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P1010463 Am Morgen gingen wir in Tooradin gegen 9.30 Uhr los. Schon gegen elf Uhr passierten wir die Brücke, welche Phillip Island mit dem Festland verbindet. Die Insel ist relativ klein und wurde nach dem ersten Gouverneur von Australien benannt. Da wir so früh hier waren, konnten wir uns den zweitletzten Campingplatz sichern. Ein Platz an der Beach, von welcher heute jedoch der Wind ein wenig heftig blies. Für einen Spaziergang am Strand war die Temperatur in der Sonne aber gerade recht. Der Campingplatz liegt in der Ortschaft Cowes.

P1010462 Wir fanden dann Dino’s Pizza Restaurant, welches auch Wireless anbot. Helene nutzte die Zeit, die umliegenden Geschäfte unter die Lupe zu nehmen, während ich meinen Blog updaten konnte. Dann gingen wir zurück zum Camper und verbrachten den Nachmittag mit Glace essen, Kaffee trinken und lesen. Es ist ja immerhin Wochenende 🙂

P1010468 Gegen halb sechs fuhren wir ans südwestliche Ende der Insel. Wir schauten uns ein weiteres Blowhole an und konnten einen Blick auf die beiden Insel “The Nobbies” werfen. Anscheinend könnte man bei Ebbe hinüber laufen, da wir aber bei Flut da waren, lagen sie draussen im Meer. Danach fuhren wir ein Stück zurück und parkierten bei der Pinguin Parade. Dies ist ein allabendliches Schauspiel, bei welchem die kleinen Zwergpinguine ( >35 cm) vom Meer zurückkommen und ins Landesinnere watscheln, um ihre Jungen zu füttern.

P1010471 Pünktlich zur Dämmerung, so gegen 20.45 Uhr, erschienen dann die kleinen Kerle, watschelten an den Schaulustigen vorbei und gingen in das buschig hügelige Gelände, um den Brutplatz der eigenen Jungen zu finden. Der Weg aus dem zurückweichenden Wasser bis zum Grasufer scheint bei dieser Gangart recht anstrengend zu sein. Viele der Zwergpinguine legten Pausen ein, bis sie merkten, dass die Gruppe wieder weitergezogen war. Dann wollte sie diese aber wieder einholen und legten einen eher komischen Spurt hin. Auf Holzstegen konnte man ihren Gang weiter ins Landesinnere verfolgen und überall warteten flauschige Jungen in dickem Daunenfederkleid, die sie grösser machten als die erwachsenen Tiere.

P1010473 Zielstrebig zogen die von der Nahrungsuche zurückkommenden Pinguine an etlichen bettelnden Jungen vorbei, bis sie endlich ihre eigenen erreichten. Ich hätte bei dieser Menge die Orientierung verloren, wo nun mein Zuhause wäre. Waren es doch an die 1300 Pingus, die da zu ihrem Nest watschelten. Einige von ihnen legen gut 2 km zurück, bis sie die Jungen erreicht haben. Es war ein Schauspiel sondergleichen. Leider leider war das Fotografieren untersagt, so dass ich hier nichts präsentieren kann, ausser einem Plakat, welches ich ablichtete. Man will sich ja nicht mit fremden Federn schmücken 🙂

Danach fuhren wir retour und assen beim Pino noch eine Pizza, da es das einzige war, was sie um diese Uhrzeit noch herausgaben. So waren wir gegen 23.15 zurück auf dem Campingplatz und nach einer Dusche gings ab ins Bett. Denn ab jetzt heisst es, Sidney ins Auge zu fassen. In einer Woche müssen wir bereits den Camper abgeben.

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P1010450 Am Abend bekamen wir dann von Jo noch eine Nachricht auf Facebook (obschon sie nur 6 Camper weiterstand), dass sie für uns am Morgen das Frühstück bereiten wolle. Zeit: not too early but not too late. Ok, was auch immer das für eine Zeit ist 🙂

Ich stand gegen 8.20 Uhr auf, machte mir einen Kaffee und begann zu lesen. Das Entenpärchen vom Abend stand auch schon wieder da und erhofften sich etwas zu futtern. Gegen neun Uhr schaute Jo dann vorbei und sagte, sie wolle noch kurz einkaufen gehen, da sie zum Frühstück Pfannkuchen mit Blaubeeren machen wollte. So spazierte sie weg und ich weckte Helene auf. Gegen zehn Uhr erklärte sie uns, wie man dieses Frühstück zubereite. “Selfraising Flouer”, ein Ei, Milch und wenig Salz. Dann die Blaubeeren rein und Pfannkuchen backen. Helene versuchte sich natürlich auch als Morgenbäckerin.

P1010451Gegen 10.30 Uhr assen wir dann diese prächtigen Fladen. Dazu Naturjogurt und Bienenhonig. Das war ein selten delikates Frühstück und es schmeckte uns beiden. Nachdem wir den Abwasch gemacht hatten, verabschiedeten wir uns und Jo fuhr als erste los, da sie die Fähre noch erwischen wollte, welche sie nach Tasmanien zurückbringt. Wir nahmen dann gemütlich das letzte Stück der Great Ocean Road unter die Räder. In Torquay fand diese tolle Strasse dann ein Ende.

P1010455 Wir fuhren dann Richtung Melbourne und sahen plötzlich eine Tafel welche das Örtchen Lara ankündete. Um später “unserer” Lara Chiara erzählen zu können, wie es in diesem Örtchen aussieht, machten wir einen kurzen Stopp und assen dort unseren Lunch. Weiter ging es nach Melbourne und das Impossanteste war schon einmal die gigantische Brücke, über welche die M1 mehrspurig in Melbourne hineinführt.

P1010456 Im Vergleich zu Perth eine riesige Stadt. Wir kamen aus dem Kern fast nicht mehr hinaus. Schlecht hingegen die Beschriftungen. Wir hätten uns gerne im Infozentrum, welches bis jetzt in fast jedem Ort beschildert war, informiert. Wir fanden aber das Zentrum nicht und der raue Fahrstil der Städter verlockte einem dazu, möglichst schnell wieder aus dem Gedränge herauszukommen. So fuhren wir der Beach entlang in der Hoffnung, dass uns wie immer ein Schild mit einem Wohnwagen einen Platz zeigen könnte. Nach 50 Kilometer gaben wir es auf und suchten das Infozentrum von Frankton, wo wir unterdessen angekommen waren, auf.

P1010458 Die Dame war sehr hilfsbereit und klärte uns auf, dass wir erstens kein Glück haben werden einen Platz zu finden, da es Wochenende ist und zweitens die Bürozeiten des Office bereits zu Ende seien. Sie begann zu telefonieren und es war wirklich nicht mehr einfach, etwas zu finden. Uns kam das seltsam vor, da wir doch bis jetzt immer auf fast leere bis halbvolle Plätze gefahren waren. Sie klärte uns auf, dass die Städter übers Wochenende gerne auf einen Campingplatz fahren und dass diese fast immer ausgebucht seien im Sommer. Das leuchtete ein. Sie fand uns aber noch einen Platz im 30 Kilometer entfernten Tooradin. So machten wir uns nach einem Kaffee (den brauchte ich nach dem nervenaufreibenden Melbourne) auf nach Tooradin. Die Dame wusste bereits meinen Namen, wenn auch wie oftmals nicht ganz richtig (dieses mal hiess ich nicht Nogg sondern Nagg), und hiess uns herzlich Willkommen auf dem letzten freien Platz.

Hier merkten wir dann schnell, dass die meisten Plätze Dauermieter waren oder solchen, die temporär hier arbeiten. Wir wurden sogar von einem Nachbar gefragt, ob wir Touristen sind – man stelle sich das auf einem Campingplatz vor 🙂 Ein Neuseeländer bot Helene noch einen Weisswein an den sie ablehnte, da ich bereits beim Kochen war, schenkte er ihr den halben Karton, den sie mit ihrem Ehemann geniessen soll. Sich zu uns zu setzen empfand er jedoch als zu unhöflich.

Da unsere anziehbaren Kleider sich dem Ende nahten, machten wir noch eine Wäsche, die heute sicher nicht mehr trocknen wird. Jedenfalls hatten wir heute unser neues Erlebnis – Campingplatz SUCHEN.

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P1010419 Nach unserem Geburtstagsfest gestern schliefen wir bis um 9.00 Uhr durch. Der Tagesstart forderte einem mehr nach dem abschliessendem Gin Tonic gestern. Jo fuhr als erste los, wir machten aber bereits einen Treffpunkt für den Abend in Lorne ab. Wir fuhren gegen 11.00 Uhr los und Beni und Raffaela waren noch da als wir wegfuhren.

P1010421 Gemütlich fuhren wir die verbleibenden 150 Kilometer ab. Wir stoppten als erstes bei Loch Ard. Dies ist eine Stelle, wo 1878 ein Schiff auf die Klippen auflief und nur zwei überlebten dieses Unglück in der nebligen und unruhigen See. Die 18 jährige Eva wurde von einem ebenfalls auf dem Schiff anwesenden namens Tom aus den Fluten gerettet. Hier in dieser Bucht musste er die Klippen hochklettern und Hilfe organisieren.

P1010422 Einen Tag später fand man 11 weitere Leichen im Blowhole in den Fluten treiben. Das Blowhole ist ein Tunnel, welcher einen Kessel mit dem Meer verbindet. Da auch noch fluoreszierendes Material ausgelaufen war, leuchtete die Bucht in einem seltsamen gelb. Über 50 Personen kamen bei diesem Unglück ums Leben.

Es war bei weitem nicht das einzige Schiff, welchem die Klippen und das Wetter zum Verhängnis wurde. Um die 80 Schiffe zerschellten an der 120 Kilometer langen “Shipwreck Coast” und man kann einige Geschichten lesen in den Museen anfangs und ende der Great Ocean Road.

P1010426 Der nächste Stopp machten wir bei den 12 Aposteln. Obschon diese aus dem Wasser ragenden Felsformationen nicht mehr 12 sind, bleiben sie der Touristenmagnet schlechthin. Und hat dies ein wenig verwundert, weil auch schon vorher auf unserer Route ähnliche Formationen mit weniger bedeutenden Namen aus dem Wasser ragten. Der touristische Andrang bei den Aposteln jedoch war abartig. Busse und Cars luden Horden von Menschen aus und der Andrang zum Fotografieren war so gross, dass wir uns nach 10 Minuten wieder auf den Weg machten.

P1010436 Wir fuhren bis zu den Gibbson Steps und genossen eine Weile den herrlichen Strand mit seinen imposanten Wellen. Der weitere Verlauf der Great Ocean Road war, nachdem wir in Lavers Hill im Motor Inn einen Lunch zu uns nahmen, wunderschön. Die Strasse führte immer entlang der Küste und die schäumenden Wellen, welche man dauernd aus dem fahrenden Auto aus sah verleiteten einem zum Träumen.

IMG_3675 Gegen 18.00 Uhr trafen wir dann in Lorne ein und trafen auch schon Jo, welche bereits ihren Platz bezogen hatte. Der Camping liegt sehr schön zwischen Beach und einem Bach, an welchem viele Papageien und Enten sind. Auch eine Schulklasse zeltete auf dem Camping. Jo spazierte dann mit uns noch zur Beach hinunter und dann kochte ich uns allen Spaghetti Napoli. Dazu brachte sie den Wein, einen Shiraz aus der Gegend, zum Abendessen mit. Wir assen und redeten und beschlossen, heute ein wenig früher zu Bett zu gehen. So machten wir um 22.00 Uhr Feierabend.

P1010374 Es war wohl die Zeitumstellung, welche uns bis um 9.00 Uhr schliefen liess. Wir assen in der Sonne, was bei den Temperaturen hier von Vorteil ist, Frühstück und machten uns danach sofort auf den Weg. Kaum losgefahren sahen wir doch tatsächlich das Cable Car Bähnchen in Aktion. Da hatten wir ja gestern Glück, dass wir nicht überfahren wurden.

P1010388 In Port Fairy machten wir einen kurzen Loop um den Ort und sahen uns ein paar sehr alte Gebäude an, unter anderem The Caledonia Inn, in welchem bereits 1844 das erste mal Bier floss. Am Wegrand war eine Allee mit sehr alten Bäumen. Wir fuhren weiter bis Warrnambool.

IMG_3645 Dort gingen wir ins Flagstaffhill Maritime Village. Ein ganzes Dorf, das nach altem Stil nachgebaut war. Man konnte durch das Dorf spazieren und sogar der Kaffee wurde in einem alten Service offeriert. Man sah sich um 150 Jahre zurückversetzt in diesem Dorf. Zu sehen gab es auch eine Seilerei, einen Bootsbauer, eine alte Schmiede, einen Dressmaker (dort drin sass eine Frau welche uns alles ganz genau über die Mode erklärte), eine Schule, eine Feuerwehrstation und ein Schiffswerft.

P1010414 Dann fuhren wir weiter und bogen schon bald auf die Great Ocean Road ein. Hier begann sich ein Aussichtpunkt an den anderen zu Reihen. Tolle Küsten wie The Island Lookout, in Fels geformte Rundbogen (The Arch), The London Bridge, welche 1990 jedoch einstürzte und ein Grotto. Überall mussten wir die Digicam zücken und Bilder machen. Und schon kamen wir in Port Campbell an. Ein schmuckes Dörfchen an einer kleinen Lagune mit einem sympathischen Campingplatz.

P1010417 Kaum hier, lernten wir schon Jo kennen, die Nachbarin aus Tasmanien, welche alleine unterwegs ist und heute ihren Geburtstag feiert. Modern feiert, da sie eine IT Spezialistin ist, feiert sie mit ihrer zurück in England gebliebenen Familie via Skype, mit ihrem Chef über Facebook und zum Glück noch real mit 4 Schweizern: Helene, Beni, Raffaela und mir. Beni und Raffaela sind auch mit einem Apollocamper unterwegs, nachdem sie ein paar Monate die Schule in Perth besucht hatten. Jo, Helene, Beni und ich feierten bis um 1.30 Uhr.

P1010349 Endlich erwartete uns am Morgen wieder einmal die Sonne. Wir fuhren nach Frühstück und ein wenig Morgenlesen um 10.00 Uhr weiter in östliche Richtung. Zuerst passierten wir Robe und Millicent und machten später in Mount Gambier einen Stopp. Mount Gambier liegt am Fuss eines Vulkans, der vor 5000 Jahren das letzte mal aktiv war.

P1010351 In einem der drei Krater bildete sich ein wunderschöner See in tiefem Blau. Dieses Wasser wir aus der Umgebung über das Grundwasser dauernd nachgeliefert und dient der Stadt zudem als Trinkwasser. Wir stiegen zum höchsten Punkt der Umgebung und sahen, dass das Land gut sichtbar über dem Seespiegel lag.

P1010354 Danach fuhren wir zur Bibliothek. Da wir gleich South Australia verlassen nützten wir bei einer Foccacia das letzte mal das gratis Wireless, für welches wir ja in Adelaide ein Konto bekamen.  Beim Ausfahren aus der Stadt sahen wir noch das Schiff “Lady Nelson” genauer an, welches ausgangs Stadt nachgebaut die Augen auf sich zieht.

P1010358 Wir fuhren weiter und passierten kurz nach Mount Gambier die Grenze von South Australia nach Victoria. Also anhalten und die Uhr eine weitere halbe Stunde vorstellen. Unterdessen liegen wir also genau 10 Stunden über der Schweizer Zeit. Auf der folgenden Strecke sahen wir die Holzwirtschaft und deren Prinzip. Riesige Flächen Wald werden abgeholzt, also ein totaler Kahlschlag. Dann werden die Bäume wieder geometrisch gerade gepflanzt. Die älteren Waldstücke sehen irgendwie seltsamt aus. Wenn man von der Seite in einen solchen Wald schaut, sieht man wie bei unseren Weinreben gerade Kolonnen von Stämmen. Jede fünfte Kolonne ist so breit, dass ein Lastwagen durchfahren kann.

P1010360 Weiter ging es über Nelson nach Portland, wo wir zuerst zum Hafen fuhren. Bei der Einfahrt ins Städtchen fanden wir sogar Herby, der Held der Autos meiner Kindheit 🙂 Anschliessend suchten wir uns den Campingplatz oberhalb des Ortes, welcher von unserem Platz eine tolle Sicht aufs Meer bietet. Nach dem wir den Camper installiert hatten, spazierten wir zurück in den Ortskern, stellten dann fest, dass die Läden wieder einmal alle um fünf schliessen (wie unfreundlich) und so tranken wir dann ein Bier bei einem der wenigen Restaurants die offen sind. Wir konnten dann auch einer Portion Wedges nicht wiederstehen.

P1010361 Auf dem Weg zurück zum Camper spazierten wir über die Schienen des ehemaligen Cable Car, welcher leider nicht mehr in Betrieb ist. Wir hätten als Touristen natürlich dafür bezahlt, da die Schienen genau vor dem Campingplatz durchgehen 🙂

An dieser Stelle übrigens landete 1828 der erste weisse Mann an dieser Küste.

