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P1020045 Nach dem Bloggen gestern las ich noch bis 4.20 Uhr. Um 8.30 Uhr war ich schon wieder wach und wir verbrachten dafür noch viel Zeit auf dem Campingplatz. Endlich konnten wir wieder einmal im Freien frühstücken. Es war angenehm warm.

P1020046 Um 11.30 Uhr fuhren wir los. Schon bald passierten wir Lake Hawea und kurz darauf Lake Wanaka, diesmal einfach weiter hinten. Die Landschaft änderte von grünen Hügeln zu Regenwäldern. Die gegen die Westküste hin immer dichter wurden. Auf der Passstrasse Richtung Haast (563 m) spazierten immer wieder ein Stück durch den Wald.

P1020049 Das erste mal hielten wir um die Blue Pools zu betrachten. Der Weg führte durch ein wildes Waldstück und über zwei Hängebrücken zu dem Pool, der von der zweiten Brücke wirklich sehr blau schimmerte. Wir merkten nun auch, dass wir zur Westküste hin reisten. Ich war plötzlich von mehreren kleinen fiesen Sandflys umgeben, welche sich an Hals und Hände anzapfen wollten.

P1020053 Den zweiten Stopp machten wir beim Fantail Fall. Dort war weniger der Wasserfall, welcher mehr über Steine plätschert spannend, sondern viel mehr die vielen Steintürmchen, welche von Menschenhand geschaffen die Landschaft verschönern. Wir starteten auch mit einem, hatten aber einen Misserfolg und liessen es dann bleiben.

P1020057 Beim nächsten Wasserfall, dem Thunder Creek Fall machten wir wieder Pause. Dieser war mit 28 Metern schon ziemlich eindrücklich. Auch der Pool darunter gefiel mir von der gegenüberliegenden Seite ziemlich gut. Schade, dass er nicht so einfach erreichbar ist.

P1020059 Irgendwann kamen wir in Haast an. Zum Bleiben war dies aber kein Ort. Jedoch zum Benzin tanken und kurz einzukehren reichte es. Danach passierten wir die längste einspurige Brücke von Neuseeland. Sie hat in den beinahe 750 Metern länge drei Ausweichplätze, damit man nicht zu lange auf die eigene Fahrt warten muss, wenn schon ein Fahrzeug darauf ist.

P1020061 Nun kamen wir ans Meer, und die Vegetation, die man hier am Strassenrand antrifft lässt einem staunen. Knorrige alte mit Moos überwachsene Bäume, Farne welche wild überall dazwischen hervorstechen und kitschige Grüntöne machen es zu einer Augenweide. Man blickt neben die Strasse und sieht dichten Regenwald.

P1020063 Bei Bruce Bay geht die Strasse so nahe ans Meer, dass man bei hohem Wellengang ein wenig acht geben sollte, da das Wasser auch die Strasse erreichen kann. Schöner aber ist dieser Kilometer Strasse, welche am Ufer entlang geht wegen der witzigen Natur-Kunst-Ausstellung. Es scheint einfach jeder, der vorbeifährt hier einen Stopp einzulegen und sein persönliches Merkmal hier zu hinterlassen.

P1020076 Die ganze länge ist vom Ufer bis zur Strasse mit Kunstwerken aus herumliegendem Schwemmholz und Steinen übersät. Teilweise waren Fotos an Hölzer geklebt, Steine waren angemalt oder beschrieben, Formen und Türme in allen Variationen zwingen einem fast zum Anhalten.

P1020074 So hinterliessen auch wir eine Nachricht auf einem Holzstück und bauten dieses dazu. Wir fuhren dann die Strasse ganz langsam ab, um all die Ideen zu verinnerlichen. Es war ein echtes Publikum Magnet.

P1020078 Unterdessen war es bereits sechs Uhr und wir entschieden uns, in Franz Josef unser Quartier für die Nacht zu beziehen. Wir nutzen auch wieder einmal die Campkitchen um unser Nachtessen zuzubereiten. Unterdessen sind wir etwa in der Mitte der Südinsel und eigentlich wäre in zwei Tagen die Halbzeit. Da wird wohl die Nordinsel ein wenig kürzer treten müssen.

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What a day!

P1020018 Jet boat – Gold suchen – Warbirds – Sofakino – und alles an einem Tag. Aber nun mal der Reihe nach. Am Morgen, kurz nachdem wir auf waren, klopfte es an unsere Scheiben. Es waren Achim und Marlies, die deutschen Nachbarn von vor zwei Tagen. Wir tauschten kurz die Tagespläne aus und verschwanden beide wieder in dem etwas wärmeren Camper. Die Nacht war kalt.

Gegen halb elf fuhren wir dann bei bewölktem Himmel los, dieser öffnete sich aber kurz nach der Abfahrt. Schon nach 10 Minuten sahen wir bei einer Abzweigung “Jet Boat – Shotover Canyon”.

P1020020Wir dachten, da es so berühmt für Neuseeland ist, da diese hier erfunden wurden, fragen wir mal nach ob überhaupt Platz frei wäre. Und es hatte noch Plätze. Also buchten wir für 11.15 Uhr eine Fahrt, die Runde 30 Minuten dauern sollte. Was uns da erwartet, konnte zumindest ich mir nicht so ganz vorstellen.

Jetboat_HDWir standen dann am Ufer des Canyons und betrachteten während dem Warten die gewaltigen Maschinen. Rote Boote mit zwei Jets. Schon schoss so ein Boot vorbei und wir bekamen eine leise Ahnung, dass dies nach ziemlichem Action aussieht. Wir bekamen dann einen Regenüberwurf und Schwimmwesten und machten uns parat. Pünktlich stiegen wir ein, nachdem unser Boot mit dem Pilot Murray Kees punktgenau mit einer 360° Wende andockte – Daniel staunte das erste mal 🙂

Jetboat_spinWas uns nun erwartete übertraf alles, was ich mir vorzustellen versuchte. Nachdem alle 14 Passagiere Platz genommen hatten, bekamen wir kurz Anweisungen, wie wir uns zu veralten haben. Stange vor einem festhalten, Fotografieren auf eigenes Risiko und wenn sein Finger vorne einen Kreis beschreibt sich auf eine volle Drehung gefasst machen.

P1020032Und schon ging es los. Während das Heck bereits um die erste Kurve zog, schob der Bug des Bootes innen über die Kiesbank, so dass ich dachte, ich müsste es von unten knattern hören. Doch das Boot schien trotz seiner Grösse sehr wenig Wasser zu benötigen. Dann ging es durch die Schlucht. Ich wusste anfangs nicht, ob das Präzision war oder Glück, dass der Bug nicht mit bis zu 50 km/h an der Felswand hängen blieb. Müsste ich schätzen käme ich auf 5 cm die da noch dazwischen lagen.

Es schien jedoch Fahrerkönnen zu sein, denn dies wiederholte sich in den folgenden Minuten x-mal. Es war das extremste, was ich auf Gewässer je erlebt hatte. Dazu kam, dass diese Boote mit Bordkameras ausgerüstet waren. Das heisst, die Fahrt wurde gefilmt, und zwar von hinten und von vorne. Dies bekam ich erst gegen Ende mit. Er düste mit uns zwischen Felsen die aus dem Wasser ragen, überhängende Wände und 2 Meter breite Kiesbänke und Steine hindurch und wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wozu dieses Jet Boat mit dem Steuermann fähig war. Ein kurzer Ausschnitt:

Das Achterbahn Feeling kam bei den 360* Drehungen auf. Das Boot drehte sich, dass man die Orientierung verlor. Als sich die Sinne beruhigt hatten ging es bereits wieder weiter – unglaublich!

P1020019 Nach der Fahrt gingen wir in das Office zurück und sahen auf dem Schirm schon unser Video ablaufen. Fotos von Helene und von mir perfekt verpackt mit CD ROM, zwei Postkarten und zwei weiteren Fotos lächelten einem an. Da mussten wir natürlich auch zupacken, dafür können wir nun einen kleinen Ausschnitt hier zeigen.

P1020037 Wir fuhren die Strecke über Arrowtown, ein berühmter Ort, welches während dem Goldrausch entstanden ist und heute noch ein sehr altes Hotel am Strassenrand zeigt, wie man sich es von alten Filmen gewohnt ist. Bei der anschliessenden Szenenfahrt über die Crown Range Road hatte man eine tolle Sicht auf diese Stadt und die Umgebung.

P1020040 Die Passfahrt ähnelte diesmal stark einer Route der Schweizer Pässe, sehr kurvig und steil. Danach befanden wir uns auf einer Hochebene, durch welcher ein kleiner Bach floss, der während dem Goldrausch sehr begehrt war.

IMG_3936 Wir machten einen Stopp und ich konnte es nicht lassen, dem Ufer nach ins Bachbett nach Glänzendem zu suchen. Es hatte wirklich viele Goldplättchen darin, doch ein Nugget fand ich leider nicht.

P1020041 Danach fuhren wir weiter und kamen in Wanaka an. Hier fand gerade die zweitgrösste Ausstellung des Landes für Farmer statt. Ein riesen Auflauf und hunderte parkierte Autos. Wir fanden aber trotzdem einen Platz und machten uns über den Ort ein wenig schlauer. Dann fuhren wir zu dem wenig ausserhalb liegenden Campingplatz und bezogen unser Quartier. Kurz darauf fuhren wir schon wieder los, um das Museum beim Flughafen zu besuchen. Das “Warbirds Museum” gibt Auskunft über die neuseeländischen Piloten des Zweiten Weltkriegs. Auch zwei Flieger standen im Hangar, ein Hurrican und einen Vampir.

P1020044 Danach fuhren wir zurück und gingen später noch kurz einkaufen, bevor wir uns zum Film “The Girl With The Dragon Tattoo” – zu Deutsch “Verleumdung” - von Stieg Larsson in das kleine Kino mit den Sofas und dem halben Auto setzten. In diesem Kino kann man Kaffee trinken, Pizzas werden einem in den Saal nachgeliefert und die Atmosphäre ist wunderbar locker. Der Film entsprach so ziemlich meinen Vorstellungen, als ich das Buch gelesen hatte. Gegen halb ein Uhr waren wir zurück auf dem Campingplatz und machten nach dem erlebnisreichen Tag Schluss.

P1020004 Die Kühle liess uns wieder ein wenig länger schlafen, so dass wir erst nachdem die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen aufstanden. Dies war gegen halb neun. Danach hatte ich ein Skypegespräch mit der Schweiz und für das Frühstück blieb nur noch wenig Zeit. Um 10.00 Uhr war auch auf diesem Camping die Abreiselimite.

P1020006 Wir verliessen Te Anau und fuhren durch die Berge und Hügel. Zwischendurch hatten wir ziemlichen Regen, was der Karosserie des Campers nicht schadete. Bei Five Rivers machten wir eine Kaffepause in einem gemütlich eingerichteten Lokal, in welchem auch Sitzgruppen und ein wärmender Ofen darin waren. Nur das Dorf fehlte rund um das Kaffee.

P1020007 Irgendwann kamen wir in Kingston an. Ein Dorf zu Beginn des Lake Wakapitu in welchem die Dampflokomotiven noch funktionieren und die 1. und 2. Klasswagen des letzten Jahrhunderts auf den Geleisen bereitstehen,  um den Betrieb auch heute noch aufzunehmen.

P1020009 Am See geht die Fahrt einer Küstenstrasse weiter und man kommt dann zuerst in Frankton und unmittelbar nachher in Queenstown an. Ein “enges” Dorf aber sehr einladend trotz den vielen Touristen. Es scheint das Mekka von Neuseeland zu sein. Wir parkierten unseren Wagen am Rande des eher klein gebliebenen Zentrums und liefen einmal durch die “Queenstown Mall”. Der Wind war recht frisch und so holten wir Fish and Chips und assen diese im windstillen Camper.

P1020015 Danach fuhren wir zum Campingplatz und reservierten unseren Platz. Richtig warm wurde es heute nicht, dafür kam die Sonne hervor. Danach gingen wir zu den Gondeln um auf den Hausberg zu kommen, von wo man einen Überblick über die Region gewinnt. Im Bähnlein wollte man uns fotografieren, damit wir nachher auch ein Foto kaufen können. Es war mir zu umständlich zu erklären, dass man als Bündner zu zweit in einer Gondel nicht als besonderen Anlass festhalten muss und so wimmelte ich ihn höflich ab.

P1020016 Oben hatte man wirklich eine gute Aussicht und Helene war es schon fast zu steil auf der Aussichtsplattform. Als sie dann auch noch das Bungeejumping beobachtete wurde ihr ein wenig anders und wir begaben uns auf die sowieso wärmere Hinterseite der Bergstation. Im Innern nahmen wir später noch einen kleinen Apéro und fuhren dann wieder runter, da die Sonne sich auch dem Horizont zuwandte.

P1020017 Wieder unten und im Camper wurde es rasch kühler und man begann während dem Lesen leicht zu frieren. Ein Grund, früh duschen zu gehen und dann unter die Decke zu schlüpfen. Diese Nacht braucht es wohl wieder zusätzlich den Schlafsack.

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P1010991 Um 10.00 verabschiedeten wir uns von unseren Nachbarn, füllten den Wassertank des Campers und fuhren los. Wir fuhren der Küste entlang und machten gegen ein Uhr einen Halt bei der kleinen Insel Monkey Island. Es heisst, man könne dort auch Gold oder Saphir am Strand finden, wenn man Glück hat. Wir blieben zuerst einmal hinten im Camper, assen die restlichen Kartoffeln mit Gorgonzola und Sprossen, Toastbrot und Salatsauce und gingen erst dann auf die Suche nach Gold und Saphiren.

IMG_3929 Leider fand ich trotz grosser Anstrengung und massenhaft schönen Steinen kein Gold oder sonstige Wertgegenstände. Schön war es aber trotzdem. Die Insel selber ist sehr klein mit einem Ausguck obendrauf, welchen man bei Ebbe sicher trockenen Fusses erreichen kann.

P1010992 Anschliessend ging die Fahrt weiter. Die Landschafte bekam wieder zusehends grössere Hügel, die dann gar zu Berge wechselten. In Manapouri kamen wir an den Lake Manapouri. Ein recht grosser See mit vielen kleinen Inseln.

P1010995Dann fuhren wir weiter und bogen zwischen Manapouri und Te Anau in einen Waldweg ein der zum Waiau River führt. Dort wurde die Flucht am Ufer des ersten Teil von LOTR gefilmt. Auch das Waldstück mit all dem Moos und den alten Bäumen hat eine zauberhafte Stimmung.

P1010997Diese Informationen hatten wir aus dem kleinen Büchlein, das wir in Churchill gekauft hatten. Sonst hätten wir diesen Platz nicht gefunden.

Weiter ging's und wir kamen in Te Anau an. Es ist Ausgangspunkt für viele Angebote, welche die Umgebung hat. Man kann von hier aus per Flugzeug, Schiff oder Bus zu den Milford Sounds gelangen, welches der grösste Besucherandrang hat. Mit dem Auto währen es ca. 300 km hin auf einer kurvigen Strecke.

P1010999Wir besuchten zuerst das Infogebäude und schauten uns da die kleine Ausstellung an. Auch die Enten waren da in Massen heimisch und kreuzten gerade unseren Weg. Dann suchten wir uns den Top Ten Platz und spazierten von dort in die Zentrumsstrasse, wo wir dann Pizza und Spaghetti bei einem kleinen italienischen Restaurant bestellten. Zurück auf dem Camping schrieb Helene Karten und ich konnte mich meinem Buch widmen.

P1010958 Im dichten Nebel erwachte ich bereits um 7.00 Uhr und machte mich mit einem Kaffee auf nach draussen. Ich spazierte über die versteinerte Lava hinunter zum Meer wo sich die hohen Wellen zischend an den Felsen brachen. Nach dem Frühstück fuhren wir los, dies war so gegen 9.00 Uhr.

P1010960 Den nächsten Stopp machten wir beim Sloop Point. Dies ist der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands, welcher zu Fuss in 20 Minuten erreichbar ist. Dort steht ein solargetriebener Leuchtturm und ein Wegweiser. Eine Richtung ist zum Südpol gerichtet und angeschrieben mit 4803 Kilometern. Die andere Richtung zeigt zum Äquator mit einer Distanz von 5140 Kilometern.

P1010966 Den nächsten Halt war in Waipapa Point. Dort gab es einen kleinen Leuchtturm, der 1884 gebaut wurde. Für 131 Menschen der SS Tararua war das 3 Jahre zu spät, denn dieses Schiff lief mit über 150 Menschen an Bord auf ein Riff auf. Ein kleiner Friedhof in der Gegend zeugt noch von diesem Unglück.

P1010977 Unten am Strand hatte es Seelöwen, die faul im Sand herumlagen. Wir konnten uns bis auf etwa 12 Metern nähern. Näher sollte man nicht gehen, da sie auch schon Menschen verfolgten, wenn man zu nahe kommt oder ihnen den Weg abschneidet. Es gelangen aber ein paar schöne Fotos aus dieser Distanz. Auch einen Kurzfilm gibt es am Schluss zu sehen.

P1010986 Anschliessend fuhren wir weiter bis Invercargill, einer weitgezogenen Stadt in der man ohne Auto so ziemlich verloren ist. Zuerst tranken wir in einem Internet & Coffee einen Cappuccino und luden den Blog hoch. Helene ging noch ein wenig shoppen. Anschliessend bezogen wir unseren Platz auf dem Top Ten direkt vor der Stadt. Unsere Nachbarn bemerkten, dass wir schon zum dritten mal auf dem selben Campingplatz waren: Christchurch, Timaru und hier. Sie sind aus Deutschland und nicht zum ersten mal hier in den Ferien. Zudem sahen wir vom Platz aus noch einen farbenprächtiger Regebogen.

