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P1020534 Der Morgen liegt schon um einige Stunden zurück, als wäre es gestern gewesen, und so abwegig ist dies ja nicht. Wir räumten den Camper nach einem schwarzen Kaffee auf dem Manukau Platz gut auf, packten komplett die Rucksäcke und fuhren zur Post, das Packet aufzugeben. Danach fuhren wir in die Nähe der Apollovermietung und assen endlich unser Frühstück. 

P1020535 Danach noch zwei Kilometer weiter und wir waren bei Apollo. Die Abgabe war diesmal freundlich und problemlos, sogar das Taxi zum nahen Flughafen bezahlte man uns. Der Hitop Camper, mit welchem wir in Neu Seeland 5’146 Kilometer gefahren sind, hat gute Dienste geleistet und war all die Tage recht gemütlich.

P1020540 So kamen wir am Flughafen an und brachten das Check In hinter uns, welches einige Zeit auf sich warten liess, bis endlich die Schalter bekannt waren. Der Flug verspätete sich um etwa eine halbe Stunde, da das Flugzeug von Sydney kommend Verspätung hatte. Gegen 17.15 Uhr war es dann soweit und wir hoben ab Richtung Osten.

Der Sonne entgegen und gegen die Zeit. Der Flug war mit fast elf Stunden der längste am Stück auf unserer Reise, und man wusste irgendwann auch nicht mehr, wie sitzen – liegen – und Filme schauen. Zwischen sich ranken und dösen, aber eigentlich ohne wirklich einzuschlafen.

P1020543 Ziemlich genau am Mittag landeten wir in Santiago de Chile. Die Bauarbeiten überall waren auffällig, so auch die Umleitungen und die improvisierten Ankunftshallen auf dem Parkplatz, welches Zelte sind. Auch die Vorüberdachung des Flughafengebäudes war noch abgesperrt, da die Sicherheit dort noch nicht gewährleistet ist.

P1020544 Nachdem wir etwa 10 herumfragende Taxifahrer mit Tafeln abgewimmelt hatten, waren wir die 200 Meter zum Holiday Inn gelaufen. Auch dort sind Spuren des Bebens zu sehen. Wände werden neu verputzt, Decken haben viele kleine Risse und nur ein Lift funktioniert bis dato.

P1020547 Wir bezogen also ein Zimmer, nahmen in der Bar noch einen Willkommens Apéro und dann holte uns der gestörte Tagesrhythmus ein. Zuerst schlief Helene zwei Stunden, später ich zwei Stunden.Gegen 18.00 Uhr waren wir dann beide so weit, dass wir uns im Hotelrestaurant das Abendessen gönnten.

P1020550 Jetzt ist es 21.00 Uhr und Helene schläft bereits wieder. Um 6.00 Uhr sollten wir uns im Check In einfinden, von wo aus der Flug weiter zu den Osterinseln geht. Dies ist der Blick in die Abendstimmung vom Hoteleingang in Richtung Flughafen.

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P1020516 Endlich habe ich meine Kiwis gesehen. Wir lasen am Vormittag noch ein wenig in unseren Büchern, um diese hier noch tauschen zu können. Auf vielen Campingplätzen gibt es Tauschregale mit Büchern und in Auckland hatte es natürlich auch solche in Deutsch. Gegen Mittag fuhren wir dann aber los in Richtung Stadt.

P1020510Wir fuhren über den Motorway und so waren wir recht schnell beim Zoo. Da wir vom Skytower noch eine Vergünstigung hatten, kamen wir billiger in den Zoo. Dies merkten wir jedoch erst am Schluss, konnten aber den Gutschein rückvergüten. Der Zoo war ja eigentlich nur wegen den Kiwis angesagt, aber das heisst nicht, dass wir nur diese anschauten. Zuerst musste ich mich für Helene auf eine übergrosse Eidechse setzen, zu ihrer und anderer Leute Freude.

P1020514 Dann besuchten wir das Nationaltier. Das grosse Terrarium ist so eingerichtet, dass der Rhythmus Tag – Nacht umgestellt ist. In einem leichten Rotlicht rennen nun die Kiwis durch das Laub und suchen mit ihren langen Schnäbeln nach Nahrung. In diesem Track wird um Ruhe gebeten um die nachtaktiven Laufvögel nicht zu erschrecken. Fotografieren darf man mit Blitz sowieso nicht, und so gab es nur ein rötliches Silhouettenfoto. Der Braune Panda, welchen ich noch nie gesehen hatte, ist direkt daneben.

P1020525 Danach inspizierten wir den restlichen Auckland Zoo. Der Zoo ist total spannend aufgebaut. Viele Tiere sind ohne Gitter zwischen den Zuschauern und dem Lebensraum. Da gibt es Affen, welche so Wasserscheu sind, dass sie durch ein umfliessendes Gewässer ausreichend gegen Flucht abgeschirmt sind. Es gibt den Aussiteil, wo man durch eine Doppeltüre hinein kann und auf dem Weg Kängurus und Emus begegnet. Orang Utans sitzen auf Augenhöhe auf einem Hügel, welcher nach allen Seiten so tief abfällt, dass die Mauer wieder unüberwindbar wird. Auch Seelöwen drehten ihre Runden vor unseren Augen beim Unterwasserfenster.

P1020532 Elefanten, Nashörner und Giraffe haben die grössten Gehege. Thematisch sind die Tiere auch so geordnet. Prärie, Primaten, Reptilien, Kriechtiere, Vögel und andere Themen kann man durchlaufen und die entsprechenden Tiere finden. Witzig sind auch die Erdmännchen. Sie geben kaum hörbare Geräusche von sich, die sich aber wie Bettellaute anhören und – wie der Name sagt – stehen sie meistens in ihrer Erwartungshaltung, im Männchen.

P1020530 Im Giraffen Gehege gab es anscheinend vor kurzem Nachwuchs. Eine junge Giraffe erkundete den Auslauf, schaute überall neugierig zu den Spazierwegen hoch, wagte sich aber noch nicht zu weit von der Mutter weg. Und immer wieder setzte es zum Galopp an, was aussah, als würde jemand einen Zeitlupenfilm laufen lassen.

P1020524 Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg nach Manukau. Wir begannen, unsere grossen Rucksäcke so klein wie möglich zu packen. Alles war wir entbehren können, kommt mit den gekauften Artikeln in ein grossen Packet, welches sich als genau als richtige Grösse herausstellte. Nur das Gewicht unter 5 kg zu halten, das schaffen wir denke ich nicht. Das Gefühl sagt es ist mehr.

P1020523 Zum Nachtessen gab es Aufbrauchrohstoffe: Spaghetti gemischt mit Nudeln, Zucchini, welche wir beim Kauri-Camping von einer mobilen Verkäuferin erworben hatten, Resten von Parmesan und die letzte Flasche Rotwein, um uns von New Zealand verabschieden zu können - schnief. Morgen um 16.40 Uhr ist es soweit und wir fliegen über den Pazifik nach Santiago. Das seltsame daran: Wir starten am Donnerstag um 16.40 Uhr und kommen am Donnerstag um 11.10 Uhr an – also kommen wir fünfeinhalb Stunden bevor wir starten dort an – Paradoxon alla time machine.

P1020509 Ja, heute war Erholung angesagt. Eigentlich haben wir nur den Campingplatz genossen. Halt – stimmt nicht ganz. Am Vormittag fuhren wir noch zur Post und besorgten uns ein grosses Paket. Die Dame am Postschalter war sehr hilfsbereit, nicht so wie in Sydney, und erklärte uns die Preise, die Liefermöglichkeiten und das auszufüllende Formular. Wir wollen ja unseren Rucksack ein wenig abspecken.

P1020507 Ein weiterer Grund ist, dass ich mir gestern mit rennen irgendwie das Knie verhunzt habe. Es schwoll jedenfalls an und nach einem Tag in Downtown kam dann noch der Schmerz dazu, so dass ich am Abend nur noch auf einem Bein gehen konnte. Also noch ein Grund, wieso wir das Programm umgestellt und heute leichte Packvorbereitungen, Recherchen über Mietwagen in Chile und Karten geschrieben haben. Zudem habe ich noch Chile und Perukarten auf das iPhone heruntergeladen. Weiter haben wir die Vorräte weiter aufgebraucht und ich konnte dreimal Helene erschrecken, da sie gerade an einem gruseligen Buch dran ist.

P1020508 Am Nachmittag haben sind wir beide auf der Camperbank eingeschlafen, nachdem unsere Wäsche vom Stewi in den Tumbler wanderte, weil ein kurzer Regenanfall uns dazu nötigte. Alles in allem ein richtiger Chillitag, der wir aber auf eine Art wirklich geniessen konnten. Morgen geht es noch in den Zoo, da wir immer noch keine Kiwis gesehen haben. Ok – ist eigentlich ohne Frage, dass uns auf dem Camping kein Kiwi über den Weg läuft. Aber ohne Kiwisichtung Neu Seeland verlassen, das geht ja auch nicht.

P1020478 Nach dem Aufstehen gab es zuerst ein Geschenk von der kleinen Carlotta aus Deutschland. Sie hatte gestern regen Kontakt zu uns gepflegt und uns allerlei erzählt. Da sie heute abflogen, schenkte sie uns eine Zeichnung vorauf sie einen Zwerg ausgemalt hatte, auf der Rückseite war unser Camper abgebildet. Danach gab es Sypeverbindungen in die Schweiz. Erst jetzt waren die Frühstücksflocken an der Reihe.

P1020483 Danach schlossen wir unseren Camper und stiegen in den Bus nach Downtown. Nach einer guten Stunde kamen wir dort an und spazierten um die Blocks. Immer wieder versuchten wir, ein Buch in Deutsch für die Weiterreise zu finden. Doch auch die grössten Buchladen wie Whitcoulls und Borders konnten nichts vorweisen. So gingen wir an die Waterfront etwas Kleines essen.

P1020481 Als nächstes überredete ich Helene, mit mir auf den Skytower zu kommen. Das war nicht ganz einfach, aber zum Schluss musste ich nicht alleine hoch. Der Lift, welcher mit 18 km/h unterwegs ist, brachte uns in 40 Sekunden auf 191 Metern.

P1020487Die Aussicht war fantastisch und man sah rundum die verschieden grossen Vulkankrater. Auch die Glasabschnitte im Boden gaben ein komisches Gefühl, wenn man auf dem “Nichts” steht und unter sich die kleine Welt sieht. Das Glas ist aber gleich stark wie Beton und man könne beruhigt stehen 🙂 Das gleiche befindet sich übrigens auch im Liftboden.

P1020491 Danach stiegen wir in einen weiteren Lift und fuhren weiter hoch bis 220 Meter, auf das Sky Deck. Diese Plattform ist kleiner, man kann sich aber toll gegen die Scheiben lehnen. Von einer Aussenplattform starten Sky Jumper gegen den 192 Meter tieferen Boden. Man sieht auf dem oberen Bild das rote Trampolin mit dem gelben Punkt in der Mitte vor meinem linken Fuss.

P1020498 Wir liessen es uns nicht entgehen, im Sky Lounge Café einen Cappucio am Fenster zu trinken. Der Sky Tower ist übrigens das grösste Gebäude der südlichen Hemisphäre. 1997, nach 33 Monaten Bauzeit wurde es eröffnet. Die Gesamthöhe beträgt 328 Meter, reicht 15 Meter in den Boden, wiegt gleichviel wie 6000 Elefanten, erträgt Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h und würde einem Beben der Stärke 8 aushalten.

P1020506 Anschliessend erkundeten wir Downtown noch weiter um gegen 18.30 Uhr den Bus zurück zu nehmen. Gegen halb acht waren wir dann auch wieder auf dem Campingplatz und kochten uns das Abendessen.

Obschon es in der Nacht geregnet hatte, weckte mich am Morgen die Sonne und es war angenehm warm. Zum Frühstück gab es heute Flocken, da das Toastbrot alle war. Wir verabschiedeten uns noch von David und Jennifer, den englischen Nachbarn. Sie gaben uns ihre Anschrift, falls wir einmal in Bishampton seien, müssten wir sie unbedingt besuchen.

P1020463Der nächste Stopp auf der Route war das Kauri Museum in Matakohe. Ein überaus eindrucksvolles Museum mit detailliert eingerichteter Dokumentation und Maschinerien zur Kauri Verarbeitung. Ganze Dampfmaschinen mit Bändern zu den verschiedenen Sägewerken und Schleifmaschinen waren ausgestellt. Ein Kauri in voller Länge im Museum aufgestellt, Querschnitte der grössten dokumentierten Kauris und die Geschichte der Gum-Digger. Das sind die, welche das bernsteinähnliche Harz ausgruben.

P1020470 Anschliessend nahmen wir noch den Lunch im danebenliegenden “Gum-Digger Café” ein. Und schon ging die Fahrt weiter, vorerst bis Helensville. Dort waren wir beide schon ziemlich müde und wir entschieden, heute bereits die letzten 50 km bis Auckland zu fahren und uns auf dem Flugplatz nahen Campingplatz niederzulassen. So haben wir Zeit zu waschen, die Stadt noch ein wenig unter die Lupe zu nehmen, den Camper zu rüsten und unsere Rucksäcke sinnvoll zu packen.

P1020435 Ein wenig früh erwachte ich am Rande des Abhangs heute in unserem Camper. Die Sicht geht hinunter zum Meeresarm, wo weiter hinten die Wasserfälle zu hören sind. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir dann los und entschieden, nicht bis ganz in den Norden zu gehen, damit wir die Westküste des Nordens mehr erleben können. So fuhren wir auf dem Highway 12 zur Westküste hinüber.

P1020436 Bei Opononi kommt man um die Ecke und sieht auf der anderen Seite des Meeres eine grosse Sanddüne. Dies sieht so spektakulär aus, weil man aus den grünen Wälder gefahren kommt und nun plötzlich diesen Kontrast sieht. Wir kauften uns dort einen Cappucio und ein Eis, welches grosszügig auf das kleine Biskuit gedrückt wurde.

P1020444 Weiter ging die Fahrt und schon bald kamen wir in den Kauriwald. Verschieden kleine Walks standen uns bevor, und am Ende eines jeden war ein Staunen garantiert. Kauribäume, bis 2000 Jahre alt und einen Umfang, den man kaum zu begreifen vermag. Wie kann ein Baum so eine Substanz aufbauen. Zuerst besuchten wir den “Tane Mahuta”. Danach spazierten wir zu den “Four Sisters” und zuletzt konnte ich den Blick von “Te Matua Ngahere” nicht mehr lösen.

P1020450 Die Spaziergänge führten durch dichten Urwald. Wenn man stehen blieb herrschte eine Stille, die ich schon lange nicht mehr bewusst wahrnehmen konnte. Wenn man sich diesen Baum, “Te Matua Ngahere” mit Helene davor anschaut und bedenkt, dass diese Saat um Christi Geburt aufgegangen ist, kann man nur ehrfürchtig und schweigend staunen.

P1020448 Wir fuhren den Wald noch ganz durch, alles in allem etwa 20 km und machten am Schluss noch beim Reservat einen Stopp. Nachdenklich stimmt einem dort die Karte welche zeigt, wie verbreitet diese prächtigen Wälder vor der Ankunft der Europäer waren und wie wenig heute davon noch übrig ist. Die Wälder wurden zu Gunsten von Weideflächen gefällt, verbrannt, ja sogar ganze Täler wurden mit den geschlagenen Stämmen gefüllt.

P1020449 Wenig später erreichten wir einen Campingplatz ganz im Grünen, welcher auch Kiwi Walks anbot. Leider war dieser für heute Abend schon ausgebucht. Wir lernten unsere Nachbarn noch kennen, Engländer mit einem um einiges besseren Camper als der unsrige. Wir staunten, was der Fiat alles bot und würden beim nächsten mal sicher auch diese Wahl treffen. Wir gingen dann gegen Abend auf eigene Faust in einen Kauriwald in der Hoffnung, Kiwis anzutreffen. Dumm nur, dass diese Vogeltiere erste im Dunkeln zum Vorschein kommen, wenn man sie eigentlich gar nicht mehr sieht.

P1020460 Wir parkierten unseren Camper, was kurz nach uns die Engländer auch machten. Und so spazierten wir zu viert durch den dunklen Wald. Der Mond war zwar hell, drang aber nicht in den dichten Wald ein. Wir hörten Kiwis, nur leider immer zu weit weg. Wir blieben einige male stehen und lauschten. Wir sahen Glühwürmchen Herden in den Büschen, Opossum auf den Bäumen, einen riesigen Aal in einem kleinen Waldbächlein – nur die scheuen Kiwis wollten sich nicht zeigen. So fuhren wir um einen spannenden Spaziergang reicher zurück zum Campingplatz. Das Nationaltier, muss halt noch warten.

P1020416 Bis Helene aufgestanden war, genoss ich mit meinem HP-5101 den Lavasteinstrand und die Aussicht auf die Joker von Auckland, welche den Morgen mit mehr Bewegung als ich angingen. Später verabschiedeten wir uns von den beiden französischen Nachbarn, Charlotte und Mathieu, und fuhren an der Ostküste nach Norden.

P1020417 Den ersten Kaffeestopp machten wir in Puhoi, einem kleinen in altem Stil gebliebenen Dörfchen. Auch die Stadt Bibliothek war dementsprechend gross. Ein kleines Häuschen mit wenigen Regalen Büchern darin.