Und zum Schluss noch dies:

P1010329 Die Nacht war sehr windig und kalt und so präsentierte sich auch der Morgen. Bei 15° schalteten wir sogar die Heizung im Camper an. Zum Schlafen jedoch war es perfekt. Um 10.15 Uhr fuhren wir bei bewölktem Himmel los, nachdem ich das billige Benzin aus dem Kanister, welches wir noch von der Tanami Road her hatten, in den Camper schüttete.

P1010338Wir fuhren über Goolwa nach Strathalbyn (bitte laut aussprechen 🙂 ). Dieses Städtchen hat einen wunderschönen Park in der Mitte mit an die 1000 weissen Papageien die auf den Bäumen sitzen und plötzlich mit riesigem Gekreische alle gleichzeitig die Bäume wechseln. Wir kauften dort noch ein und fuhren dann auf den Princes Highway.

 P1010340Bei Wellington machte die Strasse bei einem Fluss einen abrupten Stopp. Da war keine Brücke sonder eine Fähre, die an Zugseilen angemacht im Dauerbetrieb war. Circa 8 Autos haben darauf Platz und es gilt eine Breite von ungefähr 100 Metern zu überbrücken. Auf dem Princes Highway kamen wir beim Policemans Point, einem historischem Punkt wo sich heute noch zwei Cafés befinden, vorbei und fuhren durch den Coorong National Park.

P1010342 Dieser zieht sich über 150 Kilometer entlang einer vorgelagerten Insel namens Younghusband Peninsula. Der Binnensee hat einen dreimal höheren Salzgehalt als das Meer und bietet vor allem Pelikanen eine hervorragende Brutstätte. Die Salzebenen leuchten leicht pink, dies weil eine Alge als Schutz gegen die Sonne ein Carotin ausschüttet und diese Farbe beim Austrocknen bestehen bleibt.

Irgendwann hatten sich auch die restlichen Wolken verzogen und wir erreichten den gepflegten Ort Kingston in South Australia. Der Campingplatz liegt direkt am Meer, hat überall Rasenplätze und bietet eine tolle Sicht auf die typisch australischen Bäume, welche zwischen Campingplatz und Meer stehen.

IMG_3599 Am Eingang des Dorfes präsentiert sich ein riesiger Hummer als Zeichen dafür, dass es an diesem Strand sehr viele Schalentiere hat. Bei einem Strandspaziergang bestätigte sich dies dann. Der Strand ist voller Muscheln. Ein Mann war sogar dabei, sein Abendessen einzusammeln, während Helene und ich (nicht zu Freuden dieses Mannes) die noch lebenden Muscheln zurück ins Meer warfen – Es leben die Muscheln 🙂

P1010347 Später machten wir passend zum Ort Fisch mit Spinat und bewunderten dann noch bei einem Glas Wein die Sonne, welche wieder mit tiefroter Farbe ins Meer eintauchte.

P1010305 Jede Nacht, die wir hier im Süden verbringen wird noch eine Spur kühler. Das ist dann mit ein Grund, dass man auch einmal länger liegen bleiben kann. So assen wir heute erst um 8.00 Uhr Frühstück. Wir mussten dazu sogar unseren Tisch in die Sonne stellen, dass wir ohne frieren die Toaste essen konnten. Helene hat ihren Stuhl mitten in eine Ameisenstrasse gestellt und dann in die Strasse noch Käse und Brotkrümel gestreut. Gespannt beobachtete sie das Treiben der Ameisen, welche versuchten das Essen in den Bau zu schleppen. Dann kamen jedoch die Enten daher gewatschelt und bevor man sich versah, wurden nicht mehr die Ameisen gefüttert sonder sie wurden selber zu Futter. Die Enten schnappten alle Krümel weg.

IMG_3570 Wir fuhren dann gegen 9.30 Uhr ab und sahen uns die “Little Sahara” an. Dies sind recht beachtliche Sanddünen, welche sich hinter den Bäumen gut verstecken können. Ein wenig abseits der Strasse kann man ein Stück spazieren und steht plötzlich in einem wüstenähnlichen Gebiet. Zuerst sieht man hinter einen kleinen eine riesige Düne. Die besteigt man dann als erstes. Wenn man dann oben steht bemerkt man, dass dieses Gebiet noch weiterreicht. Es folgen weitere mächtige Dünen.

P1010310 Weil der Wind auch recht zügig bläst sind sämtliche Fussspuren von irgendwelchen Touristen vorher weggewischt und es sieht aus, als sei man die einzigen, die jemals dort waren. Wir spielten dann sozusagen ein wenig im Sand und vertrieben uns die Zeit mit Sandlawinen.

P1010322 Darauf fuhren wir weiter und kamen zur Seal Bay. Wir hatten zwar schon Seelöwen beobachtet, dies waren aber Neuseeländische Seehunde, welche Steinküsten bevorzugen. Jene an der Seal Bay sind australische Seelöwen, die Sandstrände bevorzugen. Auf dem Weg zur Beach lag auch noch ein Skelett eines jungen Buckelwales, welcher in den achtziger Jahren dort gestrandet war.

Dann fuhren wir auf kleinen Umwegen zurück nach Penneshaw. Wir sahen uns zwar noch ein paar Campingplätze an um noch eine Nacht zu bleiben, fanden dann aber nichts was uns überzeugte. So gingen wir direkt zum Fähren Terminal und fragten, ob noch ein Platz frei sei, um zurück nach Port Jervis zu fahren. Wir bekamen einen Platz auf der fünf Uhr Fähre.

P1010327 So tranken wir noch einen Kaffee um uns von der wilden Insel zu verabschieden und setzten wieder aufs andere Ufer über. Die Überfahrt war übrigens recht unruhig wegen des hohen Wellengangs.

Wieder auf dem Festland fuhren wir dann bei immer noch stürmischem Wind bis Victor Harbor. Wir wir dann bemerkten eine grössere Stadt. Wir fanden kurz nach dem Einfahren bereits unseren Campingplatz - “Free Wifi for guests” 🙂 Wohl klar, dass wir somit die Nacht hier verbringen.

IMG_3482 Dass Kangaroo Island ein Wildlife Paradies ist hörten wir schon bevor wir hierher kamen. Heute durften wir es selber erleben. Heute Morgen standen wir eher spät auf, was sicher an der kühlen Nacht und dem Wein lag. Gegen 9.30 Uhr fuhren wir dann aber los. Unser erstes Ziel war die Stokes Bay. Ein steiniger Strand, welcher jedoch durch herumliegende Felsen einen engen Durchgang zu einem weissen Sandstrand der nächsten Bucht eröffneten. Hier konnten wir Krebse beobachten und Muscheln suchen. Dann sassen wir noch ein wenig auf den Steinen und beobachteten das Wellenspiel.

P1010238 Danach fuhren wir weiter über Offroadwege zur Snelling Beach. Auch hier fanden wir wieder einen Sandstrand. Helene fand sogar einen alten Traktor. Sie brachte ihn jedoch nicht mehr zum laufen.

P1010250 Dann fuhren wir zurück zur Playford Road und weiter zum Flinders Case National Park. Beim Informationszentrum lösten wir den Eintritt, nahmen noch einen Cappuccino und fuhren dann zu den Remarkable Rocks. Diese Formationen liegen auf einem Felsen gegen die Brandung und wurden durch das Wasser so geformt.

P1010253 Anschliessend fuhren wir zum Cape Du Couedic. De Leuchtturm war bis 1930 nur vom Meer erreichbar. Sämtliches Material wurde durch einen Seilzuglift über die Klippen hochgezogen und in einem Steinhaus, welches etwa 700 Meter vom Leuchtturm entfernt ist eingelagert.

P1010276 Wir schauten durch ein Loch von oben in eine Steinkammer und sahen nichts Eingelagertes, nur etwas Gefangenes. Ein Opossum war darin und es sah nicht so aus, als ob er da wieder selber rauskäme. So holte ich einen grossen Ast und stellte diesen in die obere Öffnung auf den Boden. Bis wir ihn verliessen, schlief er jedoch wieder ein. In der Nacht wird er diese Gelegenheit sicher entdecken.

P1010256 Dann gingen wir zu Admirals Arch, ein von Stalaktiten behangener Rundbogen unter welchem sich die Seelöwen räkeln. Auch auf den Steinklippen davor sonnten sich die Seelöwen. Mütter mit ihren Jungen waren ganz nah zu beobachten und auch wie sie ihre Schwimmkünste vollführten.

P1010300 Danach fuhren wir zum Koalaweg. Dort  spazierten wir durch Eukalyptus Bäume und sahen die schlafenden Koalas oben in den Astgabeln. Am Boden hatte es die kleine Kängurusorte, welche von der Farbe gräuchlich sind. Eine ganze Familie äste im Gras. Weiter sahen wir auch einen Echidnas. Ein von Ameisen lebendes Igeltier, welche fortlaufend mit der Nase den Boden umgräbt.

P1010304 Danach fuhren wir zum Western Kangaroo Island Caravan Park. Ein Campingplatz der völlig im grünen liegt und auf deren Grund sich Koalas in den Bäumen verstecken und Kängurus die Nase auf die Campingtische strecken. Hier kochten wir uns in der Camperküche Spaghetti. Auf dem Weg zurück zum Camper stolperte Helene noch über ein Kanguru – in dessen Folge beide ziemlich erschraken. Mit der Nacht kommt auch wieder die Kälte, hier im Süden von Australien.

P1010213 Die Nacht war noch kühler ich schlüpfte irgendwann in den richtigen warmen Schlafsack. Auch die Bewölkung hat zum Morgen hin nicht nachgelassen. Einzig die Enten, die sich etwas von unserem Frühstück erhofften, warteten bereits geduldig vor der Türe.  So entschieden wir weiterzufahren. Ziel - Kangaroo Island. Auf der Fahrt bis Cape Jervis lockerte die Bewölkung wenig auf.

P1010216 Am Terminal in Cape Jervis fragten wir nach den Fahrzeiten und dem Preis. Wir waren um 13.00 Uhr dort und die nächste Fähre würde um 15.00 Uhr gehen. Diese war aber ausgebucht. Also erst um 18.00 Uhr. Sie bot aber an, in die Stand by Kolone zu parkieren. Dies machten wir auch als erstes in der Hoffnung, doch noch ein wenig früher fahren zu können. Der Preis brachte uns anfänglich ins Stocken, wir entschlossen dann aber trotzdem, drei schöne Tage auf der von Wildlife strotzenden Insel zu verbringen.

P1010221 Wir hatten Glück, wir waren das letzte Auto, das sie noch auf die 15.00 Uhr Fähre winkten. Autos nach uns mussten sich noch gedulden. So fuhren wir in der einstündigen Fahrt nach Kangaroo Island. Unterwegs streckte noch ein Wal seinen Buckel aus dem Wasser, führ ein Foto reichte es aber leider nicht.

P1010224In Penneshaw gingen wir dann an Land. und fuhren bis nach Kingscote. Unterwegs dorthin stiegen wir noch die Stufen zum Prospect Hill hinauf. Dieser wurde von dem ersten englischen Wissenschaftler so benannt, da er nach dem Besteigen des Hügels dachte, dass er weit ins Landesinnere sehen würde. Dem war aber nicht so und er sah auf der Rückseite bereits wieder Meer. Man kann direkt auf die engste Stelle der Insel blicken.

P1010229 Von Kingscote fuhren wir noch bis Brownlow, wo wir auf dem Camping den “Anker” warfen. Wir kochten uns Ravioli Spinat und machten Salat dazu. Vom Campingbesitzer konnten wir sogar noch eine Flasche Wein ergattern. Wir bemerkten später, dass zwei Schweizerinnen in der Nähe campierten. So kam es dann, dass wir zu viert zwei Flaschen Wein tranken und bis um Mitternacht Erfahrungen tauschten.

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P1010197 Die Nacht war so kühl, dass man sogar in die Baumwollhülle schlüpfen musste. Am Morgen war der Himmel schon bedeckt, und so war nichts mit einem Morgenbad im Meer. Stattdessen nahmen wir gegen 11.00 Uhr den Bus in die Stadt. Kaum dort, begann es schon zu regnen. Als erstes suchten wir einen Buchladen, da uns beiden der Lesestoff ausgegangen ist. Wir fanden einen, der sowohl Bücher ver- jedoch auch ankauft. So brachten wir unsere beiden gelesenen Schunken auch noch für 5 Dollar weg. Die Auswahl jedoch war nicht so gross, und so gab man sich mit etwas halbwegs spannendem zufrieden. Die Einkaufsgebäude zwischen den Hauptstrassen sind gewaltig. Dieses hier hatte 5 Stockwerke.

P1010202 Anschliessend besuchten wir das Museum of South Australia. Ein dreistöckiges Museum, das sehr viel zu zeigen hat. Es geht sogar über die Aborigines Kultur hinaus und zeigt auch noch über die Inselwelten wie Papa Neu Guinea und Philippinen etwas. Man sah gut, dass die Kultur auf den Inselwelten fortgeschrittener war als hier in Australien.

P1010207 Danach besuchten wir noch die Bibliothek zu einem Cappuccino, aber auch, weil das Internet in Südaustralien hier nichts kostet 🙂 Dann, schon bei ziemlich kühlen Aussentemperaturen, stiegen wir in ein Tram und fuhren ein wenig aus der Stadt hinaus. Wir wollten zum Marion Center gehen weil wir hörten, das dort ein grosser Cinemakomplex sei. unterwegs beobachteten wir, dass bis auf wenige Ausnahmen die Häuser nur aus einem Parterre bestehen. Sieht ziemlich flach aus.

P1010211 Irgendwann nach Tram und Bus kamen wir dort an. Es war ein Riesengebäude, drei Stockwerke hoch und nebst Restaurants, Bars, Entertainment, Shops und vielen vielen Menschen auch noch ein – nein 30 Kinosäle im obersten Stockwerk. Gigantisch, Kino 1 – 19 nach links, Kino 20 – 30 nach rechts. Wir entschieden uns der Aktualität wegen für “Valentins Day”. Interessant ineinander fliessende Geschichten mit vielen Schauspielern.

Als dann der Film zu Ende war, war auch der letzte Bus in unsere Richtung weg. So fragten wir einen indischen Taxifahrer, wieviel es bis West Beach kosten würde. “Dirty Dola” war die Antwort. Wir bedankten uns und liefen weg. “Ok wait, how much you want to pay?” So kehrten wir um und nannten den Preis von 15 $. “I can drive you for 20”. So stiegen wir dann ein und er fuhr uns zum Campground. Morgen nun hoffen wir auf Strandwetter, wäre ja schade um die schöne Beach.

P1010182 Die Nacht war wieder einmal extrem warm ohne morgendliche Abkühlung. So erwachte ich schon mit dem Bedürfnis, als erstes eine Dusche zu nehmen, was ich sofort in die Tat umsetzte. Dann spazierte ich zuerst zum Strand, da Helene noch im Land der Träume war. Ich beobachtete einen Schwarm Fische, die als Gruppe und in einem riesen Tempo wie Delphine abwechslungsweise aus dem Wasser sprangen- Es waren an die 30 Fische in der Grösse von Forellen. Gleichzeitig wurde ich von beissenden Miniatur Mücken gestochen. Zurück beim Camper machten wir Frühstück.

IMG_3396 Als zweites suchten wir die Bibliothek auf. Das Internet ist da in Süd Australien gratis. Heute galt es zuerst ein paar internetische Aufträge zu erledigen. Das tägliche Datenvolumen von 30 MB reichte dann aber auch noch, um die zwei ausstehenden Blogs hochzuladen. Danach fuhren wir zurück zum Infocenter, wo wir uns einen richtigen Cappuccino gönnten. Dann hiess es wieder “Hit the road”. Zum Znüni machten wir unsere Pizza vom Vorabend auf den Armaturen noch einmal schön warm.

IMG_3407 Die Landschaft änderte sich nach Port Augusta mehr und mehr in eine Getreideumgebung. immer mehr Kornfelder zogen an uns vorbei. Gegen Osten hin zogen dicke Wolken auf. In Port Wakefield machten wir eine Pause und tranken bei einer Bäckerei an der Strasse nochmals Kaffee. Es war extrem feuchte Luft in diesem Ort.

P1010191 Dann fuhren wir weiter bis Adelaide. Eine riesige Stadt. Perth scheint dagegen eher klein. Wir fuhren einfach der Beach entlang und kamen irgendwann zu einem Camping. Es stellte sich als der perfekte Campground heraus. Direkt am Meer, keine Quallen oder Steinfische, Sandstrand, saubere Plätze, sauberes WC, alles genial. So buchten wir direkt für zwei Nächte ein. Wir spazierten zuerst zum Strand und gingen anschliessend mit dem Bus die 7 Kilometer ins Stadtzentrum. Die Busfahrt dauerte 40 Minuten, da dieser noch beide Flughäfen ansteuerte. Dann waren wir im Zentrum

P1010194 Das Zentrum ist schwer auszumachen, da es so weitläufig ist. Eigentlich gibt es ein Nord- und ein Südzentrum. Eigentlich läuft auf diesen grünen Flächen nur am Wochenende etwas, da Festivalzeit ist. So schlenderten wir die autofreie Passage rauf und runter und nahmen noch ein paar Parallelstrassen unter die Füsse.Für so eine grosse Stadt hatte es nach unserem Geschmack ein bisschen wenig Betrieb, und viele Ladenlokale hatten bereits geschlossen, was uns auch ein wenig verwunderte.

