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Gegen 9.00 wagten wir uns in die Küche und entdeckten drei gerüstete Schälchen Cornflakes. Ich setzte Wasser auf und sah die Kaffeebeutel in Form von Teebeuteln. Nach dem kleinen Frühstück machten wir uns auf, das "Init Huasi", ein Hostel welches ich im Internet fand zu suchen. Nach einer Viertelstunde fuhren wir beim Hostel vor. Nach dem Klingeln wurde uns geöffnet und wir betraten einen gemütlichen, warmen Aufenthaltsraum. Wir wussten sofort, das wir hierhin wechseln werden.
Wir fuhren zurück, bezahlten die letzte Nacht, luden das Gepäck ein und informierten unsere französischen Mitfahrer, indem wir ihnen eine Karte des neuen Hostels aushändigten.
Wir richteten uns im neuen Hostel ein, fanden im Tauschregal einen deutschen Südamerika Reiseführer und lernten die Mitbewohner kennen. Eine Deutsche, ein Ire, ein Franzose, ein Schweizer aus Fribourg, ein Rumäne und eine Lateinamerikanerin, deren genaue Herkunft wir noch nicht ausfindig machen konnten.
Gegen 14.30 Uhr machten wir uns zu Fuss auf den Weg ins Zentrum. Beim einladenden Zentrum "Plaza 9 De Julio" setzten wir uns an ein Tischchen und beobachteten das Treiben rund um die Plaza. Wir bestellten einen Apéro und Ricotta Ravioli und wunderten uns über die Dreistigkeit der Tauben, welche sich, sobald sich ein Gast vom Tisch fortbewegte, über das verbliebene Essen auf dem Tisch stürzten. Innert einer halben Minute war das Brotkörbchen und die Resten im Teller leergefegt.
Drei fliegende Verkäufer versuchten bereits uns ihre Ware zu verkaufen, als mein Crocs plötzlich auf einem Schemmel stand und mit einem Tuch bearbeitet wurde. Ich versuchte vergeblich den Schuhputzer zu überzeugen, das meine Gummischlüpfer dies nun wirklich nicht nötig hätten. Ich liess dann schmieren und polieren bis es so aussah, wie wenn man den Crocs kurz unter Wasser hält. Er plauderte unnachlässig mit uns, vergass jedoch vieles innert Minuten wieder, da er dasselbe wieder fragte. Am Schluss verlangte er 30 Pesos, was ich dann als ein wenig zu viel des Guten befand. Ich zahlte im dann immer noch umgerechnet 6 Franken, was sicher seinem halben Tageseinkommen entsprach.
Wir fotografierten noch die "Catedral Basílica" und schlenderten über die Buenos Aires Strasse zurück. Die meisten der Geschäfte waren geschlossen und öffneten erst gegen 18.00 Uhr wieder. Zurück im Hostel lasen und plauderten wir, sahen einen Film im TV und machten uns mit dem Fribourger Fred auf den Weg, ein Restaurant zu suchen. Wir wurden in der San Martin Strasse fündig. Fred erklärte uns ein wenig die Menüs, da sein Spanisch ziemlich gut ist. Wir selber waren gegen 23.15 Uhr im Restaurant und staunten, dass um Mitternacht eine Familie mit Kindern ganz selbstverständlich zum Nachtessen erschien. Es ist eben alles ein wenigvspäter in Argentinien. Nachtessen vor 22.00 Uhr kennt man fast nicht.
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch Wein besorgen und standen vor eine Ladentüre, die zwar geschlossen, aber durch deren Gitter hindurch weiterhin verkauft wurde. Gerade als Fred an der Reihe war, wurde die Frau leicht nervös schaute zu Boden und verwies Fred zu warten. Fred wusste schnell warum und entfernte sich ein paar Schritte, blieb unauffällig stehen und wartete. Da wir nicht begriffen was das sollte fragten wir ihn. In leisem Ton klärte er uns auf das die Polizei in der Nähe sei und wir kurz warten müssten, da die Sperrstunde Alkohol zu verkaufen bereits verstrichen sei. Und prompt stand plötzlich wie aus dem Nichts ein Uniformierter da, kaufte etwas Kleines und ging wieder. Ich denke er wusste, wieso alle warteten, ignorierte es jedoch. Sobald er weg war bekamen wir den Wein mit der Bemerkung, "you don't know me!" und dem Hinweis, den Wein unter der Jacke zu verstecken.
Zurück im Hostel tranken wir mit Ovi, dem Rumäne den Wein und gingen um zwei Uhr ins Bett.

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Nach dem letzten Frühstück in San Pedro kamen um 8.30 Uhr schon unsere französischen Mitfahrer Gregory und Guilhem . Helene und ich packten die letzten Sachen ein und gaben den Schlüssel ab. Das Auto war mit dem Gepäck der vier Insassen randvoll. Wir fuhren noch beim Laden vorbei und versorgten uns mit Proviant für die lange Fahrt.
Dann fuhren wir aus San Pedro hinaus, erledigten ausgangs Dorf noch die Grenzformalitäten und schon ging es dem Jamapass entgegen. Stetig stieg dieser an und nicht viel später waren wir auf 4800 m.ü.M. Die Strasse zog sich lange über 4000 m weiter. Dann kam die Grenze zu Argentinien. Die Strasse war mit Betonblöcken gesperrt, so dass man zu den Gebäuden daneben hinausfahren musste. Kontrolliert wurde dies nicht gross und wir hätten genauso gut durchfahren können. Die Prozedur war eine Art Rundgang, den man absolvieren musste. Das Gepäck jedoch wurde nicht durchsucht.
Die Fahrt ging weiter durch wunderschöne Landschaften.
In Susques, einem Dorf aus den gleichen erdigen Farbe wie das Land worauf es steht, machten wir einen Stopp am Rande der Strasse, schauten auf einen Flusslauf und assen bei kräftigem Wind unseren Lunch. Nach der Mittagspause führte uns der Weg an riesigen Kakteen vorbei, welche an den kargen Berghängen das Land zierten.
Wir durchquerten die "Salinas Grandes", wo kräftig Salz abgebaut wird. Dann kamen Täler in vielfältigen Farben. Grün, gelb, rot mischten sich zu einer farbenprächtigen Umgebung. Wir waren in Purmamarca angekommen. Ein Berg trägt nicht zu unrecht den Namen Berg der 7 Farben. Im San Salvador de Jujuy tankten wir das Auto und fuhren nun im Dunkeln die restlichen Kilometer bis Salta. Unterwegs kamen wir durch zwei Polizeikontrollen.
Endlich in Salta suchten wir die Unterkunft eines Freundes der Franzosen. Nach einem Trip durch das Zentrum fanden wir es, das Hostel "Zabala". Wir wurden freundlich empfangen und uns wurden die schlichten Zimmer gezeigt. Wir stellten die Uhr noch eine Stunde vor und gingen dann zu einem Bankomaten, da wir noch keine argentinische Pesos hatten. Um Mitternacht wurde für uns noch ein Barbeque hergezaubert, das für eine Woche gereicht hätte. Aber lecker war es. Um 1.00 Uhr krochen wir, ich mit anhaltendem Kopfweh, ins Bett.

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Der letzte Tag in San Pedro verbrachten wir müssig und so gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Durch den ganzen Tag hindurch lasen wir im Schatten und knabberten dazwischen Chips oder assen Avocado. Dann füllten wir unser Postpaket mit 6 kg Material und brachten es zur Post. Unterdessen sins drei Pakete unterwegs in die Schweiz und noch keines ist angekommen. Wir hoffen, dass sie irgendwann ihr Ziel erreichen. Gegen Abend holten wir unsere Wäsche ab und packten den Rucksack. Bei unserer Unterkunft stand Spaghetti auf dem Menüplan und so nahmen wir das letzte Abendessen hier zu uns. Anschliessend bezahlten wir unsere 10 Tage Unterkunft und gingen aufs Zimmer.
Dort schaute ich mir den Film "Verschollen" im TV an, während Helene eifrig in ihrem Buch weiterlas.

Gemäss Email müsste heute die Bewilligung für Argentinien in Calama eingetroffen sein. Also fuhren wir nach dem Frühstück los, 100 km durch die Wüste. In Calama fuhren wir erst einmal durch diverse Strassen, bis wir die Genannte fanden. Wir fanden einen ein paar Blocks ausserhalb und spazierten zur Hausnummer, die uns übermittelt wurde. Unterwegs bestaunten wir wieder einmal die elektrischen Leitungen und wunderten uns erneut, dass dies alles funktioniert. "Chile Express" stand da über einem Eingang. Wir stellten uns in die Schlange und als wir an der Reihe waren, verlangten wir das Dokument. Bekommt man hier nicht, versuchte die Dame uns klar zu machen und schickte uns mit halbherziger Erklärung woanders hin. Dieses woanders begannen wir zu suchen, fanden es aber nicht. Also zurück zum Schalter. Diesmal gab sie uns in gebrochenem Englisch eine Hausnummer durch, "same street" fragte ich noch was sie bestätigte. Also wieder los, die Nummer zu suchen. Diese Nummer existierte irgendwie nicht trotz vielen Gebäuden, die wir beäugten. Wieder zurück kam sie hinter dem Schalter hervor mit uns auf die Strasse. 4 Kreuzungen, dann rechts, Nummer 2274. Aha - das ist jetzt eine andere Nummer. Diesmal fanden wir, unterdessen den dritten Chile Express Laden, und gingen hinein. Auf frage nach dem Express verwies sie mit dem Finger irgendwo nach hinten. Wieder hinaus, einmal um den Block um zu merken, dass dieser Chile Express zwei Eingänge hat, unserer ein wenig versteckt hinten in der Gasse. Und tatsächlich, hier nahmen die Leute Pakete in empfang. Und welch Freude, unser Express war tatsächlich da.
Nach diesem Maraton gönnten wir uns in einer autofreien Zone den Lunch. So wirklich sympathisch war uns auch diese Stadt nicht. Gleiches einschliessendes Bausystem und krumme Blicke unter unseren Tisch erinnerten uns ein wenig an Santiago. Wir liessen uns aber den Appetit nicht verderben.
Danach gingen wir zurück zum Auto, welches noch da war, und fuhren zurück nach San Pedro, wo wir den Tank noch auffüllten.
Am späteren Nachmittag brachten wir noch die Wäsche und brannten im Internetroom eine DVD mit den Fotos von Eastern Island bis San Pedro. Diese wird auch nach Hause geschickt.
Dann trafen wir wieder die zwei Franzosen vom Pferdereiten. Auch sie gehen am Freitag nach Salta. Wenn möglich, versuchen wir sie mitzunehmen. Platzangst hätten sie keinen, nachdem sie unser Auto betrachtet hatten. Gegen neun Uhr gingen wir noch Salat und Pure essen und kehrten dann zurück in unser Zimmer.

Heute war um 7.45 Uhr Tagwach. Wir assen zügig unser Frühstück, verabschiedeten uns von Dominique und Peter da sie heute weiterreisen, packten den Rucksack und gingen zum Treffpunkt des Pferdereitens. Wir wurden per Auto zur Ranche am Rande von San Pedro gefahren und bekamen dort Gamaschen und einen Helm. Dann kamen die Pferde und wir stiegen einer nachZwei Norweger, zwei Franzosen und wir zogen mit zwei Guides los.
Die Pferde waren recht friedlich und obwohl ich schon mehrere Jahre auf keinem mehr gesessen war, kam es mir schnell wieder vertraut vor.
Schnell waren wir aus dem Grün draussen und ritten von drei Hunden begleitet durch die steinige Ebene. Wir überquerten 2 Schnellstrassen, ritten über einen Hügel und kamen dann zum Eingang des Tales, welches zum "Valle De La Muerte" führt. Nach einer weiteren halben Stunde waren wir zuhinterst im Tal erblickten nun die Sanddünen, welche andere zum Sandboarden benutzen. Auf einer Sandüne machten wir Rast, tranken etwas und plauderten ein wenig. Das Tal sieht toll aus mit diesen Felsformen inmitten der Sanddünen.
Auf dem Rückweg blieb ich mit einem Franzosen und einem Guide ein wenig zurück, um noch ein Stück zu galoppieren. Immerhin war es für einen unerfahrenen Reiter wie mich angenehmer als Der Trab. Es schüttelte weniger.
Nach drei Stunden waren wir von dem tollen Ausflug wieder zurück.
Am Nachmittag waren wir ziemlich müde und entspannten uns mit lesen.
Gegen Abend war plötzlich Stromausfall. Wir zogen los fürs Abendessen und merkten, dass es nur das halbe Dorf betraf. Wieder fanden wir einen gemütlichen Innenhof mit Feuer und liessen den Abend auf dem Hauptplatz ausklingen. Zurück im "Chiloe", unserer Unterkunft, besorgten wir uns eine Kerze und gingen aufs Zimmer. Gegen 23.00 Uhr war dann auch der Strom zurück.

Heute war Reiseplanung auf dem Programm. Am Morgen erhielt ich eine Email der Autovermietung. Später rief ich dort an und vereinbarte, die Bewilligung für Argentinien zu bekommen. Dafür werden wir den Wagen am 13. Mai in Arica abgeben. Die Bewilligung können wir am Donnerstag in Calama abholen.
Danach gingen wir in die Stadt und reservierten für den Abend "Star Watching". Auch einen Reitausflug ins "Valle De La Muerte" setzten wir für Morgem an. In dem Office des Pferdetrekkings hatte es Bücher, welche man ohne Tausch kaufen konnte. Endlich hatten wir nun wieder was zu lesen, was wir am Nachmittag frönten.
Gegen 19.20 Uhr wurden wir per Bus ein Stück ausserhalb San Pedro gebracht. Schon bei der Ankunft sahen wir die verschiedenen Teleskope, die vor einem Gebäude auf einem Platz eingerichtet waren. Zuerst ging es aber in eine Hütte, in der eine Kerze brannte und um die sich nun die Gruppe versammelte. Das Dach hatte oben eine Öffnung, so dass man schon Sterne zu Gesicht bekam.
Englisch, mit einem französischen Akzent wurden wir in den Sternenhimmel eingeführt. Seine witzige Art provozierte mehrfaches Lachen. Dann ging es nach draussen an die Teleskope. Mars und Saturn wurden ins Visier genommen. Dann kamen die grösseren Teleskope zum Einsatz, welche Sternenhaufen, Nebel und Galaxien sichtbar machten. Erstaunlich, was man schon mit blossem Auge in der Wüste alles zu Gesicht bekommt. Die Milchstrasse strahlt förmlich vom Himmel.
Gegen Schluss lernten wir noch die Sternenbilder ein wenig. Die Teleskope konnten einfach durcheinander benutzt werden indem man dazwischen umherlief. So verteilten sich die Leute gut. Gegen Ende gab es noch ein warmes Getränk und eine Fragerunde, bevor wir wieder per Bus zurückgebracht wurden.
Es war bereits elf Uhr, als wir noch essen gingen.
Das Mondfoto befindet sich auf der Cam, welches durch ein Fernrohr geschossen werden konnte und ich habe es per iPhone abfotografiert.