P1010985 Anschliessend fuhren wir noch einmal los um einzukaufen. Für heute Abend steht Fisch, Spinat und Kartoffeln auf dem Programm. Auch einen kühlen Weisswein besorgten wir uns noch. Zurück auf dem Platz begann ich zu kochen und Helene war noch für einen Schwatz bei den Nachbarn zwischen unseren Campern. Auch die Campingplatz Hunde waren dabei und erhofften sich einen Happen vom Abendessen der Nachbarn.

Unser Abendessen war köstlich und mit dem anschliessenden Salat waren wir beide mehr als satt. Wieder war es ein Tag voller Eindrücke, für welche wir sicher wieder die ganze Nacht brauchen, um sie im Schlaf zu verarbeiten.

Und hier noch das versprochene Seelöwen Video:

P1010886 Um 8.30 Uhr erwachten wir auf dem engen Campingplatz und stellten fest, dass schon einige Fahrzeuge losgefahren waren. Wir nahmen es gemütlich und assen unser Frühstück. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir dann von einem fast leeren Platz ab und suchten die Baldwin Street. Die steilste Strasse der Welt, wie es im Guinness Buch der Rekorde vermerkt ist.

P1010887 Mit einem Gefälle von 19% sieht sie wirklich furchterregend aus und ich fragte mich, ob das unser Camper verkraften könnte. Zuerst bestiegen wir die Strasse zu Fuss. Man kam ziemlich ausser Atem von den 350 Metern. Wir stiegen wieder hinunter und ich machte alles im Camper dingfest. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, die steilste Strasse nicht zu befahren. Helene war es ein wenig zu steil und sie entschied sich, mit dem Fotoapparat unten zu bleiben.

P1010889Den ersten Gang rein und rauf. Anscheinend löste ich bei einigen Zuschauern eine bestimmte Reaktion aus, als ich mit dem Camper dort hochfuhr. Es war aber nicht so, dass alles durcheinander flog. Auch die Bergabfahrt war ohne Probleme zu machen und unten stieg dann Helene wieder in den Bus ein.

P1010895 Dann fuhren wir zum berühmten Bahnhof mit dem längsten Bahnsteig des Landes. Einen Kilometer lang und daneben ein wirklich tolles Gebäude, gemauert mit grauen Ziegeln. Im Innern sieht es nicht weniger schön aus.

P1010896 Der ganze Boden ist mit einem Mosaik überzogen. Schade, dass nur noch ein Zug an diesem schönen Bahnhof hält. Im oberen Stock war noch eine Ausstellung mit Bilder der Natur Neuseelands mit so einem Realismus, wie ich es noch nie gesehen hatte. Aus zwei Metern Distanz könnte man schwören, es wäre eine Fotografie. Dies wäre die Homepage des Künstlers Murray Ayson: www.murrayayson.com

P1010901 Wir besuchten noch ein Hand Craft Laden am Bahnhof, wo ich mir ein T-Shirt kaufte. Anschliessend stiegen wir wieder ins  Auto und fuhren in Richtung Saint Claire weiter. Dort befindet sich die Tunnel Beach. Diese heisst so, weil ein reiches Mitglied des Cargill – Clans sich durch einen Tunnel durch die steilen Klippen hinunter zu einem schönen Sandstrand Zugang  verschaffen liess.

P1010903 Bei Ebbe kann man ohne Probleme hinunter steigen und den Strand geniessen. Man darf nur nicht vergessen, dass dies der einzige Zugang ist und dass man vor der Flut den Rückweg unter die Füsse nimmt.

P1010914 Der Strand ist umrahmt von einem Steinbogen, an welchem die grossen Wellen zerschellen und mit Getöse an den Strand prallen. Der Zugang von Parkplatz verlangt einen 20 Minütigen Spaziergang.

Danach fuhren wir weiter und erreichten nach einer wunderschönen Küstenstrasse, welche wir im Nebel fuhren, die aber trotzdem genug Ausblicke auf die sich auftürmenden Wellen gab.

P1010931Wir fuhren die Strasse einfach weiter und kamen bald wieder von der Küste weg. Dafür begannen hier in Catlins die Regenwälder. Wir konnten uns dies nicht so recht vorstellen, Regenwälder in Neuseeland. Als wir aber den kurzen Track zum Purakaunui Wasserfall entlang spazierten, konnten wir das Grün kaum fassen.

P1010927 Eine wilder moosiger Wald, welcher man sich eben unter einem Regenwald vorstellt eröffnete sich vor uns. Eine Ruhe und tolle Gerüche nahmen wir während dem Spaziergang auf. Dann kamen wir zum Wasserfall. Ein breiter tiefgrauser Felsen mit wenig Moos, über welchen das Wasser herunter plätscherte.

P1010934 Wir besuchten auf der folgenden Strasse noch zwei weitere Wasserfälle. Der erste war der Matai Fall, und nur 2 Minuten daneben der Horseshoe Fall. beides weitere Wasserfälle im Grün des Regenwaldes – unglaublich schön.

P1010952 Dann fuhren wir weiter zur Curio Bay. Vor 180 Mio. Jahren überströmte die Lava hier während des Jura einen Waldabschnitt. Diese Stämme kann man heute bei Ebbe in versteinert Form betrachten. Auch Baumstrünke kann man ausmachen und im Innern noch den Kern ausmachen. Einige sehen aus, als würde Holz und nicht die versteinerte Form hier liegen.

P1010942 An genau dieser Bay gibt es aber noch mehr zu sehen. Die seltenen (es gibt nur noch etwa 6000 davon) Gelbaugen Pinguine haben sich hier auch niedergelassen. Man darf ihnen den Weg zum Nistplatz nicht verwehren, aber von der Seite kann man sie fotografieren und filmen. Toll wie sie zu den Hängen watscheln und dabei verschieden hohe Steine erhüpfen.

P1010957 Wir schauten ihnen einen Weile zu, liessen uns von dieser Umgebung noch ein wenig berauschen und fuhren dann los, 200 Meter bemerkten wir eine Tafel, welche einen Campingplatz ankünden. Beim genauen Hinschauen bemerkten wir nichts als Schilf. Also fuhren wir rein und kamen tatsächlich an zwischen Schilf versteckten Camper vorbei.

P1010955 Irgendwo im Schilf war auch ein Office und wie wir mit Erstaunen feststellten, bietet der Campingplatz Strom, Duschen, ein kleiner Laden und Sicht auf beide Seiten zum Meer.

P1010956 Die Duschen waren ein wenig speziell. Von Schilf umgeben stehen runde bemalte Betonklötze im Schilf in denen sich aber drei Duschen befinden. Per 2$ kann man 5 Minuten warm duschen. Ein sehr eigenartiger Campingplatz aber sehr sympathisch. Wir kochten dann im Schilf Spaghetti und genossen die besondere Atmosphäre zwischen zwei Stränden.

Ein Ausschnit eines Yellow-Eyed Pinguin:

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P1010876Die Nacht war nun wieder ohne zusätzlichen Schlafsack zu meistern, das Frühstück nahmen wir aber trotzdem noch im Camper drinnen zu uns. Anschliessend fuhren wir in Oamaru vor die Bibliothek und richteten uns hinten gemütlich ein um das Internet ein wenig zu nutzen. Auch ein Skypegespräch lag drin, wenn auch ein wenig abgehackt.

P1010875 Gegen Mittag verzogen sich die obligaten Wolken und ein blauer Himmel breitete sich über uns aus. Schon wenige Kilometer weiter kamen wir bei den Moeraki Boulders an. Am Strand liegende Riesenkugeln welche zum fotografieren einladen. Auch die enormen Seetang Stränge welche am Strand angespült wurden sind sehenswert. Drei Handbreiten grosse gummig grüne Gebilde die ziemlich schwer sind.

P1010882 Weiter fuhren wir die schmalen Küstenrouten die fast so viele Kurven hat wie die Arosa Strecke bis nach Port Chalmers. Es ging auf und ab auf dieser schmalen Strasse und man kreuzte die Gleise der Zug Linie alle 5 Minuten. Dafür hatte man eine tolle Aussicht auf die darunterliegenden Buchten.

IMG_3870 Gegen 16.00 Uhr kamen wir in Dunedin an und als erstes gingen wir zu einer Garage weil ich dachte, die Bremsklötze seien in den letzten Zügen. Es hörte sich an wie Metall auf Metall schleifen würde. Es stellte sich dann aber heraus, dass sich nur ein Stein verfangen hatte. Wir tranken im Stadtzentrum von Dunedin ein Bierchen und bestaunten das netzartige Zentrum. Man sagt auch, dass Dunedin den schönsten Bahnhof der Welt hätte. Zugegeben, die Architektur sieht wirklich schön aus.

P1010885 Dann suchten wir den Campingplatz auf, bezogen den engen Eckplatz Nr. 24 und gingen im nahgelegenen Store über die Strasse einkaufen. Wir entschieden, Kartoffelstock, Rumpsteak, Erbsen, Karotten und Salat mit Sprossen zu machen. Muskatnuss suchte ich leider vergebens, dabei ist doch dies der Geschmack, den ich so am Kartoffelstock mag. Irgendwie assen wir es dann halt ohne Muskat. Erstaunlicherweise musste ich dann eingestehen, dass es auch ohne das Gewürz lecker war.

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P1010802 Wenn man um 21.00 Uhr schon ins Bett geht, muss man sich nicht wundern, dass man um 4.00 Uhr erwacht und glaubt ausgeschlafen zu sein. Da um diese Zeit noch nicht all zu viel los ist, zwang ich mich noch einmal einzuschlafen. Um 7.00 Uhr wurde ich von einem Gekreische ähnlich einem Mäusebussard geweckt. Ich schaute aus dem Fenster und sah, wie sich vier ziemlich grosse Vögel mit kräftigen krummen Schnäbeln dabei waren, unsere Stühle zu bearbeiten.

P1010804Ich versuchte sie erfolglos aus dem Fenster zu verscheuchen. Es blieb mir nichts anderes übrig als im Pyjama in dieser Kälte nach draussen zu gehen und sie manuell in die Flucht zu schlagen. Dies gelang nur teilweise.Ich nahm den Stuhl unter die Lupe und bemerkte bei beiden Stühlen Schäden. Also klappte ich diese zusammen und wollte zur Bush - Toilette laufen.

P1010799Einer Bergkrähe, wie sich später herausstellte, passte mein Benehmen wohl nicht und folgte mir in einem schnellen Hupf und mit erneutem Gekreische. Ich drehte mich um und rannte auf sie zu. Da endlich gebrauchte sie ihre Flügel und flog vorerst davon. Als ich zurückkam waren sie dabei, des Nachbars Camper zu traktieren.

P1010805 Ich hatte vorerst genug, zog mich an und machte Kaffee. Das Kaffee machen dient bei solchen Temperaturen auch dazu, den Camper ein wenig weniger kalt werden zu lassen. Helene trank den Kaffe noch unter der warmen Decke und auch nachher hatte sie noch kältetechnische Startschwierigkeiten.

P1010803 Wir fuhren wieder zuerst weg, bevor wir die Betten machten. Diesmal ins Mt Cook Village Resort, wo wir uns im Hotel bei rieselnder Musik ein Continental Breakfast gönnten. Hier konnte ich dann auch noch den Blog hochladen und anschliessend war der Camper von der Sonne schön erwärmt.

P1010810 Wir fuhren aus dem 55 km Tal hinaus und schlugen die Route nach Twizel. Dort begaben wir uns zur grossen Schlachtszene von “Herr der Ringe”, welches unter dem Namen “The Pelennor Fields” bekannt ist. Während den Dreharbeiten, die Rund einen Monat dauerten, war in der Stadt ein amüsantes Bild anzutreffen. Kostümierte Statisten traf man da zum Lunch oder in den Bars an und man hörte sie über den Verlauf der Schlacht berichten.

IMG_3850 Unterwegs wies uns der Touriguide plötzlich auf die Clay Cliffs hin. Da die nette Sprecherin aus dem GPS Gerät von einem “must see” sprach, schlugen wir den Weg ein und fuhren über eine Schotterpiste bis zum Fluss. Dort spazierten wir etwa einen Kilometer weiter und befanden uns in einem bizarren Tal mit Sandsteinfelsen und spitzen Türmen. Da das Land auf privatem Besitz durchfahren werden musste, war eine kleine Kasse bei einem Gatter, welches mit 5 Dollar gespiesen wurde.

P1010830 Dann fuhren wir weiter zu den Elephant Rocks. Diese, wie der Name schon sagt, ähneln zum Teil der Form von Elefanten. Man kann sie erklettern und man sieht in sehr vielen Steinen nicht nur Elefanten, sondern noch einige andere Figuren, welche in der eigenen Fantasie entstehen.

P1010835 Im Hintergrund war alles abgesperrt. Der Grund war, wie man von einem Stein beobachten konnte eine Kulisse, eine Stadt im Aufbau. Aber keine Gewöhnliche. Es handelt sich um eine Stadt aus dem Film streifen “Narnia”. Die Dreharbeiten wurden aber aus Geldmangel eingestellt und so steht heute nur die halbe Stadt dort. Filmutensilien stehen in Containern und warten wohl auf bessere Zeiten.

P1010848 Nachdem wir das Filmset, welches wahrscheinlich das Zuhause von Aslan darstellt, genauer unter die Lupe genommen hatten, fuhren wir weiter zu unserem Tagesziel. In Oamaru angekommen, gönnten wir uns zuerst eine warme Dusche. Die hatten wir nach 2 Nächten wildem Campen bitter nötig. Auch war es wiedermal Zeit die Wäsche zu machen.

P1010859 Gegen halb sieben fuhren wir los um die Gelbpinguine zu sehen, die hier vor Sonnenuntergang an Land gehen und die steilen Hügel zu ihren Jungen heraufklettern. Auch Seelöwen spielten im Wasser oder lagen faul am Strand. Viele Pingus kamen nicht, aber das Abendrot und die vorbeifliegenden Wasservögel in Formation machte dies zu einem besonderen Erlebnis.

P1010863Danach fuhren wir noch einmal ins Stadtzentrum und kehrten in einem richtigen Restaurant ein. Nebst Gemüse, Fisch und Fleisch, gab es zum Schluss auch einen richtigen Ristretto, wie ich ihn seit Reisebeginn nicht mehr gehabt hatte. Danach kehrten wir zum Campingplatz zurück und stellten fest, dass die im Camper ausgelegte Wäsche trotz Tumbler noch nicht trocken war. Also noch einmal ab in den Tumbler damit und nun warten wir, bis diese trocken ist.

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P1010763 Nach einer sehr kalten Nacht, erwachte ich bereits um sieben Uhr. Eine halbe Stunde später stand ich dann auf. Nach dem Anziehen war es dann auszuhalten und der Wind hatte sich über Nacht gelegt, so dass ich den ersten Kaffee draussen geniessen konnte. Der Himmel war ein wenig wolkenverhangen und im Camper war es recht feucht.

IMG_3820 Wir liessen das Bett vorerst so wie es ist und fuhren direkt los. Auf dem Parkplatz direkt am See in Tekapo war bereits die Sonne aufgetaucht und so assen wir unser Morgen Müesli dort. Nach dem Abwasch fuhren wir noch zum Tanken und kauften noch etwas kleines ein. Schon bald kamen wir beim Lake Pukaki an und sahen gerade, wie sich die Wolken vor dem Mt Cook in der Ferne verzogen.

P1010778 Dann fuhren wir bei der Salmonfarm vorbei und schlugen den Weg nach Mt Cook Village ein. ein 55 Kilometer langer weg neben dem Lake Pukaki führt am Glentanner Park vorbei ins Tal hinein. Im Village versuchten wir einen Platz in der Mueller Hut zu bekommen, doch leider waren alle 28 Plätze für die Nacht ausgebucht. Eine andere Hütte kam nicht in Frage, weil wir keinen Gaskocher dabei hatten.

IMG_3835 So entschieden wir uns für eine Wanderung vom Campingplatz aus. Wir wanderten über zwei Hängebrücken am Glacier Mueller Lake vorbei bis zum Hooker Glacier Lake.

P1010783 Von dort sah man wunderbar auf die Gletscherzunge am Fusse des Mount Cook. Mt Cook ist mit 3754 m.ü.M. der höchste Berg von Neuseeland. Er diente auch für Szenen von Herr der Ringe.

P1010793Die Wanderung dauerte von 14.00 bis 18.00 Uhr und wir waren danach ziemlich müde. Vor allem nachdem wir noch Spaghetti gekocht hatten und wir plötzlich wegen allem lachen mussten, merkten wir die aufkommende Müdigkeit. Leider hat es hier keine Dusche und so bleibt einem nur die Katzenwäsche für die Nacht.
Morgen geht es dann wohl zu den Pelennor Fields, die Felder bei Twizel mit dem grössten statistischen Aufkommen für die längste Schlacht der Filmreihe “Lord Of The Rings”.

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P1010728Der Geburtstagsmorgen von Helene begann mit einem Kaffee ans Bett. Das restliche Frühstück sparten wir uns noch für Timaru auf. Wir räumten nach dem Kaffee alles zusammen, Michi kam noch kurz vorbei um Adieu zu sagen und dann fuhren wir in die Stadt. Unterwegs kauften wir noch im Timaru Einkaufszentrum ein, was wir gestern vermissten.