P1010195 Wie das mit dieser Rechtschreibung auf diesem Foto gemeint war, haben wir nicht herausgefunden. Irgendwo, kurz vor Chinatown, fanden wir gemütlich Aussenplätze, wo wir uns ein Nachtessen gönnten. Die Preise sind wieder moderater. Im Vergleich zum Westen etwa 3/4. So liessen wir den Abend mit einem Glas Rotwein kommen, da ich einmal nicht mehr fahren muss, und nahmen gegen halb zehn den Bus retour zum Camping. Die 0.05 Grenze an Alkohol finden wir sehr tiefe angesetzt. Wir haben uns schon gefragt, ob man nach einem Kirschstängeli den Ausweis abgeben müsste.

P1010170 Ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg, ein weiteres mal zum Museum zu gehen, um den neuen Fund zu zeigen und zu fragen, wie man den am besten reinigen könnte. Dieses mal wurde der Stein von einem Mann unter die Lupe genommen. Er fand die Zusammensetzung sehr schön und meinte, gereinigt sei er so genug und man könnte mindestens 100 $ dafür bekommen. So waren wir zufrieden und gingen zum Infocenter um uns über die weitere Route zu informieren.

P1010171 Wir entschieden uns auf dem Asphalt zu bleiben und bis am Nachmittag in Porta Augusta zu sein. Beim Verlassen von Coober Pedy fotografierten wir noch das typische Arbeitsgerät für das Opalsuchen. Dann passierten wir die Pedrika Desert. Der Stuat Highway führt auch durch Sperrgebiet, nördlich von Woomera.In dieser Wüste wurden in den sechziger Jahren Atomversuche von England aus durchgeführt. Dabei, wie erst viel später bekannt wurde, traf es nomanisierende Aborigines, die verstrahlt wurden. Jedenfalls ist es jetzt verboten, den Highway zu verlassen.

P1010177 Nach zwei Stopps und einem Powernickerchen bei den Roadhouses, kamen wir gegen 17.00 Uhr in Port Augusta an. Unterwegs kamen wir noch an grossen Salzseen vorbei. Und nun hatten wir wieder das Meer erreicht. Das Städtchen fanden wir auf Anhieb sympathisch. An Restaurants mangelt es jedoch ein wenig.

Der Campingplatz liegt direkt am Fluss, welcher hier ins Meer mündet. Das könnte in der Nacht eine kühle Briese bedeuten, denn letzte Nacht war es wieder einmal durchgehend warm. Wir hatten im Swimmingpool auch noch einen Schwatz mit zwei älteren Pärchen. Eines davon verbrachte längere Zeit in Mulan, welches wir auf der Tanami Road ja passiert hatten.

Morgen werden wir noch die Bibliothek besuchen, dort können wir das Wifi anscheinend gratis gebrauchen. So kommt der Blog heute mit ein wenig Verspätung. No worries.

P1010147 Endlich war es wieder einmal ein Frühstück, dass man in vollen Zügen geniessen konnte. Kühl, keine Fliegen, kein Wind und keine Ameisen. Perfekt. Als erstes machten wir uns auf zum Infocenter. Dort erfuhren wir, dass wir bereits in der nächsten Zeitzone sind. Also eine Stunde mehr, was unterdessen 9 1/2 Stunden Unterschied zur Schweiz ausmacht. Wir erkundigten uns, wo man nach Opal suchen könne. Sie zeigte es uns auf einer Karte und wir fuhren direkt dorthin.

P1010149 Wir standen vor einigen Hügeln, die am Rande der Stadt aufgeschüttet waren. Wir stürzten uns rein ins Vergnügen und begannen darin herumzustochern und Steine zu drehen. Irgendwie konnte man nachempfinden, wie es den Pionieren ging. Pickeln in der Hoffnung, einen ordentlichen Opal zu finden. Übrigens kommt der Name Opal bei fast jedem Laden, Pub, Hotel, Campground und Museum zum Zug. Bis 15 haben wir gezählt, dann gaben wir es auf.

P1010152 Wir gruben an verschiedenen Stellen und plötzlich sah ich den ersten Stein, der einen verheissungsvollen grünlichen Streifen aufwies. Es glitzerte in verschiedenen Grüntönen. Das musste ein Opal sein. Wir suchten noch ein wenig weiter, bis die Sonne zu heiss auf unsere Häupter brannte.

Dann gingen wir ins Umoona Opal Mine Museum. Wir zeigten darin kurzerhand unseren Stein und sie staunten, dass man in diesen Hügeln so etwas finde. Es könnte sich um eine Muschel handeln. Ich solle versuchen, diese mit einem Messer ein wenig zu reinigen und vom Rest zu befreien. Das sei ein seltenes Souvenir.

P1010158 Um zwei wollten wir die Führung durch die Mine mitmachen, und so gingen wir zuerst gegenüber etwas essen. Gleichzeitig versuchte ich mich als Archäologe. Jedenfalls kam ich mir so vor, wie ich da mit dem Sachmesser versuchte den Opal freizulegen. Gegen zwei Uhr gingen wir zurück und ich zeigte die Muschel noch einmal. Zum Verwerten sei die Schicht zu dünn, aber es seien tolle Farben drin. Wir machten die Führung mit und erfuhren noch einiges mehr um Coober Pedy und die verschiedenen Opale. Auch, wie man diese verarbeitet. Anschliessend sahen wir ein weiteres Dugout. Diese unterirdischen Wohnung weisen eine konstante Temperatur um 25° C auf. Licht ist zwar nur elektrisch, aber es kann trotzdem sehr gemütlich wirken.

P1010165 Die unterirische Mine ist riesig. Da man im Städtchen nicht mehr graben darf, erweitern die Besitzer ab und zu mit Bewilligung die eigene Wohnung, indem sie darunter noch ein Pool oder weitere Zimmer anlegen, natürlich in der Hoffnung, weitere Opaladern zu entdecken.

Gegen 16.00 Uhr fuhren wir zurück um Campingplatz und setzten uns in den Schatten, um Steine zu schleifen. Später machten wir uns noch einmal auf zu der Noodling Area. Zuerst schlug sich Helene einen Hautfetzen von einem Finger ab und ich hatte bald einmal offene Hände.

P1010166Aber einen Fund habe ich wieder gemacht. Es schien sich wieder um eine Muschel zu handeln, nur in schöneren Farben. Wir gingen wieder zurück und schliffen und kratzten Steine aus. Die Dusche danach beförderte viel Staub in die Abflussrohre. Ja, so stand der Tag ganz im Zeichen des Opals.

P1010114 Nach einem wunderbaren Morgenrot assen wir fliegenbedingt wieder einmal drinnen. Müesli Toast und Käse – und natürlich Instant Kaffee. Wir verliessen als zweitletzte der fünf Camper das Roadhouse. Seltsamerweise war ich schon nach zwei Stunden müde, und so versuchte sich heute Helene das erste mal mit dem Camper. So fuhr ich zur Seite und wir tauschten die Plätze. Helene fuhr los und seltsamerweise war meine Müdigkeit wie weggeblasen. verkrampft sass ich auf dem Beifahrersitz und sah in Gedanken aus jedem kleinen Gebüsch ein Tier herausspringen. 

P1010116 Mit der Zeit legte sich meine Anspannung und Helene fuhr auf einen Parkplatz. Sie bewies grossen Mut, indem sie im dritten Gang mit unserem 2 Tonnengefährt die Kurve nahm. Mein Puls schnellte kurz an die Erträglichkeitsgrenze und zurück. Der Camper kippte jedoch nicht. Wir tauschten denn ein wenig später wieder die Plätze und ich fuhr, unterdessen wieder hell wach, das restliche Stück. Wir passierten bei diesem Stück noch eine weitere Grenze, Northern Territory – South Australia.

P1010118 In der Nähe von Coober Pedy begannen die Maulwurf ähnlichen Hügel aus dem Boden zu schiessen. Dies sind Resthügel von den Opalminen, welche dieses Dorf so berühmt machten. Überall hängen Warnschilder die davor warnen, zwischen den Hügeln herum zu spazieren. Das ganze Gebiet ist unterhöhlt und durchlöchert, so dass man schnell vom Erdboden verschluckt werden kann.

P1010128 Wir fuhren dann in Coober Pedy ein und wollten uns Informationen über das *Noodling” einholen. Dies ist das Recht eines jeden, Restmaterial der Hügel auf Opal zu durchsuchen. Das Gesetz besagt, alles was oberhalb der Erde liegt darf ohne maschinelle Hilfe von allen durchsucht werden. So hatte jüngst eine Touristin Glück und fand ein Stück, welches sie dann für 2000 $ verkaufen konnte. Leider war das Infocenter geschlossen, da es wieder einmal Samstag war. So besuchten wir zuerst eine alte Mine, die 1968 durch Zufall wieder entdeckt wurde.

P1010133 Da das Opalgestein bis 25 Meter in der Tiefe liegt, mussten sie jeweils tiefe Löcher graben, um an den wertvollen Stein zu gelangen. Die Minenarbeiter richteten sich die Wohnung vielfach direkt in der Mine ein. Da unten war es kühl, was in dieser Hitze hier sicher ein grosser Vorteil war. Auch heute noch sind die Häuser vielfach in das Gestein eingelassen. Überall ragen plötzlich Kamine aus dem Boden. Am Ende des Minendurchgangs kann man sich dann noch Opale ansehen und natürlich kaufen. Aber bei Preisen bis 40000 $ beliessen wir es beim Anschauen.

IMG_3334 Anschliessend suchten wir unseren Campingplatz auf. In der Nähe waren noch drei Frauen, Deutsche, mit einem Wicked Camper unterwegs. Das sind bunt bemalte VW Busse, die man mieten kann. Helene nützte die Gelegenheit, das gelesenen Buch durch ein anderes einzutauschen, so war beiden Seiten gedient.

Wir werden nun morgen schauen, ob es was zu noodeln gibt.

P1010103 Heute mussten wir keinen Sonnenaufgang mehr knipsen, und so standen wir erst um 6.30 Uhr auf. Nach ein paar Versuchen mit einer eher unstabilen Internetverbindung, machten wir auf den Weg zu Kata Tjuta, auch genannt The Olgas. Dieses Bergmassiv ist nur 40 Kilometer vom Uluru entfernt. Da wir schon etwas spät dran waren, fingen wir die Eindrücke nicht zu Fuss sonder per Digicam ein.

P1010107 Anschliessend machten wir uns zurück zum Berg, um das Tagesquiz zu fotografieren:

Welchen Berg sieht man im Hintergrund?

Dann hiess es den ganzen Weg zurück fahren bis zum Stuart Highway. Der Name kommt von John McDouall Stuart, der es als erster schaffte, den Kontinent im Jahre 1861/62 von Nord nach Süd zu durchqueren. Der Stuart Highway galt als eine der abenteuerlichsten Routen in Australien, bis sie asphaltiert wurde.

Bevor wir auf dem Stuart Highway trafen, machten wir noch einen Stopp auf dem Lasseter Highway und kauften eine Souvenir.

P1010111 Endlich auf dem Stuart Highway fuhren wir weiter Richtung Süden mit dem Fernziel Adelaide. Zum ersten mal seit wir in Australien sind, war der ganze Himmel grau bedeckt. Für Regen reichte es aber bis am Abend nicht. Der Wolkendeckel drückte jedoch die Wärme zu Boden und wir wurden schnell müde.

P1010113 Schon um 15.00 Uhr entschieden wir beim Roadhouse Kulgera zu bleiben. Der Camping war sehr billig, bot Power und Pool und Dusche an. Ok, auf den Pool und die Dusche verzichteten wir dann freiwillig. Aber ansonsten war der Platz in Ordnung. Wir kochten beim Eindunkeln unser Abendessen und werden heute wohl früh in die Horizontale gehen.

IMG_3296 Nach vier Stunden Schlaf ging es um 5.00 Uhr schon wieder aus den Federn. Nach einem schnellen Kaffee fuhren wir zurück zum Ayers Rock. Diesmal um diesen herum, dass wir die Ostseite ins Blickfeld bekommen können. Wir stellten unsere Camper am Strassenrand ab und Romain kochte nochmals Kaffeewasser. Als ich mir dann das Kaffeewasser einschenken wollte vergass ich, dass auch die Griffe aus Eisen sind und ich packte sie nahe an der Pfanne. Es zischte, es schrie und ich hatte eine ledrig rote Haut am linken Zeigefinger. Da wir die gleichen Pfannen haben hätte ich es besser wissen müssen. Da Romain Krankenpfleger ist, lag es auf der Hand, wer mich verarztete.

P1010072 Um 6.23 Uhr traten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Auch Hubschrauber mit Touristen waren in der Luft um das tägliche Spektakel einzufangen. Die Farben traten wegen kleinen Schleierwolken die sich vor die Sonne schoben nicht extrem hervor. Für ein paar Bilder jedoch hat es gereicht.

Anschliessend fuhren wir zu einem Parkplatz am Fusse des Uluru. Wir parkten und entschieden, einmal um den Felsen herum zu laufen. Dies sind ungefähr 10 km und da es noch früh war und noch nicht zu heiss, zogen wir los. Wir sahen so verschiedene Stellen am Ayers Rock, welche den Aborigines heilig sind und weder betreten noch fotografiert werden dürfen.

P1010084So zum Beispiel gibt es eine Stelle, welche nur von Aboriginalmännern und andere die nur von Aboriginalfrauen betreten werden dürfen. Dass sie sich wohl fühlten am Uluru, konnte man gut nachvollziehen, da es ideale Höhlenplätze am Fusse gibt, welche Schutz und viel Raum bieten. An diesen Stellen kann man auch  noch einige Höhlenzeichnungen finden, welche teilweise mehrere tausend Jahre alt sind. Auch sonst gibt es viele Löcher, Spalten und Wellen, welche alle eine Bedeutung in den Legenden finden.

P1010092 Tjukurpa ist bildet dabei das Fundament der Anangu Aborigines. Verhaltensregeln, das Zusammenleben der Menschen, die Versorgung des Landes vom Ursprung bis in die heutige Zeit sind darin verwurzelt.  Wenn andere Menschen von der Traumzeit sprechen, welches nicht ganz korrekt übersetzt ist, meinen sie damit Tjukurpa. Es beantwortet auch Fragen über die Entstehung der Welt.

P1010094 Um acht wurde es dann schon richtig warm, die Fliegen drangen jedoch vergebens um die Köpfe, da wir uns nun ein Netz zugelegt haben, welche das permanente typische Winken vor dem Gesicht überflüssig macht. So konnte man die Wanderung auch geniessen. Einzig merkten Helene und ich schnell einmal, dass wir zu wenig Wasser dabei hatten. Der Verbrauch an Flüssigkeit ist grösser als wir uns beim kühlen Start vorgestellt hatten.

P1010078 3 Stunden später kamen wir nach der Umrundung bei unseren Campern an. Als nächstes fuhren wir noch zum Kulturzentrum, welches durch die Anangu hergerichtet wurde und so einen guten Einblick in Ernährung, Arbeit und Gewohnheiten der Aborigines gibt, welche um den Uluru gelebt hatten. Es wird auch vermehrt mit deren Unterstützung und nach alter Vorgehensweise das Land unterhalten.

Anschliessend fuhren wir zurück zum Resort und gönnten uns im Restaurant Bürger, Fish, Chips und Spaghetti. Und als Krönung einen richtigen Espresso. Dann mussten wir uns nun endgültig von Aurélie und Romain verabschieden. Beim Retourfahren touchierte er dann noch einen anderen Camper auf dem Parkplatz, was noch den Austausch von Adressen erforderte. Dann fuhren sie los nach Alice Springs, denn in einer Woche müssen sie bereits wieder in Darwin sein, wo es zurück in die Heimat geht.

P1010098 Wir gingen dann noch das nötigste Einkaufen und fuhren zurück zum Campingplatz. Unterdessen war Mittag und sehr heiss. Zusammen mit der Wanderungsmüdigkeit und der kurzen Nacht wollten wir im Camper eigentlich lesen, schliefen aber dabei beide ein und erwachten erst nach zwei Stunden wieder. Danach zog ein stürmisches Gewitter auf. Wir fuhren noch den Sonnenschutz des Nachbarcampers ein, weil er nur noch herunterhing und schauten dem Sturm zu. Morgen werden wir zu den Kata Tjutas, auch genannt Olgas, fahren und anschliessend unseren Weg fortsetzen – Richtung Süden Australiens.