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Heute trafen wir am Vormittag ein Schweizer Paar, welches in dieser Unterkunft abgestiegen ist. Sie sind seit einem Jahr unterwegs und beenden ihre Reise in zwei Wochen. Wir durften ihren Südamerika Reiseführer ausleihen, im uns die verbleibenden Übernachtungen in Chile herauszusuchen.
Gegen Mittag rüsteten wir uns für den Besuch der ältesten archäologischen Stätte von Nordchile. Helene sass bereits wartend im Auto als ich den Vorschlag machte, zu Fuss noch Wasser kaufen zu gehen. Sie stieg aus, schloss die Autotüre und wollte mir den Schlüssel reichen. Der steckte jedoch im Zündschloss, und alle drei vorhandenen Türen waren geschlossen.
Wir suchten zuerst im Internet nach Lösungen. Weiter fragten wir nach einer Werkstatt im Ort - negativ. Dann versuchte ich es auf eigene Faust. Mit einem Holzkeil, einem präparierten Draht und einer Socke als Schutz für die Türe machte ich mich ans Werk. Ich hatte Glück, weil auf dem Areal gerade Bauarbeiten in Gang waren und ich so das Material quasi vor der Nase hatte. Es gelang mir über einen kleinen Spalt oben durch den Holzkeil verursacht mit dem zurechtgebogenen Draht den Schliessknopf zu fassen und hochzuziehen. Mein erstes geknacktes Auto 🙂
Unterdessem war es 14.00 Uhr und wir konnten aufbrechen. Die Stätte "Aldea De Tulor" befindet sich etwa 11 km südlich von San Pedro. Es sind Überreste einer Siedlung, welche heute auf trockenem Gebiet liegen und bis auf 800 Jahre v. Chr. datiert wurden. Es waren Lehmhütten, die in verschiedenen runden Formen angelegt und mit Lehm und Grass überdacht waren. Die Siedlung wurde um 500 n. Chr. aufgegeben und Sandwinde bis 100 km/h erodierten diese Behausungen bis auf die Grundmauern. Zwei Gebäude wurden jedoch rekonstruiert und vermitteln einem, wie es ausgesehen hatte.
Anschliessen fuhren wir zurück und gegen Abend besuchten wir ein weiteres Lokal, so dass wir bis jetzt schon verschiedene Menüs und Preislagen kennenlernen konnten. Diesmal hatte ich vegetarische Cannelloni, welche ausgezeichnet schmeckten.

Heute fuhren wir nach dem Frühstück los, die antiken Bauten "Pukará De Quitor" zu besichtigen. Dieses Fort liegt 3 km westlich von San Pedro an einem Berghang. Diese 700 Jahre alte Festung wurde von den Atacameños gebaut. Diese Bevölkerungsgruppe der Atacamawüste versuchte sich in dieser Zeit von dem expandierendem Inkareich, welches über die Berge von Osten kam zu schützen.
Die Bauten ziehen sich wie Terrassen vom Fuss bis zur Spitze. Die Grundmauern sind zum Teil bis auf 2 Meter erhalten und man erkennt Wohnungsräume, Vorratskammern und Gassen. Es hat an diesem Hang nichts als Steine. Das Grün beginnt unmittelbar am Fuss des Hügels.
Wir stiegen zuerst am Parallelhang, welcher durch einen Felseinschnitt von den Bauten getrennt ist in die Höhe. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf die Anlage und die weitere Umgebung. Oben merkten wir, dass es keinen ofiziellen Verbindungsweg zu den Bauten gibt. So stiegen wir über einen Schleichweg durch eine Geröllhalde zum anderen Hügel.
Auf dem Weg nach unten konnten wir nun die Bauten genauer besichtigen. Geschichtete Steine unterschiedlicher Grösse wurden verwendet. Dazwischen immer wieder ein stehender Stein, der etwas grösser ist. Auch kleine Fenster konnte man ausmachen.
Anschliessend fuhre wir noch in das Tal hinein und zurück. Interessant, wie man den einzelnen Ausflüglern begegnet. Ob zu Pferd, mit dem Bike, per geführte Gruppe oder zu Fuss, alle verbringen die Ausflüge auf ihre eigene Weise.
Gegen Abend assen wir in einem grossen gemütlichen Innenhof bei zwei offenen Feuern unser dinner. Wir reflektierten ein wenig unsere Reise indem wir uns an die am besten gebliebenen Momente erinnerten. Unglaublich, wie viele Eindrücke in den drei Monaten schon in unseren Köpfen gespeichert wurden.
Zurück bei der Unterkunft verlängerten wir die Abreise noch auf den 21. April und gingen dann aus Zimmer zurück.

Wir nahmen den Vormittag recht gemütlich, indem wir bei unserer Loge beim Bach sassen und unsere i-Geräte forderten. Gegen Mittag assen wir einen gesunden Salat und gingen anschliessend auf Souvenirjagt. Dann holten wir uns bei der Post noch ein grösserer Karton, um wieder ein paar Dinge nach Hause zu schicken.
Weiter versuchten wir unser Glück, das Buch "Die achte Sünde" im Buchshop zu ergattern. Wieder waren wir erfolglos, weil sie dies nur gegen den Tausch eines anderen Buches machen wollen. Und ohne Buch geht dies einfach nicht.
Dann schrieb ich der Autovermietung, dass wir früher in Arica sein werden und hoffen nun auf Entgegenkommen. Der Rest verbrachten wir noch mit Reiseplanung und erfuhren weiter, dass Helenes Vater in Helsinki festsitzt, weil wegen des Vulkans in Island der Fligverkehr in Island zum erliegen gekommen ist.
Am Abend assen wir nochmals beim freundlichen Chilene next door. Er spendierte uns einen Pisco Sour, weil ihn zum zweiten mal besuchten. Am Abend gebrauchten wir den TV und zu unserer Überraschung kam ein deutsch gesprochener Spielfilm. Welch Seltenheit 🙂

Schon um 7.00 Uhr schien die Sonne ins Zimmer. Ich stand auf und ging einen Vorfrühstückkaffee trinken. Heute gab es ihn MIT Milch 🙂
Später weckte ich Helene und wir frühstückten. Dann nahmen wir einen Pullover, den Sonnenhut un Brille mit und kauften im Laden nebenan noch Brot, Käse, Bananen und 3 grosse Flaschen Wasser ein. Nun waren wir bereit für den Ausflug und fuhren in östliche Richtung aus dem Dorf.
Die erste Begegnung hatten wir mit drei wilden Eseln, die in der Pampa grasten.
Als nächstes kamen wir nach Toconao. Schon auf der Brücke bekommt einen Vorgeschmack auf das "Valle De Jere". Mitten in einer kargen steinigen Schlucht spriesst das Grün wie in einer Oase. Wir parkierten weiter oben und spazierten in die Schlucht hinunter. Ein System aus Wasserumleitungs-Kanälen und einem Bach umgeben von knalligen Grüntönen zieht sich durch diese Schlucht.
Wir fuhren weiter nach Socaire. Ein kleines Dorf aus Steinhäusern, zwei kleinen Kirchlein und drei unscheinbaren Restaurants nebeneinander. Direkt hinter dem Dorf war ein allgemeines Fahrverbot, zumindest sah es so aus. Wir fragten also eine Frau, die gerade vor der Cocineria stand nach dem Weg zu den Lagunen. Sie bestätigte die Richtung und meinte, wir sollen fas Schild ignorieren. Schnell fügte sie hinzu, ob wir auf dem Rückweg bei ihr essen würden, was wir nicht ausschlagen konnten.
So fuhren wir, jetzt über Schotterpiste, die ansteigende Strasse hoch. Auf 2600 Metern beginnt sie und eine Stunde später befindet man sich auf der nächsten Hochebene auf 4100 Metern. Da kam dann die Abzweigung zu den beiden Lagunas Miscanti und Miniques. Noch weitere 20 Minuten und ein Hügel und man steht vor einem blau schimmernden See, welcher am Rand durch eine Salzkruste in die Landfarben übergehen.
Beim Miniques nahmen wir im Windschatten einer Steinmauer unser Picknick ein. Dann verliessen wir die Höhe wieder und fuhren zurück nach Socaire, wo wir das Versprechen einlösten und bei "Cocineria Sairilúlama" eintraten. Bestellen konnten wir nichts, es wurde einfach aufgetischt. Es begann mit einer Suppe mit Fleisch und Gemüse darin, welche uns richtig gut bekam. Wir merkten aber das dies erst der Anfang wäre und so mussten wir zu verstehen geben, dass wir bereits satt waren. Ein wenig enttäuscht aber immer noch mit einem Lächeln brachte sie uns noch einen Kaffee. Wir bedankten uns beim Gehen und lobten die Suppe.
Nun fuhren wir ganz zurück auf die Ebene bei 2500 und machten über einen Loop einen Abstecher zur Laguna Chaxa. Dies ist ein Reservat in der Salzwüste, welches drei verschiedene Flamingoarten beheimatet. Herrlich zu beobachten, wie diese Tiere knapp übers Wasser düsen oder im übersalzenen Nass nach Nahrung suchen.
Dann war es Zeit zurückzufahren. Wieder in San Pedro tankten wir zuerst den Wagen, gingen danach in eine verrauchte Stube nachtessen und holten zum Schluss noch unsere Wäsche ab.

Erwachen an einem angenehmen Ort ist ein gutes Gefühl. Das Zimmer ist genug isoliert, so dass es auch Minustemperaturen standhält. Sobald die Sonne kommt, gehen aber die Temperaturen schnell nach oben.
Zum Frühstück fehlte zwar die Milch im Kaffee (der Grund dazu kam mir spanisch vor) aber das Frühstück war sehr gut.
Danach packten wir die Wäsche zusammen und brachten sie zur Laundry. Dann schlenderten wir zum Museum und besuchten noch die älteste Kirche von Chile. Der Dachgibel der Kirche sowie der Boden sind Holzkonstruktionen, die schon recht schief wirken.
Anschliessend erkundigten wir uns bei einem Veranstalter über die Tour San Pedro nach Uyuni in 3 Tagen. Es klang als hätten wir den besten Veranstalter erwischt. Auf die Frage wie es mit der ersten Übernachtung auf 4600 Metern stehe, kam er mit der sauberen Luft, die der Höhenkrankheit entgegenwirke. Na ja, zurück im Hotel mobilisierten wir Google und fanden haarsträubende Geschichten über diesen Veranstalter von betrunkenen Fahrern bis Unfälle mit Toten. In Reiseforen beschwerten sich Betroffene lautstark über das Erlebte und die Zustände. Wir entschlossen, diesen Ausflug besser später von Peru aus zum Uyuni zu unternehmen.
Wir assen noch eine Empanada, eine mir Tomaten und Käse gefüllte Teigtasche und machten uns gegen 17.15 Uhr auf zum "Valle de la luna". Die 15 km waren schnell zurückgelegt und wir fuhren in das bizarre Tal hinein. Seltsame Steinformationen, dunkle Sanddünen und verschiedene Farben geben diesem Teil der Wüste den Namen. Wir bewunderten auf einem windigen Grat, wie die Sonne hinter den Bergen verschwand. Vor der Rückkehr machten wir noch einen Abstecher zu den "Tres Marias".
Danach fuhren wir zurück, parkierten das Auto vor unserem Cabaña und gingen zur Nachbarloge essen. Ein freundlicher Mann servierte uns zu Musik aus den Anden ein feines Risotto.

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Nebst wenigen Aufwachern in der Nacht schliefen wir nicht so schlecht und wir wurden auch nicht gestört. Um 7.00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir bezogen bei einer Tankstelle noch einen Cappuccino, der jedoch überzuckert war. Auch ein Sandwich für später kauften wir noch ein.
Der Weg Richtung Calama war nicht spektakulär, da man überall den Spuren des Kupferabbaus begegnet. So leidet natürlich auch das Landschaftsbild. Calama selber umfuhren wir und machten uns direkt auf den Weg nach San Pedro de Atacama. Von diesem Punkt beginnt es durch trockene Wüste zu steigen, und dies so dezent, dass man es kaum merkt. Nur der Suzuki hatte nicht mehr dieselbe Power. Dieser kontinuierliche Anstieg zog sich nun eine Stunde dahin und als ich einen Blick auf die GPS Daten wagte, zeigte es mir 3495 Meter an. Unglaublich, am Morgen neben dem Meer erwacht, am Mittag auf 3500 Metern. Zum Glück ging es bis nach San Pedro noch einmal herunter bis auf rund 2500 Meter, denn um sich an die Ziele der nächsten Tage anzuklimatisieren reicht dies vorerst.
Nach der Anhöhe bot einem der Ausblick eine eigenartige Szene. Weites helles bis weisses Land mit einigen Bergformationen. Und plötzlich war da die kleine Oase, turistische Hochburg, Ausgangspunkt für viele Ausflüge und nach all den Sicherheitsbauten der letzten Tage ein offenes belebtes Dorf, das von versteckten Hostels, Läden und Cafés nur so wimmelt. Wir fuhren zuerst zur einzigen Tankstelle im Dorf und danach parkten wir vor einer Türe mit der Aufschrift Turismo. Drinnen sass ein wuchtiger Chilene der uns freundlich zum Setzen aufforderte. Er zeigte uns dann Übernachtungsmöglichkeiten, die seiner Meinung nach etwas taugten. Die Karte mit den Plätzen zeichnete er kurzerhand selber. Wir bedankten uns und machten uns auf die Suche. Wir fanden alle recht schnell. Beim letzten stiegen wir gerade aus, als uns auf der anderen Strassenseite jemand in ein nett aussehendes Plätzchen hinter einen kleinen Brücke lotste.
Der Platz mit den Holztischen, die mit Schilf bedeckte Pergola und die netten Zimmer überzeugten uns und wir buchten direkt.
Auf dem Weg zur Zimmerbesichtigung hüpfte jemand aus einem Bus und kam voller Freude auf uns zu. Es war - Linda zum Dritten 🙂
Wir zogen später dann auch zu dritt los um das Dorf unter die Lupe zu nehmen, nachdem Helene und ich bei den einladenden Gartentischen ein Willkommensbierchen tranken.
Gegen Abend gingen wir in ein Restaurant, welches wie viele andere auch im Innenhof ein Feuer lodern hatten. Später gab es zum Abschied von Linda noch einen Pisco Sour, denn ihre Reise geht Morgen früh weiter nach Bolivien.
So hatten wir eine tolle Ankunft hier in San Pedro de Atacama und freuen uns auf die kommenden Tage.

