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Nun wären wir zurück am Flughafen von Singapur. Da wir die Nacht kaum geschlafen hatten (was wohl doch noch ein wenig an unserem ursprünglichen Rhythmus liegt), sind wir dementsprechend müde durch den Tag geschlendert. Wir liessen unser ganzes Gepäck am Mittag noch im Hotel, damit wir noch 4 Stunden irgendwo durch die Stadt schlendern konnten. Wir schauten auf die Karte und nannten dem Taxifahrer irgend einen Parknamen, ohne etwas darüber zu wissen. Er setzte uns dort dann ab (es war übrigens Fort Canning Park) und wir standen direkt gegebenüber des Nationalmuseums. Also nichts wie rein, erstens spannend, zweitens kühl und ein wenig Geschichte aus Singapur aufsaugen schadet nichts. Das Museum war sehr ideenreich eingerichtet. Ein elektronischer Sprachführer führte einem durch die Geschichte von Singapur und so lernten wir ganz interessante Epochen der Geschichte Singapurs.

Danach gingen wir zurück zum Hotel, nahmen unser Gepäck entgegen und stiegen zu einem älteren Chinesen in sein Taxi um zum Flughafen zu gelangen. Sein Englisch war ein wenig... speziell, und nach einem anhaltenden "Gespräch" (ich begann mich langsam an die Aussprache zu gewöhnen) standen wir plötzlich vor einer Art Fabrikhalle. "Go in, i wait here - no, no, not more price. I stop taxes". Grosse Augen unsererseits  und die Nachfrage, was wir hier sollten klärte einiges auf. - Wir standen vor einer der grössten Exportproduktionsfabrik für Juwelen, welche nach Hongkong ausgeliefert werden und der nette Chinese wollte, dass wir da rein gehen und uns "umsehen" - aha - nur umsehen, nichts kaufen... ein wenig gläubig sind wir schon, aber... Jedenfalls machten wir im klar, dass wir kein Interesse daran haben und nun doch gerne zum Flughafen wollten. Er war ganz kurz ein wenig enttäuscht (vielleicht um verpasste Provisionen), plauderte aber danach weiter wie aus dem Nähkästchen.

Auf dem Weg zum Flughafen überkam uns noch einmal ein kurzer aber heftiger Regen, der in Kürze die Strasse in einen beinahe See umwandelte. Nach kurzer Zeit jedoch war der Spuk vorbei und wir kamen am Airport Singapur an.

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Rodelähnlicher GokartDass wir neun Stunden ohne Unterbruch durchschlafen werden, hätten wir uns gestern Abend nicht vorstellen können. Wir erwachten um zehn Uhr und stellten nach einem Blick auf die Hotel Infokarte fest, dass es 19 Stockwerke unter uns in 30 Minuten vorbei ist mit dem Frühstück. Also auf, rein in die Kleider und zum ersten Atrium Frühstück. Beim Frühstück mussten wir die Ecke mit den Brötchen und Butter erstmal suchen. Der kleine Platz ging neben all dem gekochten und warmen Angebot fast unter. Erstaunlich, was sich andere Kulturen zum Frühstück einverleiben.

Anschliessend beschlossen wir die Insel Sentosa zu besuchen. Per Taxi (das Angebot an Bussen ist nicht gross) und Einschienenbahn trafen wir ein auf der Insel. Zuerst machten wir einen Spaziergang dem Meer entlang. Einen Buschauffeur nach dem Weg fragend bot er uns dreimal an einzusteigen. Er konnte nicht verstehen, wieso wir den gleichen Weg zu Fuss gehen wollten. Dann fanden wir eine Sesselbahn. Sehr langsam und nur auf einen kleinen grünen Hügel, aber sonst gleiche Funktionsweise wie in der Schweiz. Oben angekommen konnten wir uns ein Foto von der Sesselfahrt, welche unterwegs automatisch von uns geknipst wurde anschauen. 12 $ und das grosse Format waren für unsere weitere Reise etwas zu viel, und auf meinen Stick kopieren konnte oder wollte die lächelnde Dame nicht. So packten wir uns einen steuerbaren Rodel und fuhren damit wieder den Hügel hinunter.

Tier - nicht Pflanze Danach spazierten wir noch bis an das westliche Ende der Insel und verschafften uns einen Einblick in die Unterwasserwelt 1° nördlich des Äquators. Das faszinierendste waren die riesigen Rochen, welche über unsere Köpfe hinweg schwammen. Die Augen der Tiere haben fast menschliche Züge. Auch ganz überrascht waren wir über die bizarre Form eines pflanzlichen Seepferds. Sieht aus wie Tang, ist aber ein Tier 🙂 An seine Umwelt jedenfalls ist dieses Lebewesen wunderbar angepasst. Nach dem Aufenthalt in “Underwater World” begann es schon leicht zu regnen.