Dann kamen wir ins Stadtzentrum und parkierten auf dem Bibliotheksparkplatz. Wie schon fast gewohnt bei einer Bibliothek versuchten wir das Wifi, und tatsächlich war es gratis, so dass wir noch ein wenig surften, 20 Minute lasen, Mails abriefen und einige Kartenteile luden. Das Frühstück nahmen wir in einem kleinen Kaffee ein. Helene bestellte sich ein Omelette mit Schinken und ich nahm drei Toast mit Butter und Konfitüre und 3 Pancakes mit Maple Sirup.

P1010733 Danach ging's ins Museum. Dort fanden wir nehmen vielen Bildern aus der Pionierzeit auch die etwas traurige Geschichte von Richard Pears (1877 – 1953), einem etwas introvertierten Bauer und Luftfahrt Pionier. Anscheinend hatte er es tatsächlich ohne weitere Unterstützung geschafft, am 31. März 1903, also bereits neun Monate vor den Gebrüdern Wright einen Luftsprung in seinem selbst gebastelten Luftfahrzeug zu machen. Leider kann dies alles nicht so recht bewiesen werden, so dass die Geschichtsbücher bis jetzt nicht umgeschrieben wurden. Beliebt war er in Timaru dazumal nicht. Er wurde verspottet und als “Mad Spears” bezeichnet.

IMG_3800 Danach fuhren wir auf dem Highway 6 Richtung Burke Pass. In Fairlie machten wir einen kurzen Stopp, holten uns einen Cappuccio to go und fotografierten die Statue des Schotten James Mackenzie und seinem Hund Friday. Nach der Geschichte nach begann er die Pionierzeit als Farmer. Anscheinend stahl er dann aber 1000 Schafe und er kam nur aus, weil darunter ein schwarzes Schaf war, welches dem ursprünglichen Farmer am Herzen lag. Er wurde ein paar mal verhaftet und floh entsprechend häufig wieder. Seine Taten wurde vom ärmeren Volk weitererzählt und seine Statue schaut heute in Richtung Mackenzie Pass, welcher seinen Namen trägt.

P1010736 Der Burke Pass auf 705 m.ü.M ist nicht eine gewaltige Anhöhe, aber eröffnet eine eindrückliche Gegend im Hochland. Eine riesengrosse Ebene durchströmt von einem Fluss und umgeben von Bergen.

P1010742 Mitten in der Hochebene befindet sich der Lake Tekapo, ein türkisfarbener See von dem man den Blick nicht mehr lassen kann. Wir setzten uns zuerst auf einen Stein und warteten auf Sonnenstrahlen, welch die im See wachsenden Bäume erleuchten liessen.

P1010744 Ein wenig weiter befindet sich die Kirche des guten Hirten. Eine kleine Kapelle mit einer wunderschönen Aussicht aus dem Innern auf den See. Es ist eine sehr beliebter Ort für den Bund fürs Leben und ein Touristenmagnet.

P1010747 Anschliessend fuhren wir um den Mount John herum und nahmen den Weg zu ihm hoch. Dort oben befindet sich das Mt John Observatorium. Auf dem unscheinbaren Hügel hat man eine spektakuläre Rundumsicht auf diese Hochebene. Man sieht Lake Tekapo, Lake Gregory und Lake Alexandrina und die Weite der Ebene. Auch mehrere Fernrohrhäuschen stehen auf dem Hügel. Zudem ist auf der Spitze ein kleines Kaffee mit den besten Sandwiches, welche ich je gegessen hatte. Helene kaufte mir dort noch ein Geschenk (zu ihrem Geburtstag – wie verdreht) von diesem Kaffee. Ein T-Shirt, welches ich auch überlegte zu kaufen, es aber nicht gesagt habe.

P1010753 Wir fuhren später wieder herunter und weiter in Richtung Lake Gregory. Es hatte dort eine Art wilden Campground, der uns aber nicht so zusagte. Wir fuhren zurück wo die Strasse wieder auf die Route nach Tekapo führt. Ein Camper weit aussen im Nirgendwo inspirierte uns, auch einen Platz hier, und nicht auf dem Campground im Ort vorne zu suchen. So parkierten wir unseren Toyota im wilden Gras, das bei höherem Seestand Moorgebiet ist und freuten uns über den speziellen Übernachtungsort.

P1010755 Wir merkten schnell, dass dieser Camper, im Vergleich mit dem 4x4 Camper in Australien, viel mehr an Ambiente hergibt. Wir haben Platz, Gaskocher im Innern, Rundumsicht und ein stabiles Dach. Dies freute uns vor allem, da es ein ziemlicher Wind hier hat. Wir zückten unseren gekauften Wein, nahmen das Yatzy hervor und spielten und tranken, bis es Zeit wurde zu kochen.

P1010758 Helene hatte von mir ein Bewegungsverbot bekommen, so dass ich das Abendessen inklusive den Abwasch selber übernahm. Sie las in ihrem Buch während ich alles rüstete. Es war auch Zeit, hatten wir doch bis dahin bereits 3/4 der Flasche geschafft. Wir hatten viel Spass und merkten, dass dieses Auto viel hergibt, wenn man so im Nichts campiert. Es kommt eine tolle Stimmung auf (ich meine jetzt nicht wegen des Weines) weil der Wohntrakt Platz bietet und gemütlich wirkt.

P1010713 Der Morgen in Akaroa war sehr kühl und es kostete Überwindung, aus dem warmen Bett in die Kleider zu schlüpfen. Gegen 9.30 verliessen wir den Campingplatz und fuhren auf dem Highway 75 zurück. Unterwegs machten wir noch einen Kurzstopp beim Lake Forsyth. Wir fuhren weiter bis Lincoln wo wir die benötigten Karten fürs iPhone und das Offmap beim Uninetz bezogen.

P1010715 Wir fuhren über Windwhisle über den Rakaia, einen teilweise sehr breiten Fluss, der sich seine Bahn wild im Flussbeet auswählt. Weiter ging es bergauf über Mount Hutt und Mount Somers, wo wir zum ersten mal tankten. Der Weg führte weiter durch Geraldine. Dort machten wir wieder eine kurze Pause und besuchten das öffentliche WC.

P1010718 Dies muss ich noch kurz genauer beschreiben. Herein kommt man per Knopfdruck, so dass sich eine Schiebetür auftut. Nichts spektakuläres. Aber innen geht der Automatismus so weit, das man nichts manuell machen kann. WC-Papier kommt nur per Knopfdruck heraus, spülen geht nicht. Eine Tafel weist einem darauf hin, dass die Spülung sich selber betätigt, sobald man die Hände wischt. So kann man die Leute auch zur Hygiene bringen 🙂 – um die Hände nun zu waschen hält man sie in eine 60 cm breite Öffnung. Zuerst auf die rechte Seite, dann spritzt von irgendwoher Seife in die Hände, dann schiebt man die Hände 10 cm nach rechts, dann fliesst Wasser, und nochmals weiter nach rechts bläst dann ein kräftiges Gebläse.

P1010719 Gegen 17.00 Uhr kamen wir in Timaru an und erkundigten uns ein wenig im Infozentrum. Einiges an Information lieferte uns ja schon der GPS Touristenguide, welcher in unserem Bus angebracht ist. Das geht so, dass wenn wir in eine Ortschaft einfahren oder sonst an einem markanten Punkt vorbeifahren, wird die Musik im Radio unterbrochen und eine nette Stimme erklärt einem genaueres. Natürlich lassen sie es nicht aus, auch auf gewisse kommerzielle Angebote aufmerksam zu machen. Aber informativ ist es allemal.

P1010726 Wir bezogen wieder einen Top 10 Platz und kochten zur Ausnahme mal noch im Sonnenlicht unser Abendessen. Anschliessend begaben wir uns zu dem auf einem Campingplatz häufig anzutreffenden Gummihüpfballon. Wir benutzten es heute aber zum ersten mal und hatten unseren Spass dabei. Dieses Foto hat Michi aus Basel aufgenommen. Ein gleichaltriger Reisender, der aber Neuseeland schon fast als seine zweite Heimat bezeichnen kann, so viele male war er schon hier.

P1010727 Am späteren Abend kam er dann auch  noch zu uns und gab uns sehr viele Tipps und Hinweise, die alle auf der Karte markiert wurden. Kurz vor Mitternacht wussten wir schon einiges mehr und wir verabschiedeten uns. Um Mitternacht dann, punkt zwölf Uhr – brach nach Neuseeländischer Zeit Helens Geburtstag an, 12 Stunden vor ihrem Bruder 🙂

P1010693 Nach einem angenehmen Schlaf auf den bequemen Matratzen und der warmen Decke erwachte ich um 8.00 Uhr durch die ersten Sonnenstrahlen. Ich machte die Türe auf und eine Horde Enten sahen mich erwartungsvoll an. Ich habe ihnen gesagt, dass es mit dem Frühstück noch dauern wird und ich erst einmal einen Kaffee mache. Der Campingplatz war ziemlich voll, da sehr viele Mietcamper die erste Nacht hier verbringen. Gegen neun Uhr weckte ich dann Helene und ich rüstete ein gesundes Müesli.

P1010698 Wir fuhren zuerst zurück zur Apollovermietung, um den defekten Tankdeckel, und wie wir am Abend feststellten auch die zerkratze Teflonpfanne ersetzen zu lassen. Dies geschah sehr schnell und unkompliziert. Dann fuhren wir ins Stadtzentrum von Christchurch. Eine sehr einladendes Städtchen mit viel Grün und einem kleinen Markt vor der Kathedrale. Auch Strassenkünstler waren schon unterwegs. Wir besorgten uns im Infozentrum noch die Gratisguides der Südinsel und kauften in einem Buchladen das Buch zu den Drehplätzen von “Lord Of The Rings”. Die meisten Plätze befinden sich auf privatem Grundbesitz. Aber wir werden sicher dem einen oder anderen Szenenbild begegnen.

IMG_3794 Anschliessend fuhren wir nach “Lyttelton” und dort die Hügel hinauf. Von da hatten wir eine tolle Sicht auf die Stadt und das angrenzende Meer. Wir fuhren dann die Strasse weiter und entschieden, die “Banks Peninsula” zu befahren. Helene wollte zum Örtchen Akaroa, weil sie über diesen Ort gelesen hatte und er ihr sympathisch vorkam.

P1010702 Unterwegs machten wir einen Stopp auf einer witzigen Anhöhe, wo sich auf einem Grat vier Strassen kreuzten. Gleich dahinter war eine tolle Aussicht auf eine Bucht. Dort hielten wir und Helene machte ein paar Sandwiches.

Von “Allendale” nahmen wir die nördliche Route und fuhren bis “Port Levy”. Dort schlugen wir den Weg nach Pigeon Bay ein und stellten schnell fest, dass dies eine “unsealed”, eine Schotterpiste ist. Also zurück und dann halt in Richtung “Little River” quer durch. Und was sehen wir, auch diese Strasse offenbart sich als Schotterpiste. Alles zurückfahren wollten wir nicht. Und so nahmen wir diese gemütlich in Angriff.

P1010705 Schon nach kurzer Zeit verengte sich die Strasse zweimal, so dass wir bald nur noch auf einer Spur fuhren. Wälder und Büsche machten den schmalen Weg noch enger und das fahren war bald einmal so, wie wenn man auf ein Maiensäss fährt. Dann kam uns ein Auto entgegen und wir mussten beide ziemlich bremsen. Ich liess das Fenster herunter und fragte beim Passieren, ob der Weg führ unseren Bus geeignet sei bis Little River. Mit einem Blick auf unseren Camper meinte er dann: “It should be ok”, und dann fügte er noch mit einem Lächeln hinzu, “just drive slowly and have fun”.

P1010706 Irgendwann hatten wir die Anhöhe geschafft und dort war ein kleiner Ausstellplatz. Wir stiegen für eine kurze Pause aus und bewunderten die von einem einseitigen Wind geplagten Bäume. Auch sonst war die Natur hier sehr herb, wie auf einer Alpenstrasse in der Schweiz. Zum Beispiel wuchsen im Schutz der Pfosten eines Zauns Nadelgewächse, die einem die häufigste Windrichtung klar aufzeigten. Die Aussicht von hier oben war aber sehr schön, da man wieder auf Fjorde hinuntersah.

P1010708 Die hintere Seite war nicht mehr gar so eng, bot aber landschaftlich wieder ein paar tolle Ausblicke. Dann kamen wir bald wieder auf die gut ausgebaute Strasse Nr.. 75, welche uns dann bis Akaroa führte. Dieses Dörfchen ist auch an einer ins Landesinnere greifende Meerzunge gelegen und ist bekannt für die kleinsten Delphine der Welt, welche man ganz in der Nähe vom Wasser aus betrachten kann.

P1010712 Wir nahmen unser Abendessen in einem Gartenrestaurant eines kleinen Hotels ein. Es schien wohl nur etwa 3 Zimmer zu haben, wenn man es so von aussen betrachtete. Danach fuhren wir zurück, wo sich auf einer kleinen Anhöhe ein weiterer Top 10 Campground befindet. Da wir ja unterdessen Member von diesen sind, war es keine Frage, wo wir die Nacht verbringen werden.

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IMG_3789 Um 5.30 weckte uns das iPhone, nachdem ich 4 Stunden und Helene 6 Stunden geschlafen hatte.  Ich machte mir einen Hotel Schnellkaffee und Helene nahm einen Tee. Danach packten wir die restlichen Dinge zusammen und fuhren hinunter in die Lobby um zu bezahlen. Da das Restaurant um die Ecke schon offen hatte, holte ich noch zwei richtige Cappucios. Dann warteten wir auf Fransisca und Isaac.

P1010674 Sie waren pünktlich da und fuhren uns durch den Morgenverkehr zum Terminal 1. Wir schenkten ihnen noch eine Flasche Wein und verabschiedeten uns. Dann kam die Prozedur des Eincheckens, welche recht zügig vor sich ging. Wir wechselten die letzten australischen Dollars in Neuseeland Dollars und schlenderten dann durch die verschiedenen Gates. Unser Flug QF 45 ging pünktlich um 9.10 Uhr auf die Startbahn. Kurz nach dem Start sahen wir aus dem Fenster noch unser Hotel. Der Flug verging dann wie im Flug – so was.

P1010678 Ausser ein paar Turbulenzen verlief alles reibungslos und und wir stellten noch während dem Flug die Uhren der Kameras und des iPhones um weitere zwei Stunden vor. Somit sind wir jetzt genau 12 Stunden vor der Schweizerzeit. Also wenn wir 9 Uhr haben, ist es in der Schweiz auch 9 Uhr – wie praktisch. 15 Minuten vor der Landung flogen wir über die Westküste von Neuseeland und überquerten dann die imposanten Berge mit ihren wilden Bächen. Und schon ging der Flieger in den Sinkflug und landete in Christchurch. Die Südinsel ist an dieser Stelle ziemlich schmal.

Nach der Landung mussten wir uns noch in der Linie 4 “Bio Hazard” anstellen, weil wir zwei Packungen Fertigmenus im Rucksack hatten. Wir konnten sie dann aber behalten. Der Securitymensch erklärte uns sogar noch, wie man die am besten kocht.

P1010679 Wir nahmen uns dann ein Taxi und fuhren zur 4 km entfernten Apollovermietung. Wir begegneten noch einem Schweizer Paar, welches den Camper retournierte, einen Hick in der Frontscheibe eingefangen hatte und nun 400 $ zahlen müssen. Als wir an der Reihe waren wollten wir es diesmal bei der Standardversicherung lassen. Als sie meine Kreditkarte jedoch 7500 $ Kaution (falls etwas geschehen würde) belasten wollte, machte meine Karte das nicht mit. Mein Limit ist tiefer angesetzt. So blieb uns wohl nichts anderes übrig, als Option 1 zu nehmen, welches uns wieder um ein paar Hundert Franken erleichterte, die Kaution aber auf 2500 $ herunterschraubte. In meinen Augen ist das durchgedacht. Wer hat schon eine Kartenlimite in dieser Höhe. Für uns ist das Abzocke und wir werden uns bei eventuellen weiteren Reisen nicht mehr mit Apollo herumschlagen.

P1010688 Wir bezogen dann unseren Camper und nahmen ihn ganz genau unter die Lupe. Wir zeichneten alles auf was wir sahen, fotografierten es und gingen so weit, dass sie uns für morgen nochmals herbestellten, weil das Schloss beim Wassertank ausgewechselt wird. Da wir sowieso die erste Nacht sicher in Christchurch bleiben werden spielte das uns keine Rolle.

Wir luden die Rucksäcke ein und fuhren als erstes zu einem Einkaufszentrum, um uns mit Nahrung einzudecken. Anschliessend fuhren wir zum Top 10 Campingplatz und bezogen einen Platz. Zum Glück erfuhren wir von dem Schweizer Paar, dass wir da eine Clubkarte lösen können, welche einem viele Prozente bescheren und sogar auf die Überfahrt zur Nordinsel 10% Ermässigung erlassen.

P1010689 Unterdessen sind wir 18’604 Kilometer von zu Hause entfernt, wohl die weiteste Distanz auf unserer Reise. Wie es jedoch nach vier Wochen weitergehen wird, müssen wir noch entscheiden. Die chilenische Infrastruktur wird sich in den Erdbebengebieten bis dann noch nicht erholt haben.

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P1010658 Am Morgen ging ich zuerst neben der Lobby einen Cappuccino holen. Später, da das Frühstücksbuffet nicht inklusive ist, nahmen wir Toast, Eggs and ham auf der Aussenseite des Gebäudes ein. Der Tag begann regnerisch und er sollte es mehrheitlich auch bleiben. Zuerst schnürten wir ein Paket mit Material zusammen, welches wir nach Hause schicken. Souvenirs, Traveller Guides und andere Dinge, die wir nicht mehr benötigen werden. Es war dann 3.5 kg bis zum Schluss.