Nach dem inklusiv Frühstück, welches ich nicht zur Hälfte verzehren konnte, wechselten wir zum gleichen Restaurant wie am Vorabend und tranken dort noch einen Kaffee.
Nachdem der Blog gepostet war ging es weiter durch die Wüste. Diese veränderte sich insofern, dass es mehr sporöse und skuril aussehende Steine hatte, welche die Gegend zierte.
Viele von diesen wurde auch als Vorlage für eine Gebetsnische gebraucht. Man kann sich kaum vorstellen, wieviele davon die Seiten der Highways zieren und mit wieviel Leidenschaft diese ausgeschmückt sind.
Nach einer staubigen Kreuzung, was einer Fabrik am Wegesrand zu verdanken war, trafen wir in Antofagasta ein. Der Ort mit knapp 300'000 Einwohnern versprüht nicht gerade eine angenehme Atmosphäre. Obwohl man unterdessen eine breite Uferpromenade gemacht hat, bleibt die Depressionsrate in dieser Stadt hoch. Und wie ging es uns? Auch wir wurden depressiv. Wiedereinmal begannen wir mit der Suche nach einem Zimmer bei unserer Ankunft um 18.00 Uhr. Was bei einer Stadt in dieser Grösse kein Problem sein kann - dachten wir. Völlig erschöpft und frustriert parkten wir unseren Suzuki um 22.30 Uhr auf einen Ausstellplatz an der Promenade, nachdem wir so ziemlich viele Strassen dieser Stadt befahren haben. Wir klappten die Sitze hinunter, schlossen die Türe von innen und schliefen ungläubig ein.

Zimmer geliefert. Weisses Toastbrot, ungetoastet und Nescafe, Butter, Konfi und ein Stück Kuchen. Danach packten wir unseren Jimny und fuhren die Uferpromenade nach Norden um wieder auf die Ruta 5 zu kommen. Ich machte gerade noch ein Foto von einem Leuchturm, als uns drei Radfahrer passierten. Im Augenwinkel dachte ich, die sieht aus wie Linda, welche wir auf der Osterinsel kennengelernt hatten. Es war aber eigentlich unmöglich. Trotzdem drehte ich um und fuhr parallel zum Fahradweg. Sie drehte den Kopf zu unserem Auto und fiel fast vom Fahrrad. Es war tatsächlich Linda und wir feierten das ungewöhnliche Wiedersehen bei einem Beachcafé. Sie ist mit dem Bus unterwegs und hier kamen sie auch gestern an und werden am Nachmittag durch die Nacht nach San Pedro de Atacama weiterfahren. Wir verabschiedeten uns wieder und nahmen nun wirklich die Strasse unter die Räder.

Die Strasse begann bald nach La Serena zu steigen und wir kamen bei 800 m.ü.M. auf eine Hochebene zwischen den Bergen. Die Landschaft wurde zusehens trockener und irgendwann kam das Schild "Region de Atacama".
Die Landschaft hier ist zum träumen. Bei Vallenar wollten wir zuerst übernachten. Dieses Städtchen liegt quasi in einem grünen Tal, das zwischen Wüstenflanken eingekesselt ist. Ein wasserführender Fluss begrünt diesen Kessel.
Da wir auf Anhieb nichts fanden, fuhren wir weiter und so auch in den Sonnenuntergang, welcher die Atacamaberge in tiefem Rot leuchten liess. Die Sonne beschien die letzten Spitzen, als wir in Copiapó einfuhren. Das dritte Hotel war günstig und wir bezogen das Zimmer, welches nicht sehr einladend aussah. So verliessen wir es für das Nachtessen noch einmal und gingen ins gegeüberliegende und teurere Hotel, welches aber ein Restaurant dabei hat. Da es erst um 20.00 Uhr Essen gibt, nahmen wir in der Bar noch einen Apéro. Nach Steak, Kartoffelstock und Spinat kehrten wir in unser Hotelzimmer zurück, in welchem wir eine unruhige Nacht mit schlechten Träumen verbrachten. Zudem lebten zu viele kleine unsichtbare aber juckende Tiere im gleichen Bett. Dies bestätigte sich dann auch durchs Frühstück, bei welchem die Milch bereits gebrochen im Kaffee schwamm. - Dann nichts wie weiter 🙂

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Der eingeschobene Ruhetag war gut. Heute Morgen jedoch war es ein wenig durchzogen. Leicht gräulicher Himmel und ein wenig kühl. Wir fuhren gegen 10.30 Uhr auf der Rute 5 weiter. Bei Tag ist es einiges spannender als in der Nacht und so bewunderten wir die trockene Landschaft mit den teilweise rot blühenden Kakteen.
Selbst da draussen findet man ab und zu noch eine bewohnte Hütte oder ein Verkaufsstand an der Pan Am, welche in dieser Gegend vor allem Queso (Käse) anbieten. Wir waren aber mehr durstig und so warteten wir auf die nächste Tankstelle mit Shop. Nach 110 Kilometern kam diese dann und wir deckten uns mit Wasser ein. Die Fahrt ging weiter und nach weiteren Stunden tauchte plötzlich hinter einer kleinen Anhöhe "Coquimbo" auf und verschmolzen damit, "La Serena".
Wir kehrten in einem kleinen Imbiss ein. Helene ass ein Baguett-Sandwich und ich ein Avocadosalat.
Danach wurden wir mit einem Cabaña schnell fündig. 300 Meter vom Meer entfernt und sehr freundliche Leute. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, spazierten wir zur Uferpromenade. Ein breiter Sandstrand mit wenig Menschen. Dann gingen wir in ein Restaurant, welches italienische Küche anpries und konnten von unserem Tisch die Sonne im Meer verschwinden sehen.

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Ich gebe zu, der Verlust des Netbooks und die Furcht, ob ich wirklich alles gut verschlüsselt habe nagen an mir. Irgendwann merkt man aber, dass es auch ohne weiter geht. Der gestrige Tag hingegen war schlimm.
Auf dem Weg in Richtung Süden wurde uns immer mulmiger. Die Pan Americana wurde teilweise auf die andere Fahrbahn verlegt, weil die Brücke der Fahrbahn eingebrochem war. Wir entschlossen in Retiro, wieder nach Norden zu fahren.
Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder in Santiago im Verkehrstrubel. Wir wollten nichts als ein Platz zum Übernachten. Diese Suche zog sich aber noch lange hin.
Wir verliessen die Stadt über den Highway 5 und klapperten einige Ortschaften ab. In La Ligua fanden wir zwar ein Hotel, aber dieses war schon voll. . Gegen 3 Uhr morgens stoppten wir bei einer Tankstelle. Helene schlief eine Stunde im Auto. Nur 20 km trennten uns noch von Los Vilos. Also ein letzter Versuch.
Und wir hatten endlich Erfolg. Wir konnten uns um 4.00 Uhr in Bett legen. Am nächsten Morgen bestellten wir Continental Frühstück. Wir entschieden, ein weiterer Tag hierzubleiben um uns ein wenig zu erholen. Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant und wir waren die einzigen Gäste. Wir stiessen auf eine bessere Weiterreise an und auf die 38 😎

Frust, Ärger, Wut. Ich denke das beschreibt mein Inneres am besten. Mit grossartig bebilderten Blogs dürfte es hiermit schwierig werden. Ich sitze auf dem Bett in einem überteuerten Hotel in Curico und tippe mühsam mit dem iPhone Buchstaben. Was ist geschehen?
Der Morgen hat schön angefangen mit dem Wissen, dass wir heute das Auto in Empfang nehmen können. Wir liessen um 12.00 Uhr die grossen Rucksäcke im Hotel und wollten die Zeit bis 16.00 Uhr noch damit verbringen, um die Blocks zu ziehen. Das machten wir dann auch. Wir schauten uns Santiago an und machten in einem Kaffee einen Stopp. Den Rucksack stellte ich unter den Tisch neben mein Bein. Irgendwann merkten wir wie sich am Nebentisch ein anderer hinsetzte. Irgendwann stand er auf und ging. Irgendwann merkte ich, dass mein Rucksack weg ist
Verlust: Netbook, Chile Reiseführer, Autoadapter mit iPhonekabel, Impfausweis, Reiseunterlagen des Reisebüros, Glücks Kiwi, Trinkflasche, Taschenlampe und Lesebuch.
Ich liess die Polizei rufen. Die liessen sich Zeit. Glücklicherweise war der Besitzer des Geschäfts nebenan ursprünglich aus Bayern und konnte zwischen der Polizei und mir vermitteln. Sie wollten den Diebstahl erst nicht aufnehmen, ich bestand jedoch darauf, das dies schriflich festgehalten wird. Mit Unmut gingen sie dann dahinter.
Durch dies alles verzögerte sich die Fahrzeuübernahme. Wir verlängerten aber um zwei Wochen, so dass wir das Auto nun am 20. Mai in Arica abgeben werden. Gege halb sechs fuhre wir aus der Stadt heraus auf die Pan Americana. Zwei Stunden später verliessen wir diese und machten uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Dies erwies sich als schwierig. Wir kamen in düstere Gegenden, die überhaupt nicht zu Übernachtungen einluden. Das zog sich etwa zwei Stunden hin. Dann kamen wir nach Curico. Hier ist das schwere Erdbeben nicht mehr zu übersehen. Eingestürzte Häuser, überall Schutt auf den Strassen und Staub in der Luft von den nächtlichen Aufräumarbeiten. An der Tankstelle kauften wir ein Sandwich und erkundigten uns nach einem Hotel.
Um 23.00 Uhr konnten wir dann unser Zimmer beziehen. Auch hier sind die Schäden gut sichtbar. Wir gingen erschöpft schlafen.
Morgens um 4.03 Uhr wurden wir durch ein heftiges Nachbeben der Stärke 4.7 aus dem Schlaf gerissen. Ein dumpfes Grollen, ein bewegendes Gebäude und schepernde Scheiben liessen meinen Puls in die Höhe schnellen. Wie ich dann am Morgen lass, war es 90 Kilometer entfernt. Und jetzt lass ich meinen Finger ruhn und gehe Frühstück essen.

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P1020701 Nach einem tiefen Schlaf, setzten wir uns im Hotel zum Frühstück. Anschliessend machten wir uns auf zur Strasse Monsenor Edwards. Wir stiegen die Treppe zur Metro hinunter und fanden unter der Erde eine weitere belebte Stadt. Es dauerte aber eine halbe Stunde, bis wir mit Hilfe eines Wachmannes ein Billet in der Hand hielten, welches uns drei Stationen transportieren soll. Wir stiegen nochmals Treppen hinunter und stiegen dann in die Metro. Dies war sicher 50 Meter unter Santiago und es war sehr warm da unten. Dafür sorgte permanente Musik für eine beruhigende Atmosphäre.

P1020696 Wir stiegen in Príncipe de Gales aus und liefen ca. 2 km zu Fuss. Unterwegs machten wir im Café “Hexe” einen Stopp. Danach suchten wir die Adresse, welche ich in einer Email bekommen hatte. Rent a Car Seelmann. Um ein Uhr fanden wir diese Vermietung, unscheinbar zwischen Häusern. Wir wurden freundlich empfangen und wir klärten ab, was alles möglich ist. Mit dem Mietwagen nach Bolivien oder Peru geht aus Versicherungsgründen nicht. Als entschieden wir, mit dem Auto bis Arica zu reisen und dort dann über die Grenze nach Peru zu gelangen.

P1020697 Welches Auto war nun die Frage. Um uns besser entscheiden zu können wurden wir zu seiner Garage gefahren, wo er die Wagen hat. Wir entschieden uns dann wegen dem schrumpfenden Budget für den Suzuki Jimmy, einem kleinen Allrad Jeep mit Klimaanlage und wenig Platz. Auf der Fahrt zur Werkstatt sah man vor vielen Häusern zum Abtransport bereitgestellte Schutthaufen, welche vom Erdbeben verursacht wurden. Auch bei Seelmanns Werkstatt hatte eine Mauer nicht standgehalten.

Danach fuhren wir zurück zum Büro und wir erledigten erste Formalitäten. Es kam uns sehr entgegen, dass wir dies in Deutsch machen konnten, da ich mit vielen Fragen über ihn herfiel. Er hat viele Jahre in Deutschland verbracht und kann daher die Sprache fliessend.

P1020699 Wir machten den Übergabetermin für Morgen um 16.30 Uhr ab. Also spazierten wir wieder zurück und fanden am Wegesrand La Pizzara. Es sah so einladend ein, dass wir trotz der Zeit von 16.00 Uhr hineingingen und uns Essen bestellten. Der Kellner war jung, höflich und witzig und kam immer wieder zum Plaudern an den Tisch. Es stellte sich heraus, dass seine Grossmutter Schweizerin war und sein Grossvater Österreicher. Der Besitzer des Restaurants ist Italiener. Das war dann auch der Grund, dass ich nach so langer Zeit endlich wieder einmal einen richtigen Espresso trinken konnte.

P1020700 Diesmal konnten wir das Billet alleine lösen und fuhren so zurück zu unserem Hotel. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Reiseführer und Internet, um die Route ein wenig zu sondieren, während in den Nachrichten ein 7.8 Beben vor Indonesien gemeldet wurde.

P1020688 Um 5.30 Uhr klingelte mein iPhone. Wir standen auf und stellten fest, dass die Nacht so feucht war, dass die Wäsche nasser war als am Vorabend. So warteten wir noch auf die aufgehende Sonne, während wir die restlichen Sachen zurück in den Rucksack verstauten. Unterdessen stand auch Linda plötzlich draussen, bepackt mit einem kleinen Rucksack und bereit, mit dem Pferd ein wenig die Insel zu erkunden. Wir verabschiedeten uns und vielleicht treffen wir sie auf der Europatour, denn zu dieser Zeit müssten wir eigentlich wieder zu Hause sein.

P1020689 Um 9.15 waren wir dann fertig mit dem Packen der nicht ganz trockenen Wäsche. Wir verabschiedeten uns noch von den restlichen im und ums Haus und machten uns auf den Weg Richtung Flughafen. Natürlich sagten wir auch noch dem Filou Ersatz, der dauernd hungrig ums Haus schlich Goodbye. Unterwegs machte ich noch einen kurzen Halt beim Bankomat um ein wenig Pesos abzuheben. Vor lauter Zeitnot dachte ich, die Karte sei nicht mehr herausgekommen. Es stellte sich dann später als falsch heraus – peinlich 🙁

Am Flughafen angekommen war es bereits 10.15 Uhr. Wir checkten ein und ich wartete noch auf den Autovermieter, damit ich meine Garantie der Kreditkarte zurücknehmen konnte. Er traf dann schnell ein und wir konnten das Auto zurückgeben. Danach gingen wir durch die Schleuse und warteten im hinteren Bereich im Freien, bis alle Leute der angekommenen Maschine ausgestiegen waren. Unterdessen entdeckten wir noch, dass es auf diesem Flughafen freies Wifi hatte. So konnte ich schon mal den Block hochladen, während die ersten bereits in die Maschine stiegen.

P1020690Dies machte dann Helene ein wenig nervös, denn das Flugzeug sollte ja nicht ohne uns gehen. Also tappten auch wir über den Flugzeugparkplatz und stiegen mit einem letzten Blick auf die besuchte Insel in die Eisenkonserve. Mit einem leicht neidischen Blick passierten wir Business Klasse, welche bereits einen Drink in den Händen hielten und in ihren überdimensionalen Sesseln sassen. Dann richteten wir uns auf unseren Plätzen gemütlich ein und freuten uns auf die bevorstehenden Filme.

