vermietung, unscheinbar zwischen Häusern. Wir wurden freundlich empfangen und wir klärten ab, was alles möglich ist. Mit dem Mietwagen nach Bolivien oder Peru geht aus Versicherungsgründen nicht. Als entschieden wir, mit dem Auto bis Arica zu reisen und dort dann über die Grenze nach Peru zu gelangen.
Welches Auto war nun die Frage. Um uns besser entscheiden zu können wurden wir zu seiner Garage gefahren, wo er die Wagen hat. Wir entschieden uns dann wegen dem schrumpfenden Budget für den Suzuki Jimmy, einem kleinen Allrad Jeep mit Klimaanlage und wenig Platz. Auf der Fahrt zur Werkstatt sah man vor vielen Häusern zum Abtransport bereitgestellte Schutthaufen, welche vom Erdbeben verursacht wurden. Auch bei Seelmanns Werkstatt hatte eine Mauer nicht standgehalten.
Danach fuhren wir zurück zum Büro und wir erledigten erste Formalitäten. Es kam uns sehr entgegen, dass wir dies in Deutsch machen konnten, da ich mit vielen Fragen über ihn herfiel. Er hat viele Jahre in Deutschland verbracht und kann daher die Sprache fliessend.
Wir machten den Übergabetermin für Morgen um 16.30 Uhr ab. Also spazierten wir wieder zurück und fanden am Wegesrand La Pizzara. Es sah so einladend ein, dass wir trotz der Zeit von 16.00 Uhr hineingingen und uns Essen bestellten. Der Kellner war jung, höflich und witzig und kam immer wieder zum Plaudern an den Tisch. Es stellte sich heraus, dass seine Grossmutter Schweizerin war und sein Grossvater Österreicher. Der Besitzer des Restaurants ist Italiener. Das war dann auch der Grund, dass ich nach so langer Zeit endlich wieder einmal einen richtigen Espresso trinken konnte.
Diesmal konnten wir das Billet alleine lösen und fuhren so zurück zu unserem Hotel. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Reiseführer und Internet, um die Route ein wenig zu sondieren, während in den Nachrichten ein 7.8 Beben vor Indonesien gemeldet wurde.
Back to Santiago
Um 5.30 Uhr klingelte mein iPhone. Wir standen auf und stellten fest, dass die Nacht so feucht war, dass die Wäsche nasser war als am Vorabend. So warteten wir noch auf die aufgehende Sonne, während wir die restlichen Sachen zurück in den Rucksack verstauten. Unterdessen stand auch Linda plötzlich draussen, bepackt mit einem kleinen Rucksack und bereit, mit dem Pferd ein wenig die Insel zu erkunden. Wir verabschiedeten uns und vielleicht treffen wir sie auf der Europatour, denn zu dieser Zeit müssten wir eigentlich wieder zu Hause sein.
Um 9.15 waren wir dann fertig mit dem Packen der nicht ganz trockenen Wäsche. Wir verabschiedeten uns noch von den restlichen im und ums Haus und machten uns auf den Weg Richtung Flughafen. Natürlich sagten wir auch noch dem Filou Ersatz, der dauernd hungrig ums Haus schlich Goodbye. Unterwegs machte ich noch einen kurzen Halt beim Bankomat um ein wenig Pesos abzuheben. Vor lauter Zeitnot dachte ich, die Karte sei nicht mehr herausgekommen. Es stellte sich dann später als falsch heraus – peinlich 🙁
Am Flughafen angekommen war es bereits 10.15 Uhr. Wir checkten ein und ich wartete noch auf den Autovermieter, damit ich meine Garantie der Kreditkarte zurücknehmen konnte. Er traf dann schnell ein und wir konnten das Auto zurückgeben. Danach gingen wir durch die Schleuse und warteten im hinteren Bereich im Freien, bis alle Leute der angekommenen Maschine ausgestiegen waren. Unterdessen entdeckten wir noch, dass es auf diesem Flughafen freies Wifi hatte. So konnte ich schon mal den Block hochladen, während die ersten bereits in die Maschine stiegen.
Dies machte dann Helene ein wenig nervös, denn das Flugzeug sollte ja nicht ohne uns gehen. Also tappten auch wir über den Flugzeugparkplatz und stiegen mit einem letzten Blick auf die besuchte Insel in die Eisenkonserve. Mit einem leicht neidischen Blick passierten wir Business Klasse, welche bereits einen Drink in den Händen hielten und in ihren überdimensionalen Sesseln sassen. Dann richteten wir uns auf unseren Plätzen gemütlich ein und freuten uns auf die bevorstehenden Filme.