P1020426 Weiter ging es auf auf dem Highway 1 Richtung Norden. Bei Ruapekapeka gingen wir über eine Schotterstrasse zum historischen Platz der ersten Kriegshandlungen in den Neuseelandkriegen. Zugleich stellte dieser Ort jedoch das Ende dieses ersten Krieges dar. Auf diesem Bild sieht man vom Standort des Pa auf die kleine Lichtung im Hintergrund, wo sich der vorgelagerte Trupp der"Briten" befand. Von versuchten sie mit Kanonen die Palisaden zu durchschlagen.

P1020421 Es handelte sich dabei um den Fahnenmastkrieg. Der Name rührt daher, weil Hone Heke, ein Maori Stammesführer zum x-ten mal die britische Fahne fällte, obschon sie unterdessen von einem ganzen Bataillon Britischer Soldaten bewacht wurde. Die letzte Schlacht dieses ersten grossen Krieges, welcher von März 1845 bis zum 10. Januar 1846 dauerte, fand bei Ruapekapeka statt.

P1020422 Sehr eindrücklich, wie gut man auf den beiden Hügelkuppen die Anlagen im Boden noch sehen kann. Die vorgerückte Stellung der Britischen Truppen war auf einem etwas tiefer gelegenen Hügel als der Pa der Maori.

P1020427Vom 31. Dezember 1845 bis zum 10. Januar 1846 versuchten die Britischen Truppen diesen Pa einzunehmen. Der war aber so durchdacht aufgebaut, dass es kein Durchbrechen gab. Höhlensysteme, Palisaden und Schutzwälle waren zu einem effektivem Schutz ausgebaut worden.

Weitere Informationen in englisch hier.

P1020431 Danach fuhren wir über Kawakawa nach Paihia. Ein sehr schöner Ort, gelegen in einer noch schöneren Bay, bei welcher man von der Uferpromenade mehrere Inseln sehen kann. Unser Campingplatz ist eigentlich drei Kilometer weiter bei Haruru, wo sich auch ein Wasserfall befindet. Aber da wir am Abend in Paihia herumschlenderten, wird dies jetzt genannt.

P1020376Wie geplant waren wir heute ein wenig früher auf und fuhren auf die andere Seite von Hahei. Dort parkierten wir den Camper und spazierten zur Cathedral  Cove. Ein Strand mit leicht rosa Tin und einem Bogen darüber, welcher bei Flut nicht mehr gut zu durchlaufen ist. Vor der Küste sieht man überall kleine Vulkanhügel aus dem Wasser ragen, welche vor langer Zeit noch auf dem Landboden lagen.

P1020392 Wir gingen zurück zum Auto und schlugen die Route Richtung “Ferry landing” ein. Dabei kamen wir an der “Cooks Beach” vorbei. Dies ist die Bucht, in welcher 1769 Captain James Cook an Land ging. Dann wollten wir mit der Fähre über die Mündung, um nicht die ins Land reichende Meerzunge umfahren zu müssen. Zu unserem Ärger stellten wir fest, dass dies eine reine Passagierfähre ist. Und so etwas nennt man Ferry – also umdrehen und trotzdem den Loop machen.

Nach Coroglen zweigten wir ab auf die Schotterpiste 309. Ein schmaler sich schlängelnder Weg, der als Abkürzung zum Highway 25 in der Nähe von Coromandel wieder zum Vorschein kommt. Kurz vor dieser Wegkreuzung besuchten wir noch das “Water Works”. Ein Garten voller mechanischer Wasserspielen und interessanten Objekten. Zum Beispiel eine Uhr, welche mechanisch mit einem Wasserstrahl funktioniert. All 5 Sekunden löst eine mechanischer Draht einen Wasserschwall aus, welcher der Uhr per Pfannen wieder einen Stoss gibt. Jedenfalls ging sie richtig.

Dann gab es auch noch Spielplätze mit ungewöhnlichen Einrichtungen. Eine davon war ein überdimensioniertes Hamsterrad, von welchem ich mich anstecken liess.

P1020403 Auch eine kleine Wasserschlacht hatten wir noch mit diesen artillerieähnlichen Wasserkanonen. Helene gab dann relativ nass (zumindest ein wenig mehr als ich) auf und meinte, ich hätte Computergamevorteile. Mit dem Wetter hatten wir übrigens Glück, bis wir nach dem Water Works ins Auto stiegen. Kurz danach kam ein Regenschwall nieder.

P1020412 Wir fuhren dann weiter, um Thames herum und nahmen die schnelle Router nach Auckland. In den folgenden Tagen wollen wir noch den nördlichen Teil der Nordinsel sehen. Wir gingen zwar nicht ins Stadtzentrum, aber die Strassennetze waren hier schon gewaltig. Bis fünfspurige Strassen überkreuzten sich auf verschiedenen Höhen von allen Seiten. Auf der Nordseite bei Takapuna schlugen wir dann das Nachtlager auf. Unsere Nachbarn in einem “Escape” Camper, ein Geschwisterpaar aus Frankreich, gesellten sich später noch zu uns in den Camper, da es draussen bereits ein wenig kühl wurde.

P1020362 Heute standen wir ein wenig früher auf, da wir in Tauranga noch in den Second Hand Buchladen wollten. So standen wir wie gestern schon einmal auf dem Beachparkplatz, erfreuten uns noch kurz über das Gratisnetz, welches EOL in Tauranga zur Verfügung stellt und gingen nach Ladenöffnung in den Buchladen stöbern. Wir fanden zwar nichts Spannendes, aber immerhin konnten wir unsere gelesenen Bücher eintauschen.

P1020360 Danach ging es auf dem Highway 25 nach Norden, immer der Küste nach über die teilweise sehr kurvige Route. In Whangamata machten wir eine Pause und Helene ass einen Caesar Salat und ich ein Müesli. Danach ging Helene noch kurz schoppen. Danach wurde die Strasse noch kurviger und wir kamen in ein Gebiet in welchem der Wald für seinen dichten Bewuchs bekannt ist.

P1020361 Das malerische Dorf Tairua, welches im Hintergrund noch zwei mit Wald bewachsene Vulkane hat präsentiert in der Bucht wild verstreute Jachten und Boote. Die Häuser sind bis halbe Höhe des vorderen Vulkans gebaut.

P1020366 Wenig später nahmen wir die Abzweigung nach Hahei. Diesen Tipp bekamen wir von Achim und Marlies. Zuerst jedoch nahmen wir einen Augenschein der Hot Water Beach. Dieser Sandstrand erlaubt es bei Ebbe, im Sand Löcher auszugraben in welchem bis 60° Grad heisses Wasser aufsteigt. Leider war gerade Flut und so fuhren wir noch das letzte Stück nach Hahei. Der empfohlene Platz Nr.. 6 war leider schon vergeben und so nahmen wir einen Platz in der Ebene.

P1020368Da wir schon um 15.00 hier waren, konnten wir ein wenig flanieren. Es regnete leicht und so vergruben wir uns in die erstandenen Bücher, während auf unserem Dach und vor der Türe plötzlich eine Gruppe Vögel mit einer schwarzen Haube erschien. Sie waren auf, unter und neben dem Camper und suchten Essensresten. Hier in Hahei gibt es noch die berühmte “Cathedral Cove”, ein mit rosafarbenem Sand belegtem Strand. Da es heute immer wieder ein wenig regnete, werden wir diesen Spaziergang bei gutem Wetter morgen nachholen. Heute geht es wieder einmal früher zu Bett, dafür fahren wir morgen früher los.

P1020343 Obwohl man auch in Rotorua den allgegenwärtigen Schwefelduft wahrnehmen kann, schliefen wir zwischen den engen Bäumchen auf unserem Platz recht gut. Gegen 10.00 Uhr machten wir uns auf zum Museum, um unser gratis Zusatzticket einzulösen.

P1020342 Das Museum liegt in einem alten Gebäude mit Dachsicht, welches schon vor hundert Jahren benutzt wurde, um Bilder zu schiessen. Das ganze Gebäude war eine Badeanstalt, in welchem sich im Keller und im Dach Dampfrohre durchzogen. Das ganze, um im richtigen Bad dann Dampf abzulassen.

P1020356 Das beste im Museum ist aber der Film über den Ausbruch des Vulkans Tarawera im Jahre 1886 (Hier im Bild hinten rechts). Rotorua und die als achte Weltwunder gehandelten Sinterterrassen des Lake Rotomahana waren schon zu dieser Zeit ein Magnet für Menschen aus allen Ecken der Welt. Das Dorf  “Te Wairoa” war quasi der Ausgangspunkt für die damaligen Touristen, in welchem unter anderem zwei Hotels vorhanden waren. Von dort musste man zu Fuss zum Lake Tarawera, von dort per Boot an den Fuss des Mt Tarawera und dort noch über die Landbrücke zum Lake Rotomahana.

P1020345Dort waren sie, gigantische Terrassen in rosa und weiss, unten angenehm warm und je höher man stieg, desto heisser wurden die Pools, in welchem sich die Touristen dann baden konnten. Die Fotografien zeigen, wie sie angelegt waren, und die gemalten Bilder geben einen Eindruck der Farbenpracht. Die Terrassen entstanden im laufe von rund 500 Jahren.

Am 10. Juni 1886 geschah es dann. Nach einigen drei Vorzeichen, welche vom tohunga Tuhoto Ariki richtig gedeutet wurden, er aber bei fast niemandem Gehör fand. Er warnte vor der Katastrophe, weil sich der See dreimal zurückzog und wieder anschwoll, weil mehrere Personen ein Geisterkanu gesichtet hatten, welches plötzlich verschwand und weil ein Schlammtopf höher spie als üblich.

P1020352 Um 1.30 Uhr begann die Erde zu beben. Um 2.30 spien die drei Gipfel Feuer und ein 17 km langer Spalt hatte sich gebildet. Das Magma mischte sich in der Folge mit dem Hydrothermalsystem unter dem See und um 3.20 Uhr explodierte der Seeboden. Eine gewaltige Dampfexplosion, welche Schlamm Kilometerweit wegschleuderte und bis zum Schluss alles in der Umgebung mit über einem Meter hohen Schlammteppich bedeckte. Etwa 120 Menschen kamen ums Leben. Hier im Bild das Haus des Schmieds im Vordergrund und hinten seine Werkstatt.

P1020355 Was übrig blieb ist das Pompeji von Neu Seeland, bekannt als “The Buried Village”. Dies war der nächste Besuch auf unserem Tagesprogramm. Es ist sehr eindrücklich, wenn man durch das ehemalige Dorf geht, und die Schmiede mit daneben liegenden Haus, oder die Überreste des Kamins eines Hotels betrachtet und sich vorstellt, wie sich von einer Stunde auf die andere das Dorfleben zugrunde ging. Hier im Bild die Reste der Feuerstelle zwischen zwei Hotelzimmer.

P1020353 Imposant sind auch eine Reihe von Pappelbäumen. Die stehen alle so gerade in einer Linie, machen sogar einen rechten Winkel und sind über hundert Jahre alt. Wir wir erfuhren, wuchsen eben diese Bäume aus den Pfählen der Siedlung heraus und stehen nun heute als sozusagen grösster lebender Zaun in dieser Gegend.

P1020358 Danach fuhren wir zur Ostküste und erreichten den Pazifik, wo man den Feuerring, welcher sich durch die Nord- und Südinsel zieht bis ins Meer hinaus verfolgen kann. Ein immer noch aktiver Vulkan ragt da als White Island aus dem Wasser.

P1020359 Dann kamen wir in Tauranga an, richteten kurz den Platz ein, indem wir Campingtisch und Kabel installierten und fuhren nachher zurück in die Stadt. Die Innenstadt und die Promenade zum Meer gefielen uns sehr. Wir entschieden uns, da es immer noch ein wenig nieselte, heute ins Kino zu gehen. Wir schauten uns “Remember me” an. Ein besonderer Streifen war es nicht, aber das Kinofeeling kam wieder einmal auf. So gingen wir gegen 23.00 Uhr zufrieden und müde zurück zum Campingplatz.

P1020287 Heute nahmen wir bei leichtem Nieselregen das Frühstück erst um 10.00 Uhr zu uns. Es ist irgendwie seltsam, am Rande einer riesigen Caldera zu frühstücken, wo noch um das Jahr 170 ein Vulkanausbruch der Stärke 7 der Vulkanskala stattfand, welche 120 Kubikkilometer Material auswarf. Vor 22600 Jahren gab es eine Explosion der Stärke 8, welche sogar 1170 Kubik zu Tage förderte. Eine Masse, die man sich kaum vorstellen kann. Dies ist ungefähr das hundertfache der Stärke des  Pinatubo (1991) und fällt somit unter die Kategorie Supervulkane.

P1020290 Gegen elf fuhren wir weiter in Richtung Taupo. Dort erkundigten wir uns über die beste Route nach Norden. Wir entschieden uns für Highway 5. Den ersten Stopp machten wir dann bei den Huka Falls. Ein imposanter Wasserdurchlauf zwischen den Felsen, welcher am Ende pro Sekunde 200’000 Liter Wasser über eine kleine Kante springen lässt. Dies würde in einer Stunde 5 Olympische Stadien füllen.

Beim nächsten Halt spazierten wir durch die von Schwefel gesättigte Luft der “Craters Of The Moon”. Eine sehr schöne Landschaft, bei dessen Rundgang man immer wieder bei einem brodelnden Topf oder einer zischenden Felsspalte mit gelben und grünen Krusten vorbeikommt. Der Geruch war uns von der Islandreise noch bestens bekannt.

Hier einer der Blubbertöpfe:

P1020307 Als nächstes wollten wir Wai-O-Tapu besuchen. Doch der Eintrittspreis schreckte uns vor diesem Unterfangen ab und so fuhren wie weiter bis Rotorua. Dort platzierten wir uns auf dem Kiwi Park Campingplatz und gingen um 18.00 Uhr mit dem Bus nach Tamaki, ein nachgebautes Maori Dorf, in welchem die Gebräuche und Riten hautnah miterlebt werden können. Schon im Bus dorthin wurde ein Chief der Gruppe bestimmt, bei uns war das ein Holländer. Er war stellvertretend für unsere Gruppe verantwortlich und wurde auch vom Maori Chief begrüsst. Das heisst, Schulter halten und zweimal Nase berühren. Auch in die einfachsten Wörter wurden wir eingeführt. Dass mal sicher jeder zum Schluss wusste, wann er Kia Ora zur Antwort geben sollte. Wörtlich heisst Kia Ora ungefähr “Mögest du gesund sein”. Es heisst aber eben so danke und wird als Bestätigung gesagt.

P1020312 Die Begrüssungszeremonie war super. Der Gesang kam mir recht bekannt vor, da er von der Melodie her dem des Films “Whalerider” sehr ähnlich war, welche dort von Pai gesungen wurde. Das typische Laufen, die grossen Augen und die herausgestreckte Zunge waren während dieser Zeremonie omnipresent.

P1020319 Nach der Begrüssung wurde man ins Dorf geführt, welches sehr schön in den Bäumen integriert war und an verschiedenen Stellen Behausungen hatte, wo einem die Kultur näher gebracht wurde. Hier hatte man auch Gelegenheit, Fragen zu stellen oder sich für ein Foto mit einem Krieger zu posieren. Helene hat sich das Foto mit den Warriors sogar verdient, indem sie den Test, möglichst schnell über ein Geflecht von Stöcken zu gehen, ohne diese zu berühren, bestand.

Danach wurden alle in ein Zeremonienhaus geführt, wo die Maori ihre Vorführung präsentierten. Traditionelle Tänze und Gesänge standen im Mittelpunkt:

P1020322 Später wurden wir in einen Saal geführt, wo es per Buffet das typische Maori Essen “Hangi” gab. Man konnte aus beliebigen typischen Speisen anrichten. Lamm, Huhn, Karotten, Muscheln und anderem, was ich nicht beim Nahmen zu nennen weiss. Auch Dessert wurde aufgetragen, so auch das neuseeländische Pavlova, eine mit Rahm und Früchten gefüllte Torte, das sowohl in Neuseeland sowie in Australien als Nationalspeise gehandelt wird. Sie streiten heute noch darum, wer es nun als erstes erfunden hatte.

P1020333Gegen 22.00 Uhr ging es dann zurück, wobei in dem Bus auf dem Rückweg von allen vertretenen Ländern noch ein Betrag erwartet wurde. Der Beitrag bestand aus einem typischen Lied, wenn möglich in der Heimatsprache. Da der Chief nach seinem Beitrag ein Schweizerlied hören wollte, ging der Ball an mich und ich entschied mich auf den 5 Metern bis zur Buschauffeuse Aroha, dass ich alle mit dem Kinderlied “Döt dähna am Bärgli” quälen werde. Dann sang gegen Schluss Ahora selbst noch ein Lied, welches passgenau auf einen Kreisel zugeschnitten war, in welchem sie dann mit diesem Ungetüm von Bus tatsächlich mehrere Runden im Kreisel dreht, natürlich sehr zur Belustigung der Passagiere. Wir wurden dann wieder vor dem Kiwi Park abgesetzt und waren von dem erfüllten Abend so ziemlich erschöpft.