Knapp 5 Stunden später landeten wir unversehrt in Santiago. Nur war es unterdessen schon wieder 18.00 Uhr in Santiago. Also ein günstiges Hotel suchen und versuchen einen bezahlbaren Fahrdienst zu finden. Wir wagten uns an die Information mit Taxivermittlung, nachdem wir bereits mehrere aufdringliche Angebote abgelehnt hatten. Sie halten einem die Taxitafeln quasi vor die Nase, wenn man von der Gepäckhalle kommt.

P1020692 Was wir als langen Prozess befürchteten, ging ziemlich zu unseren Gunsten über die Bühne. Die Dame fragte, welche Region von Chile es denn sein sollte und ich hielt ihr eine Adresse in La Raine von Chile unter die Nase. Dies ist eine Autovermietung, die im Internet vielversprechend aussah und die wir uns genauer anschauen möchten. Sie setzte alle Hebel in Bewegung und plötzlich waren sie zu dritt in einer lauten Diskussion, wo das genau liegt und welches Hotel das am nächsten sei. Dann fragte sie uns, wieviel wir zahlen wollten. Ich stieg mit 40 US$ ein, mit dem Glauben, dass dies wohl utopisch sei. Sie begann uns, Hotels und Unterkünfte aufzuzeigen. Wir entschieden uns für das Hotel RQ Apart Bosque Tobalaba. Es liegt nicht sehr weit von der genannten Adresse entfernt.

Auch bei der Fahrgelegenheit gab es wieder Preisklassen. Von drei Dollar bis grenzenlos. Sie gab uns mit einem Lachen zu verstehen, dass man das nicht so genau sagen könne, was ein Taxi kostet. Für eine Pauschale von 22 Dollar entschieden wir uns für einen Shuttle Bus. Zum Glück haben wir das gewählt, denn auf der anschliessenden halsbrecherischen Fahrt, welche wegen dem Verkehr über eine Stunde dauerte, hätte der Taxometer wohl das x-fache angezeigt. Auf der Fahrt entgingen wir nur knapp zwei Unfällen. Ein einschwenkender Wagen musste eine Vollbremsung machen und ein rückwärts herausfahrender Wagen rammte uns auch fast.

Um 20.15 Uhr waren wir dann beim Hotel. Für die Preisklasse ganz gemütliche Zimmer mit Küche und Bad. Selbst gratis Internet im Zimmer, nur dass anscheinend das Erdbeben die Leitung ab dem dritten Stock durchgetrennt hat. Denn bis in den vierten Stock, wo wir einquartiert sind, kam kein Signal durch die Dose. Wir gingen dann noch um die Blocks und assen in einem Peruanischen Restaurant Dinner. Da es auf der Karte eigentlich in allen Speisen Shrimps hatte, assen wir Shrimps. Während dem kurzen Essen draussen wurden wir bereits dreimal erbettelt. Zwei mal eine Frau mit Kindern und einmal nur ein Kind, das Geld sammelt um in die Schule gehen zu können, so wie ich das von der Tafel gelesen hatte. Danach gingen wir zurück auf unser Zimmer und kochten noch Wasser ab, um am Morgen den Durst zu löschen, denn wir jetzt schon haben. Da es schon nach Mitternacht ist, ist der Weg wohl zu weit bis zu einem Supermarkt, der noch offen hat.

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P1020653 Nach langem Schlafen und einem Cornflakes Frühstück spazierten wir in grösster Hitze mit Tama, Linda, Victor, zwei neuen Ankömmlingen zum Osterfest. Eigentlich findet dieser Anlass jeden Monat einmal statt. Die Bevölkerung ist von der Kirche eingeladen, gratis Essen abzuholen. Wir gingen hin um uns das anzusehen. Denn in dieser Schlange bei dieser Hitze zu stehen war uns denn doch etwas zu viel. So spazierten wir durch Hanga Roa zurück und wollten etwas trinken. Das meiste war aber geschlossen und so gingen wir nach Hause zurück.

P1020658 Danach brachen Lina, Helene und ich auf um uns Orongo anzusehen. Dies ist ein wieder aufgebautes Zeremonie Dorf, welches von den Inselbewohner um die Mitte das 15. Jh. jeweils im Frühling für ein paar Wochen bewohnt wurde. Auf dem Weg zu diesem Dorf, welches am Kraterrand des “Rano Kau” liegt, meldete sich Linda noch auf dem provisorisch reservierten Campingplatz ab, um auch die restliche Zeit bei Cecilia zu bleiben, obschon ihr Teil des Hauses einiges zu wünschen übrig lässt.

P1020669 Orongo war eindrucksvoll. Man sieht hinunter zum Meer und entdeckt drei kleine Inseln. Der spitzige “Motu Kao Kao”, die grössere Insel “Motu Nui” und die vorgelagerte “Motu Iti”. Bei dem alljährlichen Wettkampf “Tangata Manu” ging es darum, den Vogelmann zu küren der es als erster schaffte, unter Aufsicht der Priester in einem lebensgefährlichen Unterfangen den steilen Hang herunterzuklettern, übers Meer zur Insel zu schwimmen und ein Vogelei zurückzubringen. Wer es als erster schaffte, war der Vogelmann “Tangata Manu”, welcher mit seinem Stamm ein Jahr lang über die Insel herrschen konnte.

P1020667Die Eingänge der 53 geschichteten Steinhütten sind ziemlich klein gehalten, so dass man nur hindurch kriechen kann. Das Dach ist mit Grass bewachsen, so dass es nicht hineinregnet. Die Felszeichnungen mit Vogelmotiven liegen am Abgrund zum Meer. Interessant, wie es zum Dorf hin auf beide Seiten steil abfällt.

P1020662 Danach bewunderten wir bei Sonnenschein noch einmal der mystisch wirkende Kratersee. Das gesammelte Regenwasser bringt den Spiegel auf ein Niveau von 12 Metern. Anschliessend fuhren wir zurück und gingen mit Linda in ein nahe gelegenes Restaurant, welche hauseigene Ravioli mit Nussrahmsauce hinzauberten.

P1020683 Wieder zurück beim Haus machten wir noch die Wäsche fertig und verabschiedeten Victor, da er sich entschloss, mit dem Fahrrad auf die andere Seite der Insel, zum Strand Anakena zu gehen. In dieser Hitze hätte ich wohl keinen Kilometer zurückgelegt, aber ein Chilene scheint damit weniger Mühe zu haben.

P1020685 Zum Abendessen nahmen wir Tama und Hiru mit uns. Die kleine Hiru machte im Restaurant immer wieder auf sich aufmerksam und klopfte Rhythmen auf ihren Babysessel. Wieder zurück begann ich ein wenig meinen Rucksack vorzupacken. Als es dunkel wurde gingen wir zum Internetkaffee. Linda war auch dabei und wir tranken zum Abschied noch einmal einen Pisco Sour. $

P1020686 Zurück im Haus gab es dann noch eine bitter nötige Dusche und ein Willkommenshock mit den chilenischen Neuankömmlingen. Die Rapa Nui oder Osterinselzeit ist somit zu einem Ende gekommen und Morgen um 11.00 hebt unser Flugzeug wieder in Richtung Santiago ab. Eine aus Vulkanen entstandene Insel in Mitten des Pazifiks, welche bei uns tiefe Eindrücke hinterlassen hat.

P1020569 Der Schlaf bis um 9.00 Uhr ist tat gut. Wir machten uns einen Schnellkaffee, da wir sonst nichts zum Frühstück hatten. Dann setzten wir uns ins Auto und fuhren Downtown Hanga Roa. Wir fanden ein kleines Café direkt neben einem Internetcorner. So genehmigten wir uns Toast, Butter, Konfitüre und Cappuccio und nutzen danach ein wenig das Internet. Interessanterweise kamen plötzlich spanische Spammails, und das nach so kurzer Zeit in Chile.

P1020574 Danach kauften wir uns in einem Laden  Bananen, einen Apfel und 3 Liter Wasser und machten uns auf den Weg, aufwärts an der Ostküste. Schon nach kurzer Zeit kamen die ersten Überreste einiger Steinköpfe (Moais) zum Vorschein. Am Anfang waren sie noch getrennt. Sprich, der Kopf lag auf der Nase und die rötlichen Hüte lagen vom Wegrollen ein wenig entfernt im Gras.

P1020582 Der nächste interessante Ort war “Rano Raraku”, quasi der Steinbruch der Köpfe. Hier wurden sie aus dem Vulkangestein herausgeschnitten, wie auch immer, und viele dieser Moais stehen noch am Ort des Herstellens. Riesige Köpfe, immer nach dem gleichen Muster aufgebaut. Rano Raraku ist eigentlich ein Vulkan mit einem See in der Mitter.

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Bei den Theorien über diesen Kult scheiden sich die Geister. Danach spazierten wir noch zum Krater hoch und bestaunten den Kratersee. Auch innen vom Vulkankrater schauten einige Moais gegen Osten.

P1020610 Nach dem Rundweg und dem kurzen Ausflug zum See ging es ein wenig weiter bis zu den “Tongariki”. 15 Steinköpfe stehen in Reih und Glied auf einer Mauer, von welcher sie 1960 durch einen Tsunami vom Sockel gerissen wurden. Einer dieser 15 Köpfe hat einen Hut auf und alle starren gegen den Sonnenuntergang.

P1020617 Weiter der Strasse entlang kamen wir zu einem Gebiet, auf welchem in liegenden Vulkanplatten Steinzeichen eingraviert waren. Sie hiessen “Papa Vaka” und waren gut erklärt. Den nächsten Stopp machten wir in “Anakena”. Dies ist ein Sandstrand am anderen Ende der Insel, welcher als beliebter Badestrand gilt. Auch hier schauen 5 Moais ins Landesinnere.

P1020623Wir assen dort einen Spiess, schauten uns den kleinen Souvenirstand an und fuhren über die mittlere Strasse zurück bis zum Vulkan “Maunga Tangaroa”. Dort bogen wir ab und fuhren über die Schotterpiste zu “Ahu Akivi”, ein weiterer historischer Platz mit Moais, die in die untergehende Sonne im Meer schauen.

P1020626 Kurz danach kommt man zu “Ana Te Pahu” oder “Banana Cave”. Dies ist ein unter der Erde liegende Höhle im Vulkanstein. Man brauchte dies als Trinkwasserquelle, welches sich dort ansammelte, als Lager für Vorräte und weil es so windgeschützt ist, wächst alles sehr gut in diesem zum Teil nach oben offenem Loch.

P1020629 Wieder am Meer findet man “Ahu Tepeu”. Dies ist eine alte Anlage mit zum Teil seltsamen Steinen. Sie sind länglich, quaderförmig zugeschnitten und weissen in regelmässigen Abständen runde Löcher auf. Sie  bilden parallele Linien und gegen die Küste sind wieder einige in anderem Gestein liegende Moais.

P1020639 Dann ging die Fahrt der Küste entlang zurück nach Hanga Roa, wo wir noch den grünen Park am Meer anschauten. Dort steht “Ahu Ko Te Riku”, der einzige Moai, der einem mit weissen Augen anstarrt. Leider stand die Sonne direkt hinter ihm, so dass es für ein Foto ungünstig war, das Weisse herauszuholen. Ein weiterer Moai namens “ Ahu Tahai” steht ein bisschen versetzt weiter vorne. Hier ist das Gras schön kurz geschnitten und es lädt ein zum Picknicken.

P1020643 Wieder zurück waren wir ziemlich energielos, plauderten noch ein wenig mit den Ecuador Girls, welche morgen bereits die Insel wieder verlassen. Später bekamen wir wieder einmal Linda zu Gesicht. Die Australierin war bis jetzt selten zu sehen und so begannen wir ihr zu plaudern. Dann kam noch David, ein Amerikaner aus South Dakota dazu und wir gingen zu viert in ein Lokal nachtessen. Die Bedienung, sprich der Chef war ein kurzangebundener rauer Typ der sehr wahrscheinlich schon ziemlich lang dort arbeitete und uns das spüren liess. Das Essen hingegen war fantastisch.

P1020644 Nach dem essen verliess uns David und wir zogen mit Linda noch weiter auf der Suche nach einem Restaurant, welches um Mitternacht noch einen Kaffee anbot. Wir fanden eins und tranken dann noch “Pisco Sour”, ein chilenisches Getränk, welches wirklich ein wenig wie ein Bitter Lemon schmeckt. In diesem Restaurant gesellte sich dann noch ein Hund zu uns, welcher uns dank Helenes Streicheleinheiten bis nach Hause folgte.

Dies erfreute die hier fast heimische Katze überhaupt nicht, welche von dem Hund auf eine hohe Mauer gejagt wurde. In der Panik ging sie die nackte Wand hinauf. Hier sassen wir dann noch weitere zwei Stunden und Victor, ein weitere Gast des Hauses stiess dann auch  noch zu uns. Bis wir ins Bett fielen war zwei Uhr vorbei.

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P1020551 Das war eine Nacht in Santiago. Helene und ich waren so dermassen neben der Zeit, dass wir keine Chance zu schlafen fanden. Morgens um 3 waren wir immer noch hellwach, nachdem wir im TV noch einen Film geschaut hatten. Aber auch danach war nichts mit einschlafen. Viel zu überdreht und überhaupt keine Nachtstimmung. Zum Glück, wir wir plötzlich merkten. Wir stellten den Wecker der Handys auf 5.30 Uhr. Irgendwann gegen den Morgen merkten wir plötzlich, dass die Hoteluhr eine Stunde mehr zeigte. Nach abklären der wirklichen Zeit stellte sich heraus, dass wir den ganzen Tag schon eine Stunde hinter der Zeit nachhinkten. Dies ist anscheinend ein Bug im iPhone. Die Zeitzone von Chile stimmt nicht. Zum Glück haben wir das noch gemerkt, sonst wäre das Flugzeug wohl ohne uns abgeflogen. Von 4.00 bis 5.30 Uhr fand ich dann trotzdem noch ein weinig Schlaf.

P1020554 Am Morgen machten wir einen schnellen Hotelkaffee, packten den Rucksack und gingen zum Check Inn. Informationen sind recht spärlich, weil noch nicht alles wieder aufgebaut ist nach dem Erdbeben. Wir fanden dann den Schalter aber noch und konnten einchecken. Danach ging es durch die Schleuse und wir konnten uns beim dahinterliegenden Starbucks noch einen Kaffee genehmigen. Pünktlich war dann auch die Zeit um an Board zu gehen.

P1020555Während den 5 Stunden Flug schaute ich mir zwei Filme an. Circa fünf Stunde später setzten wir dann am Karfreitag auf der Osterinsel auf. Treppen wurden herangefahren und dann stand man auf dem Flugfeld. Daneben die Empfangshäuser, ganz in Holz. Kaum im Vorraum bei der Gepäckentgegennahme sahen wir “Chez Cecilia”. Dies hatte ich schon im Internet einmal gestreift uns so buchten wir bei Cecilia die 4 Tage. Auch drei Damen aus Ecuador und eine Australierin nahmen ein Zimmer bei ihr. Zum Empfang bekamen alle eine Girlande aus Blumen um den Hals gehängt. Richtig insulanisch 🙂

P1020558In einem weissen Bus fuhr uns Cecilia zu ihrem Gut nahe am Strand. Ich wunderte mich noch, wieso sie so schleichend fuhr, bis wir später erfuhren, dass die Höchstgeschwindigkeit in ganz Hanga Rua 30 km/h beträgt. Das Haus liegt auf einer Wiese, zwischen anderen Gütern. Alle Häuser sind recht weit auseinander und haben genügend Umschwung. Wir bekamen einen Willkommensdrink von Tama, ihrer 24 jährigen Enkelin, welche selber eine 7 Monate alte Tochter hat.