Knapp 5 Stunden später landeten wir unversehrt in Santiago. Nur war es unterdessen schon wieder 18.00 Uhr in Santiago. Also ein günstiges Hotel suchen und versuchen einen bezahlbaren Fahrdienst zu finden. Wir wagten uns an die Information mit Taxivermittlung, nachdem wir bereits mehrere aufdringliche Angebote abgelehnt hatten. Sie halten einem die Taxitafeln quasi vor die Nase, wenn man von der Gepäckhalle kommt.
Was wir als langen Prozess befürchteten, ging ziemlich zu unseren Gunsten über die Bühne. Die Dame fragte, welche Region von Chile es denn sein sollte und ich hielt ihr eine Adresse in La Raine von Chile unter die Nase. Dies ist eine Autovermietung, die im Internet vielversprechend aussah und die wir uns genauer anschauen möchten. Sie setzte alle Hebel in Bewegung und plötzlich waren sie zu dritt in einer lauten Diskussion, wo das genau liegt und welches Hotel das am nächsten sei. Dann fragte sie uns, wieviel wir zahlen wollten. Ich stieg mit 40 US$ ein, mit dem Glauben, dass dies wohl utopisch sei. Sie begann uns, Hotels und Unterkünfte aufzuzeigen. Wir entschieden uns für das Hotel RQ Apart Bosque Tobalaba. Es liegt nicht sehr weit von der genannten Adresse entfernt.
Auch bei der Fahrgelegenheit gab es wieder Preisklassen. Von drei Dollar bis grenzenlos. Sie gab uns mit einem Lachen zu verstehen, dass man das nicht so genau sagen könne, was ein Taxi kostet. Für eine Pauschale von 22 Dollar entschieden wir uns für einen Shuttle Bus. Zum Glück haben wir das gewählt, denn auf der anschliessenden halsbrecherischen Fahrt, welche wegen dem Verkehr über eine Stunde dauerte, hätte der Taxometer wohl das x-fache angezeigt. Auf der Fahrt entgingen wir nur knapp zwei Unfällen. Ein einschwenkender Wagen musste eine Vollbremsung machen und ein rückwärts herausfahrender Wagen rammte uns auch fast.
Um 20.15 Uhr waren wir dann beim Hotel. Für die Preisklasse ganz gemütliche Zimmer mit Küche und Bad. Selbst gratis Internet im Zimmer, nur dass anscheinend das Erdbeben die Leitung ab dem dritten Stock durchgetrennt hat. Denn bis in den vierten Stock, wo wir einquartiert sind, kam kein Signal durch die Dose. Wir gingen dann noch um die Blocks und assen in einem Peruanischen Restaurant Dinner. Da es auf der Karte eigentlich in allen Speisen Shrimps hatte, assen wir Shrimps. Während dem kurzen Essen draussen wurden wir bereits dreimal erbettelt. Zwei mal eine Frau mit Kindern und einmal nur ein Kind, das Geld sammelt um in die Schule gehen zu können, so wie ich das von der Tafel gelesen hatte. Danach gingen wir zurück auf unser Zimmer und kochten noch Wasser ab, um am Morgen den Durst zu löschen, denn wir jetzt schon haben. Da es schon nach Mitternacht ist, ist der Weg wohl zu weit bis zu einem Supermarkt, der noch offen hat.
Ostersonntag auf Osterinsel
Nach langem Schlafen und einem Cornflakes Frühstück spazierten wir in grösster Hitze mit Tama, Linda, Victor, zwei neuen Ankömmlingen zum Osterfest. Eigentlich findet dieser Anlass jeden Monat einmal statt. Die Bevölkerung ist von der Kirche eingeladen, gratis Essen abzuholen. Wir gingen hin um uns das anzusehen. Denn in dieser Schlange bei dieser Hitze zu stehen war uns denn doch etwas zu viel. So spazierten wir durch Hanga Roa zurück und wollten etwas trinken. Das meiste war aber geschlossen und so gingen wir nach Hause zurück.
Danach brachen Lina, Helene und ich auf um uns Orongo anzusehen. Dies ist ein wieder aufgebautes Zeremonie Dorf, welches von den Inselbewohner um die Mitte das 15. Jh. jeweils im Frühling für ein paar Wochen bewohnt wurde. Auf dem Weg zu diesem Dorf, welches am Kraterrand des “Rano Kau” liegt, meldete sich Linda noch auf dem provisorisch reservierten Campingplatz ab, um auch die restliche Zeit bei Cecilia zu bleiben, obschon ihr Teil des Hauses einiges zu wünschen übrig lässt.