P1010013 Zuerst die Wäsche zusammenräumen und dann los. Ohne Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Zentrum. Wir setzten uns ins Kaffee mit Gratis Internet, obwohl es erst um 8.00 Uhr öffnete assen zum Frühstück Toast – Egg – Bacon mit einem sehr kunstvoll hergerichteten Cappuccino. Danach gingen wir auf die Suche nach deutschen Büchern, da unsere bald zu Ende sind. Leider hatte es nichts deutsches im Angebot und so fuhren wir wieder los zur “School of the Air”.

P1010020 Dies ist eine Schule. welche Kinder, die weit verstreut in der Region leben, teilweise mehrere hundert Kilometer, per Satellit und Internet besuchen können. Nach festem Stundenplane sitzen sie zu Hause vor dem PC und nehmen am Unterricht teil, welcher der Lehrer in Alice Springs vorgibt. Wir konnten gerade zuschauen, wie sich der neue Lehrer den Schülern vorstellte, da die Ferien gerade zu Ende gegangen waren und er Unterricht wieder begann.

P1010022 138 Schülerinnen und Schüler besuchen virtuell die Schule, immer mit einer Person, welche es kontrolliert. Das können die Eltern sein, oder in einem grösseren Dorf eine beauftragte Person. Material wird per Post zugestellt und Arbeiten werden auch so zurückgesandt. Die Anlage wird zu Verfügung gestellt. Sehr interessant, wie sich Kinder von Outback der Tanami Road bis weit hinunter dem Unterricht folgten. Fragen konnten direkt per Chat an den Lehrer gestellt werden. Heute stellten sich die Schüler ein wenig vor und erzählten von ihren Ferien, wobei jeder einzelne zugeschaltet wurde und für alle sichtbar war. Man kann sich dies wie MSN oder Skype vorstellen.

P1010031 Danach fuhren wir hoch zum Word War Memorial, welches auf dem “Anzac Hill” liegt und eine tollte Aussicht auf die Stadt bietet.

Nach diesem interessanten Tagesstart ging es los Richtung Süden auf dem Stuart Highway. Zuerst besuchten wir die Henbury Meteoriten Krater, welche verstreut auf ein Fläche zu finden sind, da mehrere Meteoren vor 4000 Jahren herunter regneten. der grösste Brocken hatte etwa die Grösse von 0.2 Kubikmeter.

P1010034 Anschliessend fuhren wir mit mehreren kurzen Stopps bis zum Ayers Rock. Imposant ragte der rote Stein aus dem Boden und die Sonne, teilweise verdeckt durch aufziehende Wolken hinterliess einen gewaltigen Eindruck auf uns. Kein Wunder, wird er als mythisch bezeichnet. Erste Bilder und eine Umrundung später suchten wir den Campingplatz auf.

Wir hatten eigentlich um 18.00 Uhr mit unseren Kaledonischen Freunden abgemacht, aber sie erschienen nicht. Vielleicht war auch die Angabe ungenau. Parkplatz Uluru. Davon gibt es halt einige. Jedenfalls konnten wir unseren ersten Bilder von dem roten Riesen machen.

 

P1010047 Wir gingen einkaufen und fuhren nochmals zurück um eventuelle Sunset Stimmungsbilder einzufangen. Es hatte aber schon zu viele Wolken am Himmel und so fuhren wir zurück zum Platz. Schon ganz enttäuscht, dass es nicht geklappt hat, fuhren sie plötzlich neben unseren Camper. Sie hatten ein ziemliches Programm hinter sich und wir verpassten uns anscheinend zweimal um ca. 10 Minuten. Später setzten wir uns noch zu 4 Franzosen, welche ihren Camper direkt hinter unserem parkten, und uns zum Weisswein einluden.

P1010061 Dann wollten wir auch noch kochen und begaben uns zur offenen Campingkitchen, welche auf den meisten Plätzen angeboten wird. Nach wenigen Minuten und bissen an Beinen und Füssen merkten wir, dass es unmöglich war hier zu kochen. Abertausende Ameisen besetzten den Platz. Sie waren sehr klein, schnell und bissen sich sofort an der Haut fest, sobald man stehen blieb. So gingen wir zurück zum Camper und versuchten es dort. Es klappte, nachdem wir den Platz um unseren Tisch permanent einschwemmten. Mit Wasser hatten sie wohl nichts am Hut.

Morgen wollen wir um 5 aufstehen und den Sonnenaufgang hinter dem Uluru einfangen. On verra…

P1000995 Der Wein des Vorabends half, heute lange zu schlafen. Zumindest bei dreien von uns. Ich war wieder einmal zu früh wach und so ging ich um 6 Uhr ins Roadhouse um den ersten Morgenkaffee einzunehmen. Die Besitzer sassen schon gespannt vor dem TV um das Wetter zu schauen, welches heute ja in Tilmouth um 4.00 Uhr gedreht wurde. Ich bekam dann meinen Kaffee trotzdem noch und begann den Blog zu schreiben, welchen ich am Abend aus verständlichen Gründen nicht mehr schrieb.

P1000997 Gegen 7.30 Uhr erwachten dann langsam die anderen und wir gingen noch einmal zum Swimmingpool um eine morgendliche Abkühlung. Danach assen wir etwas kleines im Schatten des Campers, räumten zusammen und fuhren los. Der Inhaber sagte uns am Vorabend noch, dass wir zu den Salzseen fahren könnten. Wir müssten dann einfach den Schlüssel für das Gatter bei ihm abholen.

P1000998Dies taten wir nun und fuhren die 25 Kilometer raus zu den Seen. Helene und ich fuhren ein wenig zu weit, so dass wir uns plötzlich in der Wildnis landeten. So kehrten wir um und unsere Mitreisenden warteten schmunzelnd auf uns. Also fuhren wir wieder zurück zum Seerand. Leider hatte es nicht sehr viele Vögel, wie sie sonst hier vorkommen, aber das abgelagerte Salz konnte man deutlich sehen.

Das nächste Ziel war Alice Springs. Gute 3 Stunden später waren wir dort und parkierten am Rand des Zentrums. Wir spazierten die Einkaufsstrasse entlang. Auf den grünen Flächen sitzen Aborigines die ihre Kunstwerke verkaufen wollen. In den Seitensträsschen hat es einladende Coffee Bars. Die Stadt wirkt sehr sauber und Alkohol ist hier auch wieder auf öffentlichen Plätzen und auf der Strasse per Busse verboten.

P1010007 Wenig später setzten wir uns in in ein gemütliches Restaurant in einem Vorhof, der mit Reben überwachsen war. Eigentlich sollten sich nun unsere Wege trennen, da Aurélie und Romain wenig Zeit zu Verfügung haben, um wieder nach Darwin zu gelangen. Wir entschieden die Nacht in Alice Springs zu verbringen, und sie entschieden sich für die Weiterfahrt. Da wir aber auch noch zum Uluru gehen werden, verabredeten wir uns auf dem Parkplatz vor dem Ayers Rock für morgen Abend um 18.00 Uhr.

P1010011 Wir verabschiedeten uns und Helene und ich fanden in einer Quergasse ein Kaffee, welches zwar geschlossen hatte aber das Netz stand zu Verfügung. Ein weiteres Paar mit Laptop spazierte vorbei und freuten sich ebenso über diese Verbindung zu Europa. Nach Emails und Blogs spazierten wir schon dem Sonnenuntergang nahe zum parkierten Camper zurück. Es war noch das einzige Auto auf dem Parkplatz. Seltsam, immer gegen Abend läuft in den Dörfern nicht mehr viel, obwohl es doch da am angenehmsten wäre.

P1010012 Dann machten wir uns auf den Weg zum Campingplatz, nutzten die Gelegenheit unsere Outbackwäsche wieder frisch zu bekommen und erfreuten uns der wenigen Fliegen. Anschliessend genossen wir den Abend und den Luxus, den wir wieder neu schätzen gelernt haben.

P1000973 Heute werden wir das Ende er ungeteerten Strasse erreichen, was nach drei Tagen holpern und schütteln eine Erlösung sein wird. Romain und ich waren früh wach. Wir tranken Kaffe und warteten bis unsere Damen auch irgendwann erwachten. Weil die Fliegen auch schon wach waren versuchten wir sie mit einem Feuer fernzuhalten. Irgendwann waren dann auch die Ladies wach und wir entschieden, zusammen bis nach Alice Springs zu fahren. Da Romain ziemlich zügig fährt, war er jeweils in kurzer Zeit weit voraus, so dass wir anfangs noch eine Staubwolke sahen, und noch später gar nichts mehr.

Irgendwann unterwegs assen wir dann ein verspätetes Frühstück bei einem Highway Rastplatz, der einen Sonnenschutz bot. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir Yuendumu, eine Ortschaft mit vielen Aborigines. Auch hier galt striktes Alkoholverbot, was auf Tafeln geschrieben stand, bevor man in die Ortschaft fuhr.

P1000976Während die Neukaledonier ihren Pneu reparieren liessen, sorgten wir für das Abendessen vor. Im ersten Laden dieses Dorfes fanden wir fast nichts. Es war klein und die meisten Regale leer. Dafür konnten wir hier tanken und wir füllten unseren Tank wieder. Für Romain war der Preis zu hoch und so schüttete er später einfach die Reservekanister, welche er noch in Broome zu 1.30 $ gekauft hatte, in den Tank. Im zweiten Laden wurden wir dann fündig und kauften uns tiefgefrorener Fisch, Teigwaren und eine vermeintliche Zitrone, welche sich am Abend als Orange herausstellte, nachdem sie aufgeschnitten war.

P1000975Danach besuchten wir noch die Art Gallery des Dorfes und sahen uns auch diese Kunstwerke an. Die Zeichnungen unterschieden sich in einige Symbolen von denen, welche wir in Balgo gesehen hatten. Aurélie wollte erst etwas kaufen, doch schon das kleinste Bild war rund 90 $. So fuhren wir weiter bis zum nächsten Roadhouse namens Tilmouth. Dies erwies sich als sehr freundlicher Platz und bot luxuriös viel. Swimmingpool, Camp Side mit Strom, grüner Rasen und wenig Fliegen. Die Besitzer waren ein wenig aufgeregt, weil das nationale Fernsehen gerade in diesem Roadhouse übernachteten, um am nächsten Morgen um 4 Uhr die Szenen für das morgendliche Wetter einzufangen. Also Live aus Tilmouth Roadhouse.

Wir stellten unsere Camper auf und Romain und ich begannen, seinen Ersatzreifen wieder mit dem reparierten zu ersetzen, während Aurélie und Helene das Kühl im Pool suchten.

P1000979 Später gesellten wir uns zu ihnen und wir genossen es, nach diesen verschwitzen letzten Tagen ohne Duschmöglichkeiten in einem Pool zu plantschen.

Nach der Dusche hatte Romain die Idee, den Sonnenuntergang aus der Mitte des Flusses zu geniessen. Natürlich war der Fluss wie alle anderen, wenn es nicht gerade geregnet hatte hier, ohne Wasser.

Das Flussbeet gestaltet sich aus Sand und ein paar Bäumen, die trotzdem darin wachsen.

P1000985So sassen wir mit einem kühlen Bierchen, welches auch hier ausserhalb des Platzes verboten war, im Fluss auf unseren Stühlen, und sahen die Sonne verschwinden.

Danach waren Helene und ich dran mit Nachtessen rüsten und zu zwei guten Flaschen Wein, assen und lachten wir uns in die Nacht hinein.

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P1000963 Kurz bevor die Fliegen erwachten schaffte ich es, Kaffee zu machen. 5 Minuten später erwachten sie jedoch und wir strichen das Morgenessen. So fuhren wir auf der schmalen sandigen Piste zurück nach Mulan und warteten vor dem Office. Gegen 8.00 Uhr kam Shelly und gab uns die Bewilligung. Wir schrieben noch ein Dankeschön ins Guestbook und fuhren weiter nach Balgo.

P1000964 Dort angekommen besuchten wir als erstes das Museum of Art mit vielen Bildern der verschiedenen Clans. Das Hauptthema auf den Bilder ist immer die Wasserquelle, Clans, Nahrung und Sand. Es waren einige tolle Kunstwerke unter diesen Bildern, welche sie mit Acryl auf Leinwand zauberten.

Danach ging es vor den Laden, wo es auch Diesel gab. Zuerst staunten wir nicht schlecht, als im Unterstand ein Dromedar stand. Viele Hunde warteten zusätzlich vor dem Laden, bis ihre Besitzer zurückkamen. Da alles vergittert war, sahen wir zuerst gar nicht, dass er schon offen hatte. Wir mussten zum vorherein bezahlen, was noch schwierig ist, vor allem wenn man den Literpreis nicht weiss. Er war dann 2 Dollar, wie sich nachher herausstellte.

IMG_3261 Danach fuhren wir weiter über die Tanami Road über die Grenze WA – NT, wo wir unsere Uhr eineinhalb Stunden vorstellen mussten. Endlich kamen wir mit fast leerem Tank im Roadhouse Rabbit Flat an. Ein älterer Herr war ganz überrascht, dass er zwei weisse sah. Dies ist zu dieser Jahreszeit nicht üblich. Er erzählte weiter, dass er nach 41 Jahren hier das Roadhouse per Ende Jahr schliessen werde. Er bot uns auch an, gratis auf dem Bush Campground zu übernachten. Wir müssten einfach eine Taschenlampe dabei haben, weil hier eine der giftigsten Schlangen zu Hause sei. In seinem Garten entdeckte ich dann noch einen kleinen Gartensprenger und den nutzte ich sofort aus, weil die Hitze wieder so enorm war. So gingen wir dann frisch getankt auf dem Campground und kamen später zurück, um einen Hamburger zu kaufen.

P1000967 Gerade war ein typgleicher Camper vor die Tankstelle gefahren und es stellte sich heraus, dass das junge Paar französisch sprach und aus Neukaledonien sind. Eigentlich wollten sie noch weiterfahren, aber ein platter Reifen zu wechseln braucht Zeit und so entschieden sie sich dann auch, hier zu bleiben. Wir besorgten uns noch Bier und gingen auf den verlassenen Campground. Zuerst wurde ein weinig ausgetauscht, woher man kam und wohin man will. Ihre Namen sind Aurélie und Romain.

P1000969Später zeigte Romain uns, wie er mit den Kanistern eine Dusche gebastelt hatte, und wir konnten sie dann probieren. Tank mit Schlauch und Brause aufs Camperdach und dann Erfrischung. Wie tat dies gut nach drei Tagen Tuchwäsche. Anschliessend, als es dunkel wurde begann er für uns alle zu kochen. Auch Wein tischten sie auf und der Abend zog sich so bis um Mitternacht hin.

Morgen trifft man sie wohl zum Frühstück und dann geht es wohl ein Stück gemeinsam weiter. Die Richtung jedenfalls haben wir die gleiche.

P1000945 In der Nacht fuhren an der Tanami Road gerade mal 2 Autos vorbei. Beide fuhren wahrscheinlich von Billiluna nach Balgo. Wir machten uns am Morgen auch auf den Weg nach Balgo. Da die Strasse recht rau war und ab und zu mitten drin ein Termitenstamm  entschied ihr Wohnreich zu erweitern, fuhren wir nur mit 40 km/h. In Balgo angekommen suchten wir die Tankstelle. Beim Store stand diese, eingepfercht in Gittern. Die Ladenöffnungszeiten waren angeschrieben mit Sunday 9 am to 11 am. Es war 8.15 Uhr und so entschieden wir uns bis um 9 Uhr vor dem Laden, der aussah wie eine Fabrikhalle, zu warten. Um 9 Uhr geschah aber gar nichts. So fuhren wir noch einmal eine Runde durchs Dorf und sahen einen Weissen Eingang des Dorfes. Wir fragten nach dem Laden und er meinte, am Sonntag läuft da gar nichts. Er fragte nach unserem Vorhaben und wir sagten ihm, dass wir zum See campen wollten. Er erzählte, dass er vor einer Woche da war und dass der Wasserspiegel ziemlich tief sei. Es sei jedoch schön da. Ein halber Tank Benzin müsste auch reichen und nach weiterem Austausch über die Comunity der Aborigines sagte er noch, wir könnten die leeren Wassertanks bei ihm noch auffüllen. Dies machten wir auch und anschliessend fuhr es uns noch vor um zu zeigen, wo wir die Art Gallery finden können, wegen welcher Touristen extra in dieses Dorf geflogen kämen.

Wir machten uns anschliessend auf den Weg nach Mulan. Auch diese Strass war wieder in holperigem Zustand. Eine Stunde später trafen wir in Mulan ein und fanden auch gleich das Office. Jedoch war es natürlich geschlossen und gegenüber sassen Aborigines beim Gottesdienst. Ein Gebäude aus Wellblechdach, offen und mit einem Weisen Pfahlkreuz symbolisierte das Gotteshaus. Wir hörten aber weiter, dass sie auch einheimische Lieder sangen. Fotos sind in den Dörfern leider untersagt.