P1020250 Heute Nacht erwachten wir um 4.30 Uhr durch ein paar lästige Nachbarn. Eine Gruppe von fünf hatten nahe bei uns ein Cabin gemietet und so laut geredet und gelacht, dass wir eine halbe Stunde lang nicht wieder einschlafen konnten. Zum Aufstehen war ich zu müde und so döste ich vor mich hin. Um 8.00 Uhr erwachte ich von selber und fühlte mich trotzdem fit. Kaffee, Sonnenschein und eine Holzbank vor dem Camper, was will ich denn mehr am Morgen? 🙂 (Blick auf den soeben verlassenen Platz)

P1020258 Wir fuhren los, nur in die falsche Richtung, denn auf dieser Seite des Flusses kam keine Brücke mehr, nur der Weg wurde immer schmaler. Also zurück nach Wanganui und über die Brücke. Ich hätte um ein Haar noch die Eisenbahnbrücke erwischt. Das Gebiet wurde direkt spannend. Hügel begannen sich abzulösen, die Strasse wurde kurviger und die Vegetation machte ihre Kapriolen.

P1020256 Die Hügel lösten sich ab und wir kamen zu einer tollen Aussichtplattform, welche einen Blick auf den 15 m hohen und 40 m breiten Wasserfall “Raukawa Falls” ermöglichten. Wir hatten Glück und durch die Wolkendecke guckte ganz kurz die Sonne, so dass das Grün noch mehr zur Geltung kam.

P1020259 Gegen Mittag nahmen wir in Raetihi einen Lunch zu uns. Ein Vegi Burger und zur Ausnahme mal mit richtigem Brot. Was für ein Gefühl, und das ausgerechnet bei einem Burger. Was das “Angel Louis” sonst noch bot war GRATIS Internet. Das erste mal, dass wir das in Neuseeland in einem öffentlichen Kaffee antrafen.

P1020267 Dann näherten wir uns dem Vulkan “Ruapehu”. Dieser nicht übersehbare Vulkan brach 1995 zum letzten mal aus. Im “Whakapapa" Village” gibt es dazu übersichtliche dargestellte Informationen. Die Fahrt noch ein wenig weiter zum Skiresort “Iwikau” war sehr schön. Die Umgebung erinnerte uns stark an Island.

P1020271 Auch der von der Form her schönere Vulkan “Ngauruhoe”, welcher Peter Jacksons auch für den Schicksalsberg von LOTR auswählte, sieht man vom Ruapehu aus. Man könnte sogar noch mit der Sesselbahn ein wenig weiter hoch fahren, um noch eine bessere Aussicht zu haben, dafür waren wir aber schon zu spät dran.

P1020276 Wir passierten den Schicksalsberg und kamen bald beim “Lake Rotoaira”. Dort ist eine historische Stelle der Maori und man hat Grundrisse von Behausungen und Erdlöcher für Essensvorräte gefunden. Auch ein hölzernes Totem steht dort, mit welchem sich Helene schnell anfreundete.

P1020272Die Stelle ist fantastisch gelegen. Sie bietet auch eine schöne Sicht auf die den Maori eine Art “heilige” Insel, welche sie bei kriegerischen Auseinandersetzungen als Fluchtinsel gebrauchten.

P1020280 Die Fahrt ging weiter und wir kamen von der Hochebene hinunter nach Turangi. Bevor wir dort einfuhren hatten wir eine tolle Sicht auf den See und die bewaldeten Hügel. In Turangi kauften wir noch Butter und die Salatsauce ein, welche wir gestern vermissten. Dann fuhren wir weiter, und da es schon nach 18.00 Uhr war, machten wir uns auf der Suche nach einem Campingplatz.

P1020282 Ziemlich genau zwischen Turangi und Taupo fanden wir den Platz Motutere. Er liegt links und rechts vom Highway 1 und gleichzeitig direkt am See. Wir kochten Risotto, brätelten Karotten und Bananen und waren nach dem Sonnenuntergang bereit zum essen. Morgen geht es in übleren Gerüchen weiter, aber dazu später mehr.

P1020242 Um acht Uhr stand ich auf und trank auf dem “Parkplatz” meinen Kaffee. Es war ein gemütlicher Betrieb, was wohl daran lag, dass es Samstag Morgen war. Wir fuhren zuerst zur Bibliothek, die hatte jedoch geschlossen, obwohl sie laut Türanschrift geöffnet sein sollte. Den Blog konnte ich trotzdem hochladen, da ein anderes freies Netz zur Verfügung stand. Anschliessend besuchten wir Qantas, das Reisebüro unserer Fluglinie. Wir erkundigten uns über die Lage in Chile. Wie es aussieht, ist der Flugbetrieb normal und bis auf die unmittelbaren Erdbebengebiete könne man das Land auch bereisen. Wir sollen uns auch im Internet erkundigen – was für eine tolle Idee! :-/ Wir fuhren anschliessend an die Beach hinter dem Flughafen. Von dort sieht man die Flugzeuge wunderbar über die Köpfe hereinlanden.

P1020243 Danach fuhren wir weiter und wir entschieden, die Westküste als Richtung einzuschlagen. Die Landschaft war aber zwischen Wellington und Sanson nicht sonderlich spannend. Gegen Wanganui hin wurde es dann ein wenig hügelig. Dafür hatten wir heftigen Seitenwind. Unser Camper wurde ziemlich weggedrückt und liess sich nur mit Gegendruck am Steuer auf der Spur halten.

In Foxton assen wir zuerst ein paar Ravioli in einem Lokal, in welchem 40-60 jährige Frauen an Spielautomaten sassen und die älteren Herren an einem Krug Bier sassen. Wir bestellten den Tageshit für 7$, wie es auf der Tafel stand. Wir zahlten 20 $ und als ich am Schluss fragte, wieso wir 10 $ für den Tageshit bezahlen mussten, war sie verwirrt und sagte nur:”Oh, it’s on the board vor 7 Dollar?” und gab mir die 6 Dollar zurück. Seltsam, die Ravioli schmeckten auch irgendwie so.

P1020245 Gleich in der Nähe war ein riesen Windrad. Es blieb in dem Moment stehen, als wir zur Türe hineingingen. Wir bekamen dann eine Führung bis in den obersten Stock, was sonst für Touristen verwehrt war. Als Wiedergutmachung, weil er das Räderwerk ein bisschen zu früh ausgeschaltet hatte, führte er uns dafür in die Details ein.

P1020246 Die ganze Mühle ist voll mechanisch. Sehr viel ist aus Holz gefertigt, die Verbindungsstange zum Windrad ist aus Eisen und wiegt allein 7.5 Tonnen. Auch die Mühlsteine sind über eine Tonne schwer. Er mahlt richtigen Mehl in verschiedenen Körnungen. Das Dach lässt sich mitsamt dem Rad in den Wind kurbeln. Klingt jetzt sehr einfach, ist aber mit den Ketten und dem riesigen Hut der Mühle gar nicht so einfach.

Nach der interessanten Führung fuhren wir die restliche Strecke bis Wanganui, wo wir an einem Fluss unser Nachlager auf dem Campingplatz bezogen. Seltsamerweise drehen sie hier um 22.00 Uhr das warme Wasser ab. Auch die Camper Küche wird dann geschlossen. Was solls, wir sind ja mit unserem Mobil unabhängig von solchen Einrichtungen. Helene machte noch eine Wäsche und ich hatte einen Webmasterauftrag, der recht viel Zeit in Anspruch nahm.

P1020196Unbarmherzig drang um 4.45 Uhr der Weckton meines iPhones an mein Ohr. Natürlich war es draussen noch dunkel und wir tranken nur einen schnellen Kaffee. Das Bett liessen wir Bett sein, ohne es in den Wohnraum zurückzuverwandeln. Punkt 5.25 Uhr standen wir beim Check In des Islander Ferry Terminals. Die  Online Buchung hatte anscheinend geklappt und wir wurden in Linie 8 eingewiesen.

P1020201 Das Auto fixiert und in die Lounge zum Kaffee. Wir waren bei den ersten und hatten somit einen Fensterplatz. Als die Fähre ablegte war es noch recht dunkel, in der nächsten halben Stunde änderte dies sich aber und der Morgen kam über die Hügel in das Fjord. Fast ein Drittel des Weges verläuft im Fjord von Picton weg. Mit dem Seegang hatten wir Glück, es war sehr ruhig und wir konnten sogar Delphine beobachten, die ein Stück mit der Fähre mit schwammen.

P1020212 Helene schlief ein wenig auf dem Schiff und ich las ein wenig. Bald schon kam die Nordinsel in Sicht und wenig später liefen wir im Hafen von Wellington ein. Wir steuerten als erstes ins Stadtzentrum, parkierten, schlenderten für ein paar erste Eindrücke zum I-Site und beschafften uns ein paar Flyer und Karten. Die Stadt ist sehr interessant strukturiert. Es gibt viele Nischen, Treppen und versteckte Ecken an diesen Hängen der Stadt.

P1020217 Als erstes, immer noch mit der Hoffnung auf ein gutes Museum, steuerten wir Te Papa an. Unser Hoffen wurde dieses mal bei weitem übertroffen. Ein gewaltiger Gebäudekomplex, mehrere Stockwerke hoch und trotzdem offene Zwischenböden, dass man das Ausmass nach oben hin sieht. Ansonsten fühlt man sich ein wenig wie in einem Labyrinth.

P1020221 Es gibt Halbstockwerke, Kaffebetrieb, ein Naturmuseum, historische Themen, eine Sonderausstellung zu Pompeij, Plattentektonik, Maori Geschichte und Hintergründe und was ich zwar gut kenne, mir vom Aufbau her jedoch sehr gelungen vorkam war eine Ausstellung über Anne Frank und die Nazizeit. Alles auf 13 Stellwänden als Zeitlinie zusammengenommen. Was geschah in Deutschland, zeitgleich dazu Fotos der Familie Frank. Wir waren hin und weg vom Museum. Das Maorihaus ist übrigens echt. Es wurde 1842 gebaut und es ist vergleichbar mit unsere Kirche. Vergangenheit Gegenwart und Zukunft kommen in dem Haus zusammen.

P1020230 Als nächstes Besuchten wir die Weka Cave. Ein wichtiger Zweig der Filmindustrie, die Masken und Effekte herstellen. So zum Beispiel King Kong, Herr der Ringe, District 9 und Avatar. Ich hatte auch noch ein kleines Gespräch mit Gollum.

P1020234 Danach fuhren wir über die Szenic Route zum Victoria Outlook. Ein Aussichtspunkt, der auf einem Hügel in Wellington gelegen ist und eine fantastische Rundumsicht der Gegend bietet. Wir hatten Glück dass es blauer Himmel war, nicht zu viel Wind hatte und gerade kein Erdbeben stattfand.

P1020235 Danach kauften wir uns wieder einmal ein paar Nahrungsmittel ein, da wir unterdessen schon ziemlich hungrig waren. Wir hatten von den Schweizerinnen in Nelson mitbekommen, dass ein neuer und etwas spezieller Carpark mitten im Geschehen an der Werft aufgemacht habe. Wir suchten diesen auf und entschieden, da zu bleiben. War man doch hier direkt vor der schönen Waterfront stationiert, welche wir am Abend sowieso besuchen wollten. Wir assen dann auf dem “Platz” unser Abendessen, was bei einigen bei rot stehenden Autos ein Staunen und schmunzeln hervorbrachte.

P1020241 Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, mitten in der Stadt am Campingtisch zu sitzen und zu essen, während rundum emsiger Betrieb herrscht. Der Car Park bietet WC und Duschen, bezahlen kann man per Touchscreen und Kreditkarte und Strom hat man auch. Es ist noch alles ganz neu und der Besitzer voller Elan.

Später spazierten wir noch ein wenig durch Downtown und nahmen an einem der unzähligen Bars an der Waterfront unseren Schlummertrunk zu uns.

P1020175 Schon wieder erwartete uns die Sonne heute Morgen. Wir fuhren nach neun Uhr direkt ins Zentrum von Nelson. Als erstes viel uns die einladende Strasse auf, an welcher sich auch das Museum befindet. Ein mit Steinen besetzte Strasse welche in der Verlängerung direkt zur Kathedrale zeigt.

P1020180 Dann besuchten wir das zweistöckige Museum. Ausgestellt waren ein paar Gegenstände der Maori, da hatten wir eigentlich mehr erwartet, und Bilder sowie Berichte über die Siedler, die nach Nelson kamen. Interessant ist, dass der Hafen bis 1906 fast nicht anzulaufen war, da ganz Nelson durch einen vorgelagerten Wall vom Meer getrennt war. Dann hat man an einer Stelle einen Durchbruch ausgegraben und dafür eine Insel erschaffen, welche man nun gut sieht, wenn man zum Hafen fährt.

P1020177 Dann gingen wir noch zu dem unscheinbaren Schmuckladen Jens Hansen. Trotz der kleinen Grösse des Geschäftes hat er es doch zu einer Art Weltruhm gebracht, indem er den Prototypen, The One Ring erschuf. Ohne Aufschrift, nur das Design und diesen in verschiedenen Grössen wurde für “Herr der Ringe” hergestellt. Der Schriftzug wurde im Film digital dazu gebracht. Die billigste Variante, wer diese Form unbedingt möchte, ist für 190.- $ zu kaufen.

Dann fuhren wir weiter, nahmen eine Stöpplerin mit, die nach Picton wollte und bis Blenhem unsere Begleiterin war. Sie ist deutsche, seit 7 Monaten in Neu Seeland und wechselt nun auf die Nordinsel.

P1020186 Endlich in Blenhem, oder besser in Renwick, machten wir eine Besuch bei der Fromm Winery. Das ist doch fast Pflicht, da wir Claudio und Cornelia, welche ein gutes halbes Jahr auf dem Weingut zubrachten, ja ganz gut kennen. Wir wurden von Rachel herzlich empfangen und sie freute sich von den verloren gegangen Schweizern zu hören, welche sie vermisst.

P1020184 Wir bekamen dafür eine extra Führung durch die Räume und sie schenkte uns verschiedene Weine zum probieren ein. Vom süsslichen Riesling Spätlese 2008 kauften wir dann eine Flasche und bekamen sogar Claudio-Cornelia Rabatt.

P1020194 Wir fuhren danach weiter nach Picton, assen etwas kleines und nisteten uns auf einem kleinen versteckten Campingplatz ein, der nicht besonders reizend aussieht aber bis am Morgen um 4.00 Uhr seine Dienste erfüllt. Dann nämlich heisst es Abschied nehmen von der Südinsel, weil unsere Fähre um 5.25 Uhr den Hafen verlässt und uns nach Wellington bringt.

P1020170 Auf dem leeren Campingplatz lachte uns am Morgen nach einer regnerischen Nacht die Sonne an. Auch die Temperatur war ganz angenehm und nicht mehr so kalt wie unten im Süden.  Der Campingplatz war für seine Grösse erstaunlich leer.

P1020171 Wir fuhren weiter in die Berge und machten bei Inangahua einen Stopp, um die Bilder in der Townhall anzuschauen. Inangahua wurde am 24. Mai 1968 von einem Erdbeben der Stärke 7.1 auf der Richterskala erschüttert wobei 3 Personen ums Leben kamen. Erdrutsche, zerstörte Häuser und offene Strassen waren die Folge. Man kann heute noch am Berg sehen, wo die Erdmasse abgerutscht war.    --> Mehr zum Erdbeben

IMG_3979 Ein wenig später machten wir bei einer Aussparung nahe des Flusses einen Stopp und spazierten über einen Pferdeweg hinunter. Der Fluss hatte ziemlichen Zug und wir bestaunten den Steinigen Strand. Ich konnte es nicht lassen nach glänzenden Stücken Ausschau zu halten. Ohne Fund kehrten wir zum Auto zurück und assen die restlichen Kartoffeln mit Käse. Wir fuhren wieder etwa 100 Kilometer, Helene schlief bereits als Copilotin und mir wurden die Augen auch plötzlich schwer.

IMG_3982 So machte ich bei einem Aussichtspunkt einen Stopp, machte uns einen Kaffee und schlief dann hinten auf der Camper Bank ein, während Helene im Buch las. Sie hatte ja schon geschlafen. Nach dem Power Nap fuhren wir weiter und kamen schon bald in Nelson an. Dort gingen wir zuerst zur Library und nutzen ein wenig das Gratisnetz, um meine Karten wieder ein wenig zu erweiter.

IMG_3983 Dann fuhren wir zum Campingplatz an der Beach Road. Eigentlich wollten wir gegen Abend noch einmal nach Downtown Nelson, doch nachdem ich die Fähre online gebucht hatte waren wir irgendwie zu müde dafür. So kochten wir noch etwas, lernten noch zwei Schweizerinnen kennen die unsere Nachbarn waren und auch länger unterwegs sind und machten um Mitternacht Feierabend.

P1020117 Je weiter wir gegen Norden fahren, desto angenehmer werden die Nächte wieder. Klingt seltsam, ist aber nachvollziehbar, da wir ja gegen den Äquator fahren. Um 8.30 Uhr standen wir auf und fuhren nach dem Frühstück zur Jade Fabrik in Hokitika. Die Jade Schleifer bearbeiteten Steine und ich fragte, ob mein gefundenes Prunkstück auch ein Jadestein sei. Leider ist er das nicht.

P1020119 Wir fuhren weiter und kamen zu einer einspurigen Brücke, über welche nebst den Autos auch eine Schiene darüber führte. Ein seltsames Gefühl. Ein Over Size Truck transportierte im Schritttempo gerade einen Bagger.

P1020137 Dann kamen wir nach Shantytown, einer Goldstadt, aufgebaut wie zu den Goldrausch Zeiten. Selbst eine Dampflokomotive bringt einem ein Stück weit durch den Regenwald. Ein lustiges Gefühl in den alten halboffenen Wagen zu sitzen und jeden Dampfstoss zu spüren.