Orongo war eindrucksvoll. Man sieht hinunter zum Meer und entdeckt drei kleine Inseln. Der spitzige “Motu Kao Kao”, die grössere Insel “Motu Nui” und die vorgelagerte “Motu Iti”. Bei dem alljährlichen Wettkampf “Tangata Manu” ging es darum, den Vogelmann zu küren der es als erster schaffte, unter Aufsicht der Priester in einem lebensgefährlichen Unterfangen den steilen Hang herunterzuklettern, übers Meer zur Insel zu schwimmen und ein Vogelei zurückzubringen. Wer es als erster schaffte, war der Vogelmann “Tangata Manu”, welcher mit seinem Stamm ein Jahr lang über die Insel herrschen konnte.
Die Eingänge der 53 geschichteten Steinhütten sind ziemlich klein gehalten, so dass man nur hindurch kriechen kann. Das Dach ist mit Grass bewachsen, so dass es nicht hineinregnet. Die Felszeichnungen mit Vogelmotiven liegen am Abgrund zum Meer. Interessant, wie es zum Dorf hin auf beide Seiten steil abfällt.
Danach bewunderten wir bei Sonnenschein noch einmal der mystisch wirkende Kratersee. Das gesammelte Regenwasser bringt den Spiegel auf ein Niveau von 12 Metern. Anschliessend fuhren wir zurück und gingen mit Linda in ein nahe gelegenes Restaurant, welche hauseigene Ravioli mit Nussrahmsauce hinzauberten.
Wieder zurück beim Haus machten wir noch die Wäsche fertig und verabschiedeten Victor, da er sich entschloss, mit dem Fahrrad auf die andere Seite der Insel, zum Strand Anakena zu gehen. In dieser Hitze hätte ich wohl keinen Kilometer zurückgelegt, aber ein Chilene scheint damit weniger Mühe zu haben.
Zum Abendessen nahmen wir Tama und Hiru mit uns. Die kleine Hiru machte im Restaurant immer wieder auf sich aufmerksam und klopfte Rhythmen auf ihren Babysessel. Wieder zurück begann ich ein wenig meinen Rucksack vorzupacken. Als es dunkel wurde gingen wir zum Internetkaffee. Linda war auch dabei und wir tranken zum Abschied noch einmal einen Pisco Sour. $
Zurück im Haus gab es dann noch eine bitter nötige Dusche und ein Willkommenshock mit den chilenischen Neuankömmlingen. Die Rapa Nui oder Osterinselzeit ist somit zu einem Ende gekommen und Morgen um 11.00 hebt unser Flugzeug wieder in Richtung Santiago ab. Eine aus Vulkanen entstandene Insel in Mitten des Pazifiks, welche bei uns tiefe Eindrücke hinterlassen hat.
Moai – Easter Island
Der Schlaf bis um 9.00 Uhr ist tat gut. Wir machten uns einen Schnellkaffee, da wir sonst nichts zum Frühstück hatten. Dann setzten wir uns ins Auto und fuhren Downtown Hanga Roa. Wir fanden ein kleines Café direkt neben einem Internetcorner. So genehmigten wir uns Toast, Butter, Konfitüre und Cappuccio und nutzen danach ein wenig das Internet. Interessanterweise kamen plötzlich spanische Spammails, und das nach so kurzer Zeit in Chile.
Danach kauften wir uns in einem Laden Bananen, einen Apfel und 3 Liter Wasser und machten uns auf den Weg, aufwärts an der Ostküste. Schon nach kurzer Zeit kamen die ersten Überreste einiger Steinköpfe (Moais) zum Vorschein. Am Anfang waren sie noch getrennt. Sprich, der Kopf lag auf der Nase und die rötlichen Hüte lagen vom Wegrollen ein wenig entfernt im Gras.
Der nächste interessante Ort war “Rano Raraku”, quasi der Steinbruch der Köpfe. Hier wurden sie aus dem Vulkangestein herausgeschnitten, wie auch immer, und viele dieser Moais stehen noch am Ort des Herstellens. Riesige Köpfe, immer nach dem gleichen Muster aufgebaut. Rano Raraku ist eigentlich ein Vulkan mit einem See in der Mitter.
Bei den Theorien über diesen Kult scheiden sich die Geister. Danach spazierten wir noch zum Krater hoch und bestaunten den Kratersee. Auch innen vom Vulkankrater schauten einige Moais gegen Osten.