P1020556 Die Ecuadorianerinnen haben nur 3 Tage Zeit, und so mieteten sie sich sofort ein Auto. Der Auto Vermieter kam vorbei, und als er schon einmal hier war, hängten wir uns auch ein und mieteten ebenfalls ein Auto. Weil es recht günstig war, erschraken wir auch nicht, als er uns mitnahm um das Auto, ein kleiner Jeep, in Empfang zu nehmen.

P1020559 Tacho, Scheiben und Klimaanlage funktionieren schon mall nicht. Dafür bekamen wir am Stil frische Bananen aus seinem Garten. Diese versuchten wir auch sogleich und sie schmeckten köstlich.

P1020560 Mit dem Auto machten wir dann direkt einen Abstecher zum nahen Vulkan Rano Kau, der auf 324 Meter liegt. Ein runder Krater mit einem Ausschnitt gegen Osten und einem mit Grün bewachsenem See darin. Auf der Rückfahrt machte eine auf der Strasse schlafende Kuh keine Anschalten, uns Platz zu machen und so kurvten wir um das Vieh herum.

P1020566 Wir wollten eigentlich bis am Abend auf den Schlaf verzichten, wurden aber um 17.00 Uhr davon überrannt und schliefen im Zimmer bis um 19.30 Uhr. Dann standen wir auf, duschten und suchten uns im Dorf eine Taverne. Die Gebäude sind alle recht gut verteilt. Nie ist etwas direkt aneinander gebaut. Wir fanden eine gemütliche Terrasse mit sehr netter und ruhiger Bedienung.

P1020568 Gegen 22.00 spazierten wir zurück zum Haus und während ich noch bis Morgens um 2 Uhr mit Tama, einem Kollegen und später Cecilia Musik hörten, ging Helene bei Zeiten ins Bett. Zur Zeit hinken wir 7 Stunden hinter der Schweizer Zeit hinterher.

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P1020534 Der Morgen liegt schon um einige Stunden zurück, als wäre es gestern gewesen, und so abwegig ist dies ja nicht. Wir räumten den Camper nach einem schwarzen Kaffee auf dem Manukau Platz gut auf, packten komplett die Rucksäcke und fuhren zur Post, das Packet aufzugeben. Danach fuhren wir in die Nähe der Apollovermietung und assen endlich unser Frühstück. 

P1020535 Danach noch zwei Kilometer weiter und wir waren bei Apollo. Die Abgabe war diesmal freundlich und problemlos, sogar das Taxi zum nahen Flughafen bezahlte man uns. Der Hitop Camper, mit welchem wir in Neu Seeland 5’146 Kilometer gefahren sind, hat gute Dienste geleistet und war all die Tage recht gemütlich.

P1020540 So kamen wir am Flughafen an und brachten das Check In hinter uns, welches einige Zeit auf sich warten liess, bis endlich die Schalter bekannt waren. Der Flug verspätete sich um etwa eine halbe Stunde, da das Flugzeug von Sydney kommend Verspätung hatte. Gegen 17.15 Uhr war es dann soweit und wir hoben ab Richtung Osten.

Der Sonne entgegen und gegen die Zeit. Der Flug war mit fast elf Stunden der längste am Stück auf unserer Reise, und man wusste irgendwann auch nicht mehr, wie sitzen – liegen – und Filme schauen. Zwischen sich ranken und dösen, aber eigentlich ohne wirklich einzuschlafen.

P1020543 Ziemlich genau am Mittag landeten wir in Santiago de Chile. Die Bauarbeiten überall waren auffällig, so auch die Umleitungen und die improvisierten Ankunftshallen auf dem Parkplatz, welches Zelte sind. Auch die Vorüberdachung des Flughafengebäudes war noch abgesperrt, da die Sicherheit dort noch nicht gewährleistet ist.

P1020544 Nachdem wir etwa 10 herumfragende Taxifahrer mit Tafeln abgewimmelt hatten, waren wir die 200 Meter zum Holiday Inn gelaufen. Auch dort sind Spuren des Bebens zu sehen. Wände werden neu verputzt, Decken haben viele kleine Risse und nur ein Lift funktioniert bis dato.

P1020547 Wir bezogen also ein Zimmer, nahmen in der Bar noch einen Willkommens Apéro und dann holte uns der gestörte Tagesrhythmus ein. Zuerst schlief Helene zwei Stunden, später ich zwei Stunden.Gegen 18.00 Uhr waren wir dann beide so weit, dass wir uns im Hotelrestaurant das Abendessen gönnten.

P1020550 Jetzt ist es 21.00 Uhr und Helene schläft bereits wieder. Um 6.00 Uhr sollten wir uns im Check In einfinden, von wo aus der Flug weiter zu den Osterinseln geht. Dies ist der Blick in die Abendstimmung vom Hoteleingang in Richtung Flughafen.

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P1020516 Endlich habe ich meine Kiwis gesehen. Wir lasen am Vormittag noch ein wenig in unseren Büchern, um diese hier noch tauschen zu können. Auf vielen Campingplätzen gibt es Tauschregale mit Büchern und in Auckland hatte es natürlich auch solche in Deutsch. Gegen Mittag fuhren wir dann aber los in Richtung Stadt.

P1020510Wir fuhren über den Motorway und so waren wir recht schnell beim Zoo. Da wir vom Skytower noch eine Vergünstigung hatten, kamen wir billiger in den Zoo. Dies merkten wir jedoch erst am Schluss, konnten aber den Gutschein rückvergüten. Der Zoo war ja eigentlich nur wegen den Kiwis angesagt, aber das heisst nicht, dass wir nur diese anschauten. Zuerst musste ich mich für Helene auf eine übergrosse Eidechse setzen, zu ihrer und anderer Leute Freude.

P1020514 Dann besuchten wir das Nationaltier. Das grosse Terrarium ist so eingerichtet, dass der Rhythmus Tag – Nacht umgestellt ist. In einem leichten Rotlicht rennen nun die Kiwis durch das Laub und suchen mit ihren langen Schnäbeln nach Nahrung. In diesem Track wird um Ruhe gebeten um die nachtaktiven Laufvögel nicht zu erschrecken. Fotografieren darf man mit Blitz sowieso nicht, und so gab es nur ein rötliches Silhouettenfoto. Der Braune Panda, welchen ich noch nie gesehen hatte, ist direkt daneben.

P1020525 Danach inspizierten wir den restlichen Auckland Zoo. Der Zoo ist total spannend aufgebaut. Viele Tiere sind ohne Gitter zwischen den Zuschauern und dem Lebensraum. Da gibt es Affen, welche so Wasserscheu sind, dass sie durch ein umfliessendes Gewässer ausreichend gegen Flucht abgeschirmt sind. Es gibt den Aussiteil, wo man durch eine Doppeltüre hinein kann und auf dem Weg Kängurus und Emus begegnet. Orang Utans sitzen auf Augenhöhe auf einem Hügel, welcher nach allen Seiten so tief abfällt, dass die Mauer wieder unüberwindbar wird. Auch Seelöwen drehten ihre Runden vor unseren Augen beim Unterwasserfenster.

P1020532 Elefanten, Nashörner und Giraffe haben die grössten Gehege. Thematisch sind die Tiere auch so geordnet. Prärie, Primaten, Reptilien, Kriechtiere, Vögel und andere Themen kann man durchlaufen und die entsprechenden Tiere finden. Witzig sind auch die Erdmännchen. Sie geben kaum hörbare Geräusche von sich, die sich aber wie Bettellaute anhören und – wie der Name sagt – stehen sie meistens in ihrer Erwartungshaltung, im Männchen.

P1020530 Im Giraffen Gehege gab es anscheinend vor kurzem Nachwuchs. Eine junge Giraffe erkundete den Auslauf, schaute überall neugierig zu den Spazierwegen hoch, wagte sich aber noch nicht zu weit von der Mutter weg. Und immer wieder setzte es zum Galopp an, was aussah, als würde jemand einen Zeitlupenfilm laufen lassen.

P1020524 Am Nachmittag machten wir uns wieder auf den Weg nach Manukau. Wir begannen, unsere grossen Rucksäcke so klein wie möglich zu packen. Alles war wir entbehren können, kommt mit den gekauften Artikeln in ein grossen Packet, welches sich als genau als richtige Grösse herausstellte. Nur das Gewicht unter 5 kg zu halten, das schaffen wir denke ich nicht. Das Gefühl sagt es ist mehr.

P1020523 Zum Nachtessen gab es Aufbrauchrohstoffe: Spaghetti gemischt mit Nudeln, Zucchini, welche wir beim Kauri-Camping von einer mobilen Verkäuferin erworben hatten, Resten von Parmesan und die letzte Flasche Rotwein, um uns von New Zealand verabschieden zu können - schnief. Morgen um 16.40 Uhr ist es soweit und wir fliegen über den Pazifik nach Santiago. Das seltsame daran: Wir starten am Donnerstag um 16.40 Uhr und kommen am Donnerstag um 11.10 Uhr an – also kommen wir fünfeinhalb Stunden bevor wir starten dort an – Paradoxon alla time machine.

P1020509 Ja, heute war Erholung angesagt. Eigentlich haben wir nur den Campingplatz genossen. Halt – stimmt nicht ganz. Am Vormittag fuhren wir noch zur Post und besorgten uns ein grosses Paket. Die Dame am Postschalter war sehr hilfsbereit, nicht so wie in Sydney, und erklärte uns die Preise, die Liefermöglichkeiten und das auszufüllende Formular. Wir wollen ja unseren Rucksack ein wenig abspecken.

P1020507 Ein weiterer Grund ist, dass ich mir gestern mit rennen irgendwie das Knie verhunzt habe. Es schwoll jedenfalls an und nach einem Tag in Downtown kam dann noch der Schmerz dazu, so dass ich am Abend nur noch auf einem Bein gehen konnte. Also noch ein Grund, wieso wir das Programm umgestellt und heute leichte Packvorbereitungen, Recherchen über Mietwagen in Chile und Karten geschrieben haben. Zudem habe ich noch Chile und Perukarten auf das iPhone heruntergeladen. Weiter haben wir die Vorräte weiter aufgebraucht und ich konnte dreimal Helene erschrecken, da sie gerade an einem gruseligen Buch dran ist.

P1020508 Am Nachmittag haben sind wir beide auf der Camperbank eingeschlafen, nachdem unsere Wäsche vom Stewi in den Tumbler wanderte, weil ein kurzer Regenanfall uns dazu nötigte. Alles in allem ein richtiger Chillitag, der wir aber auf eine Art wirklich geniessen konnten. Morgen geht es noch in den Zoo, da wir immer noch keine Kiwis gesehen haben. Ok – ist eigentlich ohne Frage, dass uns auf dem Camping kein Kiwi über den Weg läuft. Aber ohne Kiwisichtung Neu Seeland verlassen, das geht ja auch nicht.

P1020478 Nach dem Aufstehen gab es zuerst ein Geschenk von der kleinen Carlotta aus Deutschland. Sie hatte gestern regen Kontakt zu uns gepflegt und uns allerlei erzählt. Da sie heute abflogen, schenkte sie uns eine Zeichnung vorauf sie einen Zwerg ausgemalt hatte, auf der Rückseite war unser Camper abgebildet. Danach gab es Sypeverbindungen in die Schweiz. Erst jetzt waren die Frühstücksflocken an der Reihe.

P1020483 Danach schlossen wir unseren Camper und stiegen in den Bus nach Downtown. Nach einer guten Stunde kamen wir dort an und spazierten um die Blocks. Immer wieder versuchten wir, ein Buch in Deutsch für die Weiterreise zu finden. Doch auch die grössten Buchladen wie Whitcoulls und Borders konnten nichts vorweisen. So gingen wir an die Waterfront etwas Kleines essen.

P1020481 Als nächstes überredete ich Helene, mit mir auf den Skytower zu kommen. Das war nicht ganz einfach, aber zum Schluss musste ich nicht alleine hoch. Der Lift, welcher mit 18 km/h unterwegs ist, brachte uns in 40 Sekunden auf 191 Metern.

P1020487Die Aussicht war fantastisch und man sah rundum die verschieden grossen Vulkankrater. Auch die Glasabschnitte im Boden gaben ein komisches Gefühl, wenn man auf dem “Nichts” steht und unter sich die kleine Welt sieht. Das Glas ist aber gleich stark wie Beton und man könne beruhigt stehen 🙂 Das gleiche befindet sich übrigens auch im Liftboden.

P1020491 Danach stiegen wir in einen weiteren Lift und fuhren weiter hoch bis 220 Meter, auf das Sky Deck. Diese Plattform ist kleiner, man kann sich aber toll gegen die Scheiben lehnen. Von einer Aussenplattform starten Sky Jumper gegen den 192 Meter tieferen Boden. Man sieht auf dem oberen Bild das rote Trampolin mit dem gelben Punkt in der Mitte vor meinem linken Fuss.

P1020498 Wir liessen es uns nicht entgehen, im Sky Lounge Café einen Cappucio am Fenster zu trinken. Der Sky Tower ist übrigens das grösste Gebäude der südlichen Hemisphäre. 1997, nach 33 Monaten Bauzeit wurde es eröffnet. Die Gesamthöhe beträgt 328 Meter, reicht 15 Meter in den Boden, wiegt gleichviel wie 6000 Elefanten, erträgt Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h und würde einem Beben der Stärke 8 aushalten.

P1020506 Anschliessend erkundeten wir Downtown noch weiter um gegen 18.30 Uhr den Bus zurück zu nehmen. Gegen halb acht waren wir dann auch wieder auf dem Campingplatz und kochten uns das Abendessen.

Obschon es in der Nacht geregnet hatte, weckte mich am Morgen die Sonne und es war angenehm warm. Zum Frühstück gab es heute Flocken, da das Toastbrot alle war. Wir verabschiedeten uns noch von David und Jennifer, den englischen Nachbarn. Sie gaben uns ihre Anschrift, falls wir einmal in Bishampton seien, müssten wir sie unbedingt besuchen.

P1020463Der nächste Stopp auf der Route war das Kauri Museum in Matakohe. Ein überaus eindrucksvolles Museum mit detailliert eingerichteter Dokumentation und Maschinerien zur Kauri Verarbeitung. Ganze Dampfmaschinen mit Bändern zu den verschiedenen Sägewerken und Schleifmaschinen waren ausgestellt. Ein Kauri in voller Länge im Museum aufgestellt, Querschnitte der grössten dokumentierten Kauris und die Geschichte der Gum-Digger. Das sind die, welche das bernsteinähnliche Harz ausgruben.

