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Salta Centro

Gegen 9.00 wagten wir uns in die Küche und entdeckten drei gerüstete Schälchen Cornflakes. Ich setzte Wasser auf und sah die Kaffeebeutel in Form von Teebeuteln. Nach dem kleinen Frühstück machten wir uns auf, das „Init Huasi“, ein Hostel welches ich im Internet fand zu suchen. Nach einer Viertelstunde fuhren wir beim Hostel vor. Nach dem Klingeln wurde uns geöffnet und wir betraten einen gemütlichen, warmen Aufenthaltsraum. Wir wussten sofort, das wir hierhin wechseln werden.
Wir fuhren zurück, bezahlten die letzte Nacht, luden das Gepäck ein und informierten unsere französischen Mitfahrer, indem wir ihnen eine Karte des neuen Hostels aushändigten.
Wir richteten uns im neuen Hostel ein, fanden im Tauschregal einen deutschen Südamerika Reiseführer und lernten die Mitbewohner kennen. Eine Deutsche, ein Ire, ein Franzose, ein Schweizer aus Fribourg, ein Rumäne und eine Lateinamerikanerin, deren genaue Herkunft wir noch nicht ausfindig machen konnten.
Gegen 14.30 Uhr machten wir uns zu Fuss auf den Weg ins Zentrum. Beim einladenden Zentrum „Plaza 9 De Julio“ setzten wir uns an ein Tischchen und beobachteten das Treiben rund um die Plaza. Wir bestellten einen Apéro und Ricotta Ravioli und wunderten uns über die Dreistigkeit der Tauben, welche sich, sobald sich ein Gast vom Tisch fortbewegte, über das verbliebene Essen auf dem Tisch stürzten. Innert einer halben Minute war das Brotkörbchen und die Resten im Teller leergefegt.
Drei fliegende Verkäufer versuchten bereits uns ihre Ware zu verkaufen, als mein Crocs plötzlich auf einem Schemmel stand und mit einem Tuch bearbeitet wurde. Ich versuchte vergeblich den Schuhputzer zu überzeugen, das meine Gummischlüpfer dies nun wirklich nicht nötig hätten. Ich liess dann schmieren und polieren bis es so aussah, wie wenn man den Crocs kurz unter Wasser hält. Er plauderte unnachlässig mit uns, vergass jedoch vieles innert Minuten wieder, da er dasselbe wieder fragte. Am Schluss verlangte er 30 Pesos, was ich dann als ein wenig zu viel des Guten befand. Ich zahlte im dann immer noch umgerechnet 6 Franken, was sicher seinem halben Tageseinkommen entsprach.
Wir fotografierten noch die „Catedral Basílica“ und schlenderten über die Buenos Aires Strasse zurück. Die meisten der Geschäfte waren geschlossen und öffneten erst gegen 18.00 Uhr wieder. Zurück im Hostel lasen und plauderten wir, sahen einen Film im TV und machten uns mit dem Fribourger Fred auf den Weg, ein Restaurant zu suchen. Wir wurden in der San Martin Strasse fündig. Fred erklärte uns ein wenig die Menüs, da sein Spanisch ziemlich gut ist. Wir selber waren gegen 23.15 Uhr im Restaurant und staunten, dass um Mitternacht eine Familie mit Kindern ganz selbstverständlich zum Nachtessen erschien. Es ist eben alles ein wenigvspäter in Argentinien. Nachtessen vor 22.00 Uhr kennt man fast nicht.
Auf dem Rückweg wollten wir uns noch Wein besorgen und standen vor eine Ladentüre, die zwar geschlossen, aber durch deren Gitter hindurch weiterhin verkauft wurde. Gerade als Fred an der Reihe war, wurde die Frau leicht nervös schaute zu Boden und verwies Fred zu warten. Fred wusste schnell warum und entfernte sich ein paar Schritte, blieb unauffällig stehen und wartete. Da wir nicht begriffen was das sollte fragten wir ihn. In leisem Ton klärte er uns auf das die Polizei in der Nähe sei und wir kurz warten müssten, da die Sperrstunde Alkohol zu verkaufen bereits verstrichen sei. Und prompt stand plötzlich wie aus dem Nichts ein Uniformierter da, kaufte etwas Kleines und ging wieder. Ich denke er wusste, wieso alle warteten, ignorierte es jedoch. Sobald er weg war bekamen wir den Wein mit der Bemerkung, „you don’t know me!“ und dem Hinweis, den Wein unter der Jacke zu verstecken.
Zurück im Hostel tranken wir mit Ovi, dem Rumäne den Wein und gingen um zwei Uhr ins Bett.

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