Saloon1 Wir sahen all die alten Gebäude an und alten Fotos, und plötzlich wurden wir stutzig. Es scheint, als hätten wir ein Double in alten Zeiten gefunden. Auf einem Foto beim Saloon erblickten wir “Dan The Nick & Lena Barhand”, ein gefährliches Duo, welches man um 1872 in Shantytown fürchtete, kurz vor deren Verhaftung jedoch wieder verschwanden.

P1020130 Wir bestaunten noch das Gefängnis, den Friseur, eine Schulklasse, welche alle zum Goldschürfen kamen und das alte Chinatown. Auch Asiaten kamen mit dem Goldboom nach Shantytown, jedoch wurden sie gar nicht herzlich empfangen. Es gab Zeiten, da wurden sie schon bei der Ankunft verschmäht oder sogar gejagt und gesteinigt. Aber sie wussten sich zu behaupten und es kamen noch mehr nach. Auf der Höhe nahmen zehntausende eine Gegend in Beschlag und wuschen nach ihrem Glück.

P1020151 Weiter fuhren wir zu den Pancake Rocks. Dies sind eigenartig geformte Felsen, die wie aus Platten gebaut in den Himmel ragen. Mit der Zeit wusch das Meer die Formen aus dem Gestein heraus und hinterliess Löcher, Bogen und Türme.

P1020166 Noch ein wenig weiter der Strasse nach besuchten wir eine alte Goldmine, die seit fünf Generationen in gleicher Hand ist. Schienen führen einem auf einen Rundgang, der durch Tunnels, Stollen und zu alten Maschinerien führt, die Jahrzehnte im Einsatz waren. Der Eigentümer ist schon etwas älter und erzählte uns zu Beginn etwas über das Gold, welches man hier findet. Es ist Goldstaub, dass er dann zusammenschmilzt.

P1020161 Es war schon nach sechs, als wir uns vornahmen, nicht mehr anzuhalten und bis Westport durchzufahren, was wir dann auch machten. Eine Pause am Strand, an welchem wir Steine suchten, hatten wir da schon hinter uns. Um sieben fanden wir unseren Platz für die Nacht und machten uns “Gschwellti”.

P1020087 Um zwei Uhr legte ich das Buch zur Seite und schlief schnell ein. Um 6.15 Uhr wurde ich, so wie der grosse Teil des Campingplatzes, von einer eindringlichen Sirene, die in etwa wie ein Fliegeralarm aus dem zweiten Weltkrieg klang, aus dem Schlaf gerissen. Sie war sehr laut und dauerte sehr lange an. Beunruhigt schaute ich aus dem Camper. Einige Leute begannen sich bei der Camperkitchen zu versammeln und da ich sowieso in Richtung WC musste, schloss ich mich da an. Alle fragten, was das wohl sei, ob eine Schlammlawine abgehe oder sonstige Spekulationen. Irgendwann kam der Chef of the Camp Side und beruhigte uns, dass dies die Feuerwehrsirene sei und es sehr wahrscheinlich einen Autounfall gegeben hatte. Ein wenig erleichtert schlenderten alle zurück ins Bett.

P1020080 Das nächste mal erwachte ich um 8.45 Uhr. Bis um elf blieben wir noch auf dem Camping und fuhren anschliessend los. Wir machten bereits nach kurzer Zeit einen Abstecher zum Franz Josef Gletscher. Dies ist übrigens nebst Argentinien der einzige Gletscher, der durch den Regenwald zum Meer fliesst und so wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es ist schon eindrücklich, Fotos durch den Regenwald eines nahen Gletschers zu machen.

P1020079 Wir spazierten noch zum Peters Lake. Ein kleiner See, bei welchem Peter als neunjähriger Junge in der Pionierzeit gecampt hatte. Der Gletscher war dazumal ziemlich direkt hinter dem See. Heute ist dieser extrem zurückgewichen, wie die meisten Gletscher.

P1020088 Die folgende Route genossen wir extrem. Links und rechts Regenwald mit den unmöglichsten Verwachsungen und die Strasse die wie eingepfercht in diesem Wald dahin kurvt. Wir konnten uns nicht sattsehen.

P1020105 Später kamen wir in das Örtchen Ross. Ross ist ein typisches Goldrausch Dörfchen und man sieht diesen Charakter heute noch. Viele Bilder und auch Modelle im I-Site zeigen, wie es zur Zeit des Goldrausches ausgesehen hatte. Man kann auch Goldwaschen beim I-Zentrum. Wir zogen es aber vor mit einer Schale am Bach zu versuchen, wo es erlaubt ist.

P1020098 So zogen wir los, frischen Mutes und wuschen die Kieselsteine des Bachbettes. Viele Minigoldplättchen fanden wir, aber der erhoffte Nugget blieb aus. So fuhren wir dann ohne Gold weiter bis wir zum Ort Hokitika kamen.

IMG_3960 Dieser Ort kam auch mit der Gold Ära auf, zeigt aber heute vor allem den Reichtum an Jade. Die grünen Edelsteine werden in mehreren Geschäften angeboten. Jade hat das Gold hier eindeutig verdrängt. Zum Sonnenuntergang spazierten wir der Beach entlang bis zum Sunset Point und machten ein paar kitschige Bilder des Sonnenuntergangs. Anschliessend assen wir noch im Stumpers Bar & Cafe Lammkeule mit Kartoffelstock und Gemüse. Das war richtig lecker. Ja, und dann ist heute der Punkt, wo ich mal früher zu Bett gehen sollte – was ich jetzt mache.

P1020045 Nach dem Bloggen gestern las ich noch bis 4.20 Uhr. Um 8.30 Uhr war ich schon wieder wach und wir verbrachten dafür noch viel Zeit auf dem Campingplatz. Endlich konnten wir wieder einmal im Freien frühstücken. Es war angenehm warm.

P1020046 Um 11.30 Uhr fuhren wir los. Schon bald passierten wir Lake Hawea und kurz darauf Lake Wanaka, diesmal einfach weiter hinten. Die Landschaft änderte von grünen Hügeln zu Regenwäldern. Die gegen die Westküste hin immer dichter wurden. Auf der Passstrasse Richtung Haast (563 m) spazierten immer wieder ein Stück durch den Wald.

P1020049 Das erste mal hielten wir um die Blue Pools zu betrachten. Der Weg führte durch ein wildes Waldstück und über zwei Hängebrücken zu dem Pool, der von der zweiten Brücke wirklich sehr blau schimmerte. Wir merkten nun auch, dass wir zur Westküste hin reisten. Ich war plötzlich von mehreren kleinen fiesen Sandflys umgeben, welche sich an Hals und Hände anzapfen wollten.

P1020053 Den zweiten Stopp machten wir beim Fantail Fall. Dort war weniger der Wasserfall, welcher mehr über Steine plätschert spannend, sondern viel mehr die vielen Steintürmchen, welche von Menschenhand geschaffen die Landschaft verschönern. Wir starteten auch mit einem, hatten aber einen Misserfolg und liessen es dann bleiben.

P1020057 Beim nächsten Wasserfall, dem Thunder Creek Fall machten wir wieder Pause. Dieser war mit 28 Metern schon ziemlich eindrücklich. Auch der Pool darunter gefiel mir von der gegenüberliegenden Seite ziemlich gut. Schade, dass er nicht so einfach erreichbar ist.

P1020059 Irgendwann kamen wir in Haast an. Zum Bleiben war dies aber kein Ort. Jedoch zum Benzin tanken und kurz einzukehren reichte es. Danach passierten wir die längste einspurige Brücke von Neuseeland. Sie hat in den beinahe 750 Metern länge drei Ausweichplätze, damit man nicht zu lange auf die eigene Fahrt warten muss, wenn schon ein Fahrzeug darauf ist.

P1020061 Nun kamen wir ans Meer, und die Vegetation, die man hier am Strassenrand antrifft lässt einem staunen. Knorrige alte mit Moos überwachsene Bäume, Farne welche wild überall dazwischen hervorstechen und kitschige Grüntöne machen es zu einer Augenweide. Man blickt neben die Strasse und sieht dichten Regenwald.

P1020063 Bei Bruce Bay geht die Strasse so nahe ans Meer, dass man bei hohem Wellengang ein wenig acht geben sollte, da das Wasser auch die Strasse erreichen kann. Schöner aber ist dieser Kilometer Strasse, welche am Ufer entlang geht wegen der witzigen Natur-Kunst-Ausstellung. Es scheint einfach jeder, der vorbeifährt hier einen Stopp einzulegen und sein persönliches Merkmal hier zu hinterlassen.

P1020076 Die ganze länge ist vom Ufer bis zur Strasse mit Kunstwerken aus herumliegendem Schwemmholz und Steinen übersät. Teilweise waren Fotos an Hölzer geklebt, Steine waren angemalt oder beschrieben, Formen und Türme in allen Variationen zwingen einem fast zum Anhalten.

P1020074 So hinterliessen auch wir eine Nachricht auf einem Holzstück und bauten dieses dazu. Wir fuhren dann die Strasse ganz langsam ab, um all die Ideen zu verinnerlichen. Es war ein echtes Publikum Magnet.

P1020078 Unterdessen war es bereits sechs Uhr und wir entschieden uns, in Franz Josef unser Quartier für die Nacht zu beziehen. Wir nutzen auch wieder einmal die Campkitchen um unser Nachtessen zuzubereiten. Unterdessen sind wir etwa in der Mitte der Südinsel und eigentlich wäre in zwei Tagen die Halbzeit. Da wird wohl die Nordinsel ein wenig kürzer treten müssen.

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What a day!

P1020018 Jet boat – Gold suchen – Warbirds – Sofakino – und alles an einem Tag. Aber nun mal der Reihe nach. Am Morgen, kurz nachdem wir auf waren, klopfte es an unsere Scheiben. Es waren Achim und Marlies, die deutschen Nachbarn von vor zwei Tagen. Wir tauschten kurz die Tagespläne aus und verschwanden beide wieder in dem etwas wärmeren Camper. Die Nacht war kalt.

Gegen halb elf fuhren wir dann bei bewölktem Himmel los, dieser öffnete sich aber kurz nach der Abfahrt. Schon nach 10 Minuten sahen wir bei einer Abzweigung “Jet Boat – Shotover Canyon”.

P1020020Wir dachten, da es so berühmt für Neuseeland ist, da diese hier erfunden wurden, fragen wir mal nach ob überhaupt Platz frei wäre. Und es hatte noch Plätze. Also buchten wir für 11.15 Uhr eine Fahrt, die Runde 30 Minuten dauern sollte. Was uns da erwartet, konnte zumindest ich mir nicht so ganz vorstellen.

Jetboat_HDWir standen dann am Ufer des Canyons und betrachteten während dem Warten die gewaltigen Maschinen. Rote Boote mit zwei Jets. Schon schoss so ein Boot vorbei und wir bekamen eine leise Ahnung, dass dies nach ziemlichem Action aussieht. Wir bekamen dann einen Regenüberwurf und Schwimmwesten und machten uns parat. Pünktlich stiegen wir ein, nachdem unser Boot mit dem Pilot Murray Kees punktgenau mit einer 360° Wende andockte – Daniel staunte das erste mal 🙂

Jetboat_spinWas uns nun erwartete übertraf alles, was ich mir vorzustellen versuchte. Nachdem alle 14 Passagiere Platz genommen hatten, bekamen wir kurz Anweisungen, wie wir uns zu veralten haben. Stange vor einem festhalten, Fotografieren auf eigenes Risiko und wenn sein Finger vorne einen Kreis beschreibt sich auf eine volle Drehung gefasst machen.

P1020032Und schon ging es los. Während das Heck bereits um die erste Kurve zog, schob der Bug des Bootes innen über die Kiesbank, so dass ich dachte, ich müsste es von unten knattern hören. Doch das Boot schien trotz seiner Grösse sehr wenig Wasser zu benötigen. Dann ging es durch die Schlucht. Ich wusste anfangs nicht, ob das Präzision war oder Glück, dass der Bug nicht mit bis zu 50 km/h an der Felswand hängen blieb. Müsste ich schätzen käme ich auf 5 cm die da noch dazwischen lagen.

Es schien jedoch Fahrerkönnen zu sein, denn dies wiederholte sich in den folgenden Minuten x-mal. Es war das extremste, was ich auf Gewässer je erlebt hatte. Dazu kam, dass diese Boote mit Bordkameras ausgerüstet waren. Das heisst, die Fahrt wurde gefilmt, und zwar von hinten und von vorne. Dies bekam ich erst gegen Ende mit. Er düste mit uns zwischen Felsen die aus dem Wasser ragen, überhängende Wände und 2 Meter breite Kiesbänke und Steine hindurch und wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wozu dieses Jet Boat mit dem Steuermann fähig war. Ein kurzer Ausschnitt:

Das Achterbahn Feeling kam bei den 360* Drehungen auf. Das Boot drehte sich, dass man die Orientierung verlor. Als sich die Sinne beruhigt hatten ging es bereits wieder weiter – unglaublich!

P1020019 Nach der Fahrt gingen wir in das Office zurück und sahen auf dem Schirm schon unser Video ablaufen. Fotos von Helene und von mir perfekt verpackt mit CD ROM, zwei Postkarten und zwei weiteren Fotos lächelten einem an. Da mussten wir natürlich auch zupacken, dafür können wir nun einen kleinen Ausschnitt hier zeigen.

P1020037 Wir fuhren die Strecke über Arrowtown, ein berühmter Ort, welches während dem Goldrausch entstanden ist und heute noch ein sehr altes Hotel am Strassenrand zeigt, wie man sich es von alten Filmen gewohnt ist. Bei der anschliessenden Szenenfahrt über die Crown Range Road hatte man eine tolle Sicht auf diese Stadt und die Umgebung.

P1020040 Die Passfahrt ähnelte diesmal stark einer Route der Schweizer Pässe, sehr kurvig und steil. Danach befanden wir uns auf einer Hochebene, durch welcher ein kleiner Bach floss, der während dem Goldrausch sehr begehrt war.

IMG_3936 Wir machten einen Stopp und ich konnte es nicht lassen, dem Ufer nach ins Bachbett nach Glänzendem zu suchen. Es hatte wirklich viele Goldplättchen darin, doch ein Nugget fand ich leider nicht.

P1020041 Danach fuhren wir weiter und kamen in Wanaka an. Hier fand gerade die zweitgrösste Ausstellung des Landes für Farmer statt. Ein riesen Auflauf und hunderte parkierte Autos. Wir fanden aber trotzdem einen Platz und machten uns über den Ort ein wenig schlauer. Dann fuhren wir zu dem wenig ausserhalb liegenden Campingplatz und bezogen unser Quartier. Kurz darauf fuhren wir schon wieder los, um das Museum beim Flughafen zu besuchen. Das “Warbirds Museum” gibt Auskunft über die neuseeländischen Piloten des Zweiten Weltkriegs. Auch zwei Flieger standen im Hangar, ein Hurrican und einen Vampir.

P1020044 Danach fuhren wir zurück und gingen später noch kurz einkaufen, bevor wir uns zum Film “The Girl With The Dragon Tattoo” – zu Deutsch “Verleumdung” - von Stieg Larsson in das kleine Kino mit den Sofas und dem halben Auto setzten. In diesem Kino kann man Kaffee trinken, Pizzas werden einem in den Saal nachgeliefert und die Atmosphäre ist wunderbar locker. Der Film entsprach so ziemlich meinen Vorstellungen, als ich das Buch gelesen hatte. Gegen halb ein Uhr waren wir zurück auf dem Campingplatz und machten nach dem erlebnisreichen Tag Schluss.

P1020004 Die Kühle liess uns wieder ein wenig länger schlafen, so dass wir erst nachdem die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen aufstanden. Dies war gegen halb neun. Danach hatte ich ein Skypegespräch mit der Schweiz und für das Frühstück blieb nur noch wenig Zeit. Um 10.00 Uhr war auch auf diesem Camping die Abreiselimite.

P1020006 Wir verliessen Te Anau und fuhren durch die Berge und Hügel. Zwischendurch hatten wir ziemlichen Regen, was der Karosserie des Campers nicht schadete. Bei Five Rivers machten wir eine Kaffepause in einem gemütlich eingerichteten Lokal, in welchem auch Sitzgruppen und ein wärmender Ofen darin waren. Nur das Dorf fehlte rund um das Kaffee.

P1020007 Irgendwann kamen wir in Kingston an. Ein Dorf zu Beginn des Lake Wakapitu in welchem die Dampflokomotiven noch funktionieren und die 1. und 2. Klasswagen des letzten Jahrhunderts auf den Geleisen bereitstehen,  um den Betrieb auch heute noch aufzunehmen.

P1020009 Am See geht die Fahrt einer Küstenstrasse weiter und man kommt dann zuerst in Frankton und unmittelbar nachher in Queenstown an. Ein “enges” Dorf aber sehr einladend trotz den vielen Touristen. Es scheint das Mekka von Neuseeland zu sein. Wir parkierten unseren Wagen am Rande des eher klein gebliebenen Zentrums und liefen einmal durch die “Queenstown Mall”. Der Wind war recht frisch und so holten wir Fish and Chips und assen diese im windstillen Camper.

P1020015 Danach fuhren wir zum Campingplatz und reservierten unseren Platz. Richtig warm wurde es heute nicht, dafür kam die Sonne hervor. Danach gingen wir zu den Gondeln um auf den Hausberg zu kommen, von wo man einen Überblick über die Region gewinnt. Im Bähnlein wollte man uns fotografieren, damit wir nachher auch ein Foto kaufen können. Es war mir zu umständlich zu erklären, dass man als Bündner zu zweit in einer Gondel nicht als besonderen Anlass festhalten muss und so wimmelte ich ihn höflich ab.