P1000962 Wir wussten, dass wir in Mulan eine Bewilligung für das wilde Campieren organisieren müssen. Das Gebiet um den See wurde 2001 per “Hand out” von der Regierung an die Aborigines zurückgeben. Das Gebiet beim See kann aber auch zum Campen benutz werden, wenn man eine kleine Gebühr an die Gemeinde zahlt. Die Ahnen lebten einst um den See und die Geschichte erzählt folgendes:

Vor langer Zeit fiel hier ein Stern, der von Osten nach Westen mit einem langen Schweiz wanderte hier herunter. Sein Name war “Kiki”. Sein Staub verteilte sich überall. Aus dem Stern wurde ein Baum. Der Baum ist heilig und bewegt sich nie. Er steht heute noch da und die Nachkommen trugen Sorge zu diesem Land. Als die Weissen kamen sagten sie, das Land gehört niemandem. Aber das stimmt nicht, denn wir habe uns um das Land gekümmert.

P1000949Als wir vor dem Office im Auto sassen und überlegten was nun zu tun sei, kam eine Einheimische mit dem Auto und erklärte uns, dass wir morgen die Bewilligung für das wilde Campieren holen könnten. Sie verwalte dies und sie könnte uns gegen Nachmittag besuchen kommen, damit wir da draussen nicht verloren gehen. Wir freuten uns uns realisierten, dass dies eben die Frau war, von der Mark in Hall Creek gesprochen hatte. Sie kenne nach dem ersten Blick die Menschen wie die Mutter ihren Sohn kenne. Man solle ihr einfach offen begegnen. Wir willigten natürlich ein und fuhren raus. Der Weg war nur noch eine einspurige Bahn aus Sand und wir fragten uns, ob wir auf dem richtigen Weg waren. Doch plötzlich kam das erlösende Schild. Der Platz war recht weit weg vom See. Die Gegend sah wirklich toll aus und wilde Pferde hatten wir aus dem Auto auch gesehen.

P1000953 Wir stiegen aus und was sich nun abspielte lässt sich schwer beschreiben. Innert 10 Sekunden waren wir von hunderten von Fliegen umschwärmt, welche keinen Halt vor Ohren, Nasen, Mund und Augen machten. Mit der Hand wedeln nütze nichts, rennen nützte auch nichts. Flucht in den Camper hinten nützte ebensowenig, da sie einfach mit schwärmten. Nach  weiteren zehn Minuten waren wir dem Wahnsinn nahe. Es blieb uns nur eine Möglichkeit, nämlich vorne ins Auto zu steigen, Fenster einen Spalt auf und Gebläse auf die Höchste Stufe. Nach 5 Minuten hatten wir die Plagegeister ausgesperrt. Uns blieb nichts anderes übrig, als im Auto vorne zu lesen. Irgendwann kam ein weisser Jeep, mit der Frau ihrem Mann und dreien ihrer Kinder. Sie stieg aus, wir taten ihr es gleich und das erste Thema hatten wir schon, da sich die Situation wiederholte. Wedelnd wechselten wir ein paar Worte und sie meinte, sie hätte es sich auch nicht so schlimm vorgestellt, mit spazieren und Gegend zeigen war somit nichts. Stattdessen zündeten sie ein Feuer an und fragten uns was wir lieben hätten, Rauch oder Fliegen. Die Antwort lag auf der Hand und so standen wir im Rauch des Feuers, welches mit grünen Zweigen der Bäume belegt wurden. Es war die Erlösung. Sobald man in den Wind des Rauches stand war keine Einzige Fliege mehr zu spüren. Es ist wie wenn man einen Schalter umlegen würde.

P1000954 So konnten wir noch ungestört schwatzen und sie gaben uns noch ein paar Tipps. Zum Besipiel sollten wir auf sandigem Boden unseren Camper abstellen, so würde man des Nachts Schlangen sehen können. Der Mann drückte uns noch zwei Zweige zum wedeln in die Hand und dann verabschiedeten sich. Wir sollen einfach Morgen früh zum Office kommen, für die Bewilligung. Falls ein Gewitter kommt und die Strasse nicht mehr passierbar wäre, würden sie nach uns schauen. Welch ein beruhigendes Gefühl.

Sobald es dunkel wurde, waren auch die Fliegen verschwunden und ich konnte mit Stirnlampe wunderbar kochen. Bis auf wenige Exemplare hatten wir auch die im Camper ins Freie verbannt. Das letzte, was uns an diesem Abend noch zu schaffen machte war die Hitze. Um schlafen zu können benetze wir unsere Badetücher wieder mit Wasser. Ich denkte mich dann mit dem nassen Tuch zu und fand so den Schlaf recht schnell bei Vollmond um 20.30 Uhr.

P1000906 Wir konnten am Vorabend ziemlich schlecht einschlafen. Nicht etwa wegen dem Gewitter, sondern weil einige Einheimische lautstark stritten. Es gab einen Auflauf vor dem Campingplatz und immer mehr wurden laut. Der Alkohol konnte es nicht sein, denn dieser war in Halls Creek seit längerem verboten, wie wir am nächsten Morgen erfahren sollten.

Am nächsten Morgen gingen wir direkt zum Informationscenter, und Mark, wie unser “Guide” hiess, erwartete uns schon und meinte direkt, dass der Regen ja nichts war und somit unserem Vorhaben nichts im Wege stehen sollte. Als nächstes rief er die Apollovermietung an und fragte um die Erlaubnis für uns zwei, mit dem Camper die Tanami Road fahren zu dürfen. Unkompliziert sagten sie zu und trugen es im Computer ein. Als nächstes checkte er noch das Wetter für die kommenden Tage und dies schien auch in Ordnung zu sein. Wir wir sahen, wütete Olga immer noch über Queensland. Er riet uns nochmals genügend Wasser mitzunehmen.

P1000918So ging es nun los. Wir versandten ein letztes SMS und fuhren die Abzweigung ins Outback. Bis Alice Springs ein langer und langsamer Weg. Die Strasse verlangte den ganzen Tag über ziemliche Konzentration. Unebenheiten wir Schlaglöcher oder Regenschneisen entdeckte man erst im letzten Moment. Der Tempodurchschnitt lag bei ungefähr 45 km/h. Den ersten Abstecher machten wir zum Wolfe Creek Meterit Crater. Es ist der zweitgrösste Krater der Welt, somit kleiner als der in Arizona, Vor 300’000 Jahren schlug dieser Meteorit hier ein und riss ein 120 Meter tiefes Loch in den Boden. Der Meteorit selber pulverisierte zum grössten Teil. Ein paar Bruchstücke fand man ein paar Kilometer ausserhalb. Im Zentrum wächst ganz andere Vegetation als gegen den Rand hin. Das lästigste auf dem Kraterrand waren wieder einmal die Fliegen. Keine Sekunde konnte man ungestört den Krater bewunder. Dauernd hatte man an die 10 Fliegen im Gesicht.

P1000932 Danach fuhren wir weiter und kamen zum Dorf Billiluna. Ein geschütztes Gebiet für die Aborigines, welches ihnen zurückgegeben wurde. Wir wurden schon von Mark orientiert, dass wir bezüglich der Ordnung im Dorf nicht erschrecken sollen. Die Leute seien dafür überaus freundlich. Das waren sie auch, sogar schelmisch. Da der Dorfladen geschlossen war, musste man zum Haus Lot N. 14 gehen, um die Bewilligung für das Bushcamping an der Strech Lagoon, welche noch 18 km weiter oben war. Also suchten wir das Haus mit der Nummre 14. Das war nicht leicht, da viele Häuser mit irgendwas verschrieben waren, ab und zu eine Nummer mit Pinsel gemalt und ohne Ordnung. Also fragten wir einen Dorfbewohner. Ein Kind sprang sofort auf Helene zu um an ihr hochzuspringen. Die Auskunft war nicht so klar, aber ungefähr am anderen Ende des Dörfleins. Also gingen wir dorthin. Wir mussten wieder fragen und man schickte uns an einen anderen Ort. Ein Drittesmal dasselbe. Am Ende erfuhren wir, dass sowieso niemand hier war, um die Bewilligung zu erteilen. Wir sollen einfach gehen und morgen kommen.

P1000924So fuhren wir los und mussten beretis nach 2 Kilometer passen. Der Weg war dermassen überflutet, dass wir es nicht wagten hindurchzufahren. So kehrten wir um und gingen der Tanami Road entlang weiter.

Unterwegs traffen wir das erste wilde Dromedar, das ein wenig abseits der Strasse stand und uns anglotzte. Natürlich glotzten wir zurück 🙂 Um 17.30 Uhr stellten wir unseren Camper ein wenig neben der Strasse ab und kochten, da die Sonne schon ziemlich tief stand und wir dies gerne noch bei Licht erledigt hatten.

P1000936 So kochten wir in den Sonnenuntergang hinein und wuschen bei Vollmond ab. Nur ein zirpen ist zu hören--- und die Hitze zu spüren. Mir half nur noch mein Badetuch nass zu machen und um mich zu legen. Jetzt hoffen wir, dass wir in dieser Hitze den Schlaf finden. Es ist ja immerhin schon 20.15 Uhr.

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P1000901 Am frühen Morgen hat es das erste mal ein paar Tropfen gegeben. Erstaunlicherweise blieb die Temperatur auf gewohnter Höhe. Wir fuhren um 7.00 Uhr bereits wieder los und nahmen 588 Kilometer unter die Räder. Unterwegs machten wir eine kurzen Stopp in Fitzroy Crossing. Dieser Ort lud aber nicht zum bleiben ein und so fuhren wir weiter. Auf der folgenden Route sahen wir dann ein Buschfeuer, welches 1 km nördlich der Strasse wütete.

P1000900 Der Himmel gegen Süden hin war schon recht bedeckt und es türmten sich Wolken auf. Kurz vor dem Tagesziel fuhren wir an der Abzweigung Tanami Track vorbei. Eine Offroad Strecke welche 1040 Kilometer lang ist und nach Alice Springs führt. Zu dieser Jahreszeit stehen die Chancen jedoch schlecht, dass sie geöffnet ist. So kamen wir nach 6 Stunden Fahrt in Halls Creek an und steuerten als erstes zum Informationszentrum. Dieses war sehr freundlich eingerichtet und stellte viele Kunsthandwerke der Einheimischen aus. Dem netten Herr an der Theke schilderten wir unser Anliegen nach der Tanami Route. Er bekam glänzende Augen und begann von der abenteuerlichen Strecke zu schwärmen. Leider sei sie vor zwei Tagen wegen heftigen Regenfällen dichtgemacht worden. Aber er sehe, was sich machen lässt. Zuerst begutachtete er unseren Allrad Camper. Es wäre sicher machbar, meinte er. Besser sollte man jedoch mit zwei Ersatzräder fahren. Aber das ginge sicher auch. Er werde sehen, was sich machen lässt.

P1000896 Kurzum rief er ins Büro “Shire of Halls Creek” an und schilderte das Anliegen des jungen Couples. Er begann zu strahlen und sagte, wir hätten einen Termin bei Andrew Vonarx. Wir sollen dorthin gehen und am Schalter sagen, dass wir von ihm erwartet würden. Wir sollten nicht erschrecken, meinte er noch mit einem Schmunzeln, er sei ein wenig militärisch.

So gingen wir zum genannten Büro und er empfing uns. Er zählte einige Gefahren auf, welche einem begegnen können. Wasserfurten, die wenn man sie falsch einschätze 5 Meter in die Tiefe gehen können, Steine im Weg, ausgeschwemmte Traces und weitere mulmig machende Geschichten. Am Schluss mussten wir ein Formular für die Bewilligung ausfüllen und versprechen, dass wir noch die Zuständigkeit des Northern Territory anrufen um uns um den anderen Teil der Strecke zu erkundigen. Die Zuständigkeit von Western Australia gehe nur ein kleiner Teil der Strecke, jedoch sei dies der Teil mit den schlechtesten Konditionen. Es stellte sich dann noch heraus, das Herr Vonarx die 5. Generation ist einer Familie, die aus der deutschsprachigen Schweiz ausgewandert ist.

P1000890 So gingen wir mit der Erlaubnis zurück zum Infocenter und machten mit dem Herrn an der Theke für den folgenden Morgen ab um die restlichen Abklärungen zu treffen. Ich las den Vertrag des Apollo Campers nochmals durch und bemerkte, dass für den Tanami Track eine Sonderbewilligung von Apollo von Nöten ist, die man vor der Abreise schriftlich einfordern müsse. Da wir dies nicht hatten, zeigte ich die Klausel dem Herrn an der Rezeption und er meinte nur, mit einem Fax mit der Bewilligung die wir hätten und seinen Worten würde das dann schon klappen. Wir würden das Morgen Vormittag regeln.

Gut gelaunt verliessen wir das Infozentrum und machten uns die Einkaufsliste, was es für 4 Tage Outback (Notfalls 12 Tage Outback) alles brauchen würde. Einen Teil davon besorgten wir uns heute schon.

P1000902 Auf dem Weg zum Campingplatz verdunkelte sich der Himmel immer mehr und der Wind wurde stürmisch. In kürzester Zeit hatten wir ein heftiges Gewitter. Momentan sitzen wir im Auto im vorderen Teil, weil es der stürmische Gewitterregen noch nicht zulässt, das Dach des Campers zu heben. Ja, dieser Regen könnte unserem Vorhaben bereits einen Strich durch die Rechnung machen. Denn die Route kann schnell überschwemmt sein und dann ist der grosse Umweg über den geteerten Stuart Highway angesagt. Aber eben, wie es so schön heisst: No worries.

P1000855 In Broome besuchten wir nach dem Zusammenräumen noch den Kaffeeladen um die Ecke auf und bezahlten zur Abwechslung wieder einmal für das Internet. Das Netz wird gegen Norden hin immer seltener und ich vermute, dass es in ca.. 3 Tagen gegen die Mitte des Kontinents noch schlechter aussieht. Schreiben werde ich jedoch weiterhin, da der Livewriter wie ein Tagebuch funktioniert. Per Klick lässt sich alles bequem hochladen, sobald man ein Netz hat.

Eigentlich wollten wir in Broome noch die Krokodilfarm besuchen. Da es erst um 3 pm aufmacht und der Preis bei stolzen 25 $ lag, fuhren wir leichten Herzens weiter.

Das Ziel hiess für heute Derby, obwohl wir zu Beginn nicht sicher waren, ob dies Sinn macht, da wir im Radio hörten, dass der Zweitzugang zu Derby wegen Überflutungen gesperrt sei. Dies würde für uns heissen, dass wir morgen im schlechtesten Fall die 50 Kilometer wieder zurück auf den Highway fahren müssten. Da sich unsere Vorstellung von Distanzen langsam dem weitläufigen Kontinent anpassen, nahmen wir das in Kauf. Ich habe mich selber schon beim Gedanken ertappt, “nur noch 180 Kilometer” – wie ungewöhnlich.

P1000859Kurz vor Derby traten die ersten Baobab Bäume auf. Bäume mit gewaltigen Stämmen und zum Teil kugeligem Stamm. Ein besonderer Baobab ist der Prison Boab Tree. Er hat einen Umfang von 14 m, ist innen hohl und diente einst dazu, gefangene Einheimische, welche sie für das Perlentauchen oder andere Arbeit einsetzen wollten über Nacht dort einzusperren, bevor der Weg weiter ging. Sie hatten teilweise Fussmärsche von über 25 Kilometern in Ketten hinter sich, als sie bei diesem Baum ankamen. Der Stamm ist innen wirklich sehr geräumig.

P1000863 Ein wenig daneben findet man einen 120 m langen Brunnentrog. Er diente als Tränke für das Vieh, welches auf der Wanderung nach Derby hier den letzten Halt machte, bevor es dort auf Schiffe verladen wurden. Bis zu 500 Stück Vieh konnte sich gleichzeitig an diesem Trog laben. Das Wasser wird heute mit einem Windrad heraufbefördert. Gebaut wurde er 1917.

P1000864 Kurz dahinter befindet sich noch Frostys Pool. Dies ist ein ausgegossener Pool, welcher ein Platoon im 2. Weltkrieg als Bad gebaut hat und nach einem Mitglieds Spitznamen benannt wurde.

In Derby merkten wir schnell, dass es ein Strassendorf ohne Zentrum ist. Wir bemerkten ausserdem, dass viele Aborigines hier unter Tags in Gruppen irgendwo im Schatten sitzen. P1000869

Geht man die letzte Strasse weiter gegen das Meer, sieht man sehr grosse Landstriche, welche all 14 Tage, bei Springflut bis an die letzen Häuser kommen.

Ansonsten weicht es kilometerweit zurück und man sieht nur durch die Hitze gespiegelte Ebenen. Das Meer ist ausserhalb des Sichtbaren. Wir wollten uns den Werft aber anschauen, da er durch eine Kurve ins Meer hinausgeht. Früher verband ein gezogenes Schienenbähnchen Derby mit dem Werft. Seit 1973 landen jedoch keine Passagierschiffe mehr hier.