Gefunden: ein freies Wifi So fuhren wir zurück in das riesige “Vivo City”, ein vierstöckiges Shoppingmall-paradies in welchem man fast alles finden kann. Nebst kurzen Hosen, welche für die Reise noch fehlten, fand ich der Mitte der riesigen Halle plötzlich ein unverschlüsseltes Netz. Da in Singapur eigentlich nichts was mit Internet zu tun hat gratis ist, war meine Freude natürlich gross über diesen Fund. Also, sich gemütlich auf eine dieser grünen Bänke platzieren und endlich das Geschriebene hochladen. Auch Helene nutzte das Netz, um die Emailgrüsse beantworten zu können. Während ich noch das wichtige Update für das Offmap Programm aufs iPhone laden konnte, war Helene bereits wieder im tiefen Einkaufsjungel untergetaucht. Während dessen war draussen ein heftiger Regen losgeprasselt.

Blick vor unserem Hotelzimmer Eingang Abends um 21.00 Uhr (14.00 Uhr Schweizerzeit) sind wir bei unserem ersten Ziel angekommen. Die warme Luft mit feuchten 28 Grad hat unseren kälteverwöhnten Körpern schnell den Schweiss aus den Poren getrieben. Nach einem Fruchtsaft als Willkommenstrunk (Bierchen fanden wir nirgends) nahmen wir uns ein Taxi bis zu unserem Hotel. Die Innenhalle unseres runden Atrium Hotels wirkt eindrücklich, wenn sich die Lifte sichtbar bis in den dreissigsten Stock hoch erheben. Unser Zimmer liegt im zwanzigsten Stock und bereitet uns beim Herunterschauen auch Schwindel. Da unten sehen die ankommenden Gäste wie kleine Ameisen aus.

Eigentlich wollten wir nach der Ankunft noch ein wenig die Umgebung erkunden und etwas essen. Da es aber unterdessen beinahe Mitternacht war und wir zwei an Jetlag litten (äusserte sich wie betrunken ohne Trinken), machten wir uns auf ins Hotel und schliefen problemlos und endlich wieder mit gestreckten Beinen (was Luxus ist nach 16 Stunden reisen) ein.




P1000244 In München erfolgte der Start noch mit einiger Verzögerung, da sämtliche Flugzeuge kurz vor dem Start enteist werden mussten. So starteten wir dann zur überraschenden Destination Dubai. Bei diesem Flug konnten wir die Plätze selber wählen, so setzten wir uns natürlich zu einem Fenster. Beim Anflug auf Dubai, welches während der Morgendämmerung geschah, konnten wir kitschige Horizonte fotografisch einfangen.

Der erste Flug von München nach Dubai in einem Airbus 340 dauerte knapp 6 Stunden und war vom meinem Empfinden her unangenehm eng im Bereich der Beine. Diesbezüglich bot die Boeing 777 mehr Platz, welche uns weiter nach Singapur brachte. Auch der Bildschirm und die Konsolenbedienung war schärfer und grösser bei der Boeing. Bei der 777 habe ich vor mir auch einen USB Anschluss, Ethernet und Power. Also zum Aufladen von Geräten auch kein Problem. Bei beiden Flugzeugtypen und Gesellschaften hatte man aber die Möglichkeit, individuell sein Programm (Movie on demand) zu schauen.

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Kaum im Zug kam ein letztes Mal der Gedanke, ob nun wohl wirklich alles im 70 Liter Pack drinnen ist, was wir auf unserer Reise brauchen könnten. Dann schaltete dieses Gefühl ab und uns wurde Bewusst, dass wir soeben den Zug bestiegen haben, welcher uns in ein halbjähriges Abenteuer stürzen wird.

Zunächst kam es uns jedoch überhaupt nicht so vor, da wir durch das flache, verschneite Deutschland in Richtung München fuhren.

Am Bahnhof in München hatten wir genügend Zeit, uns in einem Buchladen noch einen Roman auszusuchen. Nachdem wir uns auch noch mit einer Funghi Pizza und einem Starbucks Kaffee gestärkt hatten, machten wir uns auf mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren. Zum Glück bemerkten wir noch rechtzeitig, dass diese Bahn später in der Mitte noch getrennte Wege gehen wird. Also nichts wie raus und im hinteren Abteil wieder rein – Geschafft, jetzt kann nichts mehr schief gehen, da wir ja frühzeitig beim Flughafen ankommen.

Kaum am Flughafen wollten wir schonmal das grosse Gepäckstück abgeben um mit kleinem Rucksack etwas herumzuschlendern. Also, Blick auf die Tafel - ungläubiger Blick

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London 19.10 Uhr – cancelled!

…Ist das nun eine Fehlfunktion? – Mit Blick auf die Tafel und weiteren London Annullationen begannen wir zu glauben, was da stand. Also, auf zum Schalter von British Airways und erkundigen. Die armen Piloten und Flieger stecken irgendwo im GB an einer Ecke fest und können wegen des Schnees nicht starten. Da wir ja eigentlich nach Singapur wollen, leiteten sie uns nun über Dubai nach Singapur durch. Zwar nicht mit einer Boing 747 sonder mit Airbus 340 und von Dubai bis Singapur mit einer Boeing 777. Auch die Flugzeiten ändern sich somit: vorher 2 Stunden und 12.5 Stunden, jetzt noch knapp 6  und 7 Stunden. Ankunft in Singapur voraussichtlich abends um 20.50 Uhr.

Da unser Flug erst um 21.45 Uhr startet haben wir jetzt genügend Zeit, auf unsere Ankunft am Münchner Flughafen anzustossen – santé 🙂