P1020470 Anschliessend nahmen wir noch den Lunch im danebenliegenden “Gum-Digger Café” ein. Und schon ging die Fahrt weiter, vorerst bis Helensville. Dort waren wir beide schon ziemlich müde und wir entschieden, heute bereits die letzten 50 km bis Auckland zu fahren und uns auf dem Flugplatz nahen Campingplatz niederzulassen. So haben wir Zeit zu waschen, die Stadt noch ein wenig unter die Lupe zu nehmen, den Camper zu rüsten und unsere Rucksäcke sinnvoll zu packen.

P1020435 Ein wenig früh erwachte ich am Rande des Abhangs heute in unserem Camper. Die Sicht geht hinunter zum Meeresarm, wo weiter hinten die Wasserfälle zu hören sind. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir dann los und entschieden, nicht bis ganz in den Norden zu gehen, damit wir die Westküste des Nordens mehr erleben können. So fuhren wir auf dem Highway 12 zur Westküste hinüber.

P1020436 Bei Opononi kommt man um die Ecke und sieht auf der anderen Seite des Meeres eine grosse Sanddüne. Dies sieht so spektakulär aus, weil man aus den grünen Wälder gefahren kommt und nun plötzlich diesen Kontrast sieht. Wir kauften uns dort einen Cappucio und ein Eis, welches grosszügig auf das kleine Biskuit gedrückt wurde.

P1020444 Weiter ging die Fahrt und schon bald kamen wir in den Kauriwald. Verschieden kleine Walks standen uns bevor, und am Ende eines jeden war ein Staunen garantiert. Kauribäume, bis 2000 Jahre alt und einen Umfang, den man kaum zu begreifen vermag. Wie kann ein Baum so eine Substanz aufbauen. Zuerst besuchten wir den “Tane Mahuta”. Danach spazierten wir zu den “Four Sisters” und zuletzt konnte ich den Blick von “Te Matua Ngahere” nicht mehr lösen.

P1020450 Die Spaziergänge führten durch dichten Urwald. Wenn man stehen blieb herrschte eine Stille, die ich schon lange nicht mehr bewusst wahrnehmen konnte. Wenn man sich diesen Baum, “Te Matua Ngahere” mit Helene davor anschaut und bedenkt, dass diese Saat um Christi Geburt aufgegangen ist, kann man nur ehrfürchtig und schweigend staunen.

P1020448 Wir fuhren den Wald noch ganz durch, alles in allem etwa 20 km und machten am Schluss noch beim Reservat einen Stopp. Nachdenklich stimmt einem dort die Karte welche zeigt, wie verbreitet diese prächtigen Wälder vor der Ankunft der Europäer waren und wie wenig heute davon noch übrig ist. Die Wälder wurden zu Gunsten von Weideflächen gefällt, verbrannt, ja sogar ganze Täler wurden mit den geschlagenen Stämmen gefüllt.

P1020449 Wenig später erreichten wir einen Campingplatz ganz im Grünen, welcher auch Kiwi Walks anbot. Leider war dieser für heute Abend schon ausgebucht. Wir lernten unsere Nachbarn noch kennen, Engländer mit einem um einiges besseren Camper als der unsrige. Wir staunten, was der Fiat alles bot und würden beim nächsten mal sicher auch diese Wahl treffen. Wir gingen dann gegen Abend auf eigene Faust in einen Kauriwald in der Hoffnung, Kiwis anzutreffen. Dumm nur, dass diese Vogeltiere erste im Dunkeln zum Vorschein kommen, wenn man sie eigentlich gar nicht mehr sieht.

P1020460 Wir parkierten unseren Camper, was kurz nach uns die Engländer auch machten. Und so spazierten wir zu viert durch den dunklen Wald. Der Mond war zwar hell, drang aber nicht in den dichten Wald ein. Wir hörten Kiwis, nur leider immer zu weit weg. Wir blieben einige male stehen und lauschten. Wir sahen Glühwürmchen Herden in den Büschen, Opossum auf den Bäumen, einen riesigen Aal in einem kleinen Waldbächlein – nur die scheuen Kiwis wollten sich nicht zeigen. So fuhren wir um einen spannenden Spaziergang reicher zurück zum Campingplatz. Das Nationaltier, muss halt noch warten.

P1020416 Bis Helene aufgestanden war, genoss ich mit meinem HP-5101 den Lavasteinstrand und die Aussicht auf die Joker von Auckland, welche den Morgen mit mehr Bewegung als ich angingen. Später verabschiedeten wir uns von den beiden französischen Nachbarn, Charlotte und Mathieu, und fuhren an der Ostküste nach Norden.

P1020417 Den ersten Kaffeestopp machten wir in Puhoi, einem kleinen in altem Stil gebliebenen Dörfchen. Auch die Stadt Bibliothek war dementsprechend gross. Ein kleines Häuschen mit wenigen Regalen Büchern darin.

P1020426 Weiter ging es auf auf dem Highway 1 Richtung Norden. Bei Ruapekapeka gingen wir über eine Schotterstrasse zum historischen Platz der ersten Kriegshandlungen in den Neuseelandkriegen. Zugleich stellte dieser Ort jedoch das Ende dieses ersten Krieges dar. Auf diesem Bild sieht man vom Standort des Pa auf die kleine Lichtung im Hintergrund, wo sich der vorgelagerte Trupp der"Briten" befand. Von versuchten sie mit Kanonen die Palisaden zu durchschlagen.

P1020421 Es handelte sich dabei um den Fahnenmastkrieg. Der Name rührt daher, weil Hone Heke, ein Maori Stammesführer zum x-ten mal die britische Fahne fällte, obschon sie unterdessen von einem ganzen Bataillon Britischer Soldaten bewacht wurde. Die letzte Schlacht dieses ersten grossen Krieges, welcher von März 1845 bis zum 10. Januar 1846 dauerte, fand bei Ruapekapeka statt.

P1020422 Sehr eindrücklich, wie gut man auf den beiden Hügelkuppen die Anlagen im Boden noch sehen kann. Die vorgerückte Stellung der Britischen Truppen war auf einem etwas tiefer gelegenen Hügel als der Pa der Maori.

P1020427Vom 31. Dezember 1845 bis zum 10. Januar 1846 versuchten die Britischen Truppen diesen Pa einzunehmen. Der war aber so durchdacht aufgebaut, dass es kein Durchbrechen gab. Höhlensysteme, Palisaden und Schutzwälle waren zu einem effektivem Schutz ausgebaut worden.

Weitere Informationen in englisch hier.

P1020431 Danach fuhren wir über Kawakawa nach Paihia. Ein sehr schöner Ort, gelegen in einer noch schöneren Bay, bei welcher man von der Uferpromenade mehrere Inseln sehen kann. Unser Campingplatz ist eigentlich drei Kilometer weiter bei Haruru, wo sich auch ein Wasserfall befindet. Aber da wir am Abend in Paihia herumschlenderten, wird dies jetzt genannt.

P1020376Wie geplant waren wir heute ein wenig früher auf und fuhren auf die andere Seite von Hahei. Dort parkierten wir den Camper und spazierten zur Cathedral  Cove. Ein Strand mit leicht rosa Tin und einem Bogen darüber, welcher bei Flut nicht mehr gut zu durchlaufen ist. Vor der Küste sieht man überall kleine Vulkanhügel aus dem Wasser ragen, welche vor langer Zeit noch auf dem Landboden lagen.

P1020392 Wir gingen zurück zum Auto und schlugen die Route Richtung “Ferry landing” ein. Dabei kamen wir an der “Cooks Beach” vorbei. Dies ist die Bucht, in welcher 1769 Captain James Cook an Land ging. Dann wollten wir mit der Fähre über die Mündung, um nicht die ins Land reichende Meerzunge umfahren zu müssen. Zu unserem Ärger stellten wir fest, dass dies eine reine Passagierfähre ist. Und so etwas nennt man Ferry – also umdrehen und trotzdem den Loop machen.

Nach Coroglen zweigten wir ab auf die Schotterpiste 309. Ein schmaler sich schlängelnder Weg, der als Abkürzung zum Highway 25 in der Nähe von Coromandel wieder zum Vorschein kommt. Kurz vor dieser Wegkreuzung besuchten wir noch das “Water Works”. Ein Garten voller mechanischer Wasserspielen und interessanten Objekten. Zum Beispiel eine Uhr, welche mechanisch mit einem Wasserstrahl funktioniert. All 5 Sekunden löst eine mechanischer Draht einen Wasserschwall aus, welcher der Uhr per Pfannen wieder einen Stoss gibt. Jedenfalls ging sie richtig.

Dann gab es auch noch Spielplätze mit ungewöhnlichen Einrichtungen. Eine davon war ein überdimensioniertes Hamsterrad, von welchem ich mich anstecken liess.

P1020403 Auch eine kleine Wasserschlacht hatten wir noch mit diesen artillerieähnlichen Wasserkanonen. Helene gab dann relativ nass (zumindest ein wenig mehr als ich) auf und meinte, ich hätte Computergamevorteile. Mit dem Wetter hatten wir übrigens Glück, bis wir nach dem Water Works ins Auto stiegen. Kurz danach kam ein Regenschwall nieder.

P1020412 Wir fuhren dann weiter, um Thames herum und nahmen die schnelle Router nach Auckland. In den folgenden Tagen wollen wir noch den nördlichen Teil der Nordinsel sehen. Wir gingen zwar nicht ins Stadtzentrum, aber die Strassennetze waren hier schon gewaltig. Bis fünfspurige Strassen überkreuzten sich auf verschiedenen Höhen von allen Seiten. Auf der Nordseite bei Takapuna schlugen wir dann das Nachtlager auf. Unsere Nachbarn in einem “Escape” Camper, ein Geschwisterpaar aus Frankreich, gesellten sich später noch zu uns in den Camper, da es draussen bereits ein wenig kühl wurde.

P1020362 Heute standen wir ein wenig früher auf, da wir in Tauranga noch in den Second Hand Buchladen wollten. So standen wir wie gestern schon einmal auf dem Beachparkplatz, erfreuten uns noch kurz über das Gratisnetz, welches EOL in Tauranga zur Verfügung stellt und gingen nach Ladenöffnung in den Buchladen stöbern. Wir fanden zwar nichts Spannendes, aber immerhin konnten wir unsere gelesenen Bücher eintauschen.

P1020360 Danach ging es auf dem Highway 25 nach Norden, immer der Küste nach über die teilweise sehr kurvige Route. In Whangamata machten wir eine Pause und Helene ass einen Caesar Salat und ich ein Müesli. Danach ging Helene noch kurz schoppen. Danach wurde die Strasse noch kurviger und wir kamen in ein Gebiet in welchem der Wald für seinen dichten Bewuchs bekannt ist.

P1020361 Das malerische Dorf Tairua, welches im Hintergrund noch zwei mit Wald bewachsene Vulkane hat präsentiert in der Bucht wild verstreute Jachten und Boote. Die Häuser sind bis halbe Höhe des vorderen Vulkans gebaut.

P1020366 Wenig später nahmen wir die Abzweigung nach Hahei. Diesen Tipp bekamen wir von Achim und Marlies. Zuerst jedoch nahmen wir einen Augenschein der Hot Water Beach. Dieser Sandstrand erlaubt es bei Ebbe, im Sand Löcher auszugraben in welchem bis 60° Grad heisses Wasser aufsteigt. Leider war gerade Flut und so fuhren wir noch das letzte Stück nach Hahei. Der empfohlene Platz Nr.. 6 war leider schon vergeben und so nahmen wir einen Platz in der Ebene.

P1020368Da wir schon um 15.00 hier waren, konnten wir ein wenig flanieren. Es regnete leicht und so vergruben wir uns in die erstandenen Bücher, während auf unserem Dach und vor der Türe plötzlich eine Gruppe Vögel mit einer schwarzen Haube erschien. Sie waren auf, unter und neben dem Camper und suchten Essensresten. Hier in Hahei gibt es noch die berühmte “Cathedral Cove”, ein mit rosafarbenem Sand belegtem Strand. Da es heute immer wieder ein wenig regnete, werden wir diesen Spaziergang bei gutem Wetter morgen nachholen. Heute geht es wieder einmal früher zu Bett, dafür fahren wir morgen früher los.

P1020343 Obwohl man auch in Rotorua den allgegenwärtigen Schwefelduft wahrnehmen kann, schliefen wir zwischen den engen Bäumchen auf unserem Platz recht gut. Gegen 10.00 Uhr machten wir uns auf zum Museum, um unser gratis Zusatzticket einzulösen.

P1020342 Das Museum liegt in einem alten Gebäude mit Dachsicht, welches schon vor hundert Jahren benutzt wurde, um Bilder zu schiessen. Das ganze Gebäude war eine Badeanstalt, in welchem sich im Keller und im Dach Dampfrohre durchzogen. Das ganze, um im richtigen Bad dann Dampf abzulassen.

P1020356 Das beste im Museum ist aber der Film über den Ausbruch des Vulkans Tarawera im Jahre 1886 (Hier im Bild hinten rechts). Rotorua und die als achte Weltwunder gehandelten Sinterterrassen des Lake Rotomahana waren schon zu dieser Zeit ein Magnet für Menschen aus allen Ecken der Welt. Das Dorf  “Te Wairoa” war quasi der Ausgangspunkt für die damaligen Touristen, in welchem unter anderem zwei Hotels vorhanden waren. Von dort musste man zu Fuss zum Lake Tarawera, von dort per Boot an den Fuss des Mt Tarawera und dort noch über die Landbrücke zum Lake Rotomahana.

P1020345Dort waren sie, gigantische Terrassen in rosa und weiss, unten angenehm warm und je höher man stieg, desto heisser wurden die Pools, in welchem sich die Touristen dann baden konnten. Die Fotografien zeigen, wie sie angelegt waren, und die gemalten Bilder geben einen Eindruck der Farbenpracht. Die Terrassen entstanden im laufe von rund 500 Jahren.

Am 10. Juni 1886 geschah es dann. Nach einigen drei Vorzeichen, welche vom tohunga Tuhoto Ariki richtig gedeutet wurden, er aber bei fast niemandem Gehör fand. Er warnte vor der Katastrophe, weil sich der See dreimal zurückzog und wieder anschwoll, weil mehrere Personen ein Geisterkanu gesichtet hatten, welches plötzlich verschwand und weil ein Schlammtopf höher spie als üblich.

P1020352 Um 1.30 Uhr begann die Erde zu beben. Um 2.30 spien die drei Gipfel Feuer und ein 17 km langer Spalt hatte sich gebildet. Das Magma mischte sich in der Folge mit dem Hydrothermalsystem unter dem See und um 3.20 Uhr explodierte der Seeboden. Eine gewaltige Dampfexplosion, welche Schlamm Kilometerweit wegschleuderte und bis zum Schluss alles in der Umgebung mit über einem Meter hohen Schlammteppich bedeckte. Etwa 120 Menschen kamen ums Leben. Hier im Bild das Haus des Schmieds im Vordergrund und hinten seine Werkstatt.