P1000866 Die Mittagszeit verbrachten wir heute lesend im Camper bei laufender Klimaanlage. Die Hitze liess uns heute keine andere Wahl. An Baden ist hier auch nicht zu denken. Ein Schild nimmt einem jeden Mut, nur schon den Gedanken an ein kühles Bad in dieser tropischen Hitze zu nehmen. Wer will sich schon mit Krokodilen anlegen. Doch auch an Land ist es nicht sehr menschenfreundlich. So hatten wir den ganzen Abend mit Sandfliegen und Mücken zu kämpfen. Und am Boden lauern die kaum sichtbaren roten Ameisen, deren Gift auch ziemliche Flächen auf der Haut hinterlassen, was Helene bereits zu spüren bekam. Ja, wie sicher ist doch die Schweiz, wenn man plötzlich mit den kleinen und grossen Gefahren hier konfrontiert wird 🙂

P1000846 Es kommt uns langsam so vor, dass uns Australien an jedem neuen Morgen mit einem anderen exotischen Tier aufwecken möchte. Heute war es, wir wir später herausfanden, eine Zikade, welche uns um 5.50 aus dem Schlaf riss.  In Italien hörte ich solche lärmmachende Tiere schon. Aber die Zikade hier übertrifft die Dezibel um längen. Ich glaubte nämlich einen Alarm zu hören und ging diesen suchen. P1000847Ich konnte es aber anfangs nicht orten. Den Lärm würde ich als elektrischen andauernden lauten Schrillton bezeichnen und ich wäre zu Beginn nie draufgekommen, dass es ein Insekt sein könnte. Allein schon wegen der Lautstärke.

Nachdem wir alles verladen hatten, verabschiedeten wir uns von den australischen Nachbarn und fuhren den 23 Kilometer langen Sandweg zurück auf den Highway.

P1000848 Unterwegs sahen wir bereits in der Nähe von Broome riesige Viehweiden mit Rindern und Büffeln darin. In Broome gingen wir zuerst zum Touristenzentrum, da es anfangs Städtchen lag. Dort war aber so ein Touristenauflauf, dass wir uns eine Karte schnappten und uns die Campingplätze ansehen gingen. Wir wurden ausserhalb von Broome fündig, an der Cable Beach. Palm Groove verleitete uns mit dem Swimmingpool dazu, uns ein Buch zu schnappen und die heissen Mittagsstunden am Pool zu verbringen. Im Gegensatz zu den letzen Tagen waren wir heute schon um 11.00 Uhr angekommen.

P1000853 Gegen fünf Uhr begaben wir uns nach Chinatown, da dies, obwohl am Rande von Broome gelegen, als Zentrum bekannt ist. Wir schlenderten die zwei Strassen durch und es war fast alles geschlossen. So gingen wir in ein Restaurant und bestellten uns eine Vegipizza. Kurz nachdem wir die Bestellung aufgegeben hatten, wurden wir durch einen ohrenbetäubenden Lärm aufgeschreckt. Ca.. 100 Meter über uns war eine Boeing im Landeanflug. Die Strasse mit dem Restaurant war genau in der Anflugschneise und man konnte sogar das Aufsetzen der Maschine beobachten.

Nach dem feinen Essen und dem Ständchen eines Einheimischen auf seiner Gitarre, gingen wir zum legendären Open Air Kino. Old Dogs lief gerade und wir wollten dieses Erlebnis nicht versäumen. Denn wie wir schon hörten kletterten während dem ganzen Film Geckos die Leinwand entlang und Flughunde starteten von den Bäumen.

Danach fuhren wir zurück zu unseren zwei Stühlen und dem Tisch, welche auf dem Camping auf uns warteten.

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P1000788 Je mehr man mit dem Tageslicht lebt, desto früher steht man auf. Um 5.30 Uhr waren wir beide auf dem Campingplatz Cooke Point wach im Bett. Mit der Sonne ging es ans Frühstück und nach einem kurzen abspritzen des Campers, welcher noch vom gestrigen Heuschreckenschwarm mitgenommen aussah, gingen wir nochmals kurz zurück zu der Seitenstrasse, an welcher wir gestern Wifi hatten. Und zu unserer Freude hatte auch am heutigen Australian Day niemand den Router abgeschaltet. Wir gingen zurück auf den Highway und merkten den Nationalen Feiertag auch auf der Strasse. Menschenleer, ab und zu ein Roadtrain mit drei oder vier Anhängern und im Radio gab es nur zwei Themen: Australian Day und Tennis.

IMG_3175 Unser Ziel war die 80 Mile Beach. Den ersten Stopp machten wir beim Roadhouse Paboor. Noch einmal Volltanken, da für die nächsten 260 km nichts mehr möglich war und einen Kaffee gönnten wir uns auch noch.  An der Fotowand, die wir bis jetzt bei jedem Roadhouse gesehen hatten, standen vier Namen unter dem Titel: Not welcome in here. Wir fragten, was das auf sich habe und sie erklärte, dass dies vier Aborigines seien, die bei ihr eingebrochen hätten. Sie gehören zu einer Sippe, die in der Nähe wohnten. Wir fuhren anschliessend weiter und bemerkten, dass einige Flüsse wieder ein wenig Wasser führten. Dies war wohl auf den Zyklon Magda zurückzuführen, welcher vor drei Tagen hier hindurch zog.

P1000793 Endlich dann erreichten wir den Abzweiger Eighty Mile Beach. Wir schwenkten schon freudig in den Weg ein und wurden scharf durch eine Tafel, die Mitten im Weg stand gebremst. Welch Frust, *road closed*. Hier hat Magda wohl grösseren Schaden angerichtet. Ein wenig frustriert machten wir uns zurück auf den Highway und fuhren weiter. Weitere Kilometer galt es nun hinter uns zu bringen. Die Landschaft hatte sich nun zusehends verändert. Durch den Regen, welcher kürzlich herunter prasselte war nun die Landschaft grün. Die Bäume, Sträucher und Gräser schienen das Wasser gierig aufzusaugen, um die kurze Zeit in vollen Zügen nutzen zu können.

Irgendwann nach scheinbar endloser Zeit kamen wir zum zweiten Roadhouse *Sandfire*. Beim Aussteigen bemerkten wir, das wir nun in die tropischeren Breitengerade vorgedrungen sind. Eine schwülfeuchte warme Luft schlug uns entgegen. Wir fragten nach dem nächsten Platz für einen Camper und sie nannte uns "Port Smith* welches ein wenig abseits der Strasse sei, aber ganz nett gelegen. So fuhren wir weiter und nach weiteren 170 Kilometern kam ein Abzweiger Richtung Port Smith. Wir staunten über den tiefroten unasphaltierten Weg. Ob da am Ende wirklich was kommt?

P1000795 Auch hier hatte Magda gewütet. Plötzlich tat sich vor uns statt der Strasse ein kleiner See auf. Es hatte jedoch schon eine Spur hindurch, also 4 WD rein und langsam hindurch. Es war die einzige grosse Pfütze bis wir dort ankamen. Auch hier sahen wir gerade mal ein Auto auf dem Campingplatz stehen. Bei der Rezeption stand zwar geschlossen, es hatte aber eine Klingel. Eine alte Frau öffnete und fragte, ob wir einchecken wollen. Wir bejaten und sie schloss die Türe auf. Dann bezahlten wir und sie wies uns einen Platz zu, bei welchem Strom vorhanden war. Weil wir so abseits sind, wird der gesamte Strom über einen Generator erzeugt. Sie mahnte uns noch, den schlafenden Kängurus im Weg auszuweichen, da diese  sowieso liegen bleiben würden.

P1000803 So war es auch, auf der Suche nach unserem zugewiesenen Platz begegneten wir mehreren dösenden Kängurus, welch sich unter einem Baum in den Schatten gelegt hatten. Endlich am Platz stiegen wir aus und schon kamen die ersten neugierigen Hüpfer zu uns, um uns zu begrüssen.

P1000804 Zuerst machten wir die Wäsche. Wir füllten zwei Maschinen und wollten dann zum Strand, um ihn zu begutachten. Wir wollten gerade aufbrechen, da lernten wir unsere einzigen Nachbarn kennen. Ein älteres Paar, welche schon mehrmals hier waren und uns einiges über die verschiedenen Lebewesen welche sich hier noch herumtummeln erzählten. So zum Beispiel die 40 cm grossen Echsen, welche gerade über den Platz rannten. Oder die Kragenechse, welche auf zwei Beinen geht und um den Hals einen Schirm öffnen kann, der dann ganz orange leuchtet. Sie zeigte uns diesen, welcher gerade neben einem Baum döste. Als er uns kommen sah, ging er tatsächlich auf zwei Beinen gemächlich davon. Das sah ziemlich eigenartig aus, wie von einem anderen Planeten. Sie informierten uns weiter, dass der Strand in der Lagune ganz sicher sei. Es habe nur die kleinen Haie, die keine Menschen mögen und ein paar Krebse. Die Flut komme auch ziemlich ein Stück hinein. Es sei also kein Problem. Na ja, kleine Haie, für uns unerfahrenen Europäer lädt dies nicht gerade zum Baden ein. Wir stiegen ins Auto und fuhren weiter im Busch zum Meer.

P1000807 Wir parkierten das Auto deutlich oberhalb des höchsten Flutstandes und mussten dann ziemlich weit über Sand und zwischen einzelnen Büschen durch bis zum Meer laufen. Der Strand jedoch war ein Traum, natürlich menschenleer und unterwegs sahen wir schon einen kleinen Krebs, der sich gerade ein leeres Schneckenhaus als sein neues Zuhause ausgesucht hatte und sich damit stolz aus dem Staub machte.

IMG_3195 Da sich das Meer hier soweit zurückzieht, bleiben einzelne Tümpel zurück und in denen sah man mehrere Krebse mit blauen Scheren. Wir beobachteten noch eine halbe Stunde wie das Wasser stieg und die Lagune für sich zurückgewann.

P1000829 Anschliessend gingen wir zurück zum Platz um die Wäsche aufzuhängen. Dabei blieben wir nicht alleine, die jungen Kängurus sind sehr neugierig und schnupperten an der Wäsche rum, die Helene und ich aufhängen wollten.

Es ging sogar soweit, dass es sich im Eingang breitmachte und uns bei unseren Pflichten hindern wollte. Da auch die Bettwäsche dabei war, wollten wir diese natürlich so schnell wie möglich aufhängen, damit wir sie später auch wieder gebrauchen können.

IMG_3201Beim Nachtessen zubereiten dunkelte es dann ziemlich schnell ein und als wir uns dann endlich hinsetzen konnten, stürzte sich noch etwas Schwarzes über unseren Köpfen vom Baum herunter, öffnete jedoch plötzlich ein paar Flügel und ging mit Gequietsch durch die Lüfte davon. Wir hatten soeben Bekanntschaft mit dem ersten Flughund gemacht. Weitere Starts folgten darauf noch.

Der Campingplatz hier ist wie eine kleine Oase im Nichts. Es gibt viel zu bewundern und wir können nur empfehlen, wer hier durchreist sollte diesen Platz hier, den wir nur durch Zufall (Magda sei Dank) aufsuchten, unbedingt besuchen.

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P1000754 Dass wir ausgerechnet unter dem Stammbaum der Graurot-Papageien unseren Camper aufstellten, brachte mich um 5.30 Uhr bereits auf die Beine. Unglaublich, welchen Lärmpegel diese fliegenden Kreaturen zustande bringen. Die Zeit war gerade richtig, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Also rein in die Hosen und raus aus dem Camper. Um 5.50 Uhr war es dann soweit und die Sonne kam am Horizont zum Vorschein.

P1000762 So kam es, dass wir kurz vor sieben Uhr bereits wieder die Strassen unsicher machten. Zuerst machten wir noch einen Halt neben einem Dumper, Helene stellte sich davor und ging bei dessen Grösse fast verloren. Das Ding wiegt 98 Tonnen, wobei der Motor alleine 4.8 Tonnen auf die Wage bringt. Das Tankvolumen beläuft sich auf 1900 Liter.

Wir fuhren wir parallel zum Karjini National Park zum Great Northern Highway und hielten Richtung Port Hedland. Es war eine endlose Strecke. Gegen ein Uhr kamen wir in Port Hedland an. Eine typisches Fabrikstädtlein, in welchem man mehr Kieswerke und Salinen sieht als Häuser.

P1000778 Jedenfalls fanden wir hier neben einer Strassenkreuzung Wireless und konnten so unsere Emails abfrage und Berichte hochladen. Wir fanden uns dann auf dem Campingplatz ein und kochten uns in der öffentlichen und starkem Wind ausgesetzten Küche unser Abendessen. Eigentlich hatten wir Glück mit dem starken Wind, denn die Warnung, dass es auf diesem Campingplatz von Midgets (kleine Stechfliegen) nur so wimmle, konnten wir in den Wind schreiben. Es hatte keine einzige davon. Jedoch die normalen Fliegen, welche im Verhältnis zu unseren ein wenig kleiner sind, haben null Anstand. Der erste Anflug ist immer das Gesicht und sie verharren hartnäckig vor dem Gesicht, bis sie es wieder zur Landung schaffen.

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Unserer Morgenbesuch Am Morgen wurden wir von den krächsenden Papageien geweckt. Nach dem Gang zur Toilette hatte ich noch einen Smalltalk mit einem Deutschen, der mit zwei Kollegen 14 Stunden von Perth aus durchgefahren war, um im Cape Range N.P. schnorcheln zu gehen. Nach unserem gemütlichem Morgenessen, da das Office von Exmouth erst um 8.30 Uhr den Betrieb aufnahm, starten wir dann in Richtung Tom Price. Nach einer Fahrt durch die Pilbara, welche sich durch mehr Hügel auszeichnet als die restliche Fläche, welcher wir bis jetzt begegnet sind, landeteten wir um 17.35 Uhr in Tom Price. Tom Price ist ein Dorf, welches auf Grund der Mienen hier entstand, welche Eisenerz abbauen um Stahl herzustellen.

Die Landschaft wird hügeligUnterwegs machten wir einen Stopp im Nanutarra Roadhouse. Dort war eine junge Teenagerin hinter der Kasse, welche uns ausfragte woher, wohin, wie viel das kostet und wie sie doch neidisch sei auf uns, dass wir dies machen könnten.  Ich hatte den Eindruck, dass sie bereits für ihre Weltreise am sparen war.

Die Landschaft auf dem Weg bis Tom Price war etwas ganz anderes. Verschiedene Grün mischten sich in den noch röteren Sand, welcher die vereinzelten Bäume und ausgetrockneten Flüsse prägten. Auch die Temperatur kam uns wieder bekannt vor, da wir doch schon einmal im Landesinneren gefahren waren.

Reifenkontrolle nach der Schlagrinne Auch wählten wir die Offroadstrecke nach Tom Price, welche uns fast einen Platten bescherte. Durch den Regen gibt es tiefe Auswaschungen, und eine davon habe ich übersehen und fuhr mit ca. 70 Stundenkilometer hinein. Es gab einen gewaltigen Schlag und ich dachte schon, dass dies uns einen weiteren platten Reifen gekostet hätte. Zum Glück war dem nicht so.

Ladefläche eines DumpersIn Tom Price angekommen fuhren wir zuerst einmal durch das Dorf und staunten nicht schlecht, wie grün dieses Dorf doch war. Überall waren Sprenger vorinstalliert. Wir gingen zum Zweitenmal tanken und sahen zwei Gross Transporte, welche tatsächlich eine Riesenmulde eines sicher riesigen Dumpers transportierten.

Nach dem Registrieren auf dem einzigen Campground hier, gingen wir sofort zurück ins Dorf, da eine Viertelstunde später die Läden dichtmachten und wir noch keinen Salat hatten. Unser Körper jedoch schrie nach Vitaminen 🙂 So gingen wir im Supermarkt durch die langen Gestelle und hinter uns machten sie die Regale dicht.

Auf dem Campingplatz genossen wir zuerst einmal ein Bier nach der langen Fahrt und machten uns nachher auf in die Campground Küche. Wir begannen zu kochen und machten sofort Bekanntschaft mit Robby, einem Mienenarbeiter, der schon mehrere Jahre hier war und seit Jahren, so wie es mir vorkam keine Frau mehr gesehen hatte. Während er mit mir sprach, starrte er nur Helene an. Dies war sicher auch seinem x-ten Bierchen zu verdanken. Als er dann uns noch zu sich einladen wollte, mussten wir dankend passen.

Morgen geht es nun weiter zur 80 Miles Beach und ich hoffe doch sehr, dass mir was vor die Taucherbrille rutscht.

Da fährt er dahin...

Während ich dies hier schreibe, leuchtet über mit der Orion zu uns herab, nur dass er hier auf dem Kopf steht. Die Milchstrasse leuchtet auch ganz anders, da es ja der südliche Teil davon ist, welchen wir in der Schweiz nie sehen können. Das südliche Kreuz habe ich leider noch nicht zu Gesicht bekommen, was natürlich noch Pflicht ist, schmückt es doch die australische Flagge.

In Schnorcheln - eine andere Welt habe ich noch ein paar Fotos nachgeliefert.