Nach dem Rundweg und dem kurzen Ausflug zum See ging es ein wenig weiter bis zu den “Tongariki”. 15 Steinköpfe stehen in Reih und Glied auf einer Mauer, von welcher sie 1960 durch einen Tsunami vom Sockel gerissen wurden. Einer dieser 15 Köpfe hat einen Hut auf und alle starren gegen den Sonnenuntergang.
Weiter der Strasse entlang kamen wir zu einem Gebiet, auf welchem in liegenden Vulkanplatten Steinzeichen eingraviert waren. Sie hiessen “Papa Vaka” und waren gut erklärt. Den nächsten Stopp machten wir in “Anakena”. Dies ist ein Sandstrand am anderen Ende der Insel, welcher als beliebter Badestrand gilt. Auch hier schauen 5 Moais ins Landesinnere.
Wir assen dort einen Spiess, schauten uns den kleinen Souvenirstand an und fuhren über die mittlere Strasse zurück bis zum Vulkan “Maunga Tangaroa”. Dort bogen wir ab und fuhren über die Schotterpiste zu “Ahu Akivi”, ein weiterer historischer Platz mit Moais, die in die untergehende Sonne im Meer schauen.
Kurz danach kommt man zu “Ana Te Pahu” oder “Banana Cave”. Dies ist ein unter der Erde liegende Höhle im Vulkanstein. Man brauchte dies als Trinkwasserquelle, welches sich dort ansammelte, als Lager für Vorräte und weil es so windgeschützt ist, wächst alles sehr gut in diesem zum Teil nach oben offenem Loch.
Wieder am Meer findet man “Ahu Tepeu”. Dies ist eine alte Anlage mit zum Teil seltsamen Steinen. Sie sind länglich, quaderförmig zugeschnitten und weissen in regelmässigen Abständen runde Löcher auf. Sie bilden parallele Linien und gegen die Küste sind wieder einige in anderem Gestein liegende Moais.
Dann ging die Fahrt der Küste entlang zurück nach Hanga Roa, wo wir noch den grünen Park am Meer anschauten. Dort steht “Ahu Ko Te Riku”, der einzige Moai, der einem mit weissen Augen anstarrt. Leider stand die Sonne direkt hinter ihm, so dass es für ein Foto ungünstig war, das Weisse herauszuholen. Ein weiterer Moai namens “ Ahu Tahai” steht ein bisschen versetzt weiter vorne. Hier ist das Gras schön kurz geschnitten und es lädt ein zum Picknicken.
Wieder zurück waren wir ziemlich energielos, plauderten noch ein wenig mit den Ecuador Girls, welche morgen bereits die Insel wieder verlassen. Später bekamen wir wieder einmal Linda zu Gesicht. Die Australierin war bis jetzt selten zu sehen und so begannen wir ihr zu plaudern. Dann kam noch David, ein Amerikaner aus South Dakota dazu und wir gingen zu viert in ein Lokal nachtessen. Die Bedienung, sprich der Chef war ein kurzangebundener rauer Typ der sehr wahrscheinlich schon ziemlich lang dort arbeitete und uns das spüren liess. Das Essen hingegen war fantastisch.
Nach dem essen verliess uns David und wir zogen mit Linda noch weiter auf der Suche nach einem Restaurant, welches um Mitternacht noch einen Kaffee anbot. Wir fanden eins und tranken dann noch “Pisco Sour”, ein chilenisches Getränk, welches wirklich ein wenig wie ein Bitter Lemon schmeckt. In diesem Restaurant gesellte sich dann noch ein Hund zu uns, welcher uns dank Helenes Streicheleinheiten bis nach Hause folgte.
Dies erfreute die hier fast heimische Katze überhaupt nicht, welche von dem Hund auf eine hohe Mauer gejagt wurde. In der Panik ging sie die nackte Wand hinauf. Hier sassen wir dann noch weitere zwei Stunden und Victor, ein weitere Gast des Hauses stiess dann auch noch zu uns. Bis wir ins Bett fielen war zwei Uhr vorbei.
Hanga Roa
Das war eine Nacht in Santiago. Helene und ich waren so dermassen neben der Zeit, dass wir keine Chance zu schlafen fanden. Morgens um 3 waren wir immer noch hellwach, nachdem wir im TV noch einen Film geschaut hatten. Aber auch danach war nichts mit einschlafen. Viel zu überdreht und überhaupt keine Nachtstimmung. Zum Glück, wir wir plötzlich merkten. Wir stellten den Wecker der Handys auf 5.30 Uhr. Irgendwann gegen den Morgen merkten wir plötzlich, dass die Hoteluhr eine Stunde mehr zeigte. Nach abklären der wirklichen Zeit stellte sich heraus, dass wir den ganzen Tag schon eine Stunde hinter der Zeit nachhinkten. Dies ist anscheinend ein Bug im iPhone. Die Zeitzone von Chile stimmt nicht. Zum Glück haben wir das noch gemerkt, sonst wäre das Flugzeug wohl ohne uns abgeflogen. Von 4.00 bis 5.30 Uhr fand ich dann trotzdem noch ein weinig Schlaf.