P1020355 Was übrig blieb ist das Pompeji von Neu Seeland, bekannt als “The Buried Village”. Dies war der nächste Besuch auf unserem Tagesprogramm. Es ist sehr eindrücklich, wenn man durch das ehemalige Dorf geht, und die Schmiede mit daneben liegenden Haus, oder die Überreste des Kamins eines Hotels betrachtet und sich vorstellt, wie sich von einer Stunde auf die andere das Dorfleben zugrunde ging. Hier im Bild die Reste der Feuerstelle zwischen zwei Hotelzimmer.

P1020353 Imposant sind auch eine Reihe von Pappelbäumen. Die stehen alle so gerade in einer Linie, machen sogar einen rechten Winkel und sind über hundert Jahre alt. Wir wir erfuhren, wuchsen eben diese Bäume aus den Pfählen der Siedlung heraus und stehen nun heute als sozusagen grösster lebender Zaun in dieser Gegend.

P1020358 Danach fuhren wir zur Ostküste und erreichten den Pazifik, wo man den Feuerring, welcher sich durch die Nord- und Südinsel zieht bis ins Meer hinaus verfolgen kann. Ein immer noch aktiver Vulkan ragt da als White Island aus dem Wasser.

P1020359 Dann kamen wir in Tauranga an, richteten kurz den Platz ein, indem wir Campingtisch und Kabel installierten und fuhren nachher zurück in die Stadt. Die Innenstadt und die Promenade zum Meer gefielen uns sehr. Wir entschieden uns, da es immer noch ein wenig nieselte, heute ins Kino zu gehen. Wir schauten uns “Remember me” an. Ein besonderer Streifen war es nicht, aber das Kinofeeling kam wieder einmal auf. So gingen wir gegen 23.00 Uhr zufrieden und müde zurück zum Campingplatz.

P1020287 Heute nahmen wir bei leichtem Nieselregen das Frühstück erst um 10.00 Uhr zu uns. Es ist irgendwie seltsam, am Rande einer riesigen Caldera zu frühstücken, wo noch um das Jahr 170 ein Vulkanausbruch der Stärke 7 der Vulkanskala stattfand, welche 120 Kubikkilometer Material auswarf. Vor 22600 Jahren gab es eine Explosion der Stärke 8, welche sogar 1170 Kubik zu Tage förderte. Eine Masse, die man sich kaum vorstellen kann. Dies ist ungefähr das hundertfache der Stärke des  Pinatubo (1991) und fällt somit unter die Kategorie Supervulkane.

P1020290 Gegen elf fuhren wir weiter in Richtung Taupo. Dort erkundigten wir uns über die beste Route nach Norden. Wir entschieden uns für Highway 5. Den ersten Stopp machten wir dann bei den Huka Falls. Ein imposanter Wasserdurchlauf zwischen den Felsen, welcher am Ende pro Sekunde 200’000 Liter Wasser über eine kleine Kante springen lässt. Dies würde in einer Stunde 5 Olympische Stadien füllen.

Beim nächsten Halt spazierten wir durch die von Schwefel gesättigte Luft der “Craters Of The Moon”. Eine sehr schöne Landschaft, bei dessen Rundgang man immer wieder bei einem brodelnden Topf oder einer zischenden Felsspalte mit gelben und grünen Krusten vorbeikommt. Der Geruch war uns von der Islandreise noch bestens bekannt.

Hier einer der Blubbertöpfe:

P1020307 Als nächstes wollten wir Wai-O-Tapu besuchen. Doch der Eintrittspreis schreckte uns vor diesem Unterfangen ab und so fuhren wie weiter bis Rotorua. Dort platzierten wir uns auf dem Kiwi Park Campingplatz und gingen um 18.00 Uhr mit dem Bus nach Tamaki, ein nachgebautes Maori Dorf, in welchem die Gebräuche und Riten hautnah miterlebt werden können. Schon im Bus dorthin wurde ein Chief der Gruppe bestimmt, bei uns war das ein Holländer. Er war stellvertretend für unsere Gruppe verantwortlich und wurde auch vom Maori Chief begrüsst. Das heisst, Schulter halten und zweimal Nase berühren. Auch in die einfachsten Wörter wurden wir eingeführt. Dass mal sicher jeder zum Schluss wusste, wann er Kia Ora zur Antwort geben sollte. Wörtlich heisst Kia Ora ungefähr “Mögest du gesund sein”. Es heisst aber eben so danke und wird als Bestätigung gesagt.

P1020312 Die Begrüssungszeremonie war super. Der Gesang kam mir recht bekannt vor, da er von der Melodie her dem des Films “Whalerider” sehr ähnlich war, welche dort von Pai gesungen wurde. Das typische Laufen, die grossen Augen und die herausgestreckte Zunge waren während dieser Zeremonie omnipresent.

P1020319 Nach der Begrüssung wurde man ins Dorf geführt, welches sehr schön in den Bäumen integriert war und an verschiedenen Stellen Behausungen hatte, wo einem die Kultur näher gebracht wurde. Hier hatte man auch Gelegenheit, Fragen zu stellen oder sich für ein Foto mit einem Krieger zu posieren. Helene hat sich das Foto mit den Warriors sogar verdient, indem sie den Test, möglichst schnell über ein Geflecht von Stöcken zu gehen, ohne diese zu berühren, bestand.

Danach wurden alle in ein Zeremonienhaus geführt, wo die Maori ihre Vorführung präsentierten. Traditionelle Tänze und Gesänge standen im Mittelpunkt:

P1020322 Später wurden wir in einen Saal geführt, wo es per Buffet das typische Maori Essen “Hangi” gab. Man konnte aus beliebigen typischen Speisen anrichten. Lamm, Huhn, Karotten, Muscheln und anderem, was ich nicht beim Nahmen zu nennen weiss. Auch Dessert wurde aufgetragen, so auch das neuseeländische Pavlova, eine mit Rahm und Früchten gefüllte Torte, das sowohl in Neuseeland sowie in Australien als Nationalspeise gehandelt wird. Sie streiten heute noch darum, wer es nun als erstes erfunden hatte.

P1020333Gegen 22.00 Uhr ging es dann zurück, wobei in dem Bus auf dem Rückweg von allen vertretenen Ländern noch ein Betrag erwartet wurde. Der Beitrag bestand aus einem typischen Lied, wenn möglich in der Heimatsprache. Da der Chief nach seinem Beitrag ein Schweizerlied hören wollte, ging der Ball an mich und ich entschied mich auf den 5 Metern bis zur Buschauffeuse Aroha, dass ich alle mit dem Kinderlied “Döt dähna am Bärgli” quälen werde. Dann sang gegen Schluss Ahora selbst noch ein Lied, welches passgenau auf einen Kreisel zugeschnitten war, in welchem sie dann mit diesem Ungetüm von Bus tatsächlich mehrere Runden im Kreisel dreht, natürlich sehr zur Belustigung der Passagiere. Wir wurden dann wieder vor dem Kiwi Park abgesetzt und waren von dem erfüllten Abend so ziemlich erschöpft.

P1020250 Heute Nacht erwachten wir um 4.30 Uhr durch ein paar lästige Nachbarn. Eine Gruppe von fünf hatten nahe bei uns ein Cabin gemietet und so laut geredet und gelacht, dass wir eine halbe Stunde lang nicht wieder einschlafen konnten. Zum Aufstehen war ich zu müde und so döste ich vor mich hin. Um 8.00 Uhr erwachte ich von selber und fühlte mich trotzdem fit. Kaffee, Sonnenschein und eine Holzbank vor dem Camper, was will ich denn mehr am Morgen? 🙂 (Blick auf den soeben verlassenen Platz)

P1020258 Wir fuhren los, nur in die falsche Richtung, denn auf dieser Seite des Flusses kam keine Brücke mehr, nur der Weg wurde immer schmaler. Also zurück nach Wanganui und über die Brücke. Ich hätte um ein Haar noch die Eisenbahnbrücke erwischt. Das Gebiet wurde direkt spannend. Hügel begannen sich abzulösen, die Strasse wurde kurviger und die Vegetation machte ihre Kapriolen.

P1020256 Die Hügel lösten sich ab und wir kamen zu einer tollen Aussichtplattform, welche einen Blick auf den 15 m hohen und 40 m breiten Wasserfall “Raukawa Falls” ermöglichten. Wir hatten Glück und durch die Wolkendecke guckte ganz kurz die Sonne, so dass das Grün noch mehr zur Geltung kam.

P1020259 Gegen Mittag nahmen wir in Raetihi einen Lunch zu uns. Ein Vegi Burger und zur Ausnahme mal mit richtigem Brot. Was für ein Gefühl, und das ausgerechnet bei einem Burger. Was das “Angel Louis” sonst noch bot war GRATIS Internet. Das erste mal, dass wir das in Neuseeland in einem öffentlichen Kaffee antrafen.

P1020267 Dann näherten wir uns dem Vulkan “Ruapehu”. Dieser nicht übersehbare Vulkan brach 1995 zum letzten mal aus. Im “Whakapapa" Village” gibt es dazu übersichtliche dargestellte Informationen. Die Fahrt noch ein wenig weiter zum Skiresort “Iwikau” war sehr schön. Die Umgebung erinnerte uns stark an Island.

P1020271 Auch der von der Form her schönere Vulkan “Ngauruhoe”, welcher Peter Jacksons auch für den Schicksalsberg von LOTR auswählte, sieht man vom Ruapehu aus. Man könnte sogar noch mit der Sesselbahn ein wenig weiter hoch fahren, um noch eine bessere Aussicht zu haben, dafür waren wir aber schon zu spät dran.

P1020276 Wir passierten den Schicksalsberg und kamen bald beim “Lake Rotoaira”. Dort ist eine historische Stelle der Maori und man hat Grundrisse von Behausungen und Erdlöcher für Essensvorräte gefunden. Auch ein hölzernes Totem steht dort, mit welchem sich Helene schnell anfreundete.

P1020272Die Stelle ist fantastisch gelegen. Sie bietet auch eine schöne Sicht auf die den Maori eine Art “heilige” Insel, welche sie bei kriegerischen Auseinandersetzungen als Fluchtinsel gebrauchten.

P1020280 Die Fahrt ging weiter und wir kamen von der Hochebene hinunter nach Turangi. Bevor wir dort einfuhren hatten wir eine tolle Sicht auf den See und die bewaldeten Hügel. In Turangi kauften wir noch Butter und die Salatsauce ein, welche wir gestern vermissten. Dann fuhren wir weiter, und da es schon nach 18.00 Uhr war, machten wir uns auf der Suche nach einem Campingplatz.

P1020282 Ziemlich genau zwischen Turangi und Taupo fanden wir den Platz Motutere. Er liegt links und rechts vom Highway 1 und gleichzeitig direkt am See. Wir kochten Risotto, brätelten Karotten und Bananen und waren nach dem Sonnenuntergang bereit zum essen. Morgen geht es in übleren Gerüchen weiter, aber dazu später mehr.

P1020242 Um acht Uhr stand ich auf und trank auf dem “Parkplatz” meinen Kaffee. Es war ein gemütlicher Betrieb, was wohl daran lag, dass es Samstag Morgen war. Wir fuhren zuerst zur Bibliothek, die hatte jedoch geschlossen, obwohl sie laut Türanschrift geöffnet sein sollte. Den Blog konnte ich trotzdem hochladen, da ein anderes freies Netz zur Verfügung stand. Anschliessend besuchten wir Qantas, das Reisebüro unserer Fluglinie. Wir erkundigten uns über die Lage in Chile. Wie es aussieht, ist der Flugbetrieb normal und bis auf die unmittelbaren Erdbebengebiete könne man das Land auch bereisen. Wir sollen uns auch im Internet erkundigen – was für eine tolle Idee! :-/ Wir fuhren anschliessend an die Beach hinter dem Flughafen. Von dort sieht man die Flugzeuge wunderbar über die Köpfe hereinlanden.

P1020243 Danach fuhren wir weiter und wir entschieden, die Westküste als Richtung einzuschlagen. Die Landschaft war aber zwischen Wellington und Sanson nicht sonderlich spannend. Gegen Wanganui hin wurde es dann ein wenig hügelig. Dafür hatten wir heftigen Seitenwind. Unser Camper wurde ziemlich weggedrückt und liess sich nur mit Gegendruck am Steuer auf der Spur halten.

In Foxton assen wir zuerst ein paar Ravioli in einem Lokal, in welchem 40-60 jährige Frauen an Spielautomaten sassen und die älteren Herren an einem Krug Bier sassen. Wir bestellten den Tageshit für 7$, wie es auf der Tafel stand. Wir zahlten 20 $ und als ich am Schluss fragte, wieso wir 10 $ für den Tageshit bezahlen mussten, war sie verwirrt und sagte nur:”Oh, it’s on the board vor 7 Dollar?” und gab mir die 6 Dollar zurück. Seltsam, die Ravioli schmeckten auch irgendwie so.

P1020245 Gleich in der Nähe war ein riesen Windrad. Es blieb in dem Moment stehen, als wir zur Türe hineingingen. Wir bekamen dann eine Führung bis in den obersten Stock, was sonst für Touristen verwehrt war. Als Wiedergutmachung, weil er das Räderwerk ein bisschen zu früh ausgeschaltet hatte, führte er uns dafür in die Details ein.

P1020246 Die ganze Mühle ist voll mechanisch. Sehr viel ist aus Holz gefertigt, die Verbindungsstange zum Windrad ist aus Eisen und wiegt allein 7.5 Tonnen. Auch die Mühlsteine sind über eine Tonne schwer. Er mahlt richtigen Mehl in verschiedenen Körnungen. Das Dach lässt sich mitsamt dem Rad in den Wind kurbeln. Klingt jetzt sehr einfach, ist aber mit den Ketten und dem riesigen Hut der Mühle gar nicht so einfach.

Nach der interessanten Führung fuhren wir die restliche Strecke bis Wanganui, wo wir an einem Fluss unser Nachlager auf dem Campingplatz bezogen. Seltsamerweise drehen sie hier um 22.00 Uhr das warme Wasser ab. Auch die Camper Küche wird dann geschlossen. Was solls, wir sind ja mit unserem Mobil unabhängig von solchen Einrichtungen. Helene machte noch eine Wäsche und ich hatte einen Webmasterauftrag, der recht viel Zeit in Anspruch nahm.

P1020196Unbarmherzig drang um 4.45 Uhr der Weckton meines iPhones an mein Ohr. Natürlich war es draussen noch dunkel und wir tranken nur einen schnellen Kaffee. Das Bett liessen wir Bett sein, ohne es in den Wohnraum zurückzuverwandeln. Punkt 5.25 Uhr standen wir beim Check In des Islander Ferry Terminals. Die  Online Buchung hatte anscheinend geklappt und wir wurden in Linie 8 eingewiesen.

P1020201 Das Auto fixiert und in die Lounge zum Kaffee. Wir waren bei den ersten und hatten somit einen Fensterplatz. Als die Fähre ablegte war es noch recht dunkel, in der nächsten halben Stunde änderte dies sich aber und der Morgen kam über die Hügel in das Fjord. Fast ein Drittel des Weges verläuft im Fjord von Picton weg. Mit dem Seegang hatten wir Glück, es war sehr ruhig und wir konnten sogar Delphine beobachten, die ein Stück mit der Fähre mit schwammen.