P1020016 Oben hatte man wirklich eine gute Aussicht und Helene war es schon fast zu steil auf der Aussichtsplattform. Als sie dann auch noch das Bungeejumping beobachtete wurde ihr ein wenig anders und wir begaben uns auf die sowieso wärmere Hinterseite der Bergstation. Im Innern nahmen wir später noch einen kleinen Apéro und fuhren dann wieder runter, da die Sonne sich auch dem Horizont zuwandte.

P1020017 Wieder unten und im Camper wurde es rasch kühler und man begann während dem Lesen leicht zu frieren. Ein Grund, früh duschen zu gehen und dann unter die Decke zu schlüpfen. Diese Nacht braucht es wohl wieder zusätzlich den Schlafsack.

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P1010991 Um 10.00 verabschiedeten wir uns von unseren Nachbarn, füllten den Wassertank des Campers und fuhren los. Wir fuhren der Küste entlang und machten gegen ein Uhr einen Halt bei der kleinen Insel Monkey Island. Es heisst, man könne dort auch Gold oder Saphir am Strand finden, wenn man Glück hat. Wir blieben zuerst einmal hinten im Camper, assen die restlichen Kartoffeln mit Gorgonzola und Sprossen, Toastbrot und Salatsauce und gingen erst dann auf die Suche nach Gold und Saphiren.

IMG_3929 Leider fand ich trotz grosser Anstrengung und massenhaft schönen Steinen kein Gold oder sonstige Wertgegenstände. Schön war es aber trotzdem. Die Insel selber ist sehr klein mit einem Ausguck obendrauf, welchen man bei Ebbe sicher trockenen Fusses erreichen kann.

P1010992 Anschliessend ging die Fahrt weiter. Die Landschafte bekam wieder zusehends grössere Hügel, die dann gar zu Berge wechselten. In Manapouri kamen wir an den Lake Manapouri. Ein recht grosser See mit vielen kleinen Inseln.

P1010995Dann fuhren wir weiter und bogen zwischen Manapouri und Te Anau in einen Waldweg ein der zum Waiau River führt. Dort wurde die Flucht am Ufer des ersten Teil von LOTR gefilmt. Auch das Waldstück mit all dem Moos und den alten Bäumen hat eine zauberhafte Stimmung.

P1010997Diese Informationen hatten wir aus dem kleinen Büchlein, das wir in Churchill gekauft hatten. Sonst hätten wir diesen Platz nicht gefunden.

Weiter ging's und wir kamen in Te Anau an. Es ist Ausgangspunkt für viele Angebote, welche die Umgebung hat. Man kann von hier aus per Flugzeug, Schiff oder Bus zu den Milford Sounds gelangen, welches der grösste Besucherandrang hat. Mit dem Auto währen es ca. 300 km hin auf einer kurvigen Strecke.

P1010999Wir besuchten zuerst das Infogebäude und schauten uns da die kleine Ausstellung an. Auch die Enten waren da in Massen heimisch und kreuzten gerade unseren Weg. Dann suchten wir uns den Top Ten Platz und spazierten von dort in die Zentrumsstrasse, wo wir dann Pizza und Spaghetti bei einem kleinen italienischen Restaurant bestellten. Zurück auf dem Camping schrieb Helene Karten und ich konnte mich meinem Buch widmen.

P1010958 Im dichten Nebel erwachte ich bereits um 7.00 Uhr und machte mich mit einem Kaffee auf nach draussen. Ich spazierte über die versteinerte Lava hinunter zum Meer wo sich die hohen Wellen zischend an den Felsen brachen. Nach dem Frühstück fuhren wir los, dies war so gegen 9.00 Uhr.

P1010960 Den nächsten Stopp machten wir beim Sloop Point. Dies ist der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands, welcher zu Fuss in 20 Minuten erreichbar ist. Dort steht ein solargetriebener Leuchtturm und ein Wegweiser. Eine Richtung ist zum Südpol gerichtet und angeschrieben mit 4803 Kilometern. Die andere Richtung zeigt zum Äquator mit einer Distanz von 5140 Kilometern.

P1010966 Den nächsten Halt war in Waipapa Point. Dort gab es einen kleinen Leuchtturm, der 1884 gebaut wurde. Für 131 Menschen der SS Tararua war das 3 Jahre zu spät, denn dieses Schiff lief mit über 150 Menschen an Bord auf ein Riff auf. Ein kleiner Friedhof in der Gegend zeugt noch von diesem Unglück.

P1010977 Unten am Strand hatte es Seelöwen, die faul im Sand herumlagen. Wir konnten uns bis auf etwa 12 Metern nähern. Näher sollte man nicht gehen, da sie auch schon Menschen verfolgten, wenn man zu nahe kommt oder ihnen den Weg abschneidet. Es gelangen aber ein paar schöne Fotos aus dieser Distanz. Auch einen Kurzfilm gibt es am Schluss zu sehen.

P1010986 Anschliessend fuhren wir weiter bis Invercargill, einer weitgezogenen Stadt in der man ohne Auto so ziemlich verloren ist. Zuerst tranken wir in einem Internet & Coffee einen Cappuccino und luden den Blog hoch. Helene ging noch ein wenig shoppen. Anschliessend bezogen wir unseren Platz auf dem Top Ten direkt vor der Stadt. Unsere Nachbarn bemerkten, dass wir schon zum dritten mal auf dem selben Campingplatz waren: Christchurch, Timaru und hier. Sie sind aus Deutschland und nicht zum ersten mal hier in den Ferien. Zudem sahen wir vom Platz aus noch einen farbenprächtiger Regebogen.

P1010985 Anschliessend fuhren wir noch einmal los um einzukaufen. Für heute Abend steht Fisch, Spinat und Kartoffeln auf dem Programm. Auch einen kühlen Weisswein besorgten wir uns noch. Zurück auf dem Platz begann ich zu kochen und Helene war noch für einen Schwatz bei den Nachbarn zwischen unseren Campern. Auch die Campingplatz Hunde waren dabei und erhofften sich einen Happen vom Abendessen der Nachbarn.

Unser Abendessen war köstlich und mit dem anschliessenden Salat waren wir beide mehr als satt. Wieder war es ein Tag voller Eindrücke, für welche wir sicher wieder die ganze Nacht brauchen, um sie im Schlaf zu verarbeiten.

Und hier noch das versprochene Seelöwen Video:

P1010886 Um 8.30 Uhr erwachten wir auf dem engen Campingplatz und stellten fest, dass schon einige Fahrzeuge losgefahren waren. Wir nahmen es gemütlich und assen unser Frühstück. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir dann von einem fast leeren Platz ab und suchten die Baldwin Street. Die steilste Strasse der Welt, wie es im Guinness Buch der Rekorde vermerkt ist.

P1010887 Mit einem Gefälle von 19% sieht sie wirklich furchterregend aus und ich fragte mich, ob das unser Camper verkraften könnte. Zuerst bestiegen wir die Strasse zu Fuss. Man kam ziemlich ausser Atem von den 350 Metern. Wir stiegen wieder hinunter und ich machte alles im Camper dingfest. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, die steilste Strasse nicht zu befahren. Helene war es ein wenig zu steil und sie entschied sich, mit dem Fotoapparat unten zu bleiben.

P1010889Den ersten Gang rein und rauf. Anscheinend löste ich bei einigen Zuschauern eine bestimmte Reaktion aus, als ich mit dem Camper dort hochfuhr. Es war aber nicht so, dass alles durcheinander flog. Auch die Bergabfahrt war ohne Probleme zu machen und unten stieg dann Helene wieder in den Bus ein.

P1010895 Dann fuhren wir zum berühmten Bahnhof mit dem längsten Bahnsteig des Landes. Einen Kilometer lang und daneben ein wirklich tolles Gebäude, gemauert mit grauen Ziegeln. Im Innern sieht es nicht weniger schön aus.

P1010896 Der ganze Boden ist mit einem Mosaik überzogen. Schade, dass nur noch ein Zug an diesem schönen Bahnhof hält. Im oberen Stock war noch eine Ausstellung mit Bilder der Natur Neuseelands mit so einem Realismus, wie ich es noch nie gesehen hatte. Aus zwei Metern Distanz könnte man schwören, es wäre eine Fotografie. Dies wäre die Homepage des Künstlers Murray Ayson: www.murrayayson.com

P1010901 Wir besuchten noch ein Hand Craft Laden am Bahnhof, wo ich mir ein T-Shirt kaufte. Anschliessend stiegen wir wieder ins  Auto und fuhren in Richtung Saint Claire weiter. Dort befindet sich die Tunnel Beach. Diese heisst so, weil ein reiches Mitglied des Cargill – Clans sich durch einen Tunnel durch die steilen Klippen hinunter zu einem schönen Sandstrand Zugang  verschaffen liess.

P1010903 Bei Ebbe kann man ohne Probleme hinunter steigen und den Strand geniessen. Man darf nur nicht vergessen, dass dies der einzige Zugang ist und dass man vor der Flut den Rückweg unter die Füsse nimmt.

P1010914 Der Strand ist umrahmt von einem Steinbogen, an welchem die grossen Wellen zerschellen und mit Getöse an den Strand prallen. Der Zugang von Parkplatz verlangt einen 20 Minütigen Spaziergang.

Danach fuhren wir weiter und erreichten nach einer wunderschönen Küstenstrasse, welche wir im Nebel fuhren, die aber trotzdem genug Ausblicke auf die sich auftürmenden Wellen gab.

P1010931Wir fuhren die Strasse einfach weiter und kamen bald wieder von der Küste weg. Dafür begannen hier in Catlins die Regenwälder. Wir konnten uns dies nicht so recht vorstellen, Regenwälder in Neuseeland. Als wir aber den kurzen Track zum Purakaunui Wasserfall entlang spazierten, konnten wir das Grün kaum fassen.

P1010927 Eine wilder moosiger Wald, welcher man sich eben unter einem Regenwald vorstellt eröffnete sich vor uns. Eine Ruhe und tolle Gerüche nahmen wir während dem Spaziergang auf. Dann kamen wir zum Wasserfall. Ein breiter tiefgrauser Felsen mit wenig Moos, über welchen das Wasser herunter plätscherte.

P1010934 Wir besuchten auf der folgenden Strasse noch zwei weitere Wasserfälle. Der erste war der Matai Fall, und nur 2 Minuten daneben der Horseshoe Fall. beides weitere Wasserfälle im Grün des Regenwaldes – unglaublich schön.

P1010952 Dann fuhren wir weiter zur Curio Bay. Vor 180 Mio. Jahren überströmte die Lava hier während des Jura einen Waldabschnitt. Diese Stämme kann man heute bei Ebbe in versteinert Form betrachten. Auch Baumstrünke kann man ausmachen und im Innern noch den Kern ausmachen. Einige sehen aus, als würde Holz und nicht die versteinerte Form hier liegen.

P1010942 An genau dieser Bay gibt es aber noch mehr zu sehen. Die seltenen (es gibt nur noch etwa 6000 davon) Gelbaugen Pinguine haben sich hier auch niedergelassen. Man darf ihnen den Weg zum Nistplatz nicht verwehren, aber von der Seite kann man sie fotografieren und filmen. Toll wie sie zu den Hängen watscheln und dabei verschieden hohe Steine erhüpfen.

P1010957 Wir schauten ihnen einen Weile zu, liessen uns von dieser Umgebung noch ein wenig berauschen und fuhren dann los, 200 Meter bemerkten wir eine Tafel, welche einen Campingplatz ankünden. Beim genauen Hinschauen bemerkten wir nichts als Schilf. Also fuhren wir rein und kamen tatsächlich an zwischen Schilf versteckten Camper vorbei.

P1010955 Irgendwo im Schilf war auch ein Office und wie wir mit Erstaunen feststellten, bietet der Campingplatz Strom, Duschen, ein kleiner Laden und Sicht auf beide Seiten zum Meer.

P1010956 Die Duschen waren ein wenig speziell. Von Schilf umgeben stehen runde bemalte Betonklötze im Schilf in denen sich aber drei Duschen befinden. Per 2$ kann man 5 Minuten warm duschen. Ein sehr eigenartiger Campingplatz aber sehr sympathisch. Wir kochten dann im Schilf Spaghetti und genossen die besondere Atmosphäre zwischen zwei Stränden.

Ein Ausschnit eines Yellow-Eyed Pinguin:

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P1010876Die Nacht war nun wieder ohne zusätzlichen Schlafsack zu meistern, das Frühstück nahmen wir aber trotzdem noch im Camper drinnen zu uns. Anschliessend fuhren wir in Oamaru vor die Bibliothek und richteten uns hinten gemütlich ein um das Internet ein wenig zu nutzen. Auch ein Skypegespräch lag drin, wenn auch ein wenig abgehackt.

P1010875 Gegen Mittag verzogen sich die obligaten Wolken und ein blauer Himmel breitete sich über uns aus. Schon wenige Kilometer weiter kamen wir bei den Moeraki Boulders an. Am Strand liegende Riesenkugeln welche zum fotografieren einladen. Auch die enormen Seetang Stränge welche am Strand angespült wurden sind sehenswert. Drei Handbreiten grosse gummig grüne Gebilde die ziemlich schwer sind.

P1010882 Weiter fuhren wir die schmalen Küstenrouten die fast so viele Kurven hat wie die Arosa Strecke bis nach Port Chalmers. Es ging auf und ab auf dieser schmalen Strasse und man kreuzte die Gleise der Zug Linie alle 5 Minuten. Dafür hatte man eine tolle Aussicht auf die darunterliegenden Buchten.

IMG_3870 Gegen 16.00 Uhr kamen wir in Dunedin an und als erstes gingen wir zu einer Garage weil ich dachte, die Bremsklötze seien in den letzten Zügen. Es hörte sich an wie Metall auf Metall schleifen würde. Es stellte sich dann aber heraus, dass sich nur ein Stein verfangen hatte. Wir tranken im Stadtzentrum von Dunedin ein Bierchen und bestaunten das netzartige Zentrum. Man sagt auch, dass Dunedin den schönsten Bahnhof der Welt hätte. Zugegeben, die Architektur sieht wirklich schön aus.

P1010885 Dann suchten wir den Campingplatz auf, bezogen den engen Eckplatz Nr. 24 und gingen im nahgelegenen Store über die Strasse einkaufen. Wir entschieden, Kartoffelstock, Rumpsteak, Erbsen, Karotten und Salat mit Sprossen zu machen. Muskatnuss suchte ich leider vergebens, dabei ist doch dies der Geschmack, den ich so am Kartoffelstock mag. Irgendwie assen wir es dann halt ohne Muskat. Erstaunlicherweise musste ich dann eingestehen, dass es auch ohne das Gewürz lecker war.

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P1010802 Wenn man um 21.00 Uhr schon ins Bett geht, muss man sich nicht wundern, dass man um 4.00 Uhr erwacht und glaubt ausgeschlafen zu sein. Da um diese Zeit noch nicht all zu viel los ist, zwang ich mich noch einmal einzuschlafen. Um 7.00 Uhr wurde ich von einem Gekreische ähnlich einem Mäusebussard geweckt. Ich schaute aus dem Fenster und sah, wie sich vier ziemlich grosse Vögel mit kräftigen krummen Schnäbeln dabei waren, unsere Stühle zu bearbeiten.

P1010804Ich versuchte sie erfolglos aus dem Fenster zu verscheuchen. Es blieb mir nichts anderes übrig als im Pyjama in dieser Kälte nach draussen zu gehen und sie manuell in die Flucht zu schlagen. Dies gelang nur teilweise.Ich nahm den Stuhl unter die Lupe und bemerkte bei beiden Stühlen Schäden. Also klappte ich diese zusammen und wollte zur Bush - Toilette laufen.

P1010799Einer Bergkrähe, wie sich später herausstellte, passte mein Benehmen wohl nicht und folgte mir in einem schnellen Hupf und mit erneutem Gekreische. Ich drehte mich um und rannte auf sie zu. Da endlich gebrauchte sie ihre Flügel und flog vorerst davon. Als ich zurückkam waren sie dabei, des Nachbars Camper zu traktieren.

P1010805 Ich hatte vorerst genug, zog mich an und machte Kaffee. Das Kaffee machen dient bei solchen Temperaturen auch dazu, den Camper ein wenig weniger kalt werden zu lassen. Helene trank den Kaffe noch unter der warmen Decke und auch nachher hatte sie noch kältetechnische Startschwierigkeiten.

P1010803 Wir fuhren wieder zuerst weg, bevor wir die Betten machten. Diesmal ins Mt Cook Village Resort, wo wir uns im Hotel bei rieselnder Musik ein Continental Breakfast gönnten. Hier konnte ich dann auch noch den Blog hochladen und anschliessend war der Camper von der Sonne schön erwärmt.

P1010810 Wir fuhren aus dem 55 km Tal hinaus und schlugen die Route nach Twizel. Dort begaben wir uns zur grossen Schlachtszene von “Herr der Ringe”, welches unter dem Namen “The Pelennor Fields” bekannt ist. Während den Dreharbeiten, die Rund einen Monat dauerten, war in der Stadt ein amüsantes Bild anzutreffen. Kostümierte Statisten traf man da zum Lunch oder in den Bars an und man hörte sie über den Verlauf der Schlacht berichten.