Wir gingen damit zur Post und entschieden uns für den Seeweg, da es nur 50 statt 100 $ kostete. Es sei dann halt bis zu 12 Wochen unterwegs. Na ja, was stört das uns, so lange der Inhalt nichts vom Meer abkriegt.

P1010660 Anschliessend nahmen wir Bus und Zug um in die Stadt zu kommen. Dort wagten wir heute, nachdem wir in Town Hall noch ein Buch gekauft hatten, die Rundfahrt mit der Einschienenbahn. Ein seltsames Gefühl, über den Strassen auf Höhe vom 4. Stockwerk an den Büros und Studentenzimmern zwei Meter entfernt vorbeizufahren. Nach einer Runde durch die Stadt, die nur 15 Minuten dauerte, stiegen wir wieder aus und nahmen den Bus über die Brücke nach North Sydney.

P1010671 Dort suchten wir das Stuyvesant’s House aus, welches uns von einem Bekannten meiner Mutter per sms empfohlen wurde. Ein kleines unscheinbares Restaurant an der Alexander Street das innen sehr gemütlich eingerichtet ist. Rudi Dietz empfing uns dann und wir erklärten, wie es zu diesem Besuch kommt. Schnell waren wir in einem Gespräch, in welchem wir schnell merkten, dass Rudi ein humorvoller und lebensfroher Mann ist. Wir wollten eigentlich nur etwas Kleines zu uns nehmen, aber die verführerischen Leckerbissen welche er aufzählte, erinnerten uns zu stark an die uns bekannte Schweizerküche, so dass an verneinen nicht mehr zu denken war.

P1010661 So hatten wir bis zum Schluss einen Aperitif, einen guten Wein, Spätzle, Gemüse, Cordon Bleu, Bratwurst und Rösti. Espresso und Williams folgten und für gute Unterhaltung war gesorgt. Auch sein Bruder Max, welcher die Köstlichkeiten bereitete kam noch aus der Küche und setzte sich kurz zu uns hin. Rudis Sohn Markus bediente und wir erfuhren, dass dieser eine Freundin aus Chur hat, welche er im Sommer besuchen geht und gleichzeitig ein Studium beginnt.

P1010666Wir erfuhren weiter, dass die Weinhandlung Fromm in Neuseeland zu seinem Bekanntenkreis gehört. Von unserer Seite wissen wir über Malans darüber. Wir sollten schöne Grüsse ausrichten, falls wir dort vorbei gehen würden.

Glücklich und zufrieden verabschiedeten wir uns gegen halb neun und stiegen in den Bus ein, um ein Ticket zu lösen. Der Chauffeur klärte uns auf, dass wir soeben in einen blauen Bus gestiegen seien, welche keine Ticket verkaufen, sonder nur über Prepaid Tickets bestiegen werden dürfen. Wir hatten davon bis jetzt nichts gewusst und wollten aussteigen. Der Chauffeur wies uns an, Platz zu nehmen und das nächste mal ein Ticket zu kaufen, bevor wir einsteigen. So liess er uns tatsächlich zurück zum Zentrum fahren, ohne Ticket – wo so was noch möglich ist…

P1010672 Im Zentrum liefen wir Richtung Town Hall. Plötzlich freute sich Helene darüber, dass wir einen Mac Donald passierten. Ich verstand kurz nicht, nach all dem was wir gegessen hatten konnte sie unmöglich schon wieder Hunger haben. Da hatte sie ihren iPod bereits ausgepackt und suchte das Gratis Wifi. Erst dann begriff ich: grosse M = gratis Internet. – Nur seltsam, dass dies nicht meine Reaktion war 😎

Gegen 10.20 Uhr waren wir dann zurück beim Hotel, kauften noch eine Flasche Wein als Geschenk für Fransisca und Isaak, welche uns morgen um 6.30 Uhr zum Flughafen fahren werden. In 12 Stunden sind wir also bereits in Neu Seeland.

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P1010654 Um 8.00 Uhr standen wir auf, assen die letzten Corn Flakes, tranken den letzten Kaffee und verschenkten den Rest der Esswaren den Nachbarn, welche es dankbar annahmen. Etwa zu dieser Zeit erfuhren wir von dem Erdbeben der Stärke 8.8 in Chile, welche zur Folge hatte, dass eine Tsunamiwarnung für den ganzen Pazifikraum ausgesprochen wurde. Wir verfolgten das Geschehen während den Aufräumarbeiten im Radio. Nach dem Putzen packten wir unsere Rucksäcke noch fertig. Gegen 9.45 Uhr waren wir dann soweit und fuhren zum Hotel Brighton Beach. Es war noch zu früh für das Check in, darum überliessen wir die grossen Rucksäcke dem Concierge.

P1010652 Dann bekamen wir eine SMS von Fransisca, wir sollten doch zum Lunch kommen. So fuhren wir direkt zu ihnen nach Hause. Isaak schlug vor, mit ihnen noch ein echtes australisches Barbecue zu machen. Nebst Fransisca, Isaak, Christian dem achtjährigen Sohn und Shaila der 7 Monate jungen Tochter wohnen auch noch Julia, eine Freundin von Fransisca und zwei Studenten in dem Haus.

P1010651 Das BBQ war Klasse und der Bananenkeks ebenso. Gegen drei verabschiedeten wir uns, da wir den Camper noch waschen wollten. Direkt um die Ecke hatte es einen Carwash, bei dem man das Fahrzeug abstellen konnte und der Rest wird erledigt.

P1010653 Dies machten wir dann auch und Toyota sah nachher wieder aus wie neu. Es begann unterdessen zu regnen und wir fuhren bis zur Apollo Vermietung. Da der Tank nur zu 3/4 voll war, schickte sie uns noch einmal zum Tanken. Auch sonst war die Dame anfangs etwas kleinlich, bis ich ihr vor Augen führte, was ich für das gute Gefährt alles gemacht hatte und wo sie noch ein Auge darauf werfen sollen, weil gewisse Stellen reparaturbedürftig seien.

P1010655 Wir verliessen das Gelände gegen 17.00 Uhr und begannen damit, eine Bushaltestelle zu suchen, die in die korrekte Richtung fuhr. Wir fanden sie nicht, und wenn wir mal eine vielversprechende Haltestelle fanden stand da natürlich “no service at sunday”. Aus der Bussuche wurde ein langer, langer Spaziergang. Irgendwann kamen wir dann, immer noch zu Fuss, beim Hotel an. Doch zuerst assen wir gegenüber bei einem Italiener noch Pizza und Spaghetti.

Danach bezogen wir unser Zimmer im neunten Stock des Hotels, von wo aus man auf die Skyline von Sydney sehen kann. Wir genossen die saubere Umgebung, die gepflegte Dusche und das weiche Bett. Wir werden wohl tief und fest schlafen. Helene macht es mir bereits vor 🙂

P1010597 Nach einem gesunden Müesli und dem Abnehmen der Wäsche machten wir uns per Bus auf dem Weg zur Bahnstation. Wir sahen an der Bushaltestelle einen Flying Fox (Flughund), der sich dummerweise die obere Stromleitung als Schlafplatz ausgewählt hatte. Der Elektroschlag hat ihn ins Jenseits befördert und das, so hörten wir, geschehe noch häufig. Unterdessen baut man neue Leitungen mit mehr Abstand auf.

P1010598 Wir spazierten, nachdem wir im Central angekommen waren zum Hafen “Darling Harbour”. Auf der anderen Seite setzten wir uns ins *Blue Fish* und nahmen einen Drink zu uns. Wir warteten auf Fransisca und ihren Lebenspartner, welche sich ein wenig verspäteten. Im Hafen fand noch ein *Dragon Race” statt. Dies ist ein Rennen mit Regatten Booten. Gegen Mittag trafen Fransisca und Isaak ein. Wir hatten uns einiges zu erzählen, was die letzten 14 Jahre so geschehen war, nachdem wir uns nach Vancouver aus den Augen verloren hatten.

P1010601 Wir nahmen dann im IMAX – Restaurant den Lunch zu uns und gingen nachher noch ins Starbucks einen Kaffee holen. Sie schenkten Helene dort einen Thermos Sydney Mug. Danach sahen wir noch ein wenig den Booten zu, wie sie um den Sieg ruderten. Wir erfuhren von ihnen, dass heute auch die grosse Parade sei. Eine Gay-Parade, vom Umfang her anscheinend vergleichbar mit der Streetparade, welche durch die Innenstadt ziehe.

P1010624Dann fragten sie uns nach unseren weiteren Plänen. Da wir noch das Opera House ansehen wollten, nahmen sie uns bis dort mit, da sie gegen drei Uhr wieder zu Hause bei den Kindern sein mussten. Wir machten aber für morgen noch einmal ab.

Wir stiegen dann beim Opera House aus und bewunderten das Welt Kultur Erbe. Es ist das erste, welches noch zu Lebzeiten des Architekten aufgenommen wurde. Die typische Form ist eine Komposition aus Schwanflügeln, Muscheln und Segeln.

P1010611 Anschliessend besuchten wir den *Royal Botanic Garden”. Eine riesengrosse Grünanlage mit verschiedensten Abschnitten. Wir liessen uns von einem Minizug ins Zentrum fahren.

P1010612 Unterwegs wurde viel erklärt und erzählt. Wir spazierten dann durch den Garten und sahen Bäume voller Flying Foxes, welche zum Teil schliefen, sich abkühlten mit den Flügeln oder nervös herumkletterten. Danach spazierten wir zurück zum “Darling Harbour”. Unterwegs assen wir in einem Schokoladenkaffee eine Waffel. Es war dort schön schattig und man konnte ein wenig die Menschen beobachten.

P1010629 Weiter spazierten wir über die Brücke, welche Drehbar ist und worüber auch die Monorail Bahn fährt. Im Hafen angekommen, wollten wir mit dem Monotrain eine Runde durch die Stadt machen. Diese Einschienenbahn führt über die Strassen mitten durch die Häuser und wäre sicher ein Erlebnis. Leider wurde daraus nichts, weil eine Stunde vorher einer dieser Züge auf einen anderen auffuhr. Das erfuhren wir am Ticketschalter.

P1010630 So gingen wir wieder an die Promenade und wollten ins Seefahrtmuseum. Daraus wurde auch nichts, weil es bereits um 17.00 Uhr geschlossen hat. So sahen wir uns wenigstens vom Steg aus das altertümliche Segelschiff, das U-Boot und das Kriegsschiff an.

P1010637 Dann lasen wir auf einem Plakat, dass heute Abend auch noch ein Feuerwerk im Hafen stattfinden soll. Wir tranken ein Bier, liessen es eindunkeln und setzten uns dann an den Hafenrand.

Um 20.30 Uhr ging das Feuerwerk los und es war fantastisch mit der Skyline im Hintergrund. P1010640Danach sahen wir noch eine komplette Show eines Strassenkünstlers an und schlenderten langsam zurück zum Bahnhof. Die Menschenmassen von der Parade war extrem. Überall schien Party zu sein und auf den Strassen das vertraute Abfallbild der Streetparade. Natürlich hatten die Blaulichtorganisation alle Hände voll zu tun.

Wir merkten die Müdigkeit und fuhren mit dem Zug zurück nach Rockdale. Vom Bahnhof liefen wir, schon ziemlich müde, zurück zum Campingplatz mit dem Wissen, nun die letzte Nacht in unserem Camper zu verbringen.

IMG_3747 Heute fuhren wir nach dem gesunden Müaslifrühstück (damit die Resten aufgebraucht werden) als erstes über Rockdale Center nach Sydney. Wir wollten eigentlich ein wenig in die Stadt, diese sahen wir aber hauptsächlich aus dem Camper. Es gibt in Downtown nur Parkhäuser, deren Höhe unseren Camper skalpiert hätten. Wir fanden nicht einen Parkplatz.

P1010591 Also parkierten wir für eine Stunde irgendwo am Strassenrand und nahmen in der Nähe den Lunch zu uns. Der Betreiber des Kaffees war schon einmal in der Schweiz für 18 Stunden, auf dem Jungfrau Joch. Er fand es faszinierend, wie es unten im Tal so grün sein kann und oben meterweise Schnee liegt.

IMG_3749 Dann fuhren wir zurück nach Rockdale, besorgten uns bei der Post ein Paket und eine Zoll Deklaration und gingen zurück zum Campingplatz. Wir begannen, die Fahrerkabine zu räumen und was wir nicht mehr brauchen in den grossen Rucksack zu verstauen. Unser Plan sieht so aus, dass wir am Sonntag zuerst zum Hotel fahren, das Gepäck und das Postpaket dort abgeben, weiter zur Apollovermietung fahren und den Camper zurückgeben. Anschliessend gehen wir in die Stadt und fahren am Abend per Bus oder Zug zum Hotel zurück.

P1010594 Für Morgen haben wir mit Fransisca, einer bekannten aus Vancouver, welche ursprünglich aus Indonesien kommt nun aber in Sydney lebt, zum Lunch abgemacht. Anschliessend bleiben wir sicher noch in der Stadt und werden uns vielleicht die Brücke oder das Opera House näher ansehen. Wir hatten ja heute nicht viel von der Innenstadt, darum werden wir das morgen nachholen. Zum Schluss noch ein Bild von dem unspektakulären Campground.

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IMG_3735Unser Tagesziel wussten wir schon – Sydney. Da wir noch Internetzugang hatten, suchte ich zuerst den nächsten am Zentrum liegenden Campingplatz. Dieser markierte ich auf Offmap und lud noch die Karte von Sydney in einer hohen Zoomstufe herunter. Das Ziel lag nur noch 244 km entfernt und so nahmen wir noch die eine und andere Küstenstrasse. Unter anderem die Great Pacific Road, welche uns aber nicht so richtig überzeugen konnte. Dafür sahen wir bis vor Sydney Bäume, Bäume und Bäume.

P1010563Wir fuhren natürlich von Süden her in Sydney ein. Auf Anhieb fanden wir dank iPhone den Campingplatz Sheralee. Es ist der einzige, der nur 15 Zugminuten vom Zentrum entfernt ist und erst noch in der Nähe eine Bahnstation hat. Wir hatten Glück und bekamen noch einen Platz. Der Campingplatz ist einer der schlechtesten, welchen wir bis jetzt bezogen hatten. Schade, man könnte mehr daraus machen.

P1010577Wir bezogen Platz Nummer 6 und fuhren nach einer kurzen Pause wieder los, um uns am Flugplatz zu erkundigen, wie das mit einer eventuellen Verschiebung der Flüge funktionieren würde. So parkierten wir auf dem Internationalen Flughafenparkplatz und erschraken nicht schlecht ab deren Preise. Eine halbe Stunde 7 $, eine Stunde 15 $. Also, möglichst schnell alles abklären. Wir suchten die Qantas auf und diese meinte, sie könne uns nur an dem Tag weiterhelfen, an welchem wir auch abfliegen würden. Und nein, sonst gibt's keinen weiteren Schalter der uns helfen könne, nur eine Telefonnummer. Als ich darauf beharrte mit jemandem Auge in Auge sprechen zu können verwies sich mich auf das Qantas Office in der Stadt. Dann gingen wir noch zum Informationsschalter und fragten nach einem Hotel in der Nähe des Flugplatzes. Die Dame fand uns schnell ein Zimmer im Novotel Hotel Brighton Beach. Sie sagten wir hätten Glück, der Herr vor uns hätte fast das doppelte bezahlt. Wir buchten die zwei Nächte von Sonntag bis Dienstag, da wir den Camper am Sonntag abgeben müssen. Auf dem Rückweg sahen wir das Hotel bereits von einer Anhöhe an der Waterfront stehen.

P1010579Danach fuhren wir zurück zum Campground, stellten den Wagen ab und fuhren mit dem Zug nach Downtown. Wir spazierten vom Bahnhof bis an die Waterfront, sahen das Opernhaus aus der Ferne, spazierten unter der Harbor Brücke durch.

Die Brücke ist sehr imposant, sie hat eine Länge von 1149 Metern. Dann staunten wir, als wir auf einem kleinen Rasenflecken unter der Brücke Kaninchen sahen, welche da frassen als wären sie in der Wildnis.

P1010585Wir spazierten weiter und kamen zum archäologisch historischen Punkt “The Rock”. Dies ist die Stelle, an welchem die ersten Siedlungen von Sydney entstanden, auf einem Felsen. Ausgrabungen zeigen die Grundrisse eines Hauses, welches um 1807 von der Familie Byrne gebaut wurde.

P1010589 Danach schlenderten wir weiter über die George Street und nahmen an einer belebten Ecke, was ganz interessant war unser Abendessen ein. Da wir schon einige Kilometer zurückgelegt hatten, merkten wir die müden Beine und begaben uns zurück zum Central Bahnhof. Wir fanden auch endlich unser Bahnsteig Nummer 24, tief unter dem Boden und stiegen ein. Schon bald merkten wir, dass wir die falsche Bahnseite erwischt hatten und in die falsche Richtung fuhren. Also bei der nächsten Stelle raus, Bahnsteig überqueren und wieder rein. Gegen 23.00 Uhr waren wir schliesslich zurück in Rockdale und schleppten uns noch bis zum Campingplatz zurück. Wir erlebten Sydney als schöne, gepflegte und spannende Stadt.

Nach 43 Tagen, 11’537 gefahrenen Kilometern und vielen Eindrücken haben wir nun Sydney erreicht. Zum Vergleich, unsere Distanz zu Fanas beträgt mittlerweile 16’472 Kilometer Luftlinie.