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P1000704 Coral Bay verliessen wir heute Morgen um 8.30 Uhr und fuhren dem Highway entlang nach Exmouth. Wir waren über da s“ausgestorbene” Dorf ein wenig enttäuscht und fuhren erst mal in den Cape Range  National Park. Leider konnten wir mit unserem Camper nicht an der Turquoise Bay übernachten, so steuerten wir erst einmal Tulki Beach an und erkundeten dessen Strand. Ausser einem Känguru das faul unter dem Tisch lag und einem Krebs, der die Gegend am Strand begutachtete war dieser Strand nicht so einladend.

P1000705 Erstens, weil wir auf zu viel Gefahren aufmerksam gemacht wurden (Rotrücken Spinne, deren Biss tödlich enden könne, Stinger Quallen, die kaum sichtbar sind weil sie so klein sind und Schlangen, wenn man in der Nacht den Camper verlässt), so dass es zumindest für Helene zuviel wurde. So kehrten wir dann wieder um nach Exmouth in der Hoffnung, einen Campingplatz am Strand zu finden. Dies erwies sich als Falschvorstellung. Exmouth war quasi menschenleer und der einzige Campingplatz der offen war hatte nur etwa 10 Besucher, was auf den grossen Platz als leer durchgehen kann.

P1000722 Wir entschlossen uns dann weil es ja Samstag ist, endlich mal wieder keinen Junkfood zu uns zu nehmen sonder etwas Gesundes. Die Preise hatten uns bis jetzt ziemlich abgeschreckt. Zahlt man doch für einen Teller Spaghetti 28 $, für ein Fischgericht 46 $ und der Salat vorneweg 16 $. Das ist mit dem Budget ein wenig schwierig zu vereinbaren und so bleibt vor allem food to go. Das die Preise hier so hoch sind hat uns schon ein wenig überrascht.

Morgen jedenfalls verlassen wir Exmouth wieder und steuern…. das sehen wir morgen. So genau wissen wir es jetzt noch nicht. Ein Fernziel wäre 80 Mile Beach. 

Unser privater Explorer Wieder gäbe es viel zu berichten, ich entscheide mich aber für das, welches mich am Morgen schon voller Freude aufstehen liess. Heute wird geschnorchelt. Wir hatten uns gestern noch für heute einen Platz in einem Boot reserviert, bei welchem man durch Seitenfenster die Unterwasserwelt betrachten kann. Anschliessend kann man draussen dann noch schnorcheln.

Es ging um 12.00 Uhr los. Wir staunten nicht schlecht, als sie uns zum Boot winkte, denn ausser uns war niemand da. Neugierig fragte ich noch nach, ob wir die einzigen seien, was sie mit einem Lächeln erwiderte und meinte, ja – das gibt einen privaten Ausflug.

Sehr komfortabel eingerichtet. Wir waren kaum auf dem Boot, da staunten wir schon mal über die gemütliche Atmosphäre unter Deck. Die Fensterreihen zu beiden Seiten waren glasklar und man glaubte sich mitten in dieser Welt zu bewegen. Wir hatten natürlich allen Platz der Welt und konnten zu beiden Seiten unsere Knipser walten lassen. Unglaublich welche Vielfalt an Fischen dem Boot zur Seite schwammen. Man konnte sich buchstäblich in eine andere Welt ausklinken. Die freundliche Begleiterin erklärte uns alles was wir wissen wollten. Es gab Korallen, Pflanzen, kuriose Fisch, Dinge auf dem Boden die halb Tier halb Pflanze waren und dies war alles perfekt zu beobachten. Man konnte nicht genug kriegen davon.

Fisch über Korallenbank Dann nach einer Stunde machten die zwei Ladies das Boot fest und wir bekamen an Deck die Ausrüstung und eine kurze Erklärung, wie wir die Zeichensprache deuten sollen. Dann hiess es: eintauchen in eine andere Welt. Flossen an und Brille auf, Mundstück rein und los. Schon beim ersten Blick unter die Wasseroberfläche erschrak man beinahe, weil einem riesige Fische mit ihren grossen Augen aus einer Entfernung von 20 cm anstarrten – Wahnsinn.

Schwimmen mit den Fischen Dann begann man zu erkunden und die Fische begleiteten einem teilweise. Unter auf dem Grund sah man lange graue Fische, farbige Fischen welche die Nahrung bei dem Riff bezogen und sogar zwei Slugs, Riesenschnecken, im Aussehen wie eine überdimensionale Nacktschnecke, ca.. 50 cm lang. Sie war dann so freundlich und schoss noch ein Foto als ich gerade untertauchte.

Nach zwei Stunden machten wir uns mit dem Boot auf den Rückweg und da begegneten wir noch einer grossen Meeresschildkröte. Zurück an Land träumten wir die folgende Stunde noch vor uns hin, was wir da eben erlebt hatten.

Ein häufiger Begleiter - 70 cm langEs stand ausser Frage, dass wir mehr davon wollten. So zogen wir los und kauften uns relativ günstige Brillen und Schnorchel. Flossen konnten wir sowieso nicht mit uns nehmen, da dies im Gepäck keinen Platz finden würde. So zogen wir gegen 17.30 Uhr noch einmal auf eigene Faust los. auch in Strandnähe sahen wir viele Tiere und Korallen, welche wir natürlich nicht mehr fotografieren konnten. Wir beschlossen weiter, morgen nach Exmouth zu fahren und dort das Schnorcheln fortzusetzen. Das einzige was es dann aufzuklären gibt ist, ob die kleine giftige Qualle auch an den Stränden von Exmouth gesichtet wurde.

So hatten wir heute eines der tollsten Erlebnisse unserer bisherigen Reise, und wir sind noch nicht mal zwei Wochen hier – toll!

Nachträglich noch weitere Bilder:

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P1000608 Nach einer windigen und angenehmen Nacht, in welcher es ein wenig an unserem Camperdach herumriss (was Helene einen unruhigen Schlaf bescherte) war ich bereits um 7 Uhr wach. Ich wollte den Frühstückstisch aufstellen und fand eine seltsam leere Käferhülle darin, ziemlich gross. Als ich den Tisch dann weiter aufrichtete fiel ein riesiges Etwas heraus. Unser Tisch hat in der Nacht eine Geburt erlebt.

Da wir kein Wireless fanden kopierte ich den Beitrag von gestern auf den Stick und lud ihn so über einen veralteten PC mit langsamer Verbindung aufs Netz. Gegen 9.00 Uhr machten wir uns bereits wieder auf den Weg und besorgten uns in einem Elektroladen ein Kabel, welches uns erlaubt das iPhone mit dem Autoradio zu verbinden. Radiostationen hat man nur in den Orten und somit zu 95% der Fahrt keinen Empfang.

P1000612Wir fanden dieses Kabel und der Verkäufer erkundigte sich über unser Vorhaben. Als wir sagten, dass wir gegen Norden fahren machte er nur grosse Augen. Es sei um diese Jahreszeit ziemlich gefährlich da oben. Tropische Hitze und Zyklone, welche den Norden momentan heimsuchten. Will sollen uns gut informieren. Es könne durchaus sein, dass man bei Überflutungen bis 6 Wochen eingeschlossen sein könne. Jetzt waren wir die, welche grosse Augen machten. Er wünschte uns gute Fahrt und viel Glück.

Wir schlossen das Kabel an und konnten das erste mal wieder unsere Musik hören. Welch Genuss!

Wir schalteten aber sogleich wieder ab und suchten einen nationalen Sender. Prompt fanden wir den auf Kurzwelle und die Ratschläge des Verkäufers bestätigten sich schon. Ein Zyklon mit dem Namen Magda ist unterwegs zum australischen Kontinent und wird voraussichtlich am Freitag die Küste im Norden mit der Stäre 4 treffen. Sie gaben noch Sicherheitsvorkehrungen durch, welche man einhalten soll. Dann die voraussichtlichen Gebiete, welche es betreffen wird.   Mit unserem Ziel Coral Bay überquerten wir zwar bereits den Wendekreis des südlichen Steinbocks (Tropic Capricorn) und das Klima wird nun zunehmend tropischer, aber die Breitengrade der Taifune haben wir damit noch nicht erreicht. Wir werden uns heute noch genauer erkundigen und sehen, wo dieser Zyklon durch wütet und wo es nachher noch möglich ist zu reisen.

IMG_3082 Kurz vor Coral Bay sahen wir plötzlich im weiten Nichts seltsame Hügel in die Höhe ragen. Wir dachten zuerst an Termitenhügel, als ich dann aber ausstieg um einen aus der Nähe zu betrachten und ihn anzufassen, merkte ich, dass diese aus Stein sind. Es könnte versteinertes Vulkangestein sein. Jedenfalls erinnert es daran. Genaueres versuchen wir morgen noch herauszufinden.

P1000621 Um 14.00 Uhr kamen wir in Coral Bay an. Nach hunderten von Kilometern Wüste plötzlich ein Paradies an der Küste. Korallenriffe, türkisfarbene Strände und ein Meerestierparadies. Das Wasser war angenehm warm, wie wir später am eigenen Leib erfahren durften. Und während man sich da im seichten Wasser entspannt, schwimmt  mir schon ein halbmeter Fisch um den Rumpf und nimmt einen Augenschein von dem eingedrungenen Landwesen.

Der Anblick des Strandes liess einem glauben man sei in der Karibik. Wir beschlossen umgehend, hier mehr als eine Nacht zu bleiben und der morgige Tag mit Schnorcheln zu verbringen. So spazierten wir einmal durch das kleine Örtchen, wobei uns schnell klar wurde, das die Daseinsberechtigung nur als Feriendomizil durchgeht. Sonst findet man hier nämlich nichts. Wir werden uns morgen einmal mit schnorcheln versuchen. Wenn man schon bei einem Korallenriff ist, sollte man sich dies auch genauer anschauen.

Und zum Schluss noch dies…

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P1000532 Am Morgen war ich bereits um 6.00 Uhr auf und rüstete das Morgenessen. Um 7.30 Uhr begaben wir uns zum Strand, wo gerade die Delfine in seichtem Wasser tummelten und auf einen Happen Essen warteten. Gespannt beobachteten wir diese intelligenten Tiere und knipsten sie mehrere male.

Danach entschieden wir uns, weiterzufahren und auf der Strecke zurück einige Stopps einzulegen. Den ersten machten wir bei jungen innovativen Leuten, welche zu viert vor ca.. 9 Jahren einen Ocean Park aufzogen ( Der Tipp kam von T & D, danke 🙂 )

P1000558 Da wir zu dieser frühen Stunde die einzigen waren, bekamen wir eine private Führung durch all die Becken, in denen sie verschiedenste Fische und andere Seetiere bis zu jungen und grossen Haien hielten. Nick war sehr enthusiastisch im Erklären und man merkte, dass hier Hobby und Arbeit ineinander flossen. Die Tiere haben sie alle selber gefangen und tauschen sie nach einer Zeit auch wieder aus. Klingt human. Dann fütterte er noch die ausgewachsenen Haifische und versuchte den Ruf der menschenfeindlichen Haie aufzubessern. Normalerweise greifen die Haie anscheinend keine Menschen an, sondern fressen vor allem schwache und kranke Tiere im Meer.

Danach fuhren wir weiter und kamen als nächstes zum Eagle Bluff, ein Ausblick von einem Felsen auf das Meer hinunter, von welchem aus man Haie und Rochen sehen könne. Leider kamen wir bei Ebbe an, und ausser einem ausserordentlich starkem Wind sahen wir nur weit in der Ferne einen einzigen Hai.

P1000585 So fuhren wir wieder weiter und kamen zur Shell Beach, welche aus Millionen von Muscheln besteht. Ein langer weisser Strand, auf dem man wie auf Sand gehen kann. Die Temperatur war heute mit 40° wieder etwas moderater und so konnten wir ohne Hitzeanfälle am Strand entlang spazieren.

Nun stand uns eine Fahrt von etwas 280 km bevor. Unterwegs fuhren wir wieder am “Strassenmassaker” entlang, dieses mal inklusive Schafe, Ziegen, Opossum und Kühe.

P1000597 Bei einem grösseren Hügel ging ein Weg hinauf, von welchem man einen tollen Ausblicke habe. Wir folgten dem und sahen eine unendliche Weite flachen Buschlands. Beeindruckende Szenerie.

Gegen 16.00 Uhr kamen wir in Carnarvon an und bezogen einen Platz bei einem Ressort, der fast menschenleer war. Es scheint dass die touristische Saison auf kühlere Temperaturen wartet.

Nachtrag: Bei den Pinnacles sind nun ein paar Bilder dabei.

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P1000479 Die Sonne zeigte wieder in aller Früh ihre Stärke. So fuhren wir wieder zeitig los, von Geraldton in Richtung Monkey Mia, was unser Tagesziel war. Nicht ganz 400 Kilometer galt es zurückzulegen. In Northampton machten wir den ersten Stopp bei einer Telefonzelle, um die Apollovermietung zu informieren, wie es um unseren Camper steht. Er hatte über Nacht wieder 20 P verloren und wir mussten als erstes wieder Luft zufügen. Die Apollovermietung zeigte sich diesbezüglich kulant, dass wir auf ihre Kosten einen neuen Wasserkocher kaufen sollen. Der Pneu gehe ja sowieso auf unsere Kosten, da es nicht in der Versicherung mit eingeschlossen sei. So weit so gut, wobei ich mich damit nicht zufrieden gab. Wir fuhren zur nächsten Werkstatt und schilderten unser Problem. Sie machten sich sofort ans Werk, entfernten unser krankes Rad und suchten nach einem Nagel oder einer undichten Stelle. Sie fanden nichts. So montierte er es wieder und meinte, wir sollen bei einer grösseren Werkstatt welche besser ausgerüstet sei vorbeischauen, zum Beispiel in Denham. Also fuhren wir unverrichteter Dinge weiter.

P1000484 Die folgende Strecke war, heiss, langgezogen und recht eintönig, wenn man das Landschaftbild zur Rate zieht. Ein gerader Highway, kein Verkehr und an die 50 tote Kängurus am Strassenrand. Einige mit allem dran, andere nur noch als Skelett.

Gegen 16.00 Uhr waren wir in Denham und fanden eine Radwechsel-Werkstatt. Die Temperatur war unterdessen auf 52° angestiegen. Die drei Männer da sahen aus, als hätten wir sie gerade beim Bier gestört. Als sie noch erfuhren, dass wir eigentlich nur auf der Durchreise seien, stellte sich der “Ich hätte es mir denken können” Blick ein. Anfangs ein wenig wortkarg machten sich zwei daran, das Hinterrad wegzunehmen und in einem Wasserbad ausgiebig zu testen. Sie fanden dann auch schnell die undichte Stelle, markierten sie und entfernten den Pneu von der Felge. Hervor kam ein Loch, welches bis durch das Gewebe hindurch ging. Da ich so ziemlich auf Asphalt und keine grossen Offroad Sprünge gemacht hatte, sagte selbst der Mechaniker, dass das Loch unmöglich von mir sein könne. So rief er umgehend Apollo an und schilderte, was er vorfand. Wir hatten das Glück einen kompetenten Mechaniker zu finden welcher schnell erklären konnte was Sache ist. Ich musste schlussendlich nichts bezahlen, da er die Rechnung direkt an Apollo weiterreichen werde. Toll so was. Wir gaben ihnen ein Trinkgeld für die Bierkasse, bei welchem wir sie unterbrochen hatten und konnten mit einem neuen Pneu weiterfahren.

P1000505 Kurz darauf kamen wir in Monkey Mia an und bezogen einen tollen Campingplatz. Hier hatten wir auch die erste Begegnung mit einem Emu, welches einfach neben dem Camper vorbeispazierte. Die Strände auch auf dem Weg hierher waren wunderschön. Zuerst erkundeten wir die Umgebung, während wir immer noch versuchten, von der Tageshitze wieder ein wenig herunterzufahren. Wir spazierten am Meer entlang und machten halt in einer Art Biergarten. Dort bestellten wir einen Dining Imbiss und gesellten uns zu einem Berner Paar. Sie kamen aus der Gegenrichtung und so konnten wir gute Tipps austauschen. Als wir dann auch noch merkten, dass Tanja und Domi ihren Camper neben unserem  stehen hatten, stand der Flasche Wein am Abend nichts mehr im Wege, und wir  konnten bis in alle Nacht Erfahrungen lauschen und tauschen.