IMG_3850 Unterwegs wies uns der Touriguide plötzlich auf die Clay Cliffs hin. Da die nette Sprecherin aus dem GPS Gerät von einem “must see” sprach, schlugen wir den Weg ein und fuhren über eine Schotterpiste bis zum Fluss. Dort spazierten wir etwa einen Kilometer weiter und befanden uns in einem bizarren Tal mit Sandsteinfelsen und spitzen Türmen. Da das Land auf privatem Besitz durchfahren werden musste, war eine kleine Kasse bei einem Gatter, welches mit 5 Dollar gespiesen wurde.

P1010830 Dann fuhren wir weiter zu den Elephant Rocks. Diese, wie der Name schon sagt, ähneln zum Teil der Form von Elefanten. Man kann sie erklettern und man sieht in sehr vielen Steinen nicht nur Elefanten, sondern noch einige andere Figuren, welche in der eigenen Fantasie entstehen.

P1010835 Im Hintergrund war alles abgesperrt. Der Grund war, wie man von einem Stein beobachten konnte eine Kulisse, eine Stadt im Aufbau. Aber keine Gewöhnliche. Es handelt sich um eine Stadt aus dem Film streifen “Narnia”. Die Dreharbeiten wurden aber aus Geldmangel eingestellt und so steht heute nur die halbe Stadt dort. Filmutensilien stehen in Containern und warten wohl auf bessere Zeiten.

P1010848 Nachdem wir das Filmset, welches wahrscheinlich das Zuhause von Aslan darstellt, genauer unter die Lupe genommen hatten, fuhren wir weiter zu unserem Tagesziel. In Oamaru angekommen, gönnten wir uns zuerst eine warme Dusche. Die hatten wir nach 2 Nächten wildem Campen bitter nötig. Auch war es wiedermal Zeit die Wäsche zu machen.

P1010859 Gegen halb sieben fuhren wir los um die Gelbpinguine zu sehen, die hier vor Sonnenuntergang an Land gehen und die steilen Hügel zu ihren Jungen heraufklettern. Auch Seelöwen spielten im Wasser oder lagen faul am Strand. Viele Pingus kamen nicht, aber das Abendrot und die vorbeifliegenden Wasservögel in Formation machte dies zu einem besonderen Erlebnis.

P1010863Danach fuhren wir noch einmal ins Stadtzentrum und kehrten in einem richtigen Restaurant ein. Nebst Gemüse, Fisch und Fleisch, gab es zum Schluss auch einen richtigen Ristretto, wie ich ihn seit Reisebeginn nicht mehr gehabt hatte. Danach kehrten wir zum Campingplatz zurück und stellten fest, dass die im Camper ausgelegte Wäsche trotz Tumbler noch nicht trocken war. Also noch einmal ab in den Tumbler damit und nun warten wir, bis diese trocken ist.

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P1010763 Nach einer sehr kalten Nacht, erwachte ich bereits um sieben Uhr. Eine halbe Stunde später stand ich dann auf. Nach dem Anziehen war es dann auszuhalten und der Wind hatte sich über Nacht gelegt, so dass ich den ersten Kaffee draussen geniessen konnte. Der Himmel war ein wenig wolkenverhangen und im Camper war es recht feucht.

IMG_3820 Wir liessen das Bett vorerst so wie es ist und fuhren direkt los. Auf dem Parkplatz direkt am See in Tekapo war bereits die Sonne aufgetaucht und so assen wir unser Morgen Müesli dort. Nach dem Abwasch fuhren wir noch zum Tanken und kauften noch etwas kleines ein. Schon bald kamen wir beim Lake Pukaki an und sahen gerade, wie sich die Wolken vor dem Mt Cook in der Ferne verzogen.

P1010778 Dann fuhren wir bei der Salmonfarm vorbei und schlugen den Weg nach Mt Cook Village ein. ein 55 Kilometer langer weg neben dem Lake Pukaki führt am Glentanner Park vorbei ins Tal hinein. Im Village versuchten wir einen Platz in der Mueller Hut zu bekommen, doch leider waren alle 28 Plätze für die Nacht ausgebucht. Eine andere Hütte kam nicht in Frage, weil wir keinen Gaskocher dabei hatten.

IMG_3835 So entschieden wir uns für eine Wanderung vom Campingplatz aus. Wir wanderten über zwei Hängebrücken am Glacier Mueller Lake vorbei bis zum Hooker Glacier Lake.

P1010783 Von dort sah man wunderbar auf die Gletscherzunge am Fusse des Mount Cook. Mt Cook ist mit 3754 m.ü.M. der höchste Berg von Neuseeland. Er diente auch für Szenen von Herr der Ringe.

P1010793Die Wanderung dauerte von 14.00 bis 18.00 Uhr und wir waren danach ziemlich müde. Vor allem nachdem wir noch Spaghetti gekocht hatten und wir plötzlich wegen allem lachen mussten, merkten wir die aufkommende Müdigkeit. Leider hat es hier keine Dusche und so bleibt einem nur die Katzenwäsche für die Nacht.
Morgen geht es dann wohl zu den Pelennor Fields, die Felder bei Twizel mit dem grössten statistischen Aufkommen für die längste Schlacht der Filmreihe “Lord Of The Rings”.

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P1010728Der Geburtstagsmorgen von Helene begann mit einem Kaffee ans Bett. Das restliche Frühstück sparten wir uns noch für Timaru auf. Wir räumten nach dem Kaffee alles zusammen, Michi kam noch kurz vorbei um Adieu zu sagen und dann fuhren wir in die Stadt. Unterwegs kauften wir noch im Timaru Einkaufszentrum ein, was wir gestern vermissten.

Dann kamen wir ins Stadtzentrum und parkierten auf dem Bibliotheksparkplatz. Wie schon fast gewohnt bei einer Bibliothek versuchten wir das Wifi, und tatsächlich war es gratis, so dass wir noch ein wenig surften, 20 Minute lasen, Mails abriefen und einige Kartenteile luden. Das Frühstück nahmen wir in einem kleinen Kaffee ein. Helene bestellte sich ein Omelette mit Schinken und ich nahm drei Toast mit Butter und Konfitüre und 3 Pancakes mit Maple Sirup.

P1010733 Danach ging's ins Museum. Dort fanden wir nehmen vielen Bildern aus der Pionierzeit auch die etwas traurige Geschichte von Richard Pears (1877 – 1953), einem etwas introvertierten Bauer und Luftfahrt Pionier. Anscheinend hatte er es tatsächlich ohne weitere Unterstützung geschafft, am 31. März 1903, also bereits neun Monate vor den Gebrüdern Wright einen Luftsprung in seinem selbst gebastelten Luftfahrzeug zu machen. Leider kann dies alles nicht so recht bewiesen werden, so dass die Geschichtsbücher bis jetzt nicht umgeschrieben wurden. Beliebt war er in Timaru dazumal nicht. Er wurde verspottet und als “Mad Spears” bezeichnet.

IMG_3800 Danach fuhren wir auf dem Highway 6 Richtung Burke Pass. In Fairlie machten wir einen kurzen Stopp, holten uns einen Cappuccio to go und fotografierten die Statue des Schotten James Mackenzie und seinem Hund Friday. Nach der Geschichte nach begann er die Pionierzeit als Farmer. Anscheinend stahl er dann aber 1000 Schafe und er kam nur aus, weil darunter ein schwarzes Schaf war, welches dem ursprünglichen Farmer am Herzen lag. Er wurde ein paar mal verhaftet und floh entsprechend häufig wieder. Seine Taten wurde vom ärmeren Volk weitererzählt und seine Statue schaut heute in Richtung Mackenzie Pass, welcher seinen Namen trägt.

P1010736 Der Burke Pass auf 705 m.ü.M ist nicht eine gewaltige Anhöhe, aber eröffnet eine eindrückliche Gegend im Hochland. Eine riesengrosse Ebene durchströmt von einem Fluss und umgeben von Bergen.

P1010742 Mitten in der Hochebene befindet sich der Lake Tekapo, ein türkisfarbener See von dem man den Blick nicht mehr lassen kann. Wir setzten uns zuerst auf einen Stein und warteten auf Sonnenstrahlen, welch die im See wachsenden Bäume erleuchten liessen.

P1010744 Ein wenig weiter befindet sich die Kirche des guten Hirten. Eine kleine Kapelle mit einer wunderschönen Aussicht aus dem Innern auf den See. Es ist eine sehr beliebter Ort für den Bund fürs Leben und ein Touristenmagnet.

P1010747 Anschliessend fuhren wir um den Mount John herum und nahmen den Weg zu ihm hoch. Dort oben befindet sich das Mt John Observatorium. Auf dem unscheinbaren Hügel hat man eine spektakuläre Rundumsicht auf diese Hochebene. Man sieht Lake Tekapo, Lake Gregory und Lake Alexandrina und die Weite der Ebene. Auch mehrere Fernrohrhäuschen stehen auf dem Hügel. Zudem ist auf der Spitze ein kleines Kaffee mit den besten Sandwiches, welche ich je gegessen hatte. Helene kaufte mir dort noch ein Geschenk (zu ihrem Geburtstag – wie verdreht) von diesem Kaffee. Ein T-Shirt, welches ich auch überlegte zu kaufen, es aber nicht gesagt habe.

P1010753 Wir fuhren später wieder herunter und weiter in Richtung Lake Gregory. Es hatte dort eine Art wilden Campground, der uns aber nicht so zusagte. Wir fuhren zurück wo die Strasse wieder auf die Route nach Tekapo führt. Ein Camper weit aussen im Nirgendwo inspirierte uns, auch einen Platz hier, und nicht auf dem Campground im Ort vorne zu suchen. So parkierten wir unseren Toyota im wilden Gras, das bei höherem Seestand Moorgebiet ist und freuten uns über den speziellen Übernachtungsort.

P1010755 Wir merkten schnell, dass dieser Camper, im Vergleich mit dem 4x4 Camper in Australien, viel mehr an Ambiente hergibt. Wir haben Platz, Gaskocher im Innern, Rundumsicht und ein stabiles Dach. Dies freute uns vor allem, da es ein ziemlicher Wind hier hat. Wir zückten unseren gekauften Wein, nahmen das Yatzy hervor und spielten und tranken, bis es Zeit wurde zu kochen.

P1010758 Helene hatte von mir ein Bewegungsverbot bekommen, so dass ich das Abendessen inklusive den Abwasch selber übernahm. Sie las in ihrem Buch während ich alles rüstete. Es war auch Zeit, hatten wir doch bis dahin bereits 3/4 der Flasche geschafft. Wir hatten viel Spass und merkten, dass dieses Auto viel hergibt, wenn man so im Nichts campiert. Es kommt eine tolle Stimmung auf (ich meine jetzt nicht wegen des Weines) weil der Wohntrakt Platz bietet und gemütlich wirkt.

P1010713 Der Morgen in Akaroa war sehr kühl und es kostete Überwindung, aus dem warmen Bett in die Kleider zu schlüpfen. Gegen 9.30 verliessen wir den Campingplatz und fuhren auf dem Highway 75 zurück. Unterwegs machten wir noch einen Kurzstopp beim Lake Forsyth. Wir fuhren weiter bis Lincoln wo wir die benötigten Karten fürs iPhone und das Offmap beim Uninetz bezogen.

P1010715 Wir fuhren über Windwhisle über den Rakaia, einen teilweise sehr breiten Fluss, der sich seine Bahn wild im Flussbeet auswählt. Weiter ging es bergauf über Mount Hutt und Mount Somers, wo wir zum ersten mal tankten. Der Weg führte weiter durch Geraldine. Dort machten wir wieder eine kurze Pause und besuchten das öffentliche WC.

P1010718 Dies muss ich noch kurz genauer beschreiben. Herein kommt man per Knopfdruck, so dass sich eine Schiebetür auftut. Nichts spektakuläres. Aber innen geht der Automatismus so weit, das man nichts manuell machen kann. WC-Papier kommt nur per Knopfdruck heraus, spülen geht nicht. Eine Tafel weist einem darauf hin, dass die Spülung sich selber betätigt, sobald man die Hände wischt. So kann man die Leute auch zur Hygiene bringen 🙂 – um die Hände nun zu waschen hält man sie in eine 60 cm breite Öffnung. Zuerst auf die rechte Seite, dann spritzt von irgendwoher Seife in die Hände, dann schiebt man die Hände 10 cm nach rechts, dann fliesst Wasser, und nochmals weiter nach rechts bläst dann ein kräftiges Gebläse.

P1010719 Gegen 17.00 Uhr kamen wir in Timaru an und erkundigten uns ein wenig im Infozentrum. Einiges an Information lieferte uns ja schon der GPS Touristenguide, welcher in unserem Bus angebracht ist. Das geht so, dass wenn wir in eine Ortschaft einfahren oder sonst an einem markanten Punkt vorbeifahren, wird die Musik im Radio unterbrochen und eine nette Stimme erklärt einem genaueres. Natürlich lassen sie es nicht aus, auch auf gewisse kommerzielle Angebote aufmerksam zu machen. Aber informativ ist es allemal.

P1010726 Wir bezogen wieder einen Top 10 Platz und kochten zur Ausnahme mal noch im Sonnenlicht unser Abendessen. Anschliessend begaben wir uns zu dem auf einem Campingplatz häufig anzutreffenden Gummihüpfballon. Wir benutzten es heute aber zum ersten mal und hatten unseren Spass dabei. Dieses Foto hat Michi aus Basel aufgenommen. Ein gleichaltriger Reisender, der aber Neuseeland schon fast als seine zweite Heimat bezeichnen kann, so viele male war er schon hier.

P1010727 Am späteren Abend kam er dann auch  noch zu uns und gab uns sehr viele Tipps und Hinweise, die alle auf der Karte markiert wurden. Kurz vor Mitternacht wussten wir schon einiges mehr und wir verabschiedeten uns. Um Mitternacht dann, punkt zwölf Uhr – brach nach Neuseeländischer Zeit Helens Geburtstag an, 12 Stunden vor ihrem Bruder 🙂

P1010693 Nach einem angenehmen Schlaf auf den bequemen Matratzen und der warmen Decke erwachte ich um 8.00 Uhr durch die ersten Sonnenstrahlen. Ich machte die Türe auf und eine Horde Enten sahen mich erwartungsvoll an. Ich habe ihnen gesagt, dass es mit dem Frühstück noch dauern wird und ich erst einmal einen Kaffee mache. Der Campingplatz war ziemlich voll, da sehr viele Mietcamper die erste Nacht hier verbringen. Gegen neun Uhr weckte ich dann Helene und ich rüstete ein gesundes Müesli.

P1010698 Wir fuhren zuerst zurück zur Apollovermietung, um den defekten Tankdeckel, und wie wir am Abend feststellten auch die zerkratze Teflonpfanne ersetzen zu lassen. Dies geschah sehr schnell und unkompliziert. Dann fuhren wir ins Stadtzentrum von Christchurch. Eine sehr einladendes Städtchen mit viel Grün und einem kleinen Markt vor der Kathedrale. Auch Strassenkünstler waren schon unterwegs. Wir besorgten uns im Infozentrum noch die Gratisguides der Südinsel und kauften in einem Buchladen das Buch zu den Drehplätzen von “Lord Of The Rings”. Die meisten Plätze befinden sich auf privatem Grundbesitz. Aber wir werden sicher dem einen oder anderen Szenenbild begegnen.

IMG_3794 Anschliessend fuhren wir nach “Lyttelton” und dort die Hügel hinauf. Von da hatten wir eine tolle Sicht auf die Stadt und das angrenzende Meer. Wir fuhren dann die Strasse weiter und entschieden, die “Banks Peninsula” zu befahren. Helene wollte zum Örtchen Akaroa, weil sie über diesen Ort gelesen hatte und er ihr sympathisch vorkam.

P1010702 Unterwegs machten wir einen Stopp auf einer witzigen Anhöhe, wo sich auf einem Grat vier Strassen kreuzten. Gleich dahinter war eine tolle Aussicht auf eine Bucht. Dort hielten wir und Helene machte ein paar Sandwiches.

Von “Allendale” nahmen wir die nördliche Route und fuhren bis “Port Levy”. Dort schlugen wir den Weg nach Pigeon Bay ein und stellten schnell fest, dass dies eine “unsealed”, eine Schotterpiste ist. Also zurück und dann halt in Richtung “Little River” quer durch. Und was sehen wir, auch diese Strasse offenbart sich als Schotterpiste. Alles zurückfahren wollten wir nicht. Und so nahmen wir diese gemütlich in Angriff.

P1010705 Schon nach kurzer Zeit verengte sich die Strasse zweimal, so dass wir bald nur noch auf einer Spur fuhren. Wälder und Büsche machten den schmalen Weg noch enger und das fahren war bald einmal so, wie wenn man auf ein Maiensäss fährt. Dann kam uns ein Auto entgegen und wir mussten beide ziemlich bremsen. Ich liess das Fenster herunter und fragte beim Passieren, ob der Weg führ unseren Bus geeignet sei bis Little River. Mit einem Blick auf unseren Camper meinte er dann: “It should be ok”, und dann fügte er noch mit einem Lächeln hinzu, “just drive slowly and have fun”.

P1010706 Irgendwann hatten wir die Anhöhe geschafft und dort war ein kleiner Ausstellplatz. Wir stiegen für eine kurze Pause aus und bewunderten die von einem einseitigen Wind geplagten Bäume. Auch sonst war die Natur hier sehr herb, wie auf einer Alpenstrasse in der Schweiz. Zum Beispiel wuchsen im Schutz der Pfosten eines Zauns Nadelgewächse, die einem die häufigste Windrichtung klar aufzeigten. Die Aussicht von hier oben war aber sehr schön, da man wieder auf Fjorde hinuntersah.