P1010548 Wir hatten gestern Abend noch ein Glas Wein. Die Nacht darauf ist dann meistens so, dass die Blase nicht bis zum Morgen warten kann und einem zwingt, im Halbschlaf sich zur Toilette zu begeben und zu tun, was zu tun ist. Diese Nacht war es nun so, dass Helene bereits unterwegs zum WC war, als ich erwachte und das gleiche tat. Da sie einen Vorsprung hatte, war sie natürlich zuerst wieder im Bett. Mein Erstaunen daher, dass ich beim Zurückkommen vor einer verschlossener Campertüre stand. Da der Verstand um diese Uhrzeit nicht so schnell funktioniert, konnte ich mir da im Moment nichts darauf zusammenreimen. Nach kurzem Rütteln an der Türe schien sie die Leere neben sich auch bemerkt zu haben. Jedenfalls wurde mir die Türe gnädigerweise aufgemacht.

P1010547 Am Morgen schlief ich bis um halb acht Uhr. Helene sogar bis Viertel nach neun. Dann machten wir Frühstück und fuhren los. Wir dachten, das Ziel wäre Tuross Head. Als wir jedoch durch die Ortschaft fuhren merkten wir, dass dies nicht nicht Bleibe für eine Nacht ist. So fuhren wir weiter der Küste entlang. Uns fiel auf, dass die Strecken von Dorf zu Dorf nun immer kürzer werden. Wir haben die belebte Ostküste erreicht. Wir staunten aber auch, dass bis jetzt der grösste Teil der Ostküste wunderschöne Sandstrände waren.

P1010550 Irgendwann kamen wir in Batemans Bay an. Wir hatten bis zum Infopunkt schon fast alle Campingplätze passiert. Einer blieb noch übrig, der nach der Brücke. So suchten wir diesen auf und befanden diesen für würdig. 🙂 – Wir installierten unseren Camper, und machten uns auf über die Brücke zurück zum Woolworth, einem Einkaufszentrum. Dort schlenderten wir noch der Shop Strasse entlang und tranken einen Cappuccino. Danach spazierten wir retour. Die Brücke lässt sich, falls ein grösseres Schiff durchfahren muss, auch anheben.

P1010552 Zurück am Platz genossen wir den menschleeren Pool. Den meisten war es wohl zu kühl, was wohl am Wind lag. Wir lasen dann noch am Pool und ich beendete mein Buch “Narren sterben”, welches ich in Adelaide erstanden hatte. Zum Glück sah Helene beim einchecken, dass da ein Book Exchange Regal war. Das heisst, man kann ein Buch reinstellen und eins nehmen. Es hatte drei deutsch geschriebene Bücher dabei, wobei ich zwei davon mitnahm. Helene übernahm mein gelesenes Buch, welches nun nicht als Handel zu gebrauchen ist.

P1010561 Das Nachtessen machten wir in der BBQ Area, welches hier direkt am Strand bei den rauschenden Wellen lag. Danach erkundigten wir uns per Internet über Sydney, wo ist die Apollovermietung, wo ein günstiges Motel und welche Campingplätze gibt es in der Nähe des Zentrums. Wir beschlossen, morgen bis nach Sydney zu fahren.

P1010535 Der Wind in der Nacht war recht heftig. Der Camper war ziemlich in Bewegung und wir hatten eine unruhige Nacht in der wir mehrmals wegen den kräftigen Böen erwachten. Am Morgen lag 20 Meter neben uns ein entwurzelter Baum. Wir  gingen gegen 8.00 Uhr ohne Frühstück los und assen beim Hafen. Helene bestellte ein Müasli mit Früchten und ich ein geröstetes französisches Brot mit gebratenen Bananen und Honig. Danach fuhren wir alles der Küste entlang und nutzen auch Nebenstrassen.

IMG_3716 Nach Tathra machten wir einen Halt an einer schönen Sandbucht. Es lag auch ein dicker alter Baumstamm auf dem Sand, der irgendwie super in die Landschaft passte. Wir spazierten zu den Möwen hinaus, welche auf einer kleinen Sandbank lagen. Es war spannend, die Flut zu beobachten, wie sie recht schnell die Lagune wieder in Besitz nahm. Einige Möwen waren innerhalb 20 Minuten nicht mehr auf der Sandbank sondern im Wasser.

P1010540 Dann fuhren wir weiter und wollten eigentlich bis Tuross Head fahren. Die Fahrt bewegte sich jetzt nur noch im Grünen und die Strasse war kurvig und ein ewiges auf und ab. Das kannten wir bis jetzt gar nicht. Wir sind uns trocken, gerade und flach gewohnt 🙂 Dann kamen wir in Bermagui an. Ein malerisches Dörfchen mit einem schönen Strand, einem tollen Campground und gratis Wifi.

P1010542Die Entscheidung fiel uns leicht und wir bezogen einen Platz hier. Dann gingen wir noch Wasser kaufen und schlüpften dann in die Badehosen respektive Bikini und machten es uns am Strand bequem. Meine Taucherbrille und Schnorchel hatte ich dabei, da ich seit Coral Bay nicht mehr schnorcheln konnte. Ausser Sand und ein paar Muscheln jedoch sah ich nicht viel.

Als ich wieder draussen war, sahen plötzlich alle ins Wasser, einige standen nun auf und zeigten mit den Fingern ins Meer. Ich machte es ihnen nach und da schwamm ein riesengrosser Schatten nur 10 Meter vom Ufer entfernt parallel zur Beach. Eine ausgewachsene Stachelroche zog vorbei und ich war natürlich nicht zur Stelle mit der Taucherbrille. Imposant aber war es allemal.

P1010546 Später flanierten wir der Beachstreet entlang. Da der Wind wieder ziemlich anzog, war es nicht möglich per Gas zu kochen und so suchten wir ein “Restaurant” auf. Bedienung  in Restaurants könnte man in Australien noch einführen. Bestellung bei der Bar, Piepser entgegennehmen, wenn Piepser abgeht Essen abholen, selber würzen, Besteck organisieren und da ich die Salatsauce vermisste, brachte man mir diese auch zur Bar. Wir genossen es aber – bis jeweils wieder ein Piepser abging und die Ruhe durchbrach.

Danach schlenderten wir zum Camper zurück und ich versuchte das erste mal ein Skype out Anruf in die Schweiz. Die Qualität war super und die Kosten gering. Für eine Viertelstunde auf ein Festnetz gerade mal 48 Rappen.

Hier habe ich die Flut von Tathra aufgenommen. Man kann beobachten, wie schnell sie hereinströmt.

P1010508 Wir schliefen bis 8.30 Uhr. Nach dem Frühstück fuhren wir los und kamen schon nach kurzer Zeit in die endlosen Regenwälder. Schon von der Strasse aus sahen sie toll aus mit ihren wilden Farnen im unteren Stockwerk und den kreuz und quer liegenden Stämmen der gefallenen Bäume. Es roch auch stark nach Wald, da es recht feucht war und zwischendurch immer wieder ein paar Tropfen vom Himmel fielen.

P1010504In Cann River machten wir eine Kaffeepause. Helene ass dazu eine Art Muffin mit Schockoladenüberzug und ich einen Apple Pie. Dann fuhren wir weiter durch die Wälder und passierten die vierte Grenze in Australien, New South Wales. Der Himmel blieb heute den ganzen Tag leicht bedeckt, was neben der Feuchtigkeit ein ganz angenehmes Klima schaffte.

P1010514 Um 15.00 Uhr kamen wir in Eden an. Ein Dorf am Meer, welches vom Meer sogar umschlungen wird, da eine weiter Bucht ins Landesinnere dringt. In dieser Bucht befindet sich auch der Hafen. Weiter hat es interessantes kleines Museum über Wale, da das Dorf durch den Walfang entstanden ist.

IMG_3704 Wir besuchten das Museum, in welchem gleichzeitig ein Dokumentarfilm gedreht wurde. Wir mussten der Kamera immer wieder ein wenig ausweichen. Am meisten beindruckt hat mich der Unterkiefer eines Blauwals. Unglaublich, welche Knochenmasse im Verlaufe eines Wallebens da aufgebaut wird. Das Kugelgelenk des Kiefers hatte etwa die Grösse von zwei Menschenschädeln.

P1010511 Weiter wurde noch über die Geschichte des Dorfes etwas gezeigt. So befindet sich ein riesiger Stein im Museum, an diesem die Aborigines über Jahrtausende ihre Speerspitzen daran geschliffen hatten. Man sieht überall auf dem Stein Aussparungen, wie sie in einer Gletschermühle entstehen können, wenn ein Stein Jahrhunderte sich darin bewegt.

P1010522 Nach dem Museum gingen wir einkaufen und kochten anschliessend auf dem Campingplatz unser Abendessen. Zuvor besuchten uns noch ein paar farbenprächtige Vögel. So schön sie aussehen, so kamikazemässig fliegen sie über den Campingplatz. Sie schiessen mit einer Entfernung von 30 cm am Kopf vorbei.

Als es ein dunkelte, begann unser Nachbar plötzlich alles wegzuräumen. Wir dachten er verlässt heute noch der Campingplatz, er aber klärte uns auf, dass ein Sturm für die Nacht angesagt wurde. Wir sollten besser unser Material ein wenig verstauen. Gut, dass man Nachbarn hat, die den Wetterbericht ein wenig verfolgen. Hoffen wir, dass er nicht zu stürmisch wird.

P1010495 Nach dem Frühstück hatte Helene den Nomadendrang und wollte so schnell wie möglich weiterreisen. So fuhren wir zeitig los und machten bei “Amazing Things” noch einen Stopp, bevor wir die Insel verliessen. Dies ist eine kleiner Erlebnispark mit erstaunlichen Sachen. So hatte es einen schrägen Raum, in dem das Gehen mühsam war, alle anderen Dinge aber ziemlich erstaunlich.

P1010481 Das Wasser floss vermeintlich aufwärts, der Schienenstuhl glitt ohne Hilfe die Treppe hoch und beim Stehen schien es, als ob man nächstens umfallen müsste, so schräg stand man im Raum. Auch optische Täuschungen bezüglich der menschlichen Grösse gab es. So sieht Helene plötzlich grösser aus als ich. Das Bild ist in schlechter Qualität, weil ich es anstatt zu kaufen vom Bildschirm fotografiert habe.

Gewisse Gleichgewichtsstörungen konnte ein Tunnel hervorrufen, nur weil sich die Trommel um die Brücke drehte.

P1010487Weiter gab es viele kleine Dinge auszuprobieren. So Helens Kopf auf einer Platte serviert oder ein Spiegellabyrinth. Ein ziemlich grosses Gartenlabyrinth hatte es auch, indem sich Helene beinahe verirrte.

P1010493 Am Ende hatte es auch noch eine Bodenbemalung, die täuschend echt aussah. Wir standen quasi am Abgrund 🙂

Nach all den erstaunlichen Dingen fuhren wir weiter und machten den Lunchstopp in Toora. In einem kleinen Kaffee nahmen wir wieder einmal Fish and Chips. Dann fuhren wir weiter und stoppte nur noch einmal zum tanken. Dort kontrollierte ich wieder einmal den Ölstand, haben wir doch bis jetzt 10’500 Kilometer zurückgelegt. Es war höchste Zeit, der Stand hatte das untere Niveau erreicht. Also schüttete ich noch einen Liter Öl nach. Dann fuhren wir durch bis wir in Lakes Entrance ankamen.

P1010500 Der dritte Campingplatz nahm auch normal Sterbliche auf. Bei den anderen waren es so ein bisschen High Society Plätze von Dauermietern.

Hier angekommen beobachteten wir das aufziehende Gewitter und nutzen das Wifi. Später gingen wir im Pinocchio Pasta essen. Das Gewitter war schnell vorbei, aber immerhin war es das zweite mal dass wir einen Regen erlebten.

P1010463 Am Morgen gingen wir in Tooradin gegen 9.30 Uhr los. Schon gegen elf Uhr passierten wir die Brücke, welche Phillip Island mit dem Festland verbindet. Die Insel ist relativ klein und wurde nach dem ersten Gouverneur von Australien benannt. Da wir so früh hier waren, konnten wir uns den zweitletzten Campingplatz sichern. Ein Platz an der Beach, von welcher heute jedoch der Wind ein wenig heftig blies. Für einen Spaziergang am Strand war die Temperatur in der Sonne aber gerade recht. Der Campingplatz liegt in der Ortschaft Cowes.

P1010462 Wir fanden dann Dino’s Pizza Restaurant, welches auch Wireless anbot. Helene nutzte die Zeit, die umliegenden Geschäfte unter die Lupe zu nehmen, während ich meinen Blog updaten konnte. Dann gingen wir zurück zum Camper und verbrachten den Nachmittag mit Glace essen, Kaffee trinken und lesen. Es ist ja immerhin Wochenende 🙂

P1010468 Gegen halb sechs fuhren wir ans südwestliche Ende der Insel. Wir schauten uns ein weiteres Blowhole an und konnten einen Blick auf die beiden Insel “The Nobbies” werfen. Anscheinend könnte man bei Ebbe hinüber laufen, da wir aber bei Flut da waren, lagen sie draussen im Meer. Danach fuhren wir ein Stück zurück und parkierten bei der Pinguin Parade. Dies ist ein allabendliches Schauspiel, bei welchem die kleinen Zwergpinguine ( >35 cm) vom Meer zurückkommen und ins Landesinnere watscheln, um ihre Jungen zu füttern.

P1010471 Pünktlich zur Dämmerung, so gegen 20.45 Uhr, erschienen dann die kleinen Kerle, watschelten an den Schaulustigen vorbei und gingen in das buschig hügelige Gelände, um den Brutplatz der eigenen Jungen zu finden. Der Weg aus dem zurückweichenden Wasser bis zum Grasufer scheint bei dieser Gangart recht anstrengend zu sein. Viele der Zwergpinguine legten Pausen ein, bis sie merkten, dass die Gruppe wieder weitergezogen war. Dann wollte sie diese aber wieder einholen und legten einen eher komischen Spurt hin. Auf Holzstegen konnte man ihren Gang weiter ins Landesinnere verfolgen und überall warteten flauschige Jungen in dickem Daunenfederkleid, die sie grösser machten als die erwachsenen Tiere.

P1010473 Zielstrebig zogen die von der Nahrungsuche zurückkommenden Pinguine an etlichen bettelnden Jungen vorbei, bis sie endlich ihre eigenen erreichten. Ich hätte bei dieser Menge die Orientierung verloren, wo nun mein Zuhause wäre. Waren es doch an die 1300 Pingus, die da zu ihrem Nest watschelten. Einige von ihnen legen gut 2 km zurück, bis sie die Jungen erreicht haben. Es war ein Schauspiel sondergleichen. Leider leider war das Fotografieren untersagt, so dass ich hier nichts präsentieren kann, ausser einem Plakat, welches ich ablichtete. Man will sich ja nicht mit fremden Federn schmücken 🙂

Danach fuhren wir retour und assen beim Pino noch eine Pizza, da es das einzige war, was sie um diese Uhrzeit noch herausgaben. So waren wir gegen 23.15 zurück auf dem Campingplatz und nach einer Dusche gings ab ins Bett. Denn ab jetzt heisst es, Sidney ins Auge zu fassen. In einer Woche müssen wir bereits den Camper abgeben.

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P1010450 Am Abend bekamen wir dann von Jo noch eine Nachricht auf Facebook (obschon sie nur 6 Camper weiterstand), dass sie für uns am Morgen das Frühstück bereiten wolle. Zeit: not too early but not too late. Ok, was auch immer das für eine Zeit ist 🙂

Ich stand gegen 8.20 Uhr auf, machte mir einen Kaffee und begann zu lesen. Das Entenpärchen vom Abend stand auch schon wieder da und erhofften sich etwas zu futtern. Gegen neun Uhr schaute Jo dann vorbei und sagte, sie wolle noch kurz einkaufen gehen, da sie zum Frühstück Pfannkuchen mit Blaubeeren machen wollte. So spazierte sie weg und ich weckte Helene auf. Gegen zehn Uhr erklärte sie uns, wie man dieses Frühstück zubereite. “Selfraising Flouer”, ein Ei, Milch und wenig Salz. Dann die Blaubeeren rein und Pfannkuchen backen. Helene versuchte sich natürlich auch als Morgenbäckerin.

P1010451Gegen 10.30 Uhr assen wir dann diese prächtigen Fladen. Dazu Naturjogurt und Bienenhonig. Das war ein selten delikates Frühstück und es schmeckte uns beiden. Nachdem wir den Abwasch gemacht hatten, verabschiedeten wir uns und Jo fuhr als erste los, da sie die Fähre noch erwischen wollte, welche sie nach Tasmanien zurückbringt. Wir nahmen dann gemütlich das letzte Stück der Great Ocean Road unter die Räder. In Torquay fand diese tolle Strasse dann ein Ende.

P1010455 Wir fuhren dann Richtung Melbourne und sahen plötzlich eine Tafel welche das Örtchen Lara ankündete. Um später “unserer” Lara Chiara erzählen zu können, wie es in diesem Örtchen aussieht, machten wir einen kurzen Stopp und assen dort unseren Lunch. Weiter ging es nach Melbourne und das Impossanteste war schon einmal die gigantische Brücke, über welche die M1 mehrspurig in Melbourne hineinführt.