Am Morgen machten wir einen schnellen Hotelkaffee, packten den Rucksack und gingen zum Check Inn. Informationen sind recht spärlich, weil noch nicht alles wieder aufgebaut ist nach dem Erdbeben. Wir fanden dann den Schalter aber noch und konnten einchecken. Danach ging es durch die Schleuse und wir konnten uns beim dahinterliegenden Starbucks noch einen Kaffee genehmigen. Pünktlich war dann auch die Zeit um an Board zu gehen.
Während den 5 Stunden Flug schaute ich mir zwei Filme an. Circa fünf Stunde später setzten wir dann am Karfreitag auf der Osterinsel auf. Treppen wurden herangefahren und dann stand man auf dem Flugfeld. Daneben die Empfangshäuser, ganz in Holz. Kaum im Vorraum bei der Gepäckentgegennahme sahen wir “Chez Cecilia”. Dies hatte ich schon im Internet einmal gestreift uns so buchten wir bei Cecilia die 4 Tage. Auch drei Damen aus Ecuador und eine Australierin nahmen ein Zimmer bei ihr. Zum Empfang bekamen alle eine Girlande aus Blumen um den Hals gehängt. Richtig insulanisch 🙂
In einem weissen Bus fuhr uns Cecilia zu ihrem Gut nahe am Strand. Ich wunderte mich noch, wieso sie so schleichend fuhr, bis wir später erfuhren, dass die Höchstgeschwindigkeit in ganz Hanga Rua 30 km/h beträgt. Das Haus liegt auf einer Wiese, zwischen anderen Gütern. Alle Häuser sind recht weit auseinander und haben genügend Umschwung. Wir bekamen einen Willkommensdrink von Tama, ihrer 24 jährigen Enkelin, welche selber eine 7 Monate alte Tochter hat.
Die Ecuadorianerinnen haben nur 3 Tage Zeit, und so mieteten sie sich sofort ein Auto. Der Auto Vermieter kam vorbei, und als er schon einmal hier war, hängten wir uns auch ein und mieteten ebenfalls ein Auto. Weil es recht günstig war, erschraken wir auch nicht, als er uns mitnahm um das Auto, ein kleiner Jeep, in Empfang zu nehmen.
Tacho, Scheiben und Klimaanlage funktionieren schon mall nicht. Dafür bekamen wir am Stil frische Bananen aus seinem Garten. Diese versuchten wir auch sogleich und sie schmeckten köstlich.
Mit dem Auto machten wir dann direkt einen Abstecher zum nahen Vulkan Rano Kau, der auf 324 Meter liegt. Ein runder Krater mit einem Ausschnitt gegen Osten und einem mit Grün bewachsenem See darin. Auf der Rückfahrt machte eine auf der Strasse schlafende Kuh keine Anschalten, uns Platz zu machen und so kurvten wir um das Vieh herum.
Wir wollten eigentlich bis am Abend auf den Schlaf verzichten, wurden aber um 17.00 Uhr davon überrannt und schliefen im Zimmer bis um 19.30 Uhr. Dann standen wir auf, duschten und suchten uns im Dorf eine Taverne. Die Gebäude sind alle recht gut verteilt. Nie ist etwas direkt aneinander gebaut. Wir fanden eine gemütliche Terrasse mit sehr netter und ruhiger Bedienung.
Gegen 22.00 spazierten wir zurück zum Haus und während ich noch bis Morgens um 2 Uhr mit Tama, einem Kollegen und später Cecilia Musik hörten, ging Helene bei Zeiten ins Bett. Zur Zeit hinken wir 7 Stunden hinter der Schweizer Zeit hinterher.









































































































































































































