P1010708 Die hintere Seite war nicht mehr gar so eng, bot aber landschaftlich wieder ein paar tolle Ausblicke. Dann kamen wir bald wieder auf die gut ausgebaute Strasse Nr.. 75, welche uns dann bis Akaroa führte. Dieses Dörfchen ist auch an einer ins Landesinnere greifende Meerzunge gelegen und ist bekannt für die kleinsten Delphine der Welt, welche man ganz in der Nähe vom Wasser aus betrachten kann.

P1010712 Wir nahmen unser Abendessen in einem Gartenrestaurant eines kleinen Hotels ein. Es schien wohl nur etwa 3 Zimmer zu haben, wenn man es so von aussen betrachtete. Danach fuhren wir zurück, wo sich auf einer kleinen Anhöhe ein weiterer Top 10 Campground befindet. Da wir ja unterdessen Member von diesen sind, war es keine Frage, wo wir die Nacht verbringen werden.

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IMG_3789 Um 5.30 weckte uns das iPhone, nachdem ich 4 Stunden und Helene 6 Stunden geschlafen hatte.  Ich machte mir einen Hotel Schnellkaffee und Helene nahm einen Tee. Danach packten wir die restlichen Dinge zusammen und fuhren hinunter in die Lobby um zu bezahlen. Da das Restaurant um die Ecke schon offen hatte, holte ich noch zwei richtige Cappucios. Dann warteten wir auf Fransisca und Isaac.

P1010674 Sie waren pünktlich da und fuhren uns durch den Morgenverkehr zum Terminal 1. Wir schenkten ihnen noch eine Flasche Wein und verabschiedeten uns. Dann kam die Prozedur des Eincheckens, welche recht zügig vor sich ging. Wir wechselten die letzten australischen Dollars in Neuseeland Dollars und schlenderten dann durch die verschiedenen Gates. Unser Flug QF 45 ging pünktlich um 9.10 Uhr auf die Startbahn. Kurz nach dem Start sahen wir aus dem Fenster noch unser Hotel. Der Flug verging dann wie im Flug – so was.

P1010678 Ausser ein paar Turbulenzen verlief alles reibungslos und und wir stellten noch während dem Flug die Uhren der Kameras und des iPhones um weitere zwei Stunden vor. Somit sind wir jetzt genau 12 Stunden vor der Schweizerzeit. Also wenn wir 9 Uhr haben, ist es in der Schweiz auch 9 Uhr – wie praktisch. 15 Minuten vor der Landung flogen wir über die Westküste von Neuseeland und überquerten dann die imposanten Berge mit ihren wilden Bächen. Und schon ging der Flieger in den Sinkflug und landete in Christchurch. Die Südinsel ist an dieser Stelle ziemlich schmal.

Nach der Landung mussten wir uns noch in der Linie 4 “Bio Hazard” anstellen, weil wir zwei Packungen Fertigmenus im Rucksack hatten. Wir konnten sie dann aber behalten. Der Securitymensch erklärte uns sogar noch, wie man die am besten kocht.

P1010679 Wir nahmen uns dann ein Taxi und fuhren zur 4 km entfernten Apollovermietung. Wir begegneten noch einem Schweizer Paar, welches den Camper retournierte, einen Hick in der Frontscheibe eingefangen hatte und nun 400 $ zahlen müssen. Als wir an der Reihe waren wollten wir es diesmal bei der Standardversicherung lassen. Als sie meine Kreditkarte jedoch 7500 $ Kaution (falls etwas geschehen würde) belasten wollte, machte meine Karte das nicht mit. Mein Limit ist tiefer angesetzt. So blieb uns wohl nichts anderes übrig, als Option 1 zu nehmen, welches uns wieder um ein paar Hundert Franken erleichterte, die Kaution aber auf 2500 $ herunterschraubte. In meinen Augen ist das durchgedacht. Wer hat schon eine Kartenlimite in dieser Höhe. Für uns ist das Abzocke und wir werden uns bei eventuellen weiteren Reisen nicht mehr mit Apollo herumschlagen.

P1010688 Wir bezogen dann unseren Camper und nahmen ihn ganz genau unter die Lupe. Wir zeichneten alles auf was wir sahen, fotografierten es und gingen so weit, dass sie uns für morgen nochmals herbestellten, weil das Schloss beim Wassertank ausgewechselt wird. Da wir sowieso die erste Nacht sicher in Christchurch bleiben werden spielte das uns keine Rolle.

Wir luden die Rucksäcke ein und fuhren als erstes zu einem Einkaufszentrum, um uns mit Nahrung einzudecken. Anschliessend fuhren wir zum Top 10 Campingplatz und bezogen einen Platz. Zum Glück erfuhren wir von dem Schweizer Paar, dass wir da eine Clubkarte lösen können, welche einem viele Prozente bescheren und sogar auf die Überfahrt zur Nordinsel 10% Ermässigung erlassen.

P1010689 Unterdessen sind wir 18’604 Kilometer von zu Hause entfernt, wohl die weiteste Distanz auf unserer Reise. Wie es jedoch nach vier Wochen weitergehen wird, müssen wir noch entscheiden. Die chilenische Infrastruktur wird sich in den Erdbebengebieten bis dann noch nicht erholt haben.

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P1010658 Am Morgen ging ich zuerst neben der Lobby einen Cappuccino holen. Später, da das Frühstücksbuffet nicht inklusive ist, nahmen wir Toast, Eggs and ham auf der Aussenseite des Gebäudes ein. Der Tag begann regnerisch und er sollte es mehrheitlich auch bleiben. Zuerst schnürten wir ein Paket mit Material zusammen, welches wir nach Hause schicken. Souvenirs, Traveller Guides und andere Dinge, die wir nicht mehr benötigen werden. Es war dann 3.5 kg bis zum Schluss.

Wir gingen damit zur Post und entschieden uns für den Seeweg, da es nur 50 statt 100 $ kostete. Es sei dann halt bis zu 12 Wochen unterwegs. Na ja, was stört das uns, so lange der Inhalt nichts vom Meer abkriegt.

P1010660 Anschliessend nahmen wir Bus und Zug um in die Stadt zu kommen. Dort wagten wir heute, nachdem wir in Town Hall noch ein Buch gekauft hatten, die Rundfahrt mit der Einschienenbahn. Ein seltsames Gefühl, über den Strassen auf Höhe vom 4. Stockwerk an den Büros und Studentenzimmern zwei Meter entfernt vorbeizufahren. Nach einer Runde durch die Stadt, die nur 15 Minuten dauerte, stiegen wir wieder aus und nahmen den Bus über die Brücke nach North Sydney.

P1010671 Dort suchten wir das Stuyvesant’s House aus, welches uns von einem Bekannten meiner Mutter per sms empfohlen wurde. Ein kleines unscheinbares Restaurant an der Alexander Street das innen sehr gemütlich eingerichtet ist. Rudi Dietz empfing uns dann und wir erklärten, wie es zu diesem Besuch kommt. Schnell waren wir in einem Gespräch, in welchem wir schnell merkten, dass Rudi ein humorvoller und lebensfroher Mann ist. Wir wollten eigentlich nur etwas Kleines zu uns nehmen, aber die verführerischen Leckerbissen welche er aufzählte, erinnerten uns zu stark an die uns bekannte Schweizerküche, so dass an verneinen nicht mehr zu denken war.

P1010661 So hatten wir bis zum Schluss einen Aperitif, einen guten Wein, Spätzle, Gemüse, Cordon Bleu, Bratwurst und Rösti. Espresso und Williams folgten und für gute Unterhaltung war gesorgt. Auch sein Bruder Max, welcher die Köstlichkeiten bereitete kam noch aus der Küche und setzte sich kurz zu uns hin. Rudis Sohn Markus bediente und wir erfuhren, dass dieser eine Freundin aus Chur hat, welche er im Sommer besuchen geht und gleichzeitig ein Studium beginnt.

P1010666Wir erfuhren weiter, dass die Weinhandlung Fromm in Neuseeland zu seinem Bekanntenkreis gehört. Von unserer Seite wissen wir über Malans darüber. Wir sollten schöne Grüsse ausrichten, falls wir dort vorbei gehen würden.

Glücklich und zufrieden verabschiedeten wir uns gegen halb neun und stiegen in den Bus ein, um ein Ticket zu lösen. Der Chauffeur klärte uns auf, dass wir soeben in einen blauen Bus gestiegen seien, welche keine Ticket verkaufen, sonder nur über Prepaid Tickets bestiegen werden dürfen. Wir hatten davon bis jetzt nichts gewusst und wollten aussteigen. Der Chauffeur wies uns an, Platz zu nehmen und das nächste mal ein Ticket zu kaufen, bevor wir einsteigen. So liess er uns tatsächlich zurück zum Zentrum fahren, ohne Ticket – wo so was noch möglich ist…

P1010672 Im Zentrum liefen wir Richtung Town Hall. Plötzlich freute sich Helene darüber, dass wir einen Mac Donald passierten. Ich verstand kurz nicht, nach all dem was wir gegessen hatten konnte sie unmöglich schon wieder Hunger haben. Da hatte sie ihren iPod bereits ausgepackt und suchte das Gratis Wifi. Erst dann begriff ich: grosse M = gratis Internet. – Nur seltsam, dass dies nicht meine Reaktion war 😎

Gegen 10.20 Uhr waren wir dann zurück beim Hotel, kauften noch eine Flasche Wein als Geschenk für Fransisca und Isaak, welche uns morgen um 6.30 Uhr zum Flughafen fahren werden. In 12 Stunden sind wir also bereits in Neu Seeland.

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P1010654 Um 8.00 Uhr standen wir auf, assen die letzten Corn Flakes, tranken den letzten Kaffee und verschenkten den Rest der Esswaren den Nachbarn, welche es dankbar annahmen. Etwa zu dieser Zeit erfuhren wir von dem Erdbeben der Stärke 8.8 in Chile, welche zur Folge hatte, dass eine Tsunamiwarnung für den ganzen Pazifikraum ausgesprochen wurde. Wir verfolgten das Geschehen während den Aufräumarbeiten im Radio. Nach dem Putzen packten wir unsere Rucksäcke noch fertig. Gegen 9.45 Uhr waren wir dann soweit und fuhren zum Hotel Brighton Beach. Es war noch zu früh für das Check in, darum überliessen wir die grossen Rucksäcke dem Concierge.

P1010652 Dann bekamen wir eine SMS von Fransisca, wir sollten doch zum Lunch kommen. So fuhren wir direkt zu ihnen nach Hause. Isaak schlug vor, mit ihnen noch ein echtes australisches Barbecue zu machen. Nebst Fransisca, Isaak, Christian dem achtjährigen Sohn und Shaila der 7 Monate jungen Tochter wohnen auch noch Julia, eine Freundin von Fransisca und zwei Studenten in dem Haus.

P1010651 Das BBQ war Klasse und der Bananenkeks ebenso. Gegen drei verabschiedeten wir uns, da wir den Camper noch waschen wollten. Direkt um die Ecke hatte es einen Carwash, bei dem man das Fahrzeug abstellen konnte und der Rest wird erledigt.

P1010653 Dies machten wir dann auch und Toyota sah nachher wieder aus wie neu. Es begann unterdessen zu regnen und wir fuhren bis zur Apollo Vermietung. Da der Tank nur zu 3/4 voll war, schickte sie uns noch einmal zum Tanken. Auch sonst war die Dame anfangs etwas kleinlich, bis ich ihr vor Augen führte, was ich für das gute Gefährt alles gemacht hatte und wo sie noch ein Auge darauf werfen sollen, weil gewisse Stellen reparaturbedürftig seien.

P1010655 Wir verliessen das Gelände gegen 17.00 Uhr und begannen damit, eine Bushaltestelle zu suchen, die in die korrekte Richtung fuhr. Wir fanden sie nicht, und wenn wir mal eine vielversprechende Haltestelle fanden stand da natürlich “no service at sunday”. Aus der Bussuche wurde ein langer, langer Spaziergang. Irgendwann kamen wir dann, immer noch zu Fuss, beim Hotel an. Doch zuerst assen wir gegenüber bei einem Italiener noch Pizza und Spaghetti.

Danach bezogen wir unser Zimmer im neunten Stock des Hotels, von wo aus man auf die Skyline von Sydney sehen kann. Wir genossen die saubere Umgebung, die gepflegte Dusche und das weiche Bett. Wir werden wohl tief und fest schlafen. Helene macht es mir bereits vor 🙂

P1010597 Nach einem gesunden Müesli und dem Abnehmen der Wäsche machten wir uns per Bus auf dem Weg zur Bahnstation. Wir sahen an der Bushaltestelle einen Flying Fox (Flughund), der sich dummerweise die obere Stromleitung als Schlafplatz ausgewählt hatte. Der Elektroschlag hat ihn ins Jenseits befördert und das, so hörten wir, geschehe noch häufig. Unterdessen baut man neue Leitungen mit mehr Abstand auf.

P1010598 Wir spazierten, nachdem wir im Central angekommen waren zum Hafen “Darling Harbour”. Auf der anderen Seite setzten wir uns ins *Blue Fish* und nahmen einen Drink zu uns. Wir warteten auf Fransisca und ihren Lebenspartner, welche sich ein wenig verspäteten. Im Hafen fand noch ein *Dragon Race” statt. Dies ist ein Rennen mit Regatten Booten. Gegen Mittag trafen Fransisca und Isaak ein. Wir hatten uns einiges zu erzählen, was die letzten 14 Jahre so geschehen war, nachdem wir uns nach Vancouver aus den Augen verloren hatten.

P1010601 Wir nahmen dann im IMAX – Restaurant den Lunch zu uns und gingen nachher noch ins Starbucks einen Kaffee holen. Sie schenkten Helene dort einen Thermos Sydney Mug. Danach sahen wir noch ein wenig den Booten zu, wie sie um den Sieg ruderten. Wir erfuhren von ihnen, dass heute auch die grosse Parade sei. Eine Gay-Parade, vom Umfang her anscheinend vergleichbar mit der Streetparade, welche durch die Innenstadt ziehe.

P1010624Dann fragten sie uns nach unseren weiteren Plänen. Da wir noch das Opera House ansehen wollten, nahmen sie uns bis dort mit, da sie gegen drei Uhr wieder zu Hause bei den Kindern sein mussten. Wir machten aber für morgen noch einmal ab.

Wir stiegen dann beim Opera House aus und bewunderten das Welt Kultur Erbe. Es ist das erste, welches noch zu Lebzeiten des Architekten aufgenommen wurde. Die typische Form ist eine Komposition aus Schwanflügeln, Muscheln und Segeln.

P1010611 Anschliessend besuchten wir den *Royal Botanic Garden”. Eine riesengrosse Grünanlage mit verschiedensten Abschnitten. Wir liessen uns von einem Minizug ins Zentrum fahren.

P1010612 Unterwegs wurde viel erklärt und erzählt. Wir spazierten dann durch den Garten und sahen Bäume voller Flying Foxes, welche zum Teil schliefen, sich abkühlten mit den Flügeln oder nervös herumkletterten. Danach spazierten wir zurück zum “Darling Harbour”. Unterwegs assen wir in einem Schokoladenkaffee eine Waffel. Es war dort schön schattig und man konnte ein wenig die Menschen beobachten.

P1010629 Weiter spazierten wir über die Brücke, welche Drehbar ist und worüber auch die Monorail Bahn fährt. Im Hafen angekommen, wollten wir mit dem Monotrain eine Runde durch die Stadt machen. Diese Einschienenbahn führt über die Strassen mitten durch die Häuser und wäre sicher ein Erlebnis. Leider wurde daraus nichts, weil eine Stunde vorher einer dieser Züge auf einen anderen auffuhr. Das erfuhren wir am Ticketschalter.

P1010630 So gingen wir wieder an die Promenade und wollten ins Seefahrtmuseum. Daraus wurde auch nichts, weil es bereits um 17.00 Uhr geschlossen hat. So sahen wir uns wenigstens vom Steg aus das altertümliche Segelschiff, das U-Boot und das Kriegsschiff an.

P1010637 Dann lasen wir auf einem Plakat, dass heute Abend auch noch ein Feuerwerk im Hafen stattfinden soll. Wir tranken ein Bier, liessen es eindunkeln und setzten uns dann an den Hafenrand.

Um 20.30 Uhr ging das Feuerwerk los und es war fantastisch mit der Skyline im Hintergrund. P1010640Danach sahen wir noch eine komplette Show eines Strassenkünstlers an und schlenderten langsam zurück zum Bahnhof. Die Menschenmassen von der Parade war extrem. Überall schien Party zu sein und auf den Strassen das vertraute Abfallbild der Streetparade. Natürlich hatten die Blaulichtorganisation alle Hände voll zu tun.

Wir merkten die Müdigkeit und fuhren mit dem Zug zurück nach Rockdale. Vom Bahnhof liefen wir, schon ziemlich müde, zurück zum Campingplatz mit dem Wissen, nun die letzte Nacht in unserem Camper zu verbringen.

IMG_3747 Heute fuhren wir nach dem gesunden Müaslifrühstück (damit die Resten aufgebraucht werden) als erstes über Rockdale Center nach Sydney. Wir wollten eigentlich ein wenig in die Stadt, diese sahen wir aber hauptsächlich aus dem Camper. Es gibt in Downtown nur Parkhäuser, deren Höhe unseren Camper skalpiert hätten. Wir fanden nicht einen Parkplatz.