P1010456 Im Vergleich zu Perth eine riesige Stadt. Wir kamen aus dem Kern fast nicht mehr hinaus. Schlecht hingegen die Beschriftungen. Wir hätten uns gerne im Infozentrum, welches bis jetzt in fast jedem Ort beschildert war, informiert. Wir fanden aber das Zentrum nicht und der raue Fahrstil der Städter verlockte einem dazu, möglichst schnell wieder aus dem Gedränge herauszukommen. So fuhren wir der Beach entlang in der Hoffnung, dass uns wie immer ein Schild mit einem Wohnwagen einen Platz zeigen könnte. Nach 50 Kilometer gaben wir es auf und suchten das Infozentrum von Frankton, wo wir unterdessen angekommen waren, auf.

P1010458 Die Dame war sehr hilfsbereit und klärte uns auf, dass wir erstens kein Glück haben werden einen Platz zu finden, da es Wochenende ist und zweitens die Bürozeiten des Office bereits zu Ende seien. Sie begann zu telefonieren und es war wirklich nicht mehr einfach, etwas zu finden. Uns kam das seltsam vor, da wir doch bis jetzt immer auf fast leere bis halbvolle Plätze gefahren waren. Sie klärte uns auf, dass die Städter übers Wochenende gerne auf einen Campingplatz fahren und dass diese fast immer ausgebucht seien im Sommer. Das leuchtete ein. Sie fand uns aber noch einen Platz im 30 Kilometer entfernten Tooradin. So machten wir uns nach einem Kaffee (den brauchte ich nach dem nervenaufreibenden Melbourne) auf nach Tooradin. Die Dame wusste bereits meinen Namen, wenn auch wie oftmals nicht ganz richtig (dieses mal hiess ich nicht Nogg sondern Nagg), und hiess uns herzlich Willkommen auf dem letzten freien Platz.

Hier merkten wir dann schnell, dass die meisten Plätze Dauermieter waren oder solchen, die temporär hier arbeiten. Wir wurden sogar von einem Nachbar gefragt, ob wir Touristen sind – man stelle sich das auf einem Campingplatz vor 🙂 Ein Neuseeländer bot Helene noch einen Weisswein an den sie ablehnte, da ich bereits beim Kochen war, schenkte er ihr den halben Karton, den sie mit ihrem Ehemann geniessen soll. Sich zu uns zu setzen empfand er jedoch als zu unhöflich.

Da unsere anziehbaren Kleider sich dem Ende nahten, machten wir noch eine Wäsche, die heute sicher nicht mehr trocknen wird. Jedenfalls hatten wir heute unser neues Erlebnis – Campingplatz SUCHEN.

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P1010419 Nach unserem Geburtstagsfest gestern schliefen wir bis um 9.00 Uhr durch. Der Tagesstart forderte einem mehr nach dem abschliessendem Gin Tonic gestern. Jo fuhr als erste los, wir machten aber bereits einen Treffpunkt für den Abend in Lorne ab. Wir fuhren gegen 11.00 Uhr los und Beni und Raffaela waren noch da als wir wegfuhren.

P1010421 Gemütlich fuhren wir die verbleibenden 150 Kilometer ab. Wir stoppten als erstes bei Loch Ard. Dies ist eine Stelle, wo 1878 ein Schiff auf die Klippen auflief und nur zwei überlebten dieses Unglück in der nebligen und unruhigen See. Die 18 jährige Eva wurde von einem ebenfalls auf dem Schiff anwesenden namens Tom aus den Fluten gerettet. Hier in dieser Bucht musste er die Klippen hochklettern und Hilfe organisieren.

P1010422 Einen Tag später fand man 11 weitere Leichen im Blowhole in den Fluten treiben. Das Blowhole ist ein Tunnel, welcher einen Kessel mit dem Meer verbindet. Da auch noch fluoreszierendes Material ausgelaufen war, leuchtete die Bucht in einem seltsamen gelb. Über 50 Personen kamen bei diesem Unglück ums Leben.

Es war bei weitem nicht das einzige Schiff, welchem die Klippen und das Wetter zum Verhängnis wurde. Um die 80 Schiffe zerschellten an der 120 Kilometer langen “Shipwreck Coast” und man kann einige Geschichten lesen in den Museen anfangs und ende der Great Ocean Road.

P1010426 Der nächste Stopp machten wir bei den 12 Aposteln. Obschon diese aus dem Wasser ragenden Felsformationen nicht mehr 12 sind, bleiben sie der Touristenmagnet schlechthin. Und hat dies ein wenig verwundert, weil auch schon vorher auf unserer Route ähnliche Formationen mit weniger bedeutenden Namen aus dem Wasser ragten. Der touristische Andrang bei den Aposteln jedoch war abartig. Busse und Cars luden Horden von Menschen aus und der Andrang zum Fotografieren war so gross, dass wir uns nach 10 Minuten wieder auf den Weg machten.

P1010436 Wir fuhren bis zu den Gibbson Steps und genossen eine Weile den herrlichen Strand mit seinen imposanten Wellen. Der weitere Verlauf der Great Ocean Road war, nachdem wir in Lavers Hill im Motor Inn einen Lunch zu uns nahmen, wunderschön. Die Strasse führte immer entlang der Küste und die schäumenden Wellen, welche man dauernd aus dem fahrenden Auto aus sah verleiteten einem zum Träumen.

IMG_3675 Gegen 18.00 Uhr trafen wir dann in Lorne ein und trafen auch schon Jo, welche bereits ihren Platz bezogen hatte. Der Camping liegt sehr schön zwischen Beach und einem Bach, an welchem viele Papageien und Enten sind. Auch eine Schulklasse zeltete auf dem Camping. Jo spazierte dann mit uns noch zur Beach hinunter und dann kochte ich uns allen Spaghetti Napoli. Dazu brachte sie den Wein, einen Shiraz aus der Gegend, zum Abendessen mit. Wir assen und redeten und beschlossen, heute ein wenig früher zu Bett zu gehen. So machten wir um 22.00 Uhr Feierabend.

P1010374 Es war wohl die Zeitumstellung, welche uns bis um 9.00 Uhr schliefen liess. Wir assen in der Sonne, was bei den Temperaturen hier von Vorteil ist, Frühstück und machten uns danach sofort auf den Weg. Kaum losgefahren sahen wir doch tatsächlich das Cable Car Bähnchen in Aktion. Da hatten wir ja gestern Glück, dass wir nicht überfahren wurden.

P1010388 In Port Fairy machten wir einen kurzen Loop um den Ort und sahen uns ein paar sehr alte Gebäude an, unter anderem The Caledonia Inn, in welchem bereits 1844 das erste mal Bier floss. Am Wegrand war eine Allee mit sehr alten Bäumen. Wir fuhren weiter bis Warrnambool.

IMG_3645 Dort gingen wir ins Flagstaffhill Maritime Village. Ein ganzes Dorf, das nach altem Stil nachgebaut war. Man konnte durch das Dorf spazieren und sogar der Kaffee wurde in einem alten Service offeriert. Man sah sich um 150 Jahre zurückversetzt in diesem Dorf. Zu sehen gab es auch eine Seilerei, einen Bootsbauer, eine alte Schmiede, einen Dressmaker (dort drin sass eine Frau welche uns alles ganz genau über die Mode erklärte), eine Schule, eine Feuerwehrstation und ein Schiffswerft.

P1010414 Dann fuhren wir weiter und bogen schon bald auf die Great Ocean Road ein. Hier begann sich ein Aussichtpunkt an den anderen zu Reihen. Tolle Küsten wie The Island Lookout, in Fels geformte Rundbogen (The Arch), The London Bridge, welche 1990 jedoch einstürzte und ein Grotto. Überall mussten wir die Digicam zücken und Bilder machen. Und schon kamen wir in Port Campbell an. Ein schmuckes Dörfchen an einer kleinen Lagune mit einem sympathischen Campingplatz.

P1010417 Kaum hier, lernten wir schon Jo kennen, die Nachbarin aus Tasmanien, welche alleine unterwegs ist und heute ihren Geburtstag feiert. Modern feiert, da sie eine IT Spezialistin ist, feiert sie mit ihrer zurück in England gebliebenen Familie via Skype, mit ihrem Chef über Facebook und zum Glück noch real mit 4 Schweizern: Helene, Beni, Raffaela und mir. Beni und Raffaela sind auch mit einem Apollocamper unterwegs, nachdem sie ein paar Monate die Schule in Perth besucht hatten. Jo, Helene, Beni und ich feierten bis um 1.30 Uhr.

P1010349 Endlich erwartete uns am Morgen wieder einmal die Sonne. Wir fuhren nach Frühstück und ein wenig Morgenlesen um 10.00 Uhr weiter in östliche Richtung. Zuerst passierten wir Robe und Millicent und machten später in Mount Gambier einen Stopp. Mount Gambier liegt am Fuss eines Vulkans, der vor 5000 Jahren das letzte mal aktiv war.

P1010351 In einem der drei Krater bildete sich ein wunderschöner See in tiefem Blau. Dieses Wasser wir aus der Umgebung über das Grundwasser dauernd nachgeliefert und dient der Stadt zudem als Trinkwasser. Wir stiegen zum höchsten Punkt der Umgebung und sahen, dass das Land gut sichtbar über dem Seespiegel lag.

P1010354 Danach fuhren wir zur Bibliothek. Da wir gleich South Australia verlassen nützten wir bei einer Foccacia das letzte mal das gratis Wireless, für welches wir ja in Adelaide ein Konto bekamen.  Beim Ausfahren aus der Stadt sahen wir noch das Schiff “Lady Nelson” genauer an, welches ausgangs Stadt nachgebaut die Augen auf sich zieht.

P1010358 Wir fuhren weiter und passierten kurz nach Mount Gambier die Grenze von South Australia nach Victoria. Also anhalten und die Uhr eine weitere halbe Stunde vorstellen. Unterdessen liegen wir also genau 10 Stunden über der Schweizer Zeit. Auf der folgenden Strecke sahen wir die Holzwirtschaft und deren Prinzip. Riesige Flächen Wald werden abgeholzt, also ein totaler Kahlschlag. Dann werden die Bäume wieder geometrisch gerade gepflanzt. Die älteren Waldstücke sehen irgendwie seltsamt aus. Wenn man von der Seite in einen solchen Wald schaut, sieht man wie bei unseren Weinreben gerade Kolonnen von Stämmen. Jede fünfte Kolonne ist so breit, dass ein Lastwagen durchfahren kann.

P1010360 Weiter ging es über Nelson nach Portland, wo wir zuerst zum Hafen fuhren. Bei der Einfahrt ins Städtchen fanden wir sogar Herby, der Held der Autos meiner Kindheit 🙂 Anschliessend suchten wir uns den Campingplatz oberhalb des Ortes, welcher von unserem Platz eine tolle Sicht aufs Meer bietet. Nach dem wir den Camper installiert hatten, spazierten wir zurück in den Ortskern, stellten dann fest, dass die Läden wieder einmal alle um fünf schliessen (wie unfreundlich) und so tranken wir dann ein Bier bei einem der wenigen Restaurants die offen sind. Wir konnten dann auch einer Portion Wedges nicht wiederstehen.

P1010361 Auf dem Weg zurück zum Camper spazierten wir über die Schienen des ehemaligen Cable Car, welcher leider nicht mehr in Betrieb ist. Wir hätten als Touristen natürlich dafür bezahlt, da die Schienen genau vor dem Campingplatz durchgehen 🙂

An dieser Stelle übrigens landete 1828 der erste weisse Mann an dieser Küste.

Und zum Schluss noch dies:

P1010329 Die Nacht war sehr windig und kalt und so präsentierte sich auch der Morgen. Bei 15° schalteten wir sogar die Heizung im Camper an. Zum Schlafen jedoch war es perfekt. Um 10.15 Uhr fuhren wir bei bewölktem Himmel los, nachdem ich das billige Benzin aus dem Kanister, welches wir noch von der Tanami Road her hatten, in den Camper schüttete.

P1010338Wir fuhren über Goolwa nach Strathalbyn (bitte laut aussprechen 🙂 ). Dieses Städtchen hat einen wunderschönen Park in der Mitte mit an die 1000 weissen Papageien die auf den Bäumen sitzen und plötzlich mit riesigem Gekreische alle gleichzeitig die Bäume wechseln. Wir kauften dort noch ein und fuhren dann auf den Princes Highway.

 P1010340Bei Wellington machte die Strasse bei einem Fluss einen abrupten Stopp. Da war keine Brücke sonder eine Fähre, die an Zugseilen angemacht im Dauerbetrieb war. Circa 8 Autos haben darauf Platz und es gilt eine Breite von ungefähr 100 Metern zu überbrücken. Auf dem Princes Highway kamen wir beim Policemans Point, einem historischem Punkt wo sich heute noch zwei Cafés befinden, vorbei und fuhren durch den Coorong National Park.

P1010342 Dieser zieht sich über 150 Kilometer entlang einer vorgelagerten Insel namens Younghusband Peninsula. Der Binnensee hat einen dreimal höheren Salzgehalt als das Meer und bietet vor allem Pelikanen eine hervorragende Brutstätte. Die Salzebenen leuchten leicht pink, dies weil eine Alge als Schutz gegen die Sonne ein Carotin ausschüttet und diese Farbe beim Austrocknen bestehen bleibt.

Irgendwann hatten sich auch die restlichen Wolken verzogen und wir erreichten den gepflegten Ort Kingston in South Australia. Der Campingplatz liegt direkt am Meer, hat überall Rasenplätze und bietet eine tolle Sicht auf die typisch australischen Bäume, welche zwischen Campingplatz und Meer stehen.

IMG_3599 Am Eingang des Dorfes präsentiert sich ein riesiger Hummer als Zeichen dafür, dass es an diesem Strand sehr viele Schalentiere hat. Bei einem Strandspaziergang bestätigte sich dies dann. Der Strand ist voller Muscheln. Ein Mann war sogar dabei, sein Abendessen einzusammeln, während Helene und ich (nicht zu Freuden dieses Mannes) die noch lebenden Muscheln zurück ins Meer warfen – Es leben die Muscheln 🙂

P1010347 Später machten wir passend zum Ort Fisch mit Spinat und bewunderten dann noch bei einem Glas Wein die Sonne, welche wieder mit tiefroter Farbe ins Meer eintauchte.

P1010305 Jede Nacht, die wir hier im Süden verbringen wird noch eine Spur kühler. Das ist dann mit ein Grund, dass man auch einmal länger liegen bleiben kann. So assen wir heute erst um 8.00 Uhr Frühstück. Wir mussten dazu sogar unseren Tisch in die Sonne stellen, dass wir ohne frieren die Toaste essen konnten. Helene hat ihren Stuhl mitten in eine Ameisenstrasse gestellt und dann in die Strasse noch Käse und Brotkrümel gestreut. Gespannt beobachtete sie das Treiben der Ameisen, welche versuchten das Essen in den Bau zu schleppen. Dann kamen jedoch die Enten daher gewatschelt und bevor man sich versah, wurden nicht mehr die Ameisen gefüttert sonder sie wurden selber zu Futter. Die Enten schnappten alle Krümel weg.

IMG_3570 Wir fuhren dann gegen 9.30 Uhr ab und sahen uns die “Little Sahara” an. Dies sind recht beachtliche Sanddünen, welche sich hinter den Bäumen gut verstecken können. Ein wenig abseits der Strasse kann man ein Stück spazieren und steht plötzlich in einem wüstenähnlichen Gebiet. Zuerst sieht man hinter einen kleinen eine riesige Düne. Die besteigt man dann als erstes. Wenn man dann oben steht bemerkt man, dass dieses Gebiet noch weiterreicht. Es folgen weitere mächtige Dünen.

P1010310 Weil der Wind auch recht zügig bläst sind sämtliche Fussspuren von irgendwelchen Touristen vorher weggewischt und es sieht aus, als sei man die einzigen, die jemals dort waren. Wir spielten dann sozusagen ein wenig im Sand und vertrieben uns die Zeit mit Sandlawinen.

P1010322 Darauf fuhren wir weiter und kamen zur Seal Bay. Wir hatten zwar schon Seelöwen beobachtet, dies waren aber Neuseeländische Seehunde, welche Steinküsten bevorzugen. Jene an der Seal Bay sind australische Seelöwen, die Sandstrände bevorzugen. Auf dem Weg zur Beach lag auch noch ein Skelett eines jungen Buckelwales, welcher in den achtziger Jahren dort gestrandet war.

Dann fuhren wir auf kleinen Umwegen zurück nach Penneshaw. Wir sahen uns zwar noch ein paar Campingplätze an um noch eine Nacht zu bleiben, fanden dann aber nichts was uns überzeugte. So gingen wir direkt zum Fähren Terminal und fragten, ob noch ein Platz frei sei, um zurück nach Port Jervis zu fahren. Wir bekamen einen Platz auf der fünf Uhr Fähre.

P1010327 So tranken wir noch einen Kaffee um uns von der wilden Insel zu verabschieden und setzten wieder aufs andere Ufer über. Die Überfahrt war übrigens recht unruhig wegen des hohen Wellengangs.

Wieder auf dem Festland fuhren wir dann bei immer noch stürmischem Wind bis Victor Harbor. Wir wir dann bemerkten eine grössere Stadt. Wir fanden kurz nach dem Einfahren bereits unseren Campingplatz - “Free Wifi for guests” 🙂 Wohl klar, dass wir somit die Nacht hier verbringen.

IMG_3482 Dass Kangaroo Island ein Wildlife Paradies ist hörten wir schon bevor wir hierher kamen. Heute durften wir es selber erleben. Heute Morgen standen wir eher spät auf, was sicher an der kühlen Nacht und dem Wein lag. Gegen 9.30 Uhr fuhren wir dann aber los. Unser erstes Ziel war die Stokes Bay. Ein steiniger Strand, welcher jedoch durch herumliegende Felsen einen engen Durchgang zu einem weissen Sandstrand der nächsten Bucht eröffneten. Hier konnten wir Krebse beobachten und Muscheln suchen. Dann sassen wir noch ein wenig auf den Steinen und beobachteten das Wellenspiel.

