Nach vier Stunden Schlaf ging es um 5.00 Uhr schon wieder aus den Federn. Nach einem schnellen Kaffee fuhren wir zurück zum Ayers Rock. Diesmal um diesen herum, dass wir die Ostseite ins Blickfeld bekommen können. Wir stellten unsere Camper am Strassenrand ab und Romain kochte nochmals Kaffeewasser. Als ich mir dann das Kaffeewasser einschenken wollte vergass ich, dass auch die Griffe aus Eisen sind und ich packte sie nahe an der Pfanne. Es zischte, es schrie und ich hatte eine ledrig rote Haut am linken Zeigefinger. Da wir die gleichen Pfannen haben hätte ich es besser wissen müssen. Da Romain Krankenpfleger ist, lag es auf der Hand, wer mich verarztete.
Um 6.23 Uhr traten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont. Auch Hubschrauber mit Touristen waren in der Luft um das tägliche Spektakel einzufangen. Die Farben traten wegen kleinen Schleierwolken die sich vor die Sonne schoben nicht extrem hervor. Für ein paar Bilder jedoch hat es gereicht.
Anschliessend fuhren wir zu einem Parkplatz am Fusse des Uluru. Wir parkten und entschieden, einmal um den Felsen herum zu laufen. Dies sind ungefähr 10 km und da es noch früh war und noch nicht zu heiss, zogen wir los. Wir sahen so verschiedene Stellen am Ayers Rock, welche den Aborigines heilig sind und weder betreten noch fotografiert werden dürfen.
So zum Beispiel gibt es eine Stelle, welche nur von Aboriginalmännern und andere die nur von Aboriginalfrauen betreten werden dürfen. Dass sie sich wohl fühlten am Uluru, konnte man gut nachvollziehen, da es ideale Höhlenplätze am Fusse gibt, welche Schutz und viel Raum bieten. An diesen Stellen kann man auch noch einige Höhlenzeichnungen finden, welche teilweise mehrere tausend Jahre alt sind. Auch sonst gibt es viele Löcher, Spalten und Wellen, welche alle eine Bedeutung in den Legenden finden.
Tjukurpa ist bildet dabei das Fundament der Anangu Aborigines. Verhaltensregeln, das Zusammenleben der Menschen, die Versorgung des Landes vom Ursprung bis in die heutige Zeit sind darin verwurzelt. Wenn andere Menschen von der Traumzeit sprechen, welches nicht ganz korrekt übersetzt ist, meinen sie damit Tjukurpa. Es beantwortet auch Fragen über die Entstehung der Welt.
Um acht wurde es dann schon richtig warm, die Fliegen drangen jedoch vergebens um die Köpfe, da wir uns nun ein Netz zugelegt haben, welche das permanente typische Winken vor dem Gesicht überflüssig macht. So konnte man die Wanderung auch geniessen. Einzig merkten Helene und ich schnell einmal, dass wir zu wenig Wasser dabei hatten. Der Verbrauch an Flüssigkeit ist grösser als wir uns beim kühlen Start vorgestellt hatten.
3 Stunden später kamen wir nach der Umrundung bei unseren Campern an. Als nächstes fuhren wir noch zum Kulturzentrum, welches durch die Anangu hergerichtet wurde und so einen guten Einblick in Ernährung, Arbeit und Gewohnheiten der Aborigines gibt, welche um den Uluru gelebt hatten. Es wird auch vermehrt mit deren Unterstützung und nach alter Vorgehensweise das Land unterhalten.
Anschliessend fuhren wir zurück zum Resort und gönnten uns im Restaurant Bürger, Fish, Chips und Spaghetti. Und als Krönung einen richtigen Espresso. Dann mussten wir uns nun endgültig von Aurélie und Romain verabschieden. Beim Retourfahren touchierte er dann noch einen anderen Camper auf dem Parkplatz, was noch den Austausch von Adressen erforderte. Dann fuhren sie los nach Alice Springs, denn in einer Woche müssen sie bereits wieder in Darwin sein, wo es zurück in die Heimat geht.
Wir gingen dann noch das nötigste Einkaufen und fuhren zurück zum Campingplatz. Unterdessen war Mittag und sehr heiss. Zusammen mit der Wanderungsmüdigkeit und der kurzen Nacht wollten wir im Camper eigentlich lesen, schliefen aber dabei beide ein und erwachten erst nach zwei Stunden wieder. Danach zog ein stürmisches Gewitter auf. Wir fuhren noch den Sonnenschutz des Nachbarcampers ein, weil er nur noch herunterhing und schauten dem Sturm zu. Morgen werden wir zu den Kata Tjutas, auch genannt Olgas, fahren und anschliessend unseren Weg fortsetzen – Richtung Süden Australiens.
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