P1010591 Also parkierten wir für eine Stunde irgendwo am Strassenrand und nahmen in der Nähe den Lunch zu uns. Der Betreiber des Kaffees war schon einmal in der Schweiz für 18 Stunden, auf dem Jungfrau Joch. Er fand es faszinierend, wie es unten im Tal so grün sein kann und oben meterweise Schnee liegt.

IMG_3749 Dann fuhren wir zurück nach Rockdale, besorgten uns bei der Post ein Paket und eine Zoll Deklaration und gingen zurück zum Campingplatz. Wir begannen, die Fahrerkabine zu räumen und was wir nicht mehr brauchen in den grossen Rucksack zu verstauen. Unser Plan sieht so aus, dass wir am Sonntag zuerst zum Hotel fahren, das Gepäck und das Postpaket dort abgeben, weiter zur Apollovermietung fahren und den Camper zurückgeben. Anschliessend gehen wir in die Stadt und fahren am Abend per Bus oder Zug zum Hotel zurück.

P1010594 Für Morgen haben wir mit Fransisca, einer bekannten aus Vancouver, welche ursprünglich aus Indonesien kommt nun aber in Sydney lebt, zum Lunch abgemacht. Anschliessend bleiben wir sicher noch in der Stadt und werden uns vielleicht die Brücke oder das Opera House näher ansehen. Wir hatten ja heute nicht viel von der Innenstadt, darum werden wir das morgen nachholen. Zum Schluss noch ein Bild von dem unspektakulären Campground.

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IMG_3735Unser Tagesziel wussten wir schon – Sydney. Da wir noch Internetzugang hatten, suchte ich zuerst den nächsten am Zentrum liegenden Campingplatz. Dieser markierte ich auf Offmap und lud noch die Karte von Sydney in einer hohen Zoomstufe herunter. Das Ziel lag nur noch 244 km entfernt und so nahmen wir noch die eine und andere Küstenstrasse. Unter anderem die Great Pacific Road, welche uns aber nicht so richtig überzeugen konnte. Dafür sahen wir bis vor Sydney Bäume, Bäume und Bäume.

P1010563Wir fuhren natürlich von Süden her in Sydney ein. Auf Anhieb fanden wir dank iPhone den Campingplatz Sheralee. Es ist der einzige, der nur 15 Zugminuten vom Zentrum entfernt ist und erst noch in der Nähe eine Bahnstation hat. Wir hatten Glück und bekamen noch einen Platz. Der Campingplatz ist einer der schlechtesten, welchen wir bis jetzt bezogen hatten. Schade, man könnte mehr daraus machen.

P1010577Wir bezogen Platz Nummer 6 und fuhren nach einer kurzen Pause wieder los, um uns am Flugplatz zu erkundigen, wie das mit einer eventuellen Verschiebung der Flüge funktionieren würde. So parkierten wir auf dem Internationalen Flughafenparkplatz und erschraken nicht schlecht ab deren Preise. Eine halbe Stunde 7 $, eine Stunde 15 $. Also, möglichst schnell alles abklären. Wir suchten die Qantas auf und diese meinte, sie könne uns nur an dem Tag weiterhelfen, an welchem wir auch abfliegen würden. Und nein, sonst gibt's keinen weiteren Schalter der uns helfen könne, nur eine Telefonnummer. Als ich darauf beharrte mit jemandem Auge in Auge sprechen zu können verwies sich mich auf das Qantas Office in der Stadt. Dann gingen wir noch zum Informationsschalter und fragten nach einem Hotel in der Nähe des Flugplatzes. Die Dame fand uns schnell ein Zimmer im Novotel Hotel Brighton Beach. Sie sagten wir hätten Glück, der Herr vor uns hätte fast das doppelte bezahlt. Wir buchten die zwei Nächte von Sonntag bis Dienstag, da wir den Camper am Sonntag abgeben müssen. Auf dem Rückweg sahen wir das Hotel bereits von einer Anhöhe an der Waterfront stehen.

P1010579Danach fuhren wir zurück zum Campground, stellten den Wagen ab und fuhren mit dem Zug nach Downtown. Wir spazierten vom Bahnhof bis an die Waterfront, sahen das Opernhaus aus der Ferne, spazierten unter der Harbor Brücke durch.

Die Brücke ist sehr imposant, sie hat eine Länge von 1149 Metern. Dann staunten wir, als wir auf einem kleinen Rasenflecken unter der Brücke Kaninchen sahen, welche da frassen als wären sie in der Wildnis.

P1010585Wir spazierten weiter und kamen zum archäologisch historischen Punkt “The Rock”. Dies ist die Stelle, an welchem die ersten Siedlungen von Sydney entstanden, auf einem Felsen. Ausgrabungen zeigen die Grundrisse eines Hauses, welches um 1807 von der Familie Byrne gebaut wurde.

P1010589 Danach schlenderten wir weiter über die George Street und nahmen an einer belebten Ecke, was ganz interessant war unser Abendessen ein. Da wir schon einige Kilometer zurückgelegt hatten, merkten wir die müden Beine und begaben uns zurück zum Central Bahnhof. Wir fanden auch endlich unser Bahnsteig Nummer 24, tief unter dem Boden und stiegen ein. Schon bald merkten wir, dass wir die falsche Bahnseite erwischt hatten und in die falsche Richtung fuhren. Also bei der nächsten Stelle raus, Bahnsteig überqueren und wieder rein. Gegen 23.00 Uhr waren wir schliesslich zurück in Rockdale und schleppten uns noch bis zum Campingplatz zurück. Wir erlebten Sydney als schöne, gepflegte und spannende Stadt.

Nach 43 Tagen, 11’537 gefahrenen Kilometern und vielen Eindrücken haben wir nun Sydney erreicht. Zum Vergleich, unsere Distanz zu Fanas beträgt mittlerweile 16’472 Kilometer Luftlinie.

P1010548 Wir hatten gestern Abend noch ein Glas Wein. Die Nacht darauf ist dann meistens so, dass die Blase nicht bis zum Morgen warten kann und einem zwingt, im Halbschlaf sich zur Toilette zu begeben und zu tun, was zu tun ist. Diese Nacht war es nun so, dass Helene bereits unterwegs zum WC war, als ich erwachte und das gleiche tat. Da sie einen Vorsprung hatte, war sie natürlich zuerst wieder im Bett. Mein Erstaunen daher, dass ich beim Zurückkommen vor einer verschlossener Campertüre stand. Da der Verstand um diese Uhrzeit nicht so schnell funktioniert, konnte ich mir da im Moment nichts darauf zusammenreimen. Nach kurzem Rütteln an der Türe schien sie die Leere neben sich auch bemerkt zu haben. Jedenfalls wurde mir die Türe gnädigerweise aufgemacht.

P1010547 Am Morgen schlief ich bis um halb acht Uhr. Helene sogar bis Viertel nach neun. Dann machten wir Frühstück und fuhren los. Wir dachten, das Ziel wäre Tuross Head. Als wir jedoch durch die Ortschaft fuhren merkten wir, dass dies nicht nicht Bleibe für eine Nacht ist. So fuhren wir weiter der Küste entlang. Uns fiel auf, dass die Strecken von Dorf zu Dorf nun immer kürzer werden. Wir haben die belebte Ostküste erreicht. Wir staunten aber auch, dass bis jetzt der grösste Teil der Ostküste wunderschöne Sandstrände waren.

P1010550 Irgendwann kamen wir in Batemans Bay an. Wir hatten bis zum Infopunkt schon fast alle Campingplätze passiert. Einer blieb noch übrig, der nach der Brücke. So suchten wir diesen auf und befanden diesen für würdig. 🙂 – Wir installierten unseren Camper, und machten uns auf über die Brücke zurück zum Woolworth, einem Einkaufszentrum. Dort schlenderten wir noch der Shop Strasse entlang und tranken einen Cappuccino. Danach spazierten wir retour. Die Brücke lässt sich, falls ein grösseres Schiff durchfahren muss, auch anheben.

P1010552 Zurück am Platz genossen wir den menschleeren Pool. Den meisten war es wohl zu kühl, was wohl am Wind lag. Wir lasen dann noch am Pool und ich beendete mein Buch “Narren sterben”, welches ich in Adelaide erstanden hatte. Zum Glück sah Helene beim einchecken, dass da ein Book Exchange Regal war. Das heisst, man kann ein Buch reinstellen und eins nehmen. Es hatte drei deutsch geschriebene Bücher dabei, wobei ich zwei davon mitnahm. Helene übernahm mein gelesenes Buch, welches nun nicht als Handel zu gebrauchen ist.

P1010561 Das Nachtessen machten wir in der BBQ Area, welches hier direkt am Strand bei den rauschenden Wellen lag. Danach erkundigten wir uns per Internet über Sydney, wo ist die Apollovermietung, wo ein günstiges Motel und welche Campingplätze gibt es in der Nähe des Zentrums. Wir beschlossen, morgen bis nach Sydney zu fahren.

P1010535 Der Wind in der Nacht war recht heftig. Der Camper war ziemlich in Bewegung und wir hatten eine unruhige Nacht in der wir mehrmals wegen den kräftigen Böen erwachten. Am Morgen lag 20 Meter neben uns ein entwurzelter Baum. Wir  gingen gegen 8.00 Uhr ohne Frühstück los und assen beim Hafen. Helene bestellte ein Müasli mit Früchten und ich ein geröstetes französisches Brot mit gebratenen Bananen und Honig. Danach fuhren wir alles der Küste entlang und nutzen auch Nebenstrassen.

IMG_3716 Nach Tathra machten wir einen Halt an einer schönen Sandbucht. Es lag auch ein dicker alter Baumstamm auf dem Sand, der irgendwie super in die Landschaft passte. Wir spazierten zu den Möwen hinaus, welche auf einer kleinen Sandbank lagen. Es war spannend, die Flut zu beobachten, wie sie recht schnell die Lagune wieder in Besitz nahm. Einige Möwen waren innerhalb 20 Minuten nicht mehr auf der Sandbank sondern im Wasser.

P1010540 Dann fuhren wir weiter und wollten eigentlich bis Tuross Head fahren. Die Fahrt bewegte sich jetzt nur noch im Grünen und die Strasse war kurvig und ein ewiges auf und ab. Das kannten wir bis jetzt gar nicht. Wir sind uns trocken, gerade und flach gewohnt 🙂 Dann kamen wir in Bermagui an. Ein malerisches Dörfchen mit einem schönen Strand, einem tollen Campground und gratis Wifi.

P1010542Die Entscheidung fiel uns leicht und wir bezogen einen Platz hier. Dann gingen wir noch Wasser kaufen und schlüpften dann in die Badehosen respektive Bikini und machten es uns am Strand bequem. Meine Taucherbrille und Schnorchel hatte ich dabei, da ich seit Coral Bay nicht mehr schnorcheln konnte. Ausser Sand und ein paar Muscheln jedoch sah ich nicht viel.

Als ich wieder draussen war, sahen plötzlich alle ins Wasser, einige standen nun auf und zeigten mit den Fingern ins Meer. Ich machte es ihnen nach und da schwamm ein riesengrosser Schatten nur 10 Meter vom Ufer entfernt parallel zur Beach. Eine ausgewachsene Stachelroche zog vorbei und ich war natürlich nicht zur Stelle mit der Taucherbrille. Imposant aber war es allemal.

P1010546 Später flanierten wir der Beachstreet entlang. Da der Wind wieder ziemlich anzog, war es nicht möglich per Gas zu kochen und so suchten wir ein “Restaurant” auf. Bedienung  in Restaurants könnte man in Australien noch einführen. Bestellung bei der Bar, Piepser entgegennehmen, wenn Piepser abgeht Essen abholen, selber würzen, Besteck organisieren und da ich die Salatsauce vermisste, brachte man mir diese auch zur Bar. Wir genossen es aber – bis jeweils wieder ein Piepser abging und die Ruhe durchbrach.

Danach schlenderten wir zum Camper zurück und ich versuchte das erste mal ein Skype out Anruf in die Schweiz. Die Qualität war super und die Kosten gering. Für eine Viertelstunde auf ein Festnetz gerade mal 48 Rappen.

Hier habe ich die Flut von Tathra aufgenommen. Man kann beobachten, wie schnell sie hereinströmt.

P1010508 Wir schliefen bis 8.30 Uhr. Nach dem Frühstück fuhren wir los und kamen schon nach kurzer Zeit in die endlosen Regenwälder. Schon von der Strasse aus sahen sie toll aus mit ihren wilden Farnen im unteren Stockwerk und den kreuz und quer liegenden Stämmen der gefallenen Bäume. Es roch auch stark nach Wald, da es recht feucht war und zwischendurch immer wieder ein paar Tropfen vom Himmel fielen.

P1010504In Cann River machten wir eine Kaffeepause. Helene ass dazu eine Art Muffin mit Schockoladenüberzug und ich einen Apple Pie. Dann fuhren wir weiter durch die Wälder und passierten die vierte Grenze in Australien, New South Wales. Der Himmel blieb heute den ganzen Tag leicht bedeckt, was neben der Feuchtigkeit ein ganz angenehmes Klima schaffte.

P1010514 Um 15.00 Uhr kamen wir in Eden an. Ein Dorf am Meer, welches vom Meer sogar umschlungen wird, da eine weiter Bucht ins Landesinnere dringt. In dieser Bucht befindet sich auch der Hafen. Weiter hat es interessantes kleines Museum über Wale, da das Dorf durch den Walfang entstanden ist.

IMG_3704 Wir besuchten das Museum, in welchem gleichzeitig ein Dokumentarfilm gedreht wurde. Wir mussten der Kamera immer wieder ein wenig ausweichen. Am meisten beindruckt hat mich der Unterkiefer eines Blauwals. Unglaublich, welche Knochenmasse im Verlaufe eines Wallebens da aufgebaut wird. Das Kugelgelenk des Kiefers hatte etwa die Grösse von zwei Menschenschädeln.

P1010511 Weiter wurde noch über die Geschichte des Dorfes etwas gezeigt. So befindet sich ein riesiger Stein im Museum, an diesem die Aborigines über Jahrtausende ihre Speerspitzen daran geschliffen hatten. Man sieht überall auf dem Stein Aussparungen, wie sie in einer Gletschermühle entstehen können, wenn ein Stein Jahrhunderte sich darin bewegt.

P1010522 Nach dem Museum gingen wir einkaufen und kochten anschliessend auf dem Campingplatz unser Abendessen. Zuvor besuchten uns noch ein paar farbenprächtige Vögel. So schön sie aussehen, so kamikazemässig fliegen sie über den Campingplatz. Sie schiessen mit einer Entfernung von 30 cm am Kopf vorbei.

Als es ein dunkelte, begann unser Nachbar plötzlich alles wegzuräumen. Wir dachten er verlässt heute noch der Campingplatz, er aber klärte uns auf, dass ein Sturm für die Nacht angesagt wurde. Wir sollten besser unser Material ein wenig verstauen. Gut, dass man Nachbarn hat, die den Wetterbericht ein wenig verfolgen. Hoffen wir, dass er nicht zu stürmisch wird.

P1010495 Nach dem Frühstück hatte Helene den Nomadendrang und wollte so schnell wie möglich weiterreisen. So fuhren wir zeitig los und machten bei “Amazing Things” noch einen Stopp, bevor wir die Insel verliessen. Dies ist eine kleiner Erlebnispark mit erstaunlichen Sachen. So hatte es einen schrägen Raum, in dem das Gehen mühsam war, alle anderen Dinge aber ziemlich erstaunlich.

P1010481 Das Wasser floss vermeintlich aufwärts, der Schienenstuhl glitt ohne Hilfe die Treppe hoch und beim Stehen schien es, als ob man nächstens umfallen müsste, so schräg stand man im Raum. Auch optische Täuschungen bezüglich der menschlichen Grösse gab es. So sieht Helene plötzlich grösser aus als ich. Das Bild ist in schlechter Qualität, weil ich es anstatt zu kaufen vom Bildschirm fotografiert habe.

Gewisse Gleichgewichtsstörungen konnte ein Tunnel hervorrufen, nur weil sich die Trommel um die Brücke drehte.

P1010487Weiter gab es viele kleine Dinge auszuprobieren. So Helens Kopf auf einer Platte serviert oder ein Spiegellabyrinth. Ein ziemlich grosses Gartenlabyrinth hatte es auch, indem sich Helene beinahe verirrte.

P1010493 Am Ende hatte es auch noch eine Bodenbemalung, die täuschend echt aussah. Wir standen quasi am Abgrund 🙂

Nach all den erstaunlichen Dingen fuhren wir weiter und machten den Lunchstopp in Toora. In einem kleinen Kaffee nahmen wir wieder einmal Fish and Chips. Dann fuhren wir weiter und stoppte nur noch einmal zum tanken. Dort kontrollierte ich wieder einmal den Ölstand, haben wir doch bis jetzt 10’500 Kilometer zurückgelegt. Es war höchste Zeit, der Stand hatte das untere Niveau erreicht. Also schüttete ich noch einen Liter Öl nach. Dann fuhren wir durch bis wir in Lakes Entrance ankamen.

P1010500 Der dritte Campingplatz nahm auch normal Sterbliche auf. Bei den anderen waren es so ein bisschen High Society Plätze von Dauermietern.

Hier angekommen beobachteten wir das aufziehende Gewitter und nutzen das Wifi. Später gingen wir im Pinocchio Pasta essen. Das Gewitter war schnell vorbei, aber immerhin war es das zweite mal dass wir einen Regen erlebten.