P1010238 Danach fuhren wir weiter über Offroadwege zur Snelling Beach. Auch hier fanden wir wieder einen Sandstrand. Helene fand sogar einen alten Traktor. Sie brachte ihn jedoch nicht mehr zum laufen.

P1010250 Dann fuhren wir zurück zur Playford Road und weiter zum Flinders Case National Park. Beim Informationszentrum lösten wir den Eintritt, nahmen noch einen Cappuccino und fuhren dann zu den Remarkable Rocks. Diese Formationen liegen auf einem Felsen gegen die Brandung und wurden durch das Wasser so geformt.

P1010253 Anschliessend fuhren wir zum Cape Du Couedic. De Leuchtturm war bis 1930 nur vom Meer erreichbar. Sämtliches Material wurde durch einen Seilzuglift über die Klippen hochgezogen und in einem Steinhaus, welches etwa 700 Meter vom Leuchtturm entfernt ist eingelagert.

P1010276 Wir schauten durch ein Loch von oben in eine Steinkammer und sahen nichts Eingelagertes, nur etwas Gefangenes. Ein Opossum war darin und es sah nicht so aus, als ob er da wieder selber rauskäme. So holte ich einen grossen Ast und stellte diesen in die obere Öffnung auf den Boden. Bis wir ihn verliessen, schlief er jedoch wieder ein. In der Nacht wird er diese Gelegenheit sicher entdecken.

P1010256 Dann gingen wir zu Admirals Arch, ein von Stalaktiten behangener Rundbogen unter welchem sich die Seelöwen räkeln. Auch auf den Steinklippen davor sonnten sich die Seelöwen. Mütter mit ihren Jungen waren ganz nah zu beobachten und auch wie sie ihre Schwimmkünste vollführten.

P1010300 Danach fuhren wir zum Koalaweg. Dort  spazierten wir durch Eukalyptus Bäume und sahen die schlafenden Koalas oben in den Astgabeln. Am Boden hatte es die kleine Kängurusorte, welche von der Farbe gräuchlich sind. Eine ganze Familie äste im Gras. Weiter sahen wir auch einen Echidnas. Ein von Ameisen lebendes Igeltier, welche fortlaufend mit der Nase den Boden umgräbt.

P1010304 Danach fuhren wir zum Western Kangaroo Island Caravan Park. Ein Campingplatz der völlig im grünen liegt und auf deren Grund sich Koalas in den Bäumen verstecken und Kängurus die Nase auf die Campingtische strecken. Hier kochten wir uns in der Camperküche Spaghetti. Auf dem Weg zurück zum Camper stolperte Helene noch über ein Kanguru – in dessen Folge beide ziemlich erschraken. Mit der Nacht kommt auch wieder die Kälte, hier im Süden von Australien.

P1010213 Die Nacht war noch kühler ich schlüpfte irgendwann in den richtigen warmen Schlafsack. Auch die Bewölkung hat zum Morgen hin nicht nachgelassen. Einzig die Enten, die sich etwas von unserem Frühstück erhofften, warteten bereits geduldig vor der Türe.  So entschieden wir weiterzufahren. Ziel - Kangaroo Island. Auf der Fahrt bis Cape Jervis lockerte die Bewölkung wenig auf.

P1010216 Am Terminal in Cape Jervis fragten wir nach den Fahrzeiten und dem Preis. Wir waren um 13.00 Uhr dort und die nächste Fähre würde um 15.00 Uhr gehen. Diese war aber ausgebucht. Also erst um 18.00 Uhr. Sie bot aber an, in die Stand by Kolone zu parkieren. Dies machten wir auch als erstes in der Hoffnung, doch noch ein wenig früher fahren zu können. Der Preis brachte uns anfänglich ins Stocken, wir entschlossen dann aber trotzdem, drei schöne Tage auf der von Wildlife strotzenden Insel zu verbringen.

P1010221 Wir hatten Glück, wir waren das letzte Auto, das sie noch auf die 15.00 Uhr Fähre winkten. Autos nach uns mussten sich noch gedulden. So fuhren wir in der einstündigen Fahrt nach Kangaroo Island. Unterwegs streckte noch ein Wal seinen Buckel aus dem Wasser, führ ein Foto reichte es aber leider nicht.

P1010224In Penneshaw gingen wir dann an Land. und fuhren bis nach Kingscote. Unterwegs dorthin stiegen wir noch die Stufen zum Prospect Hill hinauf. Dieser wurde von dem ersten englischen Wissenschaftler so benannt, da er nach dem Besteigen des Hügels dachte, dass er weit ins Landesinnere sehen würde. Dem war aber nicht so und er sah auf der Rückseite bereits wieder Meer. Man kann direkt auf die engste Stelle der Insel blicken.

P1010229 Von Kingscote fuhren wir noch bis Brownlow, wo wir auf dem Camping den “Anker” warfen. Wir kochten uns Ravioli Spinat und machten Salat dazu. Vom Campingbesitzer konnten wir sogar noch eine Flasche Wein ergattern. Wir bemerkten später, dass zwei Schweizerinnen in der Nähe campierten. So kam es dann, dass wir zu viert zwei Flaschen Wein tranken und bis um Mitternacht Erfahrungen tauschten.

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P1010197 Die Nacht war so kühl, dass man sogar in die Baumwollhülle schlüpfen musste. Am Morgen war der Himmel schon bedeckt, und so war nichts mit einem Morgenbad im Meer. Stattdessen nahmen wir gegen 11.00 Uhr den Bus in die Stadt. Kaum dort, begann es schon zu regnen. Als erstes suchten wir einen Buchladen, da uns beiden der Lesestoff ausgegangen ist. Wir fanden einen, der sowohl Bücher ver- jedoch auch ankauft. So brachten wir unsere beiden gelesenen Schunken auch noch für 5 Dollar weg. Die Auswahl jedoch war nicht so gross, und so gab man sich mit etwas halbwegs spannendem zufrieden. Die Einkaufsgebäude zwischen den Hauptstrassen sind gewaltig. Dieses hier hatte 5 Stockwerke.

P1010202 Anschliessend besuchten wir das Museum of South Australia. Ein dreistöckiges Museum, das sehr viel zu zeigen hat. Es geht sogar über die Aborigines Kultur hinaus und zeigt auch noch über die Inselwelten wie Papa Neu Guinea und Philippinen etwas. Man sah gut, dass die Kultur auf den Inselwelten fortgeschrittener war als hier in Australien.

P1010207 Danach besuchten wir noch die Bibliothek zu einem Cappuccino, aber auch, weil das Internet in Südaustralien hier nichts kostet 🙂 Dann, schon bei ziemlich kühlen Aussentemperaturen, stiegen wir in ein Tram und fuhren ein wenig aus der Stadt hinaus. Wir wollten zum Marion Center gehen weil wir hörten, das dort ein grosser Cinemakomplex sei. unterwegs beobachteten wir, dass bis auf wenige Ausnahmen die Häuser nur aus einem Parterre bestehen. Sieht ziemlich flach aus.

P1010211 Irgendwann nach Tram und Bus kamen wir dort an. Es war ein Riesengebäude, drei Stockwerke hoch und nebst Restaurants, Bars, Entertainment, Shops und vielen vielen Menschen auch noch ein – nein 30 Kinosäle im obersten Stockwerk. Gigantisch, Kino 1 – 19 nach links, Kino 20 – 30 nach rechts. Wir entschieden uns der Aktualität wegen für “Valentins Day”. Interessant ineinander fliessende Geschichten mit vielen Schauspielern.

Als dann der Film zu Ende war, war auch der letzte Bus in unsere Richtung weg. So fragten wir einen indischen Taxifahrer, wieviel es bis West Beach kosten würde. “Dirty Dola” war die Antwort. Wir bedankten uns und liefen weg. “Ok wait, how much you want to pay?” So kehrten wir um und nannten den Preis von 15 $. “I can drive you for 20”. So stiegen wir dann ein und er fuhr uns zum Campground. Morgen nun hoffen wir auf Strandwetter, wäre ja schade um die schöne Beach.

P1010182 Die Nacht war wieder einmal extrem warm ohne morgendliche Abkühlung. So erwachte ich schon mit dem Bedürfnis, als erstes eine Dusche zu nehmen, was ich sofort in die Tat umsetzte. Dann spazierte ich zuerst zum Strand, da Helene noch im Land der Träume war. Ich beobachtete einen Schwarm Fische, die als Gruppe und in einem riesen Tempo wie Delphine abwechslungsweise aus dem Wasser sprangen- Es waren an die 30 Fische in der Grösse von Forellen. Gleichzeitig wurde ich von beissenden Miniatur Mücken gestochen. Zurück beim Camper machten wir Frühstück.

IMG_3396 Als zweites suchten wir die Bibliothek auf. Das Internet ist da in Süd Australien gratis. Heute galt es zuerst ein paar internetische Aufträge zu erledigen. Das tägliche Datenvolumen von 30 MB reichte dann aber auch noch, um die zwei ausstehenden Blogs hochzuladen. Danach fuhren wir zurück zum Infocenter, wo wir uns einen richtigen Cappuccino gönnten. Dann hiess es wieder “Hit the road”. Zum Znüni machten wir unsere Pizza vom Vorabend auf den Armaturen noch einmal schön warm.

IMG_3407 Die Landschaft änderte sich nach Port Augusta mehr und mehr in eine Getreideumgebung. immer mehr Kornfelder zogen an uns vorbei. Gegen Osten hin zogen dicke Wolken auf. In Port Wakefield machten wir eine Pause und tranken bei einer Bäckerei an der Strasse nochmals Kaffee. Es war extrem feuchte Luft in diesem Ort.

P1010191 Dann fuhren wir weiter bis Adelaide. Eine riesige Stadt. Perth scheint dagegen eher klein. Wir fuhren einfach der Beach entlang und kamen irgendwann zu einem Camping. Es stellte sich als der perfekte Campground heraus. Direkt am Meer, keine Quallen oder Steinfische, Sandstrand, saubere Plätze, sauberes WC, alles genial. So buchten wir direkt für zwei Nächte ein. Wir spazierten zuerst zum Strand und gingen anschliessend mit dem Bus die 7 Kilometer ins Stadtzentrum. Die Busfahrt dauerte 40 Minuten, da dieser noch beide Flughäfen ansteuerte. Dann waren wir im Zentrum

P1010194 Das Zentrum ist schwer auszumachen, da es so weitläufig ist. Eigentlich gibt es ein Nord- und ein Südzentrum. Eigentlich läuft auf diesen grünen Flächen nur am Wochenende etwas, da Festivalzeit ist. So schlenderten wir die autofreie Passage rauf und runter und nahmen noch ein paar Parallelstrassen unter die Füsse.Für so eine grosse Stadt hatte es nach unserem Geschmack ein bisschen wenig Betrieb, und viele Ladenlokale hatten bereits geschlossen, was uns auch ein wenig verwunderte.

P1010195 Wie das mit dieser Rechtschreibung auf diesem Foto gemeint war, haben wir nicht herausgefunden. Irgendwo, kurz vor Chinatown, fanden wir gemütlich Aussenplätze, wo wir uns ein Nachtessen gönnten. Die Preise sind wieder moderater. Im Vergleich zum Westen etwa 3/4. So liessen wir den Abend mit einem Glas Rotwein kommen, da ich einmal nicht mehr fahren muss, und nahmen gegen halb zehn den Bus retour zum Camping. Die 0.05 Grenze an Alkohol finden wir sehr tiefe angesetzt. Wir haben uns schon gefragt, ob man nach einem Kirschstängeli den Ausweis abgeben müsste.

P1010170 Ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg, ein weiteres mal zum Museum zu gehen, um den neuen Fund zu zeigen und zu fragen, wie man den am besten reinigen könnte. Dieses mal wurde der Stein von einem Mann unter die Lupe genommen. Er fand die Zusammensetzung sehr schön und meinte, gereinigt sei er so genug und man könnte mindestens 100 $ dafür bekommen. So waren wir zufrieden und gingen zum Infocenter um uns über die weitere Route zu informieren.

P1010171 Wir entschieden uns auf dem Asphalt zu bleiben und bis am Nachmittag in Porta Augusta zu sein. Beim Verlassen von Coober Pedy fotografierten wir noch das typische Arbeitsgerät für das Opalsuchen. Dann passierten wir die Pedrika Desert. Der Stuat Highway führt auch durch Sperrgebiet, nördlich von Woomera.In dieser Wüste wurden in den sechziger Jahren Atomversuche von England aus durchgeführt. Dabei, wie erst viel später bekannt wurde, traf es nomanisierende Aborigines, die verstrahlt wurden. Jedenfalls ist es jetzt verboten, den Highway zu verlassen.

P1010177 Nach zwei Stopps und einem Powernickerchen bei den Roadhouses, kamen wir gegen 17.00 Uhr in Port Augusta an. Unterwegs kamen wir noch an grossen Salzseen vorbei. Und nun hatten wir wieder das Meer erreicht. Das Städtchen fanden wir auf Anhieb sympathisch. An Restaurants mangelt es jedoch ein wenig.

Der Campingplatz liegt direkt am Fluss, welcher hier ins Meer mündet. Das könnte in der Nacht eine kühle Briese bedeuten, denn letzte Nacht war es wieder einmal durchgehend warm. Wir hatten im Swimmingpool auch noch einen Schwatz mit zwei älteren Pärchen. Eines davon verbrachte längere Zeit in Mulan, welches wir auf der Tanami Road ja passiert hatten.

Morgen werden wir noch die Bibliothek besuchen, dort können wir das Wifi anscheinend gratis gebrauchen. So kommt der Blog heute mit ein wenig Verspätung. No worries.

P1010147 Endlich war es wieder einmal ein Frühstück, dass man in vollen Zügen geniessen konnte. Kühl, keine Fliegen, kein Wind und keine Ameisen. Perfekt. Als erstes machten wir uns auf zum Infocenter. Dort erfuhren wir, dass wir bereits in der nächsten Zeitzone sind. Also eine Stunde mehr, was unterdessen 9 1/2 Stunden Unterschied zur Schweiz ausmacht. Wir erkundigten uns, wo man nach Opal suchen könne. Sie zeigte es uns auf einer Karte und wir fuhren direkt dorthin.

P1010149 Wir standen vor einigen Hügeln, die am Rande der Stadt aufgeschüttet waren. Wir stürzten uns rein ins Vergnügen und begannen darin herumzustochern und Steine zu drehen. Irgendwie konnte man nachempfinden, wie es den Pionieren ging. Pickeln in der Hoffnung, einen ordentlichen Opal zu finden. Übrigens kommt der Name Opal bei fast jedem Laden, Pub, Hotel, Campground und Museum zum Zug. Bis 15 haben wir gezählt, dann gaben wir es auf.

P1010152 Wir gruben an verschiedenen Stellen und plötzlich sah ich den ersten Stein, der einen verheissungsvollen grünlichen Streifen aufwies. Es glitzerte in verschiedenen Grüntönen. Das musste ein Opal sein. Wir suchten noch ein wenig weiter, bis die Sonne zu heiss auf unsere Häupter brannte.

Dann gingen wir ins Umoona Opal Mine Museum. Wir zeigten darin kurzerhand unseren Stein und sie staunten, dass man in diesen Hügeln so etwas finde. Es könnte sich um eine Muschel handeln. Ich solle versuchen, diese mit einem Messer ein wenig zu reinigen und vom Rest zu befreien. Das sei ein seltenes Souvenir.

P1010158 Um zwei wollten wir die Führung durch die Mine mitmachen, und so gingen wir zuerst gegenüber etwas essen. Gleichzeitig versuchte ich mich als Archäologe. Jedenfalls kam ich mir so vor, wie ich da mit dem Sachmesser versuchte den Opal freizulegen. Gegen zwei Uhr gingen wir zurück und ich zeigte die Muschel noch einmal. Zum Verwerten sei die Schicht zu dünn, aber es seien tolle Farben drin. Wir machten die Führung mit und erfuhren noch einiges mehr um Coober Pedy und die verschiedenen Opale. Auch, wie man diese verarbeitet. Anschliessend sahen wir ein weiteres Dugout. Diese unterirdischen Wohnung weisen eine konstante Temperatur um 25° C auf. Licht ist zwar nur elektrisch, aber es kann trotzdem sehr gemütlich wirken.

P1010165 Die unterirische Mine ist riesig. Da man im Städtchen nicht mehr graben darf, erweitern die Besitzer ab und zu mit Bewilligung die eigene Wohnung, indem sie darunter noch ein Pool oder weitere Zimmer anlegen, natürlich in der Hoffnung, weitere Opaladern zu entdecken.

Gegen 16.00 Uhr fuhren wir zurück um Campingplatz und setzten uns in den Schatten, um Steine zu schleifen. Später machten wir uns noch einmal auf zu der Noodling Area. Zuerst schlug sich Helene einen Hautfetzen von einem Finger ab und ich hatte bald einmal offene Hände.

P1010166Aber einen Fund habe ich wieder gemacht. Es schien sich wieder um eine Muschel zu handeln, nur in schöneren Farben. Wir gingen wieder zurück und schliffen und kratzten Steine aus. Die Dusche danach beförderte viel Staub in die Abflussrohre. Ja, so stand der Tag ganz im Zeichen des Opals.