IMG_3034 Seit heute muss ich wohl das Wort Hitze neu definieren. Als Helene in Cervantes zufällig im Radio hörte, dass es in Geraldton heute rund 42 Grad heiss werden soll, stellten wir uns schon mal auf einen warmen Tag ein. Nach einer heissen Nacht, der Schlafsack war jedenfalls die ganze Nacht neben mir, stand ich um 7 Uhr auf und besorgte einen Cappuccino beim Eingang des Zeltplatzes. Danach machten wir Toast, so dass dieses mal die Brandanlage des Campers nicht mehr den ganzen Campingplatz wecken konnte. Da die Temperatur schon rasant zu steigen begann, machten wir noch die Haare nass und starteten den üblichen Spruch: Hit the road again! So fuhren wir zuerst der Küste entlang und kamen später auf den Brand Highway. Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren und weil uns die Wärme müde machte, stiegen wir bei einem Rastplatz aus. Was uns da entgegenschlug hatte ich bis dato noch nicht erlebt. Die Atmung schien kurz auszusetzen und der Körper wusste mit dieser Hitze nicht umzugehen. Ich schaffte es kurz zum Abfalleimer und zurück und lechzte nach dem Innern der Camper Fahrerkabine, welche immerhin auf 28 Grad gekühlt war. Was mir auf dem Highway entgegenschlug waren rund 48 Grad, und der Weg in der Mittagssonne bis zum Eimer empfand ich als mindestens 60 Grad, was wohl an der Asphaltwärme und dem Wind lag. Unser nächster Gedanke war, was ist, wenn du einen Reifen wechseln musst? Wir wären nicht die ersten. Zwei Unglücksraben haben wir unterwegs schon gesehen. Darum, immer schön den Tank voll halten und mindestens 2 Kanister Wasser dabei haben. 

P1000474 Apropos Reifen. Der hintere Reifen rechts verliert ziemlich an Luft. Innerhalb eines Tages sieht er jedenfalls schon ziemlich mitgenommen aus. Ich werde diesbezüglich wohl die Apollo Vermietung anrufen müssen und diesen spätestens in Broome ersetzen lassen.

Irgendwann nach unendlichen Kilometeren erreichten wir, nach einem Stopp in Dongara wo wir kurz ein Hotelnetz für die Uploads gebrauchten, Geraldton, ein Städtchen am Meer, welches tolle Sandstrände vorzuweisen hat. Hier kam ich endlich auch mal dazu, diesen interessanten Baum zu fotografieren, der einem überall in Australien begegnet. Der Name habe ich jedoch noch nicht herausgefunden. Wir bezogen einen Platz, setzten das erste Mal eine Wäsche auf und gingen ins Meer.

P1000475So erfrischend kühl es war wollte ich mich gerade weiter hinaus wagen. Ein Bick nach links und rechts machte mich dann stutzig. Warum tummeln sich alle Leute so nahe am Strand im Knietiefen Wasser? Mein Verdacht erhärtete sich, als ich eine Frau, die wie sich später herausstellte aus Perth kam, darauf ansprach. Da es hier keine Haiwache gibt und kein Netz gespannt ist, ist es ausserhalb 50 Metern nicht ratsam zu schwimmen. Die Haie würden sich auch so nahe ans Ufer wagen. Somit war alles klar und ich blieb wie alle andern in Ufernähe 🙂

Selbige Familie trafen wir am späteren Abend noch nach dem Essen zu einem Glas Wein beim Gemeinschaftsplatz. Ihr Mann war Biologe und war recht witzig. Wir hörten noch interessante Dinge über Australien und sie über die Schweiz.

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P1000400 Um 6.00 Uhr erwachte ich bereits. Die Sonne war kurz vor dem Aufgehen hinter den Hügeln. Wir frühstückten Toaste und Kaffee und machten uns schon um 7.00 Uhr auf den Weg, damit wir Cervantes über die Indian Road rechtzeitig erreichen. Wir fuhren in Lancelin ein und bemerkten zuerst diese weisen Sanddünen. Kurz rein und wieder raus, weil man die Strasse vor lauter Wind nicht sehen konnte. Wir gingen zum Infocenter und die Dame erklärte uns, dass wir dieses Vorhaben vergessen können. 5-6 Stunden müssten wir einrechnen und mehrmals den Wagen mit einer Presse aus dem Sand pumpen. Also nichts mit Indian Road. Zurück auf der konventionellen Strasse stieg die Temperatur zusehends an, so dass wir bereits um 11.00 Uhr 34 Grad hatten. Wenn man jeweils aus dem Auto Stieg um ein kurze Pause oder einen Kaffee schwitzte man bereits nach 5 Schritten. Unterwegs sahen wir grosse Flächen abgebrannter Landschaft, der Geruch war noch frisch und wurde durch die Klimaanlage ins innere der Autos geflutet. Auch Olivenplantagen reihten sich später am Strassenrand auf.

P1000440 Gegen 14.00 Uhr kamen wir in Cervantes an und stellten unseren Camper an einen Camping Meerplatz. Unterdessen war das Thermometer auf 38° geklettert und man fand kaum mehr einen Ort, um die Körpertemperatur wieder ein wenig herunter zu fahren. So entschlossen wir, dem Meer einen ersten Besuch abzustatten.

Der Temperaturunterschied war wahrscheinlich nicht sehr gross, aber Gott sei Dank empfand man es als kühl. So wurde aus zwei halbtoten Fliegen wieder zwei halblebendige.  Am Nachmittag lasen wir teils im Schatten des Campers oder schliefen zwischendurch auf dem Badetuch ein. Gegen Abend starteten wir zum Nambung National Park, wo die berühmten Pinnacles herumstehen. Wir wollten diese unbedingt bei Sonnenuntergang erleben. Diese komischen Stallaktiten ähnlichen Gebilde stehen dort, wo einst keine Bäume standen. Wo Wurzelwerk der Bäume waren konnte sich der Boden auflösen, sonst blieb er einfach weniger verwittert, was zu diesen Formen führte.

P1000453 Je tiefer die Sonne stand, desto schöner wurde das Lichtspiel, bis wir die Sonne im Meer untergehen sahen. Ein wenig Kitsch darf sein – und so konnten wir kaum genug Fotos davon knipsen. Kaum auf dem Rückweg begegneten wir dem ersten lebenden  Känguru. Auch dieses hatte wohl die Mittagshitze unter einem Busch verbracht und kam nun heraus um am Strassenrand etwas Nahrung zu suchen.  Es war noch ein Junges Hüpftier und liess sich von uns nicht gross beirren.

P1000367 Obwohl wir am Vorabend die erste Bekanntschaft mit den kleinen fiesen Fliegen gemacht haben und dann im Camper den Rest des Abends geniessen mussten, haben wir diese Nacht tief durchgeschlafen und sind erst  um 9.45 Uhr erwacht. Ausgeschlafen und ohne Frühstück machten wir uns auf, im Western Australian Museum mehr über die Geschichte von Perth und das Schicksal der Ureinwohner zu erfahren. Bevor wir unser Wissen aufstocken wollten, gab es endlich unser Frühstück direkt im Museums Coffee Shop: gepresste - getoastete Gipfel mit Schinken und Käse drin, eigentlich einfach ein unförmiges Sandwich, leicht erwärmt.

Dann ging es ab in die Hallen. Interessant aber auch erschütternd, wie skrupellos die weissen Eroberer über deren Schicksal entschieden. Das Land wird den Aborigines entrissen, ihnen wird jegliches Recht abgesprochen, die traditionelle Riten verboten, Kinder von den Familien hunderte Kilometer weit entfernt in Camps gesteckt damit die Gepflogenheiten nicht weitergegeben werden können und alle wurden als Sklaven gebraucht, ausgebeutet und misshandelt. Nur, weil man nicht verstand, wie sie bereits gelebt hatten. Nackte Wilde mit primitiven Waffen können unmöglich eine Kultur haben, wessen ihnen das Recht gäbe, Land ihr eigen zu nennen und darum erklärte man sämtliches Land in Australien als unbesetztes Land.

P1000369 Weiter sahen wir auch noch einen der seltenen Megamouth Haie, welche erst vor wenigen Jahrzenten das erste mal gesichtet wurden und nur etwa 10 Sichtungen weltweit bekannt sind. Helene wollte dann auch noch den11 Tonnen schweren Meteoriten vom Platz stossen. Da ich fotografieren wollte, klappte dies nicht 🙂 Mit vielen Eindrücken verliessen wir gegen ein Uhr das Museum und schlenderten noch einmal zu unseren beliebten Strassen zu einem Cappuccino.

Gegen 16.00 Uhr fuhren machten wir uns auf die Stadt zu verlassen und den Norden anzusteuern. Es ging wenn immer möglich der Küste entlang mit Blick aufs Meer, und so  nahmen wir auch die kleineren Küstenstrassen unter die Räder. Wir fuhren bis Two Rocks, dann nach einer erhaltenen Info in einem Superstore wieder 7 km zurück. In Yanchep fanden wir einen interessanten Caravan Platz, welcher sehr viel Platz bot und eine interessante Architektur vorwies. Die Plätze waren in einem grossen Doppelkreis angeordnet. Eine Tafel mit dem Hinweis, man soll auf Reptilien (gemeint sind wohl unter anderem Schlangen) acht geben, hielt und davon ab durch das Dickicht in die Hügel  zu steigen.

P1000379 Stattessen war es kurz vor Sonnenuntergang. So nahmen wir den kurzen Weg zum Strand unter die Füsse und wurden nicht enttäuscht. Die tiefrote Sonne verschwand hinter dem schäumendem Meer, an welchem auch Familien und Fischer den Abend ausklingen liessen. Die Bilder haben wir mit der Kamera einzufangen, die vielen Gedanken dazu würden viele Seiten füllen.

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IMG_2946 Da ich bereits um 7.20 Uhr wach war, machten wir uns heute früh auf den Weg. Wir fuhren nach Perth, wo wir in der Nähe des Zentrums unseren Camper parkierten. Zu Fuss ging es dann nach Downtown. Die Stadt gefiel uns beiden auf Anhieb. Multikulturell, viel Betrieb aber trotzdem keine Hektik, Leute mit viel Witz, gut gelaunt und die Fussgängerzone der Murray und Haystreet waren mit ihren lebendigen Quergassen einfach fantastisch. Zum Glück sind Städte auf unserer weiteren Tour nicht täglich angesagt, denn die Preise zum Beispiel für Essen sind recht hoch.

P1000359 Um die Mittagszeit war es recht heiss in der Stadt, und wir suchten dauernd den Schatten. Gegen Abend wurde es sehr angenehm und auf den genannten Strassen traten immer mehr Unterhalter auf, welche sehr interessante Dinge präsentierten, spielten oder zeigten. Eine Dreiergruppe vereinte alles miteinander: Kugelkunst in den Händen, Trommelrhythmen und ein Didgeridoo. Die Zeit in Perth ging viel zu schnell vorbei, und weil wir eigentlich noch das Western Australia Museum besuchen wollten beschlossen da schon, in der Nähe von Perth den Camper für die Nacht abzustellen und am nächsten Tag noch einmal ins Zentrum zu fahren.

So fuhren wir gegen 19.00 Uhr an den Rand der Stadt wo wir auf einem ruhigen Platz namens Carines Garden einen Platz fanden. 

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Morgenhitze Nach vier Stunden Schlaf standen wir bereits wieder bepackt bereit, um unsere Campervermietung aufzusuchen. Nach einem Toastfrühstück machten wir uns zu Fuss auf die Vermietung mit der Nummer 266 GEH zu suchen. Nach 20 Minuten mussten wir das Trampen aufgeben, da die Sonne mit über 30 Grad auf unsere Köpfe brannte. Also Daumen raus und Taxi anhalten. Die Entscheidung war gut, da das Taxi noch 10 Minuten  mit uns (und in ziemlichem Tempo) unterwegs war.

Pause für den Einkauf Jetzt standen wir nun bei der Vergabe unseres neuen Zuhause und hofften auf ein intaktes Vehikel. Wir wurden australisch freundlich von einem jüngeren Mann mit ausgeprägtem Slang in Empfang genommen. Die erste Überraschung kam, als er uns zu erzählen begann, was auf der langen Reise nach Sydney alles passieren kann und wie man bis zu 7500.- $ belangt werden kann. Jedenfalls hat er es geschafft, eine Versicherung abzuschliessen, welche uns ziemlich teuer vorkam, da wir doch dachten dieser Teil der Reise sei von zu Hause aus schon erledigt gewesen. Dann werden wir wohl ein paar Tage fasten 🙂

Nach Übergabe des Fahrzeugs und verladen unserer Rucksäcke wünschte er uns viel Freude für die Reise und wir fuhren los. Vorsichtig versteht sich, da beim Linksverkehr doch einiges anders ist. Beim Angurten geht die Hand zur falschen Seite, anstatt der Blinker startet der Scheibenwischer und nach einer Kreuzung wieder auf die linke Spur zu fahren braucht Mut, ist es doch bei uns zu Hause verherend, dies zu machen.

Erstes Nachtlager So fuhren wir als erstes in Richtung Süden an Perth vorbei über Fremantle bis nach Dawesville. Wir waren plötzlich so müde, dass wir den nächst besten Campingplatz ansteuerten und unser erstes Nachtquartier bezogen. Da wir unterwegs bereits dick eingekauft hatten, sah es mit der Nahrung für diesen Abend gut aus. Wir machten uns Salat, Brot und Spiessli, welche sich auf dem Outdoor Grill des Toyotas gut zubereiten liessen.

Nachdem wir am Flughafen von Singapur ausgiebig unsere Kontakte per Wifi pflegen konnten, ging der Flug QF 78 ziemlich pünktlich von Singapur weg. Die A 330 der Qantas Airline war bis jetzt das betagteste Flugzeug, welches wir bestiegen hatten. Der Flug jedoch war ganz angenehm, da die A 330 für die Beine mehr Platz bietet, als zum Beispiel die A 340. Um 1 Uhr landete die Maschine auf dem International Airport in Perth und bis um 2 Uhr hatten wir die Formalitäten hinter uns.

Auf der Sucher nach einem Bett Glücklich und voller Vorfreude auf das Abenteuer standen wir dann vor dem Gebäude, welches ziemlich weit ausserhalb von Perth gelegen ist. Und dann? Wir entschlossen uns für ein Taxi, welches uns zumindest mal in die Nähe der Caravanvermietung bringen sollte. Dort wollten wir dann ein Zimmer suchen, um in der ersten Nacht noch ein paar Stunden schlafen zu können. Das Taxi brachte uns zum Great Eastern Highway und von dort trampten wir die Strasse hintunter.

 

1. Motel – No Vacancy
2. Motel – No Vacancy
3. Hotel – No Vacancy

Aber beim letzten Hotel war eine sehr hilfsbereite Frau, welche morgens um 2.45 Uhr noch im Büro beschäftigt war. Nach kurzem Plaudern woher wir kommen und was wir unternehmen werden begann sie für uns andere Motels anzurufen. Sie wurde schnell fündig, zwar zu einem eher stolzen Preis, weil wir aber zu hören bekamen, dass ziemlich wenig frei sei, entschlossen wir uns für diese Unterkunft. Jetzt ist bereits vier Uhr und wir freuen uns, morgen den Toyota Camper in Empfang zu nehmen.

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Nun wären wir zurück am Flughafen von Singapur. Da wir die Nacht kaum geschlafen hatten (was wohl doch noch ein wenig an unserem ursprünglichen Rhythmus liegt), sind wir dementsprechend müde durch den Tag geschlendert. Wir liessen unser ganzes Gepäck am Mittag noch im Hotel, damit wir noch 4 Stunden irgendwo durch die Stadt schlendern konnten. Wir schauten auf die Karte und nannten dem Taxifahrer irgend einen Parknamen, ohne etwas darüber zu wissen. Er setzte uns dort dann ab (es war übrigens Fort Canning Park) und wir standen direkt gegebenüber des Nationalmuseums. Also nichts wie rein, erstens spannend, zweitens kühl und ein wenig Geschichte aus Singapur aufsaugen schadet nichts. Das Museum war sehr ideenreich eingerichtet. Ein elektronischer Sprachführer führte einem durch die Geschichte von Singapur und so lernten wir ganz interessante Epochen der Geschichte Singapurs.

Danach gingen wir zurück zum Hotel, nahmen unser Gepäck entgegen und stiegen zu einem älteren Chinesen in sein Taxi um zum Flughafen zu gelangen. Sein Englisch war ein wenig... speziell, und nach einem anhaltenden "Gespräch" (ich begann mich langsam an die Aussprache zu gewöhnen) standen wir plötzlich vor einer Art Fabrikhalle. "Go in, i wait here - no, no, not more price. I stop taxes". Grosse Augen unsererseits  und die Nachfrage, was wir hier sollten klärte einiges auf. - Wir standen vor einer der grössten Exportproduktionsfabrik für Juwelen, welche nach Hongkong ausgeliefert werden und der nette Chinese wollte, dass wir da rein gehen und uns "umsehen" - aha - nur umsehen, nichts kaufen... ein wenig gläubig sind wir schon, aber... Jedenfalls machten wir im klar, dass wir kein Interesse daran haben und nun doch gerne zum Flughafen wollten. Er war ganz kurz ein wenig enttäuscht (vielleicht um verpasste Provisionen), plauderte aber danach weiter wie aus dem Nähkästchen.

Auf dem Weg zum Flughafen überkam uns noch einmal ein kurzer aber heftiger Regen, der in Kürze die Strasse in einen beinahe See umwandelte. Nach kurzer Zeit jedoch war der Spuk vorbei und wir kamen am Airport Singapur an.