P1020212 Helene schlief ein wenig auf dem Schiff und ich las ein wenig. Bald schon kam die Nordinsel in Sicht und wenig später liefen wir im Hafen von Wellington ein. Wir steuerten als erstes ins Stadtzentrum, parkierten, schlenderten für ein paar erste Eindrücke zum I-Site und beschafften uns ein paar Flyer und Karten. Die Stadt ist sehr interessant strukturiert. Es gibt viele Nischen, Treppen und versteckte Ecken an diesen Hängen der Stadt.

P1020217 Als erstes, immer noch mit der Hoffnung auf ein gutes Museum, steuerten wir Te Papa an. Unser Hoffen wurde dieses mal bei weitem übertroffen. Ein gewaltiger Gebäudekomplex, mehrere Stockwerke hoch und trotzdem offene Zwischenböden, dass man das Ausmass nach oben hin sieht. Ansonsten fühlt man sich ein wenig wie in einem Labyrinth.

P1020221 Es gibt Halbstockwerke, Kaffebetrieb, ein Naturmuseum, historische Themen, eine Sonderausstellung zu Pompeij, Plattentektonik, Maori Geschichte und Hintergründe und was ich zwar gut kenne, mir vom Aufbau her jedoch sehr gelungen vorkam war eine Ausstellung über Anne Frank und die Nazizeit. Alles auf 13 Stellwänden als Zeitlinie zusammengenommen. Was geschah in Deutschland, zeitgleich dazu Fotos der Familie Frank. Wir waren hin und weg vom Museum. Das Maorihaus ist übrigens echt. Es wurde 1842 gebaut und es ist vergleichbar mit unsere Kirche. Vergangenheit Gegenwart und Zukunft kommen in dem Haus zusammen.

P1020230 Als nächstes Besuchten wir die Weka Cave. Ein wichtiger Zweig der Filmindustrie, die Masken und Effekte herstellen. So zum Beispiel King Kong, Herr der Ringe, District 9 und Avatar. Ich hatte auch noch ein kleines Gespräch mit Gollum.

P1020234 Danach fuhren wir über die Szenic Route zum Victoria Outlook. Ein Aussichtspunkt, der auf einem Hügel in Wellington gelegen ist und eine fantastische Rundumsicht der Gegend bietet. Wir hatten Glück dass es blauer Himmel war, nicht zu viel Wind hatte und gerade kein Erdbeben stattfand.

P1020235 Danach kauften wir uns wieder einmal ein paar Nahrungsmittel ein, da wir unterdessen schon ziemlich hungrig waren. Wir hatten von den Schweizerinnen in Nelson mitbekommen, dass ein neuer und etwas spezieller Carpark mitten im Geschehen an der Werft aufgemacht habe. Wir suchten diesen auf und entschieden, da zu bleiben. War man doch hier direkt vor der schönen Waterfront stationiert, welche wir am Abend sowieso besuchen wollten. Wir assen dann auf dem “Platz” unser Abendessen, was bei einigen bei rot stehenden Autos ein Staunen und schmunzeln hervorbrachte.

P1020241 Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, mitten in der Stadt am Campingtisch zu sitzen und zu essen, während rundum emsiger Betrieb herrscht. Der Car Park bietet WC und Duschen, bezahlen kann man per Touchscreen und Kreditkarte und Strom hat man auch. Es ist noch alles ganz neu und der Besitzer voller Elan.

Später spazierten wir noch ein wenig durch Downtown und nahmen an einem der unzähligen Bars an der Waterfront unseren Schlummertrunk zu uns.

P1020175 Schon wieder erwartete uns die Sonne heute Morgen. Wir fuhren nach neun Uhr direkt ins Zentrum von Nelson. Als erstes viel uns die einladende Strasse auf, an welcher sich auch das Museum befindet. Ein mit Steinen besetzte Strasse welche in der Verlängerung direkt zur Kathedrale zeigt.

P1020180 Dann besuchten wir das zweistöckige Museum. Ausgestellt waren ein paar Gegenstände der Maori, da hatten wir eigentlich mehr erwartet, und Bilder sowie Berichte über die Siedler, die nach Nelson kamen. Interessant ist, dass der Hafen bis 1906 fast nicht anzulaufen war, da ganz Nelson durch einen vorgelagerten Wall vom Meer getrennt war. Dann hat man an einer Stelle einen Durchbruch ausgegraben und dafür eine Insel erschaffen, welche man nun gut sieht, wenn man zum Hafen fährt.

P1020177 Dann gingen wir noch zu dem unscheinbaren Schmuckladen Jens Hansen. Trotz der kleinen Grösse des Geschäftes hat er es doch zu einer Art Weltruhm gebracht, indem er den Prototypen, The One Ring erschuf. Ohne Aufschrift, nur das Design und diesen in verschiedenen Grössen wurde für “Herr der Ringe” hergestellt. Der Schriftzug wurde im Film digital dazu gebracht. Die billigste Variante, wer diese Form unbedingt möchte, ist für 190.- $ zu kaufen.

Dann fuhren wir weiter, nahmen eine Stöpplerin mit, die nach Picton wollte und bis Blenhem unsere Begleiterin war. Sie ist deutsche, seit 7 Monaten in Neu Seeland und wechselt nun auf die Nordinsel.

P1020186 Endlich in Blenhem, oder besser in Renwick, machten wir eine Besuch bei der Fromm Winery. Das ist doch fast Pflicht, da wir Claudio und Cornelia, welche ein gutes halbes Jahr auf dem Weingut zubrachten, ja ganz gut kennen. Wir wurden von Rachel herzlich empfangen und sie freute sich von den verloren gegangen Schweizern zu hören, welche sie vermisst.

P1020184 Wir bekamen dafür eine extra Führung durch die Räume und sie schenkte uns verschiedene Weine zum probieren ein. Vom süsslichen Riesling Spätlese 2008 kauften wir dann eine Flasche und bekamen sogar Claudio-Cornelia Rabatt.

P1020194 Wir fuhren danach weiter nach Picton, assen etwas kleines und nisteten uns auf einem kleinen versteckten Campingplatz ein, der nicht besonders reizend aussieht aber bis am Morgen um 4.00 Uhr seine Dienste erfüllt. Dann nämlich heisst es Abschied nehmen von der Südinsel, weil unsere Fähre um 5.25 Uhr den Hafen verlässt und uns nach Wellington bringt.

P1020170 Auf dem leeren Campingplatz lachte uns am Morgen nach einer regnerischen Nacht die Sonne an. Auch die Temperatur war ganz angenehm und nicht mehr so kalt wie unten im Süden.  Der Campingplatz war für seine Grösse erstaunlich leer.

P1020171 Wir fuhren weiter in die Berge und machten bei Inangahua einen Stopp, um die Bilder in der Townhall anzuschauen. Inangahua wurde am 24. Mai 1968 von einem Erdbeben der Stärke 7.1 auf der Richterskala erschüttert wobei 3 Personen ums Leben kamen. Erdrutsche, zerstörte Häuser und offene Strassen waren die Folge. Man kann heute noch am Berg sehen, wo die Erdmasse abgerutscht war.    --> Mehr zum Erdbeben

IMG_3979 Ein wenig später machten wir bei einer Aussparung nahe des Flusses einen Stopp und spazierten über einen Pferdeweg hinunter. Der Fluss hatte ziemlichen Zug und wir bestaunten den Steinigen Strand. Ich konnte es nicht lassen nach glänzenden Stücken Ausschau zu halten. Ohne Fund kehrten wir zum Auto zurück und assen die restlichen Kartoffeln mit Käse. Wir fuhren wieder etwa 100 Kilometer, Helene schlief bereits als Copilotin und mir wurden die Augen auch plötzlich schwer.

IMG_3982 So machte ich bei einem Aussichtspunkt einen Stopp, machte uns einen Kaffee und schlief dann hinten auf der Camper Bank ein, während Helene im Buch las. Sie hatte ja schon geschlafen. Nach dem Power Nap fuhren wir weiter und kamen schon bald in Nelson an. Dort gingen wir zuerst zur Library und nutzen ein wenig das Gratisnetz, um meine Karten wieder ein wenig zu erweiter.

IMG_3983 Dann fuhren wir zum Campingplatz an der Beach Road. Eigentlich wollten wir gegen Abend noch einmal nach Downtown Nelson, doch nachdem ich die Fähre online gebucht hatte waren wir irgendwie zu müde dafür. So kochten wir noch etwas, lernten noch zwei Schweizerinnen kennen die unsere Nachbarn waren und auch länger unterwegs sind und machten um Mitternacht Feierabend.

P1020117 Je weiter wir gegen Norden fahren, desto angenehmer werden die Nächte wieder. Klingt seltsam, ist aber nachvollziehbar, da wir ja gegen den Äquator fahren. Um 8.30 Uhr standen wir auf und fuhren nach dem Frühstück zur Jade Fabrik in Hokitika. Die Jade Schleifer bearbeiteten Steine und ich fragte, ob mein gefundenes Prunkstück auch ein Jadestein sei. Leider ist er das nicht.

P1020119 Wir fuhren weiter und kamen zu einer einspurigen Brücke, über welche nebst den Autos auch eine Schiene darüber führte. Ein seltsames Gefühl. Ein Over Size Truck transportierte im Schritttempo gerade einen Bagger.

P1020137 Dann kamen wir nach Shantytown, einer Goldstadt, aufgebaut wie zu den Goldrausch Zeiten. Selbst eine Dampflokomotive bringt einem ein Stück weit durch den Regenwald. Ein lustiges Gefühl in den alten halboffenen Wagen zu sitzen und jeden Dampfstoss zu spüren.

Saloon1 Wir sahen all die alten Gebäude an und alten Fotos, und plötzlich wurden wir stutzig. Es scheint, als hätten wir ein Double in alten Zeiten gefunden. Auf einem Foto beim Saloon erblickten wir “Dan The Nick & Lena Barhand”, ein gefährliches Duo, welches man um 1872 in Shantytown fürchtete, kurz vor deren Verhaftung jedoch wieder verschwanden.

P1020130 Wir bestaunten noch das Gefängnis, den Friseur, eine Schulklasse, welche alle zum Goldschürfen kamen und das alte Chinatown. Auch Asiaten kamen mit dem Goldboom nach Shantytown, jedoch wurden sie gar nicht herzlich empfangen. Es gab Zeiten, da wurden sie schon bei der Ankunft verschmäht oder sogar gejagt und gesteinigt. Aber sie wussten sich zu behaupten und es kamen noch mehr nach. Auf der Höhe nahmen zehntausende eine Gegend in Beschlag und wuschen nach ihrem Glück.

P1020151 Weiter fuhren wir zu den Pancake Rocks. Dies sind eigenartig geformte Felsen, die wie aus Platten gebaut in den Himmel ragen. Mit der Zeit wusch das Meer die Formen aus dem Gestein heraus und hinterliess Löcher, Bogen und Türme.

P1020166 Noch ein wenig weiter der Strasse nach besuchten wir eine alte Goldmine, die seit fünf Generationen in gleicher Hand ist. Schienen führen einem auf einen Rundgang, der durch Tunnels, Stollen und zu alten Maschinerien führt, die Jahrzehnte im Einsatz waren. Der Eigentümer ist schon etwas älter und erzählte uns zu Beginn etwas über das Gold, welches man hier findet. Es ist Goldstaub, dass er dann zusammenschmilzt.

P1020161 Es war schon nach sechs, als wir uns vornahmen, nicht mehr anzuhalten und bis Westport durchzufahren, was wir dann auch machten. Eine Pause am Strand, an welchem wir Steine suchten, hatten wir da schon hinter uns. Um sieben fanden wir unseren Platz für die Nacht und machten uns “Gschwellti”.

P1020087 Um zwei Uhr legte ich das Buch zur Seite und schlief schnell ein. Um 6.15 Uhr wurde ich, so wie der grosse Teil des Campingplatzes, von einer eindringlichen Sirene, die in etwa wie ein Fliegeralarm aus dem zweiten Weltkrieg klang, aus dem Schlaf gerissen. Sie war sehr laut und dauerte sehr lange an. Beunruhigt schaute ich aus dem Camper. Einige Leute begannen sich bei der Camperkitchen zu versammeln und da ich sowieso in Richtung WC musste, schloss ich mich da an. Alle fragten, was das wohl sei, ob eine Schlammlawine abgehe oder sonstige Spekulationen. Irgendwann kam der Chef of the Camp Side und beruhigte uns, dass dies die Feuerwehrsirene sei und es sehr wahrscheinlich einen Autounfall gegeben hatte. Ein wenig erleichtert schlenderten alle zurück ins Bett.

P1020080 Das nächste mal erwachte ich um 8.45 Uhr. Bis um elf blieben wir noch auf dem Camping und fuhren anschliessend los. Wir machten bereits nach kurzer Zeit einen Abstecher zum Franz Josef Gletscher. Dies ist übrigens nebst Argentinien der einzige Gletscher, der durch den Regenwald zum Meer fliesst und so wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es ist schon eindrücklich, Fotos durch den Regenwald eines nahen Gletschers zu machen.

P1020079 Wir spazierten noch zum Peters Lake. Ein kleiner See, bei welchem Peter als neunjähriger Junge in der Pionierzeit gecampt hatte. Der Gletscher war dazumal ziemlich direkt hinter dem See. Heute ist dieser extrem zurückgewichen, wie die meisten Gletscher.

P1020088 Die folgende Route genossen wir extrem. Links und rechts Regenwald mit den unmöglichsten Verwachsungen und die Strasse die wie eingepfercht in diesem Wald dahin kurvt. Wir konnten uns nicht sattsehen.

P1020105 Später kamen wir in das Örtchen Ross. Ross ist ein typisches Goldrausch Dörfchen und man sieht diesen Charakter heute noch. Viele Bilder und auch Modelle im I-Site zeigen, wie es zur Zeit des Goldrausches ausgesehen hatte. Man kann auch Goldwaschen beim I-Zentrum. Wir zogen es aber vor mit einer Schale am Bach zu versuchen, wo es erlaubt ist.

P1020098 So zogen wir los, frischen Mutes und wuschen die Kieselsteine des Bachbettes. Viele Minigoldplättchen fanden wir, aber der erhoffte Nugget blieb aus. So fuhren wir dann ohne Gold weiter bis wir zum Ort Hokitika kamen.

IMG_3960 Dieser Ort kam auch mit der Gold Ära auf, zeigt aber heute vor allem den Reichtum an Jade. Die grünen Edelsteine werden in mehreren Geschäften angeboten. Jade hat das Gold hier eindeutig verdrängt. Zum Sonnenuntergang spazierten wir der Beach entlang bis zum Sunset Point und machten ein paar kitschige Bilder des Sonnenuntergangs. Anschliessend assen wir noch im Stumpers Bar & Cafe Lammkeule mit Kartoffelstock und Gemüse. Das war richtig lecker. Ja, und dann ist heute der Punkt, wo ich mal früher zu Bett gehen sollte – was ich jetzt mache.