P1010114 Nach einem wunderbaren Morgenrot assen wir fliegenbedingt wieder einmal drinnen. Müesli Toast und Käse – und natürlich Instant Kaffee. Wir verliessen als zweitletzte der fünf Camper das Roadhouse. Seltsamerweise war ich schon nach zwei Stunden müde, und so versuchte sich heute Helene das erste mal mit dem Camper. So fuhr ich zur Seite und wir tauschten die Plätze. Helene fuhr los und seltsamerweise war meine Müdigkeit wie weggeblasen. verkrampft sass ich auf dem Beifahrersitz und sah in Gedanken aus jedem kleinen Gebüsch ein Tier herausspringen. 

P1010116 Mit der Zeit legte sich meine Anspannung und Helene fuhr auf einen Parkplatz. Sie bewies grossen Mut, indem sie im dritten Gang mit unserem 2 Tonnengefährt die Kurve nahm. Mein Puls schnellte kurz an die Erträglichkeitsgrenze und zurück. Der Camper kippte jedoch nicht. Wir tauschten denn ein wenig später wieder die Plätze und ich fuhr, unterdessen wieder hell wach, das restliche Stück. Wir passierten bei diesem Stück noch eine weitere Grenze, Northern Territory – South Australia.

P1010118 In der Nähe von Coober Pedy begannen die Maulwurf ähnlichen Hügel aus dem Boden zu schiessen. Dies sind Resthügel von den Opalminen, welche dieses Dorf so berühmt machten. Überall hängen Warnschilder die davor warnen, zwischen den Hügeln herum zu spazieren. Das ganze Gebiet ist unterhöhlt und durchlöchert, so dass man schnell vom Erdboden verschluckt werden kann.

P1010128 Wir fuhren dann in Coober Pedy ein und wollten uns Informationen über das *Noodling” einholen. Dies ist das Recht eines jeden, Restmaterial der Hügel auf Opal zu durchsuchen. Das Gesetz besagt, alles was oberhalb der Erde liegt darf ohne maschinelle Hilfe von allen durchsucht werden. So hatte jüngst eine Touristin Glück und fand ein Stück, welches sie dann für 2000 $ verkaufen konnte. Leider war das Infocenter geschlossen, da es wieder einmal Samstag war. So besuchten wir zuerst eine alte Mine, die 1968 durch Zufall wieder entdeckt wurde.

P1010133 Da das Opalgestein bis 25 Meter in der Tiefe liegt, mussten sie jeweils tiefe Löcher graben, um an den wertvollen Stein zu gelangen. Die Minenarbeiter richteten sich die Wohnung vielfach direkt in der Mine ein. Da unten war es kühl, was in dieser Hitze hier sicher ein grosser Vorteil war. Auch heute noch sind die Häuser vielfach in das Gestein eingelassen. Überall ragen plötzlich Kamine aus dem Boden. Am Ende des Minendurchgangs kann man sich dann noch Opale ansehen und natürlich kaufen. Aber bei Preisen bis 40000 $ beliessen wir es beim Anschauen.

IMG_3334 Anschliessend suchten wir unseren Campingplatz auf. In der Nähe waren noch drei Frauen, Deutsche, mit einem Wicked Camper unterwegs. Das sind bunt bemalte VW Busse, die man mieten kann. Helene nützte die Gelegenheit, das gelesenen Buch durch ein anderes einzutauschen, so war beiden Seiten gedient.

Wir werden nun morgen schauen, ob es was zu noodeln gibt.

P1010103 Heute mussten wir keinen Sonnenaufgang mehr knipsen, und so standen wir erst um 6.30 Uhr auf. Nach ein paar Versuchen mit einer eher unstabilen Internetverbindung, machten wir auf den Weg zu Kata Tjuta, auch genannt The Olgas. Dieses Bergmassiv ist nur 40 Kilometer vom Uluru entfernt. Da wir schon etwas spät dran waren, fingen wir die Eindrücke nicht zu Fuss sonder per Digicam ein.

P1010107 Anschliessend machten wir uns zurück zum Berg, um das Tagesquiz zu fotografieren:

Welchen Berg sieht man im Hintergrund?

Dann hiess es den ganzen Weg zurück fahren bis zum Stuart Highway. Der Name kommt von John McDouall Stuart, der es als erster schaffte, den Kontinent im Jahre 1861/62 von Nord nach Süd zu durchqueren. Der Stuart Highway galt als eine der abenteuerlichsten Routen in Australien, bis sie asphaltiert wurde.

Bevor wir auf dem Stuart Highway trafen, machten wir noch einen Stopp auf dem Lasseter Highway und kauften eine Souvenir.

P1010111 Endlich auf dem Stuart Highway fuhren wir weiter Richtung Süden mit dem Fernziel Adelaide. Zum ersten mal seit wir in Australien sind, war der ganze Himmel grau bedeckt. Für Regen reichte es aber bis am Abend nicht. Der Wolkendeckel drückte jedoch die Wärme zu Boden und wir wurden schnell müde.

P1010113 Schon um 15.00 Uhr entschieden wir beim Roadhouse Kulgera zu bleiben. Der Camping war sehr billig, bot Power und Pool und Dusche an. Ok, auf den Pool und die Dusche verzichteten wir dann freiwillig. Aber ansonsten war der Platz in Ordnung. Wir kochten beim Eindunkeln unser Abendessen und werden heute wohl früh in die Horizontale gehen.

IMG_3296 Nach vier Stunden Schlaf ging es um 5.00 Uhr schon wieder aus den Federn. Nach einem schnellen Kaffee fuhren wir zurück zum Ayers Rock. Diesmal um diesen herum, dass wir die Ostseite ins Blickfeld bekommen können. Wir stellten unsere Camper am Strassenrand ab und Romain kochte nochmals Kaffeewasser. Als ich mir dann das Kaffeewasser einschenken wollte vergass ich, dass auch die Griffe aus Eisen sind und ich packte sie nahe an der Pfanne. Es zischte, es schrie und ich hatte eine ledrig rote Haut am linken Zeigefinger. Da wir die gleichen Pfannen haben hätte ich es besser wissen müssen. Da Romain Krankenpfleger ist, lag es auf der Hand, wer mich verarztete.

P1010072 Um 6.23 Uhr traten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Auch Hubschrauber mit Touristen waren in der Luft um das tägliche Spektakel einzufangen. Die Farben traten wegen kleinen Schleierwolken die sich vor die Sonne schoben nicht extrem hervor. Für ein paar Bilder jedoch hat es gereicht.

Anschliessend fuhren wir zu einem Parkplatz am Fusse des Uluru. Wir parkten und entschieden, einmal um den Felsen herum zu laufen. Dies sind ungefähr 10 km und da es noch früh war und noch nicht zu heiss, zogen wir los. Wir sahen so verschiedene Stellen am Ayers Rock, welche den Aborigines heilig sind und weder betreten noch fotografiert werden dürfen.

P1010084So zum Beispiel gibt es eine Stelle, welche nur von Aboriginalmännern und andere die nur von Aboriginalfrauen betreten werden dürfen. Dass sie sich wohl fühlten am Uluru, konnte man gut nachvollziehen, da es ideale Höhlenplätze am Fusse gibt, welche Schutz und viel Raum bieten. An diesen Stellen kann man auch  noch einige Höhlenzeichnungen finden, welche teilweise mehrere tausend Jahre alt sind. Auch sonst gibt es viele Löcher, Spalten und Wellen, welche alle eine Bedeutung in den Legenden finden.

P1010092 Tjukurpa ist bildet dabei das Fundament der Anangu Aborigines. Verhaltensregeln, das Zusammenleben der Menschen, die Versorgung des Landes vom Ursprung bis in die heutige Zeit sind darin verwurzelt.  Wenn andere Menschen von der Traumzeit sprechen, welches nicht ganz korrekt übersetzt ist, meinen sie damit Tjukurpa. Es beantwortet auch Fragen über die Entstehung der Welt.

P1010094 Um acht wurde es dann schon richtig warm, die Fliegen drangen jedoch vergebens um die Köpfe, da wir uns nun ein Netz zugelegt haben, welche das permanente typische Winken vor dem Gesicht überflüssig macht. So konnte man die Wanderung auch geniessen. Einzig merkten Helene und ich schnell einmal, dass wir zu wenig Wasser dabei hatten. Der Verbrauch an Flüssigkeit ist grösser als wir uns beim kühlen Start vorgestellt hatten.

P1010078 3 Stunden später kamen wir nach der Umrundung bei unseren Campern an. Als nächstes fuhren wir noch zum Kulturzentrum, welches durch die Anangu hergerichtet wurde und so einen guten Einblick in Ernährung, Arbeit und Gewohnheiten der Aborigines gibt, welche um den Uluru gelebt hatten. Es wird auch vermehrt mit deren Unterstützung und nach alter Vorgehensweise das Land unterhalten.

Anschliessend fuhren wir zurück zum Resort und gönnten uns im Restaurant Bürger, Fish, Chips und Spaghetti. Und als Krönung einen richtigen Espresso. Dann mussten wir uns nun endgültig von Aurélie und Romain verabschieden. Beim Retourfahren touchierte er dann noch einen anderen Camper auf dem Parkplatz, was noch den Austausch von Adressen erforderte. Dann fuhren sie los nach Alice Springs, denn in einer Woche müssen sie bereits wieder in Darwin sein, wo es zurück in die Heimat geht.

P1010098 Wir gingen dann noch das nötigste Einkaufen und fuhren zurück zum Campingplatz. Unterdessen war Mittag und sehr heiss. Zusammen mit der Wanderungsmüdigkeit und der kurzen Nacht wollten wir im Camper eigentlich lesen, schliefen aber dabei beide ein und erwachten erst nach zwei Stunden wieder. Danach zog ein stürmisches Gewitter auf. Wir fuhren noch den Sonnenschutz des Nachbarcampers ein, weil er nur noch herunterhing und schauten dem Sturm zu. Morgen werden wir zu den Kata Tjutas, auch genannt Olgas, fahren und anschliessend unseren Weg fortsetzen – Richtung Süden Australiens.

P1010013 Zuerst die Wäsche zusammenräumen und dann los. Ohne Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Zentrum. Wir setzten uns ins Kaffee mit Gratis Internet, obwohl es erst um 8.00 Uhr öffnete assen zum Frühstück Toast – Egg – Bacon mit einem sehr kunstvoll hergerichteten Cappuccino. Danach gingen wir auf die Suche nach deutschen Büchern, da unsere bald zu Ende sind. Leider hatte es nichts deutsches im Angebot und so fuhren wir wieder los zur “School of the Air”.

P1010020 Dies ist eine Schule. welche Kinder, die weit verstreut in der Region leben, teilweise mehrere hundert Kilometer, per Satellit und Internet besuchen können. Nach festem Stundenplane sitzen sie zu Hause vor dem PC und nehmen am Unterricht teil, welcher der Lehrer in Alice Springs vorgibt. Wir konnten gerade zuschauen, wie sich der neue Lehrer den Schülern vorstellte, da die Ferien gerade zu Ende gegangen waren und er Unterricht wieder begann.

P1010022 138 Schülerinnen und Schüler besuchen virtuell die Schule, immer mit einer Person, welche es kontrolliert. Das können die Eltern sein, oder in einem grösseren Dorf eine beauftragte Person. Material wird per Post zugestellt und Arbeiten werden auch so zurückgesandt. Die Anlage wird zu Verfügung gestellt. Sehr interessant, wie sich Kinder von Outback der Tanami Road bis weit hinunter dem Unterricht folgten. Fragen konnten direkt per Chat an den Lehrer gestellt werden. Heute stellten sich die Schüler ein wenig vor und erzählten von ihren Ferien, wobei jeder einzelne zugeschaltet wurde und für alle sichtbar war. Man kann sich dies wie MSN oder Skype vorstellen.

P1010031 Danach fuhren wir hoch zum Word War Memorial, welches auf dem “Anzac Hill” liegt und eine tollte Aussicht auf die Stadt bietet.

Nach diesem interessanten Tagesstart ging es los Richtung Süden auf dem Stuart Highway. Zuerst besuchten wir die Henbury Meteoriten Krater, welche verstreut auf ein Fläche zu finden sind, da mehrere Meteoren vor 4000 Jahren herunter regneten. der grösste Brocken hatte etwa die Grösse von 0.2 Kubikmeter.

P1010034 Anschliessend fuhren wir mit mehreren kurzen Stopps bis zum Ayers Rock. Imposant ragte der rote Stein aus dem Boden und die Sonne, teilweise verdeckt durch aufziehende Wolken hinterliess einen gewaltigen Eindruck auf uns. Kein Wunder, wird er als mythisch bezeichnet. Erste Bilder und eine Umrundung später suchten wir den Campingplatz auf.

Wir hatten eigentlich um 18.00 Uhr mit unseren Kaledonischen Freunden abgemacht, aber sie erschienen nicht. Vielleicht war auch die Angabe ungenau. Parkplatz Uluru. Davon gibt es halt einige. Jedenfalls konnten wir unseren ersten Bilder von dem roten Riesen machen.

 

P1010047 Wir gingen einkaufen und fuhren nochmals zurück um eventuelle Sunset Stimmungsbilder einzufangen. Es hatte aber schon zu viele Wolken am Himmel und so fuhren wir zurück zum Platz. Schon ganz enttäuscht, dass es nicht geklappt hat, fuhren sie plötzlich neben unseren Camper. Sie hatten ein ziemliches Programm hinter sich und wir verpassten uns anscheinend zweimal um ca. 10 Minuten. Später setzten wir uns noch zu 4 Franzosen, welche ihren Camper direkt hinter unserem parkten, und uns zum Weisswein einluden.

P1010061 Dann wollten wir auch noch kochen und begaben uns zur offenen Campingkitchen, welche auf den meisten Plätzen angeboten wird. Nach wenigen Minuten und bissen an Beinen und Füssen merkten wir, dass es unmöglich war hier zu kochen. Abertausende Ameisen besetzten den Platz. Sie waren sehr klein, schnell und bissen sich sofort an der Haut fest, sobald man stehen blieb. So gingen wir zurück zum Camper und versuchten es dort. Es klappte, nachdem wir den Platz um unseren Tisch permanent einschwemmten. Mit Wasser hatten sie wohl nichts am Hut.

Morgen wollen wir um 5 aufstehen und den Sonnenaufgang hinter dem Uluru einfangen. On verra…

P1000995 Der Wein des Vorabends half, heute lange zu schlafen. Zumindest bei dreien von uns. Ich war wieder einmal zu früh wach und so ging ich um 6 Uhr ins Roadhouse um den ersten Morgenkaffee einzunehmen. Die Besitzer sassen schon gespannt vor dem TV um das Wetter zu schauen, welches heute ja in Tilmouth um 4.00 Uhr gedreht wurde. Ich bekam dann meinen Kaffee trotzdem noch und begann den Blog zu schreiben, welchen ich am Abend aus verständlichen Gründen nicht mehr schrieb.

P1000997 Gegen 7.30 Uhr erwachten dann langsam die anderen und wir gingen noch einmal zum Swimmingpool um eine morgendliche Abkühlung. Danach assen wir etwas kleines im Schatten des Campers, räumten zusammen und fuhren los. Der Inhaber sagte uns am Vorabend noch, dass wir zu den Salzseen fahren könnten. Wir müssten dann einfach den Schlüssel für das Gatter bei ihm abholen.

P1000998Dies taten wir nun und fuhren die 25 Kilometer raus zu den Seen. Helene und ich fuhren ein wenig zu weit, so dass wir uns plötzlich in der Wildnis landeten. So kehrten wir um und unsere Mitreisenden warteten schmunzelnd auf uns. Also fuhren wir wieder zurück zum Seerand. Leider hatte es nicht sehr viele Vögel, wie sie sonst hier vorkommen, aber das abgelagerte Salz konnte man deutlich sehen.

Das nächste Ziel war Alice Springs. Gute 3 Stunden später waren wir dort und parkierten am Rand des Zentrums. Wir spazierten die Einkaufsstrasse entlang. Auf den grünen Flächen sitzen Aborigines die ihre Kunstwerke verkaufen wollen. In den Seitensträsschen hat es einladende Coffee Bars. Die Stadt wirkt sehr sauber und Alkohol ist hier auch wieder auf öffentlichen Plätzen und auf der Strasse per Busse verboten.

P1010007 Wenig später setzten wir uns in in ein gemütliches Restaurant in einem Vorhof, der mit Reben überwachsen war. Eigentlich sollten sich nun unsere Wege trennen, da Aurélie und Romain wenig Zeit zu Verfügung haben, um wieder nach Darwin zu gelangen. Wir entschieden die Nacht in Alice Springs zu verbringen, und sie entschieden sich für die Weiterfahrt. Da wir aber auch noch zum Uluru gehen werden, verabredeten wir uns auf dem Parkplatz vor dem Ayers Rock für morgen Abend um 18.00 Uhr.

P1010011 Wir verabschiedeten uns und Helene und ich fanden in einer Quergasse ein Kaffee, welches zwar geschlossen hatte aber das Netz stand zu Verfügung. Ein weiteres Paar mit Laptop spazierte vorbei und freuten sich ebenso über diese Verbindung zu Europa. Nach Emails und Blogs spazierten wir schon dem Sonnenuntergang nahe zum parkierten Camper zurück. Es war noch das einzige Auto auf dem Parkplatz. Seltsam, immer gegen Abend läuft in den Dörfern nicht mehr viel, obwohl es doch da am angenehmsten wäre.

P1010012 Dann machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz, nutzten die Gelegenheit unsere Outbackwäsche wieder frisch zu bekommen und erfreuten uns der wenigen Fliegen. Anschliessend genossen wir den Abend und den Luxus, den wir wieder neu schätzen gelernt haben.