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El Tatio

Kurz nach neun fuhren wir los auf der Ruta B 245. Die Strasse stieg schnell an und man hatte bald eine tolle Aussicht auf die Salina und San Pedro. Die Strasse war zu Beginn noch gut befahrbar, was sich aber immer mehr in Richtung Wellblechpiste umwandelte. Es nötigte einem Streckenabschnitte mit 5 km/h zu fahren.
Knapp drei Stunden später erreichten wir durchgeschüttelt die knapp 4300 Meter hoch gelegenen Geysire von „El Tatio“. Es sind die höchstgelegenen Geysire der Welt und 30 davon sind aktiv. Weiter hat es rund 100 brodelnde Töpfe. Gespeist werden sie vom Vulkan Cerro Tatio.
Man kann mit dem mit dem Auto zwischen ihnen durchfahren und die verschiedenen Atraktionen bewundern. Auch ein Bad steht zur Verfügung, welches wir aber aus zeitlichen Gründen mieden.

Nach etwa einer Stunde setzten wir unsere Reise fort. Kaum die Wellblechpiste wieder unter den Rädern hielt uns ein entgegenkommender Camper an und wies uns auf die vordere Nummer hin, welche nur noch an einer Schraube hing. Kein Wunder bei dieser Strasse. Ich demontierte sie ganz, legte sie ins Auto und liess mich wieder kräftig durchschütteln.
Die Strecke stieg nochmals auf 4500 Meter an und plötzlich gab es wegen massiven Schneemengen auf der Strasse kein Weiterkommen. Wir begaben uns neben den Weg und umfuhren somit den Schnee. Die Strasse holperte noch für weitere 80 km, weil auch noch die Strassenbauer aktiv waren.
Gegen vier Uhr passierten wir Calama und fuhren an der weltgrössten Kupfermine in Chuquicamata vorbei. 15000 Arbeiter arbeiten in diesem Riesenkrater und Umgebung.
Von Chuquicamata nahmen wir die Verbindungsstrasse Nr. 24 zur Ruta 5. Diese Strasse führt auf der Rückseite von Chuquicamata als eine schnurgerade Strecke immer leicht abwärts, so dass man für fast 100 km das Auto rollen lassen kann. Wir folgten der Ruta 5 nach Norden, bis die Sonne am Horizont verschwand. Dann kam die kleine Ortschaft Quillagua in der gleichnamigen Oase. Wir fuhren von der Strasse hinunter in dieses Oasental und dann zum Dorfkern. Dort fragten wir nach einem Hostal und eine Frau organisierte den vermutlich einzigen Hostalbesitzer im Dorf. Er stellte sich freundlich vor und zeigte auf eine eher schäbige Türe für ein Zimmer. Wir machten uns auf alles gefasst, nur nicht auf ein frisch gestrichenes gemütliches Zimmer mit sauberen Betten, was sich hinter dieser Türe jedoch offenbarte. Freudig nahmen wir dieses günstige Zimmer. Im Nachhinein gab es natürlich Mängel. Die Dusche hatte nur kalt Wasser, was mir egal gewesen wäre. Stellt man aber das Wasser an, kommen aus der Riesenbrause gerade mal 3 haardünne Strahlen, welche in einer Viertelstunde ein Glas gefüllt hätten. Somit war das Duschen gestorben. Weiter wunderten wir uns über eine grosse Batterielampe auf dem Nachttischchen. Der Zweck ging mir erst in der Nacht auf, als ich die drei Liter getrunkenes Wasser verabschieden wollte. Der Strom funtionierte nach Mitternacht nicht mehr und dies war auch noch am Morgen der Fall.
Zum Nachtessen fuhren wir vier Kilometer nach Norden, wo sich die „Posada Don Salva“ an der Panamericana befand und wo man, so versicherte uns Andres der Hostalbesitzer, gut essen könne. Eine Menükarte gab es nicht, verstanden haben wir auch nichts, aber das Essen war sehr gut.
So kam es, dass wir bereits um neun Uhr müde zu Bett